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Harald Birgfeld, Webseite seit 1987/ Website since 1987 …da liegt mein Herz, Geschichten aus Niemandsland 2022 -2024 (im
Entstehen) z.B.: 100 Jahre „Kafka“, eine herrenlose
Fundsache (neu)
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zu Olympia – olympische Spiele! |
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online und im Buchhandel |
Lyrik, Prosa und Ingenieurarbeiten |
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Buchtitel
ISBN 3-937264-28-0
Lyrik.
10.000
Aufschläge
Band
17: Aufschläge 8003 - 8500
"Es lohnt sich,
einmal einen heutigen Dichter kennen zu lernen, der mit der deutschen Sprache
einen faszinierend fremden Weg betritt und trotzdem dem Leser Freiraum lässt
für eigene Gedankengänge, ohne dass die Probleme in erhobener Zeigefingermanier
zu zeitkritischen Trampelpfaden werden." (1986: Gutachten)
Harald Birgfeld, von Beruf Diplom-Ingenieur, schrieb die
meisten seiner Gedichte während der morgendlichen Fahrt mit der Hamburger
S-Bahn zur Arbeit. Seine Texte
entstanden fast immer bereits in endgültiger Form.
Copyright 2008 beim
Autor, Harald Birgfeld, alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser
Veröffentlichung darf ohne schriftliche Erlaubnis des Herausgebers, Harald Birgfeld,
reproduziert werden. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,
Übersetzungen, Verfilmung und Einspeicherung sowie Verarbeitung in
elektronischen Systemen.
Herausgeber, Autor,
Redakteur: Harald Birgfeld.
Über e-mail: Harald.Birgfeld@t-online.de.
23 Gedichtbände, 10.000 Strophen: |
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Bd. 3: Aufschläge 1000 - 1501, (1.
Version) Bd. 3: Aufschläge 1000 - 1501, (2.
Version) |
Bd. 10: Aufschläge 4501 - 5001 Bd. 11: Aufschläge 5002 - 5499 Bd. 12: Aufschläge 5500 - 6000, (1.
Version) Bd. 12: Aufschläge 5500 - 6000, (2.
Version) Bd. 13: Aufschläge 6001 - 6501 |
Bd. 14: Aufschläge 6502 - 6999 (online und im
Buchhandel) Bd. 15: Aufschläge 7000 - 7500 Bd. 16: Aufschläge 7501 - 8002 Bd. 17: Aufschläge 8003 - 8500 Bd. 18: Aufschläge 8501 - 9000 Bd. 19: Aufschläge 9001 - 9500 Bd.
20: Aufschläge 9501 -
9827 Bd. 21: Aufschläge 9828 - 10.100 |
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Die morgendlichen Augenblicke ließen beim Verlassen deines Hauses deinen Kopf in Flieder tauchen, Der stand viel zu eng. |
Und dicke Regentropfen aus der letzten Nacht Bestrichen dir den Nacken und den Rücken Als ein jäher Blitz. |
Du warfst den Kopf zurück, dass sich das Nass nun ganz auf dich verlassen
konnte, Und es fand ein Rinnsal Einlass und den schnellen
kalten Weg auf deine Brust, Und eine Lust, die feine Risse ins Gewebe
deiner faden Liebe zog, lief wirklich rot bis ins
Gesicht, Und trug die Scham nach oben, dass du plötzlich
diesen Flieder küsstest und ihn abbisst, Und die Blüten zierten deine Lippen, Die ein spitzes Stöcklein blutig stieß. |
Ich durfte so nicht sein, So nackt und bloß und unbesamt, Und einem Schelm das Tor zur Welt zu öffnen, Ohne, dass er klopfen würde, Fiele mir nicht ein, Doch bräche einer ein, Ich ließe ihn sofort gewähren. |
Noch vom Regen nass war aller grüner Rasen, Der sich unter meine Hüften schob und stach mich grob ins Fleisch und fragte nicht nach Diesem und nach jenem, Nicht nach dem, was mich Betraf. |
Und meine rechte Hand riss niemand aus der Erde Und die linke ließ ich sein in
meinem Schoß und graben an der Schwelle. |
So pflanzte ich auf deinen Strand die scharfen Gräser meiner Liebe, die im Flugsand überleben
würden, Riss die Haut dir auf Und nahm das Rot heraus und warf es einer Abendsonne hinterher, Dass sie mich rötlicher beschiene, Und sie lachte und versank im Meer von Nichtigkeiten. |
Und die Winde, die dein Leib in Gärung Unter mir gebar, verstrichen mit dem
Lachen, Das dein blondes Haar weit hinter dir im Nacken aus den Kissen Schüttelte. |
Es traten deine weißen Dünen nun hervor Und hoben sich gespenstisch ab. |
Straßenpflaster, Kinderspiel. |
Du hüpfst auf einem Bein von Feld zu Feld Und grätschst ins doppelte Quadrat, Und deine Haut hat tausend solcher Spiele, Hält sie lichterloh bereit. |
Ich tanze sie auf dir mit Fingerstelzen, mit dem Mund, Lass meinen Herzschlag mich verlassen, Und du haschst nach ihm Und klemmst ihn ein mit spitzen Fingern, Und er will sich selbst befrein Und schreit nach mir, Und dich befällt die Gier nun ganz zu töten, Und du wirfst mich fort und holst
mich ein Und lässt dich treiben Und zugleich an mir gefrieren Und bist Eis und flüssig Eisen, Und es lässt dich sanfter werden, Und die Ruhe kehrt erst wieder ein,
als Asche niederfällt. |
Ich wachte auf, In meinem Mund befand sich glatt und hart ein Kieselstein und spülte sich in
meinem Speichel. |
Ja, ich liebte ihn sofort Und ließ ihn klirrend an die Zähne schlagen, dass sich das Gefühl nach dir und das Von dir schon längst zerteilt zu
sein und ausgeweidet, Deutlich wiederholte. |
Und ich ließ die Glocken immer lauter schlagen, Ließ mich schrein im Schmerz, Und du lagst neben mir Und sahst mich wachend an Und wusstest sicher von dem Klang Und fragtest mich, ob ich sie auch
so deutlich hörte, So wie du, die Stille in dem Schweigen. |
Mit der Zehe deines rechten Fußes Zogst du deinen Namen in den Sand Und strichst ihn durch und schriebst
ihn neu Und sahst dich ganz verstohlen um. |
Es war die eigene Liebkosung, die dich so erreichte, Und sie schmiegte sich erst um den Fuß, dann um das Bein, nun um die Schenkel, um die Hüften und erfasste
dich in deinem Rücken. |
Du bisst dich in deine Hand und warfst dich in der Drehung Flach ins Gras und ließt es sein so
wie es war, Und deine Zähne griffen mir ins Haar. |
Der Platz, an dem du saßt, war
tausendfach, Und glich dir selbst aufs Haar, Und Tag und Nacht bewachtest du dich
ganz, Und unbekannt war dir sogar dein Name. |
Und es fand mit dir die Trauung in der Ferne statt Und war dein Wunsch, Und deine Nachbarin saß ebenfalls entfernt Und hielt in ihren Händen ein Versprechen. |
Es war die kalte Wut, die euch verband, Und hier, an diesem Platz, ließ sich die Rohheit eurer
Phantasie Nichts nehmen, Und ihr fasstet euch ganz fest Und stemmtet eure Körper an die Kanten eurer Tische. |
So umschlang dein Arm in deiner Jugend den
Laternenpfahl, Und deine Beine rutschten immer wieder davon
ab Und stiegen auf Und konnten sich zuletzt nicht
halten. |
Damals warst du noch ein Kind und wolltest wirklich nicht
hinauf, Und deine Sehnsucht spann die Fäden zwischen Straßenlicht und Stubenlampe, Spann von dem Gewebe, das dich später kleiden
sollte, Viel zu viel. |
Und heute saßt du unter grellen Sonnen, die dich ganz zu Ende Trocknen würden, Und man ließ dich nicht einmal die Nähe dünnster Spinngewebe ahnen, Ließ dich nicht, wie früher, in sie
greifen, Ließ dein Staunen nicht an ihnen reifen, Ließ dich nicht an irgendetwas Ranken. |
Dein Auge lag in meinem Auge Und dein Ohr in meinem Ohr, Und doppelt waren wir Und auch geteilt zu zwein, Und dein Gesicht und meines waren, flüchtig,
ein Gesicht Und schauten doch einander nach. |
Und unsre Küsse sprangen hin und her Und mussten sich beeilen, Und sie trafen sich wie aus Versehen und verhakten sich Und blieben uns in den Gesichtern hängen. |
Und du hattest nie zuvor so
fürchterlich die Grausamkeit der Spiegelbilder
miterlebt Wie hier auf deiner Suche nach der Eigenliebe. |
Im Garten wuchs ein Gras aus Gold Und stach in meine Füße, Und ich sagte, dass die Abendsonne wohl vergessen hätte ihre Warmen Farben bis zum Morgen Einzurollen. |
Und ich musste zu den weißen Augen gehen, die mich aus dem Flieder riefen, Und ich tauchte voller Wahnsinn in den Duft, damit er mich
berühre, Dass er spüre, wer ich sei. |
Ich wollte mich darin verlieren, Und ich sah, dass sich ganz hinten Sommerfrüchte mit dem Spinnennetz
erhängten, Und die Zeit der Reife war doch noch so
weit, Dass ich erschrak und riss das Seil der weißen Blüten mir vom Hals. |
Du hocktest auf der Bank, ein Frauenkind, das sich den Rock streng über seine
hochgestemmten Knie gezogen hatte. |
Dennoch hieltst du eine offne Hand zutage, Und ich legte einen Kuss hinein, das wolltest du, Den ließt du dann geschickt mit
einem Abwärtswinken in dem Schoß Ertrinken. |
Es war nur ein Tropfen Tau aus meiner langen Nacht, Du zogst mich schnell heran, Und alles was dich jetzt noch
sperrte, fiel als Trägerkleidchen von dir ab, Und ließt mich nach der Wasserperle tauchen, Tag und Nacht. |
Die Abendsonne brach am Morgen auf Und stieß in meine Fenster rote Löcher, Und sie brach als Mordtier in mein Zimmer, Und sie schlug nach mir Und riss mich auf Und sah hinein Und fraß sich immer tiefer Und verlor sich nun darin, dass ich
sogar in Neugier und vielleicht mit dem
Gedanken, Dass ich sie erschlagen könnte, in
mein Innres kroch. |
Ich fand nur noch ein schwarzes Loch in meinem Herzen, Das war ausgebrannt. |
Längst war sie strahlend weit
entfernt Und tötete woanders mit der gleichen Glut den Morgen. |
Man durfte alles von dir nehmen, Nur nicht dich, Und ließ man dich in Frieden und die weißen Dolden
unberührt in ihrem Leuchten, griffen deine Hände doch von hinten um die
Schultern, Und es drängte sich der frische Sommerregen schräg und warm An mich. |
Du winkeltest das rechte Knie ganz fest an dich, Und deine Brüste schoben sich nun seitwärts, Eng an eng, Du drängtest nach der Drehung deines
Leibes, Und ich wusste eines ganz genau, Man durfte alles von dir nehmen, Nur nicht dich, So sehr warst du geliebt von dir in
jeder deiner Windungen. |
Du ranktest wild und immer heftiger
um mich, Bis sich dein Schoß von ganz allein zum Ausweg öffnete. |
So schroff fiel nie ein Stein von steiler Küste ab, wie
meine Hand von deinen Haaren zuckte, Die du hattest hartvergolden lassen, Und dein Mund war weißgewölbtes Blech Und strahlte in die Runde. |
Nur ein Mann wär dir wohl recht, wär er aus Stahl und hundertmal so fest wie du,
dass Spuren auf dir haften blieben Und sich in dich drückten. |
Deine Augen stachen spitz auf mich Und spießten mich, Und wirklich schraubte ich dich nur Sekunden später völlig zu Und drehte dein Metall zur Spindel. |
Erstaunlich war,
dass in der Regenpfütze eine
Birke durch die Straße in den
Himmel ihres Spiegels Wuchs. |
Sie war so klar, Und sie bewegte
sich im Wind, Und ölig war das
Bein, an dem ich lag, Das sich so wohlig
streckte in der Sonne, Und die Birkenzweige
wuchsen, wunderbar verteilt, darin, Und sie bewegten
sich, wenn ich den Atem in die Blätter
schickte, Und die Krone riss ein
wenig auf und ließ mich von der Sonne stechen, Und sofort darauf fiel
aus denselben Blättern noch der
letzte Regen. |
Dann stieg ich
hinauf und sprang der Stechenden
entgegen, Und mit einem
dünnen Gras zog ich zum
Spaß zugleich durch dieses Straßennass die
Oberfläche kraus, Dass sich im
Spiegel Himmel, Sonne,
Birke, Bein und Regenwasser Und mein Sprung
total verwirrten Und vermengten. |
Mit einem Diamant versuchte ich dich
einzuritzen Und ein abgebrochner Sonnenstrahl für dich schien mir
entfernt genug, Dir nah zu sein, Und so viel wusste ich, es würde
immer ein Verlierer eher Trost bei dir im
Laken finden, als ein Krieger, der nicht heimkam. |
Ja, du nahmst auch den Verfolger auf und den Verfolgten, Und der Mörder, wenn er dir gefiel, stand
unter deinem Rock, Und auf dem Felde durfte ich dich einfach
nehmen. |
Du sahst alle allzu gleich in mir Und wehrtest dich, aus Angst wohl um
dein Leben, auch nicht vor dem Krieg, Um den wir beide spielten. |
Wieder musste ich ganz unfreiwillig
meinen Schatten teilen, Und ich gab dir davon ab, wie du
verlangtest, Und es blieb so wenig nach, dass
meine Sonne beinah senkrecht stand. |
Sie ließ mich auf der Stelle tanzen, Und der Schweiß brach aus, Und das Geschwätz der dummen Leute kochte
mich, Und ich verkochte so am ganzen Leib und wollte doch die Nacht mit dir verbringen. |
Viel zu spät erst fiel mir auf, Dass ich schon längst und selbst den Schatten abgab, der dich immerzu
begleitete Und der die Nacht dir wirklich nächtlich machte. |
Der Regen fiel so satt, so warm, so
ruhig nieder, Und ich sah, dass du im Morgen barfuß über Rasen liefst, Und eins, zwei Gräser wuchsen noch an deinem Fuß. |
Das Nachtkleid lag ganz nass an dir Und klebte an den Schultern, Armen, an den Hüften, an
den Beinen, Und ich konnte gut verstehen, Dass du dir für diese Augenblicke einen Frauennamen gabst. |
Du ließt dich gleich danach Von diesen selben Tropfen Wieder von der Leinwand waschen. |
Vor der Glastür standst du mit erhobnen
Fäusten, Und du wolltest durch Und schlugst nicht zu. |
Du sahst hinaus Und niemand war, der dich bemerkte, Und die Liebe, die dich trieb, ließ jedes Wort aus dir entweichen, Und es prallte ab. |
Und könntest du im Glas nur eine Naht der Trennung
sehen, Wärest du voll Hoffnung, doch noch einzudringen, Und du gäbest augenblicklich nach. |
Die Vertraulichkeit, mit der wir
sprachen, Reichte dir und mir Und ließ uns ruhig sein. |
Doch eines Tages lauerte ein Katzentier auf
deinem Schoß, das sprang mich an Und riss mir lange Spuren, Und du freutest dich Und tanztest frühe Tänze, Und du warst im Glück und öffnetest ein Fenster
weit. |
Du warfst den Kopf zurück, die langen Haare Schlugen Löcher in den Raum, in dem du standst, Dann riefst du deine Bestie ein, Und beide sprangt ihr von dem Sims in eine Tiefe, Die euch nicht mehr aufnahm. |
Wir kümmerten uns später um die Zwiebeln der verblühten Blumen, Und man sagt, sie saugen aus dem Stiel den Saft und nähren sich davon Und trocknen nicht. |
Und du standst etwas weiter fort Und schältest eine dieser Zwiebeln
ab, Und weiß und feucht und blank lag
unter deinem Gartenkleid das weiße Fleisch, Als ich die letzte Haut entfernte |
Ja, ich biss hinein Und ließ dich leise schrein, Und dich entzückte die Verwundung fürchterlich, Und bitter schmeckte mir der Nachmittag allein. |
Mein Herzschlag ging durchs ganze Haus, So sehr erregte mich das Wehen deines langen Frauenkleides, Und es hob sich hier Und fiel zu schnell an falscher Stelle und schlug Falten, Die versenkte ich sofort in Farben deiner Haut. |
Die roten, blauen Schnüre an den engen Säumen Zog ich stramm und ließ dich atemlos
nach Atem ringen. |
Und ich fasste dich nicht an Und sah genau, dass deine Blicke sich im Bücken unter deinen Armen aufwärts schlichen und mir in
den Rücken fielen Und nicht von mir wichen. |
Die Hände hielt ich mir vor mein
Gesicht, Das ließt du zu, Und du erlaubtest auch, dass ich das Unerlaubte, das du machen wolltest,
durch die Fingerritzen sehen dürfte, Und du warst sonst unbekleidet. |
An dem Strauch stach dich ganz plötzlich
einer dieser Dornen in die Brust, und du bliebst
hängen, Und dann riss dich eine Panik los und dunkler als zuvor Wurd die von mir geliebte Stelle. |
Tatsächlich gab es eins, zwei Tropfen Blut, die drücktest du
heraus, Und du verdünntest sie, nun halb im Spiel schon wieder, mit dem Tau, der noch im Gras hing, Und ich musste bleiben, wo ich war, Und wusste doch genau, wo meine Wasserstelle lag, Und übernachtete in ihrer Nähe, Und sie wollte diese Wache. |
Es war die Zeit der Buschwindröschen, Und sie rissen auf mit prallem Blütenband und zierten sich im
Aufbruch. |
Und ich sah, als du an mir
vorübertanztest Mit den schnellen Schritten der Geschäftigkeit, Die weiße Zunge deines Unterkleides aus dem
grünen Rocksaum lecken, Und du drehtest dich ganz kurz Mir zu. |
Das Blütenband begann sein Karussell, Es blähte auf, riss jede Falte auseinander, wurde mächtig Und stieß kurz an eine Wand und ließ, nun gegen Abend schon, die ersten kleinen Segel, weit, weit unter dir, in Gräser fallen. |
Der Tag verging an dir mit lächerlichem
Alltag, Und kein Knistern, das sich draußen
tat, Blieb unbemerkt, Und in dem Nest, in dem du lebtest, gab es Wände, die dich trennten, Und du lehntest dich an sie. |
Die Sohlen deiner Füße schoben sich ganz
ungestört im Wechsel daran auf und ab, Und deine Hände tasteten entlang der Fläche nach der kleinsten
Unterbrechung, Die du spüren und erleben wolltest. |
Ja, es kam so weit, dass du das Sandkorn unter der Tapetenwand
ertapptest, Und den Weg herauf zu dir Kam niemand. |
Das stumpfe, feuchte Moos wuchs über eine glatte, flache Mauer, war ein dumpfer Pelzbesatz, War reine Seide, Und du schriebst mit einem Stück, es war vielleicht das
Bruchteil eines Astes, dort hinein und Last es unter Lachen. |
Dann sah ich, wie du in deiner Morgentoilette eine harte Bürste über deine Hüften zogst, Und atmetest das Rot, das sich nun zeigte, auf, Und deine Schmerzen waren dir nicht groß Genug. |
Mit einem Fingernagel ritztest du in deine Oberschenkel unverständlich Zeichen, Und die Haut schob sich zurück Und hielt sich wieder stramm, Und so gestand das Moos an dir, verletzt zu werden, Und es lief ein heißer Saum an diesen Nähten schnell
entlang Und züngelte an dir. |
Auf deinem Weg nach Hause, fassten deine Hände hier und dort nach einem
Blatt, Du risst es ab Und warfst es fort. |
Du spieltest erst mit kleinen Stielen, die du dir ins Ohr und in
die Wange stachst, Dann musste es ein harter Grashalm sein, den du in deine Lippe
schobst, Er sollte sie durchbohren, Und er knickte ein. |
Du griffst sofort nach einem
anderen, Der war nicht hart genug, Und abends warfst du dich in deine Kissen und verfluchtest sie Und wünschtest dir, sie wüchsen nun
zu einem Nagelbrett, auf dass sich deine Wünsche legen und sich, ohne zu
bewegen, Strecken ließen. |
Dann rief die Stimme laut nach dir, Und aus Versehen drehte ich mich um, Ich dachte viel zu einfach, Und ich hörte oft, was andere
betraf, Und meinte dann, es gelte mir. |
Du standst an meiner Seite, riefst ein zweites Mal, Es war dein eigner Name, den du aussprachst, Und ich sah, du konntest dich nicht
finden, Und es käme jede Hilfe viel zu spät. |
An deiner Eingangstür entdecktest du den Schriftzug, den du selber
angebracht, bevor du dieses Haus verließt, Und voller Staunen last du dich und fragtest
hier nach dir Und auch, warum du dich Versteckt hieltst. |
Du teiltest ein, wer auf dir wohnen
durfte, Und es war dir gleich, Wie lang man säte, erntete Und an dir hing. |
Ich hockte fest in deinem langen Haar, das flog, wenn du dich
hündisch schütteltest, Ganz weit mit mir hinaus Und zog mich wieder ein, Und alle anderen warfst du in ihre Richtung ab. |
Du legtest dich danach zu Boden und du lecktest mich als
ersten Wieder neu, der auf dir wohnen
durfte, Und ich wählte frei. |
Der Reiz an dir lag in der fremden Haut
und an der Grazie, mit der sich deine Finger Ineinander schoben und sich wieder
trennten, Und sich, Schiffen gleich und flachen Booten,
über alle Leiblichkeiten wölben konnten und
verbotnen Einblick brachten, was dem Auge offenlag. |
Ja, alles, was du zeigtest, war
gewachsene Befriedigung der Neugier, die ein
großer Bogen deiner Arme Um dich spannte. |
Dann, zum Schluss, Verneigtest du dich tief Vor dir. |
Dein Fuß trat gegen einen kleinen Stein, Der schnellte fort, Und nirgends lag ein zweiter. |
In dein Ohr sprang dir die Eigenliebe, Die sich über alle andren Lieben
stellte, Und sie nahm von dir Und aß sich satt, Und was sie übrig ließ, War nicht genug für dich. |
Dass ich gefror, war ihr egal, Sie hatte allemal nicht viel von dir Gehabt. |
Du fragtest mich umsonst, Und eine Antwort konnte ich nicht geben, Und ich torkelte auf einer Riechspur, die mich hündisch werden
ließ. |
Ich folgte Wohlgerüchen, Und ganz weit entfernt sah ich mich
endlich gehen, Und ich wendete mich um in einem
engen, kugelrunden Käfig, der mir alles, was mein Wohlbefinden steigern konnte, Schenkte. |
Ja, mein Käfig wandelte den Tod, in den ich mich versenkte, um
in dieses Leben, Das es wirklich gar nicht gab. |
Von jeder körperlichen Liebe lebtest du getrennt, Und ich warb eng um dich, Und du verstandst mich gut Und würdest mich verwenden, Wär ich stark genug, dich zu
vergessen. |
Dann, auf einer Wiese ließt du mich an deiner Liebe
lieben, Und ich sah, dass du dich teiltest, Und du warst nun zweimal, Weib im
Weib, Und zweimal du und nichts
dazwischen, Das euch teilte. |
Und ich musste wählen zwischen
zweimal nichts Und einmal ungeteilter Liebe, Und ich wählte das Vergessen, Und du wähltest mich. |
Unter deiner Schlafbank war ein Schlupfloch, das
seit Jahren auf dich wartete, Und immer wieder riss man etwas von
dir ab, Wenn du dich nähertest Und musstest wieder warten, bis die Wunde sich geschlossen hatte. |
Dann, an einem Tag, an dem du nur probieren
wolltest, Ging es glatt und du entkamst, Und auf der andren Seite standst du völlig leer, Und alles, was du jemals hattest,
war an jener Wandung abgeschrammt Und steckte unverrückbar in der Öffnung fest. |
Ein Regen fiel und tränkte dich Und kühlte deine Leiden bis zum Zittern. |
Wenn deine Haut in Liebe einriss, Wenn du selbst dir deine Hand für Augenblicke nur mit
leichtem Brennstoff übergössest, wirklich Feuer daran zündetest, bis dich der Faden dünnen Rauches aus verbrannten Menschenhaaren weckte, Wenn du deine Finger bis zur Überdehnung
spreiztest, oder deine Knie bis an die Stirn heraufschobst Und dich krümmtest, in dich
rolltest, Immer, wenn dich dieses Leben mit dem Leben quälte, das an
deinen Schultern hing, Dann standst du nah am Wasser einer Abendsonne, die dort
blinkte Und dich lockte, Und das kleine Wellenspiel war etwas, das so Köstlich an dir Züngelte. |
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Man sagt ja auch, die Eigenliebe hat die Flügel weit gespreizt Und langt so über unser Leben und erfasst die Jahre noch Danach. |
Ich gehe ungern an die Gräber unsrer Leute, Lausche dann am andren Tag, was wohl geschieht. |
Nein, ich bereue nie Und mache immer wieder neue Fehler, Und du bietest mir den Leib an dir, den hattest du zuvor
geöffnet, Und er ist mir wohnlich angenehm Und meiner Zukunft so bequem, dass ich sie
darein Lehne. |
Es war dir wohlig und bequem, Und weiter trugst du nichts an
deinem Leib, als deine Haut, auch keine Schuhe, keine Kettchen, die dich Zierten. |
Und in deine Haare pflanzte ich den Kutschbock, Und die Zügel gabst du mir aus deinem Mund, Und ich, das wolltest du, Sollt dich an langer Leine jagen. |
Du versprachst, es wär ein
fischereiches Meer, in das ich meine Augen werfen
dürfte, Und es bildete sich schnell der
weiße Schaum des Schweißes, dem du dich Entgegen bäumtest, Unter deinen Armen, an der Stirn und überall, wo sich dein Fell und meine Zügel Rieben. |
Ich sah die Haut der alten Frau, Die trug nun Falten des Gesichtes überall, Man hatte früher einmal zur Markierung Nägel eingeschlagen. |
Nagelköpfe standen noch hervor, „Und hier, bei diesem,“ hörte ich
dich sagen, „Und bei dem,“ erfuhr ich auch von
dir, „Hat man im Freien auf dem Leib genächtigt.“ |
Dann zogst du die Haut an solchen Stellen stramm, Und eine Schrift erschien, Die hattest du noch nie zuvor
gelesen, Und es war kein Gruß von damals. |
Ich sah es nun, Und du verlangtest, dass ich Schaute. |
Und es stand ein Spiegel zwischen nackten Schenkeln
einer Frau, Und sie beobachtete, was geschah, Und wurde schwanger von sich selber
mit dem Samen, den sie aus sich hatte machen
lassen. |
Eine Bindung zwischen Baum und Erde ließ sie nicht mehr
gelten, Dieses sei, so sagte sie, ein Weltensperma, das von weit her Käme. |
Der Mann, an dem du hingst, war nicht
dein Mann, Und deine Liebe kannte keiner außer dir, Und deine Quälerei erzogst du dir zu kleinen Schritten. |
Und du lobtest ihn in Gegenwart der anderen Und schnittst dich absichtlich und
wie Versehentlich an dem Papier, das du ihm überreichtest, Und es war dir wohl, dass Blut von dir in seine Hände kam. |
Es würde dieses Feuer sicher zünden, Und es gäbe irgendwann auch die Gelegenheit im Kohlebecken Glut zu
schüren, Wenn er dich nur nehmen würde, ohne Dich und deine Liebe zu berühren. |
Dein Wohnhaus liegt am Strand, Und deine Kleider trägst du eng in
Küstenstreifen, Und die Trägerhemdchen spülen sich als
schmale Zunge über deine runden Schultern, Hinterlassen dort das feine Band im braunen Samt der Haut. |
Und mit den Krallen weißer Möwenvögel, die den Sturm begrüßen, eilen deine Fingerspitzen über die verliebten Dünen deiner Heimat, Und sie rutschen etwas ab und
steigen auf Und fliegen durch die Gräser deiner losen Haare mir
entgegen Und verflechten ihre Flügel eng mit meinen. |
Ich seh zu, wie du den weißen Sand durch deine Hände rieseln
lässt, Ihn immer wieder und ihn Körnchenweise nach mir wirfst, Und endlich fliegst du auf Und stehst im Wind an meiner Seite. |
Dort im Niemandsland schufst du das Haus der
Augen, Und es waren alles Beeren, die aus deinem Weinberg Kamen und zu einer großen Traube wuchsen. |
Und du ludst mich ein, ich dürfte
der Besitzer dieses Unbesessnen sein, Und eine kleine Leiter führte in den Kopf. |
Im Kopf bewahrtest du dir die perfekte Weiblichkeit, die sah in alle
Richtungen Und schloss mich ein Und aß sich satt an mir Und ich an ihr zu mageren Skeletten, Und die Lider deiner Augen senkten sich
geziert zu Boden. |
Es war dir Speise, wenn ich meine Kreise auf dich legte, Und es war zugleich das Feuer meines Hungers. |
Ja, du ziertest dich ein wenig, Und die Decke, die sich jetzt schon über
unsre Leiber legte, machte mich zum Teller, dich zum Löffel, Machte mich zu deinem Mund und dich zur Essenden, Die rief so laut nach Salz und rief nach einer Peitsche,
um den Tisch zu strafen, weil auf ihm der Teller stand. |
Du kehrtest dich nach außen, Und die Zimmer deines Hauses lagen offen, Und ich stürzte ab, an dir vorbei,
ins Freie und vergaß in deinem Schoß die Enge, die du brachtest, Deinetwegen. |
Du fasstest dich so herrisch an Und zürntest dir, Und, wenn dich deine schwachen Tage trafen und du Schmerzen
hattest, Tratst du dich mit Füßen, Und ich nahm dich gleich danach Das erste Mal. |
Ich nahm dich mit Gewalt, weil du die Werbung abtatst als die frühe
Stunde, Die würd immer wieder pünktlich
sein. |
Danach versandete dir deine Zeit, und selbst um Mitternacht brach dir der Morgen herrisch auf und rief nach
Fütterung, Und deine Fresslust holte Jahre nach an einem Tag. |
Du durftest ausnahmsweise sehen, wie
dein Herzschlag eingegossen wurde, Und es war nur dies Geräusch, das man dir nahm, Und, lag ich ausgestreckt auf dir Und züngelte an deinen Brüsten, die sich seitlich schoben, Tat sich nichts. |
Mein Ohr, das sich in alle Kammern deines
Herzens schlich, vernahm nicht einen Ton, obwohl sich alle Muskeln liebevoll und ausgeglichen
dehnten Und zusammenzogen. |
Dann, an einem Sonnentag, schrieb einer deiner Finger an den Rändern deines eignen Schattens eine Kerbe in den Sand Und kämpfte gegen dieses leichte Zittern, das von deinem Herzschlag Kam. |
Auf deine Lippen wehte eine Feder, leichter
noch als Seide, Und du schrecktest auf und Fingst sie ein mit spitzen Fingern. |
Und sie ließ sich von dem kleinsten Wort schon weiter tragen, in die Höhe heben und nur schwierig wieder Fangen. |
Und die Nacht, die kam, war lang, Und deinen Atem ließt du über deine Arme
streichen, Und es stellten sich die Härchen auf, In deinem Rücken und im Nacken gingen
unsichtbare Jalousetten nieder, Und du zogst sie dir ganz langsam
wieder hoch, Sie fielen wieder nieder, Und du zogst sie wieder hoch, Und gläsern war die Haut darunter. |
Du mochtest dich nicht mehr im Spiegel sehen, weil er dich so
zeigte, Wie du warst. |
Entfernt von deiner Haut, die irgendwo sich schlafen
legte, Standst du angezogen da in deiner Nacktheit, Und es wäre gut so, könntest du dir Gutes sagen, Und von außen wusste keiner, sah ja Niemand, was dir fehlte. |
Du erfuhrst von einem Kaufhaus, das bot schon seit Jahren austauschbare Häute an, Die würden jederzeit zur Stelle sein und wären angenehm im Tragen. |
Seit du von deiner Liebe wusstest, hing in deiner Brust ein Kasten voller Glocken. |
Deine Glocken sangen durcheinander, Und du ließt sie wahllos läuten Und den Klang bis weit in deine Hände Dringen. |
Deine Glocken würden dir den Glöckner bringen müssen, Und sie waren sehr gehorsam. |
Vor deinen Augen hing ein feines, schwarzes Netz, das war aus dir und hinderte
das Diebesgut der Augen, Dich noch einmal zu verlassen. |
Ja, du stahlst von deinem eignen Vorrat, Und die Tageszeitung täuschte immer wieder
neu Darüber. |
Diebe, die sich selbst bestahlen,
gab es keine, Und man sah von außen nicht, Wie du dich hinter den Gardinen führtest und für wen du Beute an dir machtest. |
Dein Schoß ließ kleine Segelschiffchen
frei, Die schwammen fort mit einer Botschaft, Und kehrt eines wieder heim, Ließt du es kurzerhand ertränken. |
Nein, du wolltest nicht, dass jemand Nachricht brächte von der Not an
dir, Die keinen Ausweg fand. |
Und deine Haare wuchsen schulterlang Und blieben an den Felsen, die am Ufer standen, hängen. |
Du hattest Lust, dir deine Weiblichkeit neu zu
verschieben, Und ich fragte dich, Und du erklärtest, dass ich nichts
verstehen könnte, Und die Lust, von der du sprachst, wär mir
ein Alptraum. |
Du verschobst in Wahrheit alles, was ich an dir
wusste, Deine Brüste lagen einerseits in dem Gesicht und andrerseits am
Hinterkopf, Und deinen Mund fand ich auf ihnen. |
Die Begierde irrte obdachlos Und ahnungslos an dir herum Und fand sich nicht zurecht, Und deine Arme und die Beine schienen Tausendfach zu sein, Und sie umfingen dich, nur dich, nur
dich Allein. |
Man sandte mich nach blauen Tüten, Und die mussten Undurchsichtig sein. |
Es füllte jemand sie mit Sand und machte sie ganz schwer, So dass sie rissen, Und man konnte sie nicht
fortbewegen. |
Und der Hass, den du entwickeltest, goss
dich in Eisen aus, Und stellte dich massiv vor deine Eigenliebe, die du sichertest, Dass sie nicht floh. |
Von jeder Frau verlangte man die Offenbarung, Und du schufst ein Wandgemälde, das bestand aus den Segmenten deines Körpers. |
Dabei wurdest du dir fremd in der Bewegung mit dir selber, Und es war dir recht. |
Du wolltest, dass ich dir zum Zeugen wurde auf der Reise der Verluste, Und was von dir bleiben würde, Sollte ich dir aufbewahren. |
Ich lag mit dir, Im ersten Sonnenlicht wuchs dir ein
Seidenfell, Das brannte auf und macht dich
geschmeidig, Und ich ölte deine Glieder ein, Dann musste ich dich lassen, weil
dies deine Stunde sei. |
Auf deiner Dachterrasse gabst du dich dem Augenblick und lagst auf weichem
Boden, Und du wurdest immer tierischer Und wälztest dich Und rolltest über dich Und strecktest dich, Und deine Zähne waren mir zu weiß Und viel zu rot das Lippenpaar. |
In einem Augenblick und aus Versehen blieb
dein Halsring an dem Fensterhaken hängen, Und ich konnte fliehen, Und du brülltest schrecklich einen Teil aus meinem Namen. |
Ein Regen kam aus Samtland, Und er war ganz leise Und ganz warm Und weich Und hing sich um die Schultern nackter Körper. |
Ja, man konnte diesen Umhang Aufbewahren. |
Und war ich mit dir im Paar, fiel mir ein Stacheldraht von
spitzen Fingern in den Rücken Und begriffen mich. |
Der Schönheit warst du eine ganz normale Blüte, so voll Zauber war dein Duft, Und deine Züge strahlten die Verliebtheit aus, Dass man sich automatisch umsah Und ein wenig Ausschau hielt nach deinem Grund. |
Und deine Haut war voller Staubgefäße, Und du wärst verzweifelt, Würd sich einer nähern, Streckte einer seine Hände aus nach dir. |
Auch nur dich zu berühren, Wär zu tödlich, um geliebt zu
werden, Und du starbst ganz schnell in dir, Und schon am Abend lagen rund um dich verstreut
die abgefallnen Kelche, Und dich hieltst du eng Umschlungen. |
Du auf deiner Wiese und ich hier auf meiner, Und wir lagen Haut in Haut und Mund in Mund so eng. |
Und deinen Atem ließt du milde streichen zu den Schwebeteilchen, die ein Baum
versandte, Und du bliest und hobst mich an Und achtetest auf meinen Weg, den andre Winde mit bestimmten. |
Und ich wollte nach mir greifen, Und ich sank und sank ganz langsam, Sicherlich in einem kühlen Abwind in die Hand, die du so
günstig hinschobst, Und von mir, das merkte ich, Wolltst du nun nichts mehr wissen. |
In deinem Zimmer hing ein Pendel tief bis nahe
an den Boden, Und ich durfte dich bewegen bis zum
absoluten Stillstand. |
Langsam regte sich dies Schwergewicht von ganz alleine
wieder an Und schwang dann aus und über uns
hinweg, Versetzte sich dabei in eine Drehung. |
Doch dein Augenmerk hing fest an ihm Und reiste mit und war nicht
einzufangen Und nicht aufzuhalten Und durchflutete die Mitte pausenlos in mir vorbei. |
Ich zog aus dir Gedanken allerdünnster Fäden, und sie
rissen, Und sie waren gar nicht zu gebrauchen Und verspannten sich nicht miteinander. |
Dann sah ich dich auf der Wiese Gräser sammeln, Grün zu einem Strauß gebunden für die Vase. |
Und du warst, das wusste ich, ganz dumm, Und vor der Fläche wipptest du mit einem losen Schuh an deinem Fuß, Und meine Blicke liefen hügelan und schreckten eine
tiefe Klugheit in dir auf, die mich sofort
verstand, Und deine Fingerspitzen tasteten verstohlen über
meinen Mund bis in die Winkel, Und dort hieltst du an. |
Es war total verrückt, Denn einerseits begehrtest du den Mann und andrerseits durft er dich
nicht Besitzen. |
Ja, es war die Schuld in dir, und die Gefühle
hatten dich bestreikt Und lähmten dich und ließen nicht
einmal das Streicheln deiner Wangen zu und
zogen dein Gesicht in die entfernte Ecke, Wo du dich zerteiltest mit der Dunkelheit. |
Du mischtest dich mit ihr Und wie kariert und splitterhaft
zugleich Erschien dein Leib nach außen. |
Jede deiner Handbewegungen und jede der Bewegungen des Körpers war total aus Weiblichkeit. |
Die langen Haare fielen in dein Bücken, Als du dich in irgendeiner Wanne wuschst. |
Ein andrer Mann vor mir, vor langer, langer
Zeit, Wurd ebenfalls zum Mörder, nur um deinetwillen, Nur um dich so in Bewegung zu
besitzen, Und er hielt, genau wie ich, nicht
eine hundertstel Sekunde deines Lebens an. |
Für einen anderen, Wenn er so wär wie du, Würdst du dich töten lassen, Um ihn zu besitzen. |
Und es würde dir gelingen, ganz in
einen Spiegel deiner selbst zu dringen, Und von dort zu suchen wäre sicherer Als aufzupassen, so im freien Feld. |
Ich wartete dir lange auf, Und dann vergaßt du viel von dir, Und, als es so weit war, gingst du
an dir vorüber voller Stolz und wiest dich ab: Die Zeit der Suche sei für dich vorbei, Du hättest dich inzwischen
eingefunden. |
So fand ich dich im Bett, auf deinem Mund lag eine
Seide, Und sie zeichnete die Lippenränder nach. |
Es lag ein wenig auch auf deiner
Nase, Und du sprachst nur durch die
unbedeckten Augen, Und ich hörte, dass du dich
ertränktest. |
Nein, ich durfte dich nicht retten, Und ich ließ dich sterben und
schloss meinen Mund, wie du es wolltest, auf den
deinen Und ertrank, Und nicht einmal den Namen durfte ich dir nennen, Als ich von dir ging. |
Von einem letzten Buschwindröschen fiel ein Blatt Und trudelte an weißen Zweigen schnell ins Leere. |
Eine Hand an dir, sie war aus rosa Glas, Glitt in den Schoß Und fand dort Ruhe. |
Und ich stand als Schatten an der Wand und sah die Trauer auf dir ruhn, Und gläsern, sagtest du, könnt dir
kein Mann die Liebe antun, Und im Licht wär nichts an mir zu sehn. |
Auch die Glöckchen, die aus deinen Ohren, die aus
deinem Mund ertönten und die hinter deinen Augen standen und mich ansahn, Waren elektronisch. |
Und ich hatte recht, Von dir fand ich an jedem Zugang und an jedem Ausgang Zeichen deiner Wanderschaft. |
Ich wusste auch, Dass du dich heimlich mit dir trafst, Und deine Liebesspiele tönten noch nach draußen, Wenn man eng an dir Vorbeiging. |
Ich schlug dein Oberbett zurück, weil es in Wellen brach und dich ertränkte. |
Und du lagst am Strand, die Wasser liefen ab Und ließen dich nun völlig frei
entscheiden, Und du drehtest dich im Sand und zogst den rauen Mantel an. |
Und ich, das wolltest du, Sollt auf dir sein, bis sich ein
neues Wasser auf uns gießen würde, Und so machtest du dich frei von dir Und unter jeder Welle stand dein Atem an der Schwelle. |
Du pflegtest deine Schönheit, und du nahmst sie in die Hand und liebtest sie Und drücktest sie an dich. |
Und jedes Teil bedachtest du in Sorgfalt, Und es dauerte, bis du die Kleidung wähltest, Und du machtest dich dir selbst zum Schmuckstück, das du gerne trugst. |
Danach verwahrtest du dich
unversehrt in einer Schachtel, Und an mir entdeckte ich die Einstichstellen einer kleinen Anstecknadel. |
Die Nacht hast du allein mit dir
verbracht, Und sie bestand noch bis zur ersten Morgenstunde aus dem Flickenteppich Unterbrochnen Schlafes. |
Alles quälte dich Und schob dich hin und her Und ließ an dir nicht sein, was war, Und auch die Kissen waren keine Zuflucht mehr. |
Es gab nichts, was dich bergen
konnte hier aus der Geborgenheit, die dich umgab, Und vor der Tür stand sicherlich der Esel, der auf deine Arme wartete. |
Dein Haar und deinen Leib und deine Weiblichkeit erfand ein Automat, Du warst gekrönt und ausgewählt Und hochgeehrt, Und morgen früh würd ich auf deine Haare stoßen. |
Gleich darauf begegnete dein Leib dem alten Leuchtturm, Und die Weiblichkeit lag hier an meiner Seite. |
Dann, getrennt von dir, mit kahl
geschornem Kopf, gestreiftem Leib und einem
Angebot, Dass man sich stehlen musste, Gabst du deinem Produzenten recht Und dich mir hin. |
Die ersten Jahre deiner Liebe warst du kahl
geschoren, Und dein Kopf war mir und dir so fremd. |
Dann wuchs das Seidenfell der jungen Mädchen als
ein Rasen über dich und brachte Tausende von Liebenden ums Leben. |
Und ich durfte, ja ich musste Auf dir grasen, Und die blank gefressnen Stellen liebtest du besonders, Und ich trank, was du mit deinen Händen schöpftest. |
An sich bist du für mich ein Ding und nicht erkennbar, nur die Frage nach dem Namen Lässt dich mir kristallisieren und
in Händen halten. |
Und ich finde keinen Eingang, Und ich messe nur mit Instrumenten, die du selbst erfandst Und die dich deutlich zeigen. |
Und in meinen Büchern gibt es keine Zeichen, die auf dich verweisen,
keine Zeichen deiner Existenz. |
Alles, was ich sagte, tatst du ab, Und alles, was du abtatst, lag
daneben, Und zu meinen Füßen bildete ein winzig kleiner Wirbelwind die Strudel mäßiger Gefräßigkeit. |
Für mich war die Gefahr, hier zu ertrinken, sehr
gering, Und nichts warf ich dir zu, Dass du dich retten konntest. |
Und du gingst vor meinen Augen unter und ertrankst, Und mir wuchs eine Brücke, die stieg langsam an Und bog sich über mir hinweg, Und meine Arme reichten nicht heran. |
Ich sah in deine Augen, Und du hattest alles hell
erleuchtet, Und es schien, als kämen noch Besucher, Ja, als wartetest du noch auf Gäste. |
Und ich sah in alle Räume, in die Schlafgemächer, Sah in alle Nischen, Und es standen dir der Kopf und auch das Herz Leer. |
So allein würd ich mich nicht in
deine Seele fallen lassen, Und ich war auch nicht geladen Und trat ein und ließ mich königlich
empfangen, Und ich sah doch wirklich nichts Und niemanden, Und unbewohnt blieb alles. |
Du zündetest die Fackeln deiner Arme an Und leuchtetest den Weg, und der war so schon Hell genug. |
Und deinen Leib begriffst du, Weil er dir zu fett sei, Und es war ein königlicher Körper, Und dein Mund, der kluge Lieder sprach, lag
schwer in Eisen. |
Und Aus allem, was dich rührte und
bewegte, Sprach nun plötzlich eine Gier, die
suchte das Entsetzliche und wollte überall
unendlich Maßlos sein und ließ dich jetzt auf
allen Vieren kriechen. |
Dein Kopf trug eine Krone eingetauchter Sonnenwärme, Und er lag an dir im Gras. |
Und eine Heckenschere heizte ihre Zähne ebenfalls in deiner Nähe auf, Und umgeknickte Halme litten nicht. |
Und nur ein Schalter würde die elektrische Gefräßigkeit bedienen, Und du lecktest, wie du lagst, an
dem Gerät, Und etwas Schweiß von deiner Stirn stand bis
zum Überlaufen in den Augenbrauen. |
Draußen vor den Bäumen warfst du dich ins Laub Und fragtest nicht nach Steinen, die eventuell darunter
lägen. |
Ja, du schlügest dich zu gern mit
deiner Stirn an meiner blutig, Und du würdest dich zu gerne mit den Haken an die federweichen Arme Ankern. |
Sieh, Es ist doch möglich, dass dir selbst
das Laub aus deinem Kopf fällt. |
Dein Trotz verwirrte dich Und richtete sich gegen dich
alleine, Und du wandtest ihn nur gegen
andere, Und du erreichtest nichts an dir. |
Und deine Blicke bissen sich in ihre Hände, Und sie wussten nicht mehr weiter, Und du schworst mir, und der Schwur galt dir, nun völlig Frei zu sein. |
Du würdest auf Verlangen das Papier mit deinem Namen nicht mehr zeigen, Und, du würdst es fressen, sollt ein
einziger Noch einmal deine Personalien zwingen wollen. |
Ich sah es gleich, Du warst ein völlig unbenutzter
Anfang, Und ich wollte dich beginnen, Und es war so leicht, Und überall kam mir entgegen, was
ich suchte. |
Und dein Lachen klang so licht und hell, Und meine Arbeit würde ich nicht enden vor dem Ende. |
Und du standst beiseite Und umrahmtest jeden Schritt mit Freude und mit tiefer
Lust, Und lange währte es, die Krankheit zu erkennen, Die nun um mich griff und mich zu
deinem Opfer machte. |
Du konntest dich auf Stufen niederlassen Und dort einfach sitzen, ohne Fragen, die nach oben oder unten
gehen sollten, Und dein Rock bedeckte nicht die Knie, Und deutlicher als so, war dir ein Angebot nicht möglich. |
Und ich sprach dich an, Und dir war alles recht und auch
mein Angebot, dass du hier weiter auf
mich warten solltest, Nahmst du an. |
Du lächeltest und gabst mir deine
Hand, Und ich nahm dein Gepäck, Und ohne Abschied musste ich dich
hoch auf meinen Schultern tragen. |
Unsre Schatten würden sich nicht tiefer
schwärzen, Wenn sie aufeinander lägen, Und du nahmst mir meine Angst. |
Und unsere Moral läg dort im Graben, Den wir überbrücken sollen, Leib an Leib. |
Und trotzdem war es so, Dass mir statt einer Liebe dieses Übermaß an Traurigkeit verschüttete und
ausfloss, Und du hattest mich so weit Und führtest mir die Tage deiner Vergewaltigung An mir. |
Du warfst dich neben mir im Bett auf deinen Rücken, Und der rechte Arm fiel seitlich in die Laken. |
Und es plapperte ein Kind ein Lied, Und so benahm sich eine Frau, die lieben wollte. |
Und der linke Arm stach mich und hielt mich ab Und schob mich stark zurück aus
deinem Lachen, Und dein Wort im Mund wär nicht dein
Leib, Und, als ich mich zurückzog, riss
der Widerhaken mir ein neues Loch, das würdest du nun pflegen
wollen. |
Die Sonne fiel in deinen Schoß, Und alles blühte auf. |
Sie brachte mir vom Fenstersims die Schattenschaukel
eines Blütenblattes mit, Und darauf stand der Wind und ließ sie über deine warmen Zonen laufen, hin und her Und hin und her. |
Und meine Fingerspitzen trippelten auf steilen
Dünen, Und es löste sich aus meinen Schritten feiner Sand Und rieselte in meine Spur. |
Im Haus der Kunst war alles leer, Man hatte dich geschält, Und übrig war der Rest von dir und lag am Boden. |
Von den Feuerbildern aufgeflammt war deine Haut, die trocknete zugrunde, Und ich wusste keinen Rat Und hielt dich doch allein im Arm. |
Um meinetwillen, sagtest du, Liefst du so nackt herum Und hättest dich geschunden, Und ich wüsste schon warum, Und nichts war mir bekannt, Und meine Hände musste ich mir in dir waschen, Um zu heilen. |
Mein Fingernagel ritzte in die Borke
deiner Brüste, Und du schriest ganz leise auf, Und zweimal musste ich die Spur an dir bereiten, dass die Milch nun abfloss, Und du drücktest mit den Händen viel heraus. |
Es war, so sagtest du, die Spannung, die ich nähme, Und im Himmel unsrer Nacht betrog uns eine
blasse Helligkeit und ließ sich keine Sternenbilder überlagern. |
Und es war dir recht, ja, sagtest
du, Es wären die verlornen Tage, die man in den fahlen Nächten wiederfände. |
Du warst im Fieber, Und ich legte weiße Malvenblüten auf die kalte Haut, die um dich war, und eins,
zwei Wassertropfen fielen in die Blüten, Und die Spur dorthin war wunderbar
zu sehen, Und sie blinkte für Sekunden auf. |
Du zogst an einem Seil die Jalousetten hoch, Und frei und einig drehte sich dein Leib auch noch, als sich die Riegel meiner Arme um dich schlossen. |
Auf dem Weg wandst du dich weiter, Suchtest langsam deine Drehung mir zu übertragen, Und wir rollten, fest verkettet,
über heiße Bleche. |
Du gabst mir so die Hand, dass mich ihr Rücken ansah, Und ich neigte mich ganz
selbstverständlich Über sie, und du wurdst völlig
fremd. |
Aus meinem Mund entschlüpfte mir ein Kuss
darauf Und war am Band und hatte sich Geschwister
mitgebracht, Die tummelten sich gleich auf deinem Handgelenk und schoben deine Ärmel schnell beiseite und besetzten
deinen Ellenbogen und die Schulter Und den Hals, der sich nach hinten
neigte, Und sie stürzten in die Schlucht auf deine Brust. |
Dein schönes Kleid hieltst du geöffnet, dass dir
ja kein Stäubchen dieses Überfalls Entkam. |
Du
gabst mir keine Schuld
an ausgebliebner Nacht, Nur
weil dein Tag
nicht enden wollte, Und
ich sollte deine eigne Sonne
finden und verdunkeln, Und
ich fand sie nicht. |
Und
meine Sonne
schien dir nicht, Und
deine schmalen Hände
strichen über meine Augen, Und
sie teilten mir die Gitter
völlig neu Und
hinderten mich dich zu halten. |
Frei
zu sein vor meinen Blicken
sei dir Nacht genug, Und
deine Locken
waren schwarzes Gras, die Kissen
tiefe Höhlen, Und
der Schatten
meines Zaunes deckte deine Nacktheit
zu. |
Aus dem Straßenpflaster zupftest du das
Gras, Und hier würd niemals mehr ein Wagen fahren, Und das wusstest du. |
Die Hoffnung spross trotzdem, Und Ordnung sollte sein, Und wärest du erst zugewachsen, Fände niemand eine Tür, Die ließt du offen in den Angeln
rosten, Und sie würde nicht mehr zu bewegen
sein Und wäre nicht mehr aus Versehen zugeschlossen. |
Und den letzten Briefumschlag, der kam und dessen Inhalt irgendeine Träne ausgewaschen
hatte, Strichst du unermüdlich immer wieder Glatt. |
In deinem Zimmer stapelten sich die vergangnen
Tage, Und die untersten, entdecktest du, Verzehrte irgendeine Zeit zu dünnsten Folien, Die sich nicht mehr auseinander
fächern ließen. |
Und du weißt genau, Darin enthalten sind die Blättchen rosaroten Goldes, Die du gerne wiederfinden würdest. |
Und du lebtest heute in dem Dauerregen, der durch deine Kleider ging, dich nirgends trocknen
ließ, Der spülte alles fort, Auch dein Gesicht war längst Davon geschwommen. |
Die Sonne suchte dich Und wählte dich Und schien auf dich herab. |
Und deine Haare blühten auf Und dufteten im eignen Gras, Und mir erlaubtest du die Weide, Und ich wurd nicht satt an dir, So satt war ich. |
Und du fandst immer noch besondre Stellen, dort wuchs dir der Überfluss, Den gabst du mir aus deiner Hand. |
Du lebtest ganz allein, Und wirklich wolltest du auch nicht Mit dir zusammen sein Und schicktest dich, so oft es ging
davon, Und bliebst zurück. |
Und niemand konnte nun von dir
berichten, Keiner konnte sagen, Ob du warst und wo du gerne warst, So sehr allein warst du. |
Und meine Gegenwart ließ ich bei dir, Und nichts verband uns beide
irgendwie, Und nichts geschah, Das uns verbinden würde, Und die Augenblicke, die wir ineinander
standen, Waren unumgänglich. |
Im Garten ging ich neben dir Und sprach von ungeraden Dingen, Und aus deinem Kopf drang eine Melodie Herüber. |
Und du blicktest auf Und haktest dich in meinen Arm, Und du bewegtest dich und mich im Takt, dein langes Kleid schwang weit Nach hinten aus. |
Ich hielt dich fester, Und du drehtest weiter, Und es war zu viel für mich, Und du flogst raus aus unsrem
Tanzkreis, Und nie wieder würde ich dich
treffen, Und du wirbeltest noch tausendmal
und öfter In die Lüfte, mir entgegen. |
Immer, wenn ich dich entdeckte, War es grade, dass du rückwärts
schautest Und dass deine rechte Hand die schulterlangen Haare in den Nacken schoben. |
Deine Augen öffneten sich hin zu mir, Und du warst tausendfach für mich In diesem Augenblick. |
Und jede Frau war nun wie du Und blickte so zurück aus deinen Augenwinkeln. |
Du saßt vor mir im Strand, In deinen Augen brachen sich die Wellen, Und es war kein Wind. |
Nur hier, in deiner Nähe kroch der Sturm, ein Hündchen, das du streicheltest und
liebtest, Eng um deinen Schoß und schliff die harten Kanten
blank. |
Und griffe ich nach dir, würd sich
mein Kiel auf die verwünschte Sandbank
schieben, Und das Gras an deiner Küste Schlief so fest. |
In deiner Faust verbargst du eines deiner
Bilder, Und ich bat um Eingang. |
Deine bloße Hand war innen weiß, und grelles Licht fiel drauf und blendete in
meine Augen, Und sie wurde mir zu einem Spiegel, der den Schrecken fing. |
Die Wand, in der du dich befandst, Bemalten wir ganz weiß, Und niemand ließ dich gelten, Und wir übermalten dich darin, Und rückwärts war ein Tor, das wusste ich Und konnte dir nicht helfen. |
Du strecktest deine Hände aus und mir entgegen, Ihre Innenflächen zeigten mein Gesicht, doch jede nur die Hälfte. |
Und, um mich zu fangen, Musstest du sie eng zusammen fügen, Und du schlosst mich darin ein, Und es war alles vorbereitet Auf ein langes, tiefes, schwarzes Leben. |
Nur ganz selten fiel das Licht, durch deine Haut und durch
das Blut gefärbt. in meine Kammer, Und ich horchte auf die Schläge an die Tür. |
Dein Lachen war so weit Und lief um mich herum, Und ich stieg tief in deinen Mund. |
Doch deine Liebe mäßigte sich nicht, Und drinnen sprang ich in die Nester frischer Selbstentzündung. |
Und ich wusste, Äußerlich würd niemand in der Fröhlichkeit die Feuer ahnen, Die sich um mich kümmerten. |
Ich lag erschlagen vor dem Felsen, Und ich stand davor Und wollte mich beerdigen Und musste diesen Mord an mir verbergen. |
Und ich sah mich um, Und du an meiner Seite wusstest schon im Voraus, wann
ich Hilfe brauchte. |
Und du wecktest diesen Felsen auf, Und dreifach
mussten Ich, der Mörder, der Erschlagene nun um
dich Werben. |
Du legtest deinen Leib in einen Schaukelstuhl, Den spannte fester Stoff. |
Und auf der Fahrt strich dir ein Blatt ganz sanft die Finger Über deinen nackten Rücken, Und ein Grashalm hängte seinen
spitzen Arm auf deine Lehne, Und du wusstest schon im Voraus,
wann sein Stich dich treffen würde. |
Und du standst nicht auf Und batst mich, deine Liege noch ein wenig auszuschwingen, Und dein Atem zuckte zweimal auf. |
In deinem Garten wuchsen tausendfältig Blätter und die Gräser, Und ich sollte dir ein Spiel mit ihnen machen. |
Und ich blies auf dünnen Halmen, Und ich ließ die Blätter, über meine hohle Faust
gelegt, Mit einem Schlag zerknallen, Und ich sah, dass du erschrakst,
dass die Sekundenblässe nach dir griff Und dass das Blut sofort danach in deine Wangen schoss. |
Und deine Liebe quältest du auf diese Weise
gegen dich, Und mich befragtest du nach dem Gefühl an meinen Lippen, Und du wolltest wissen, ob der Schlag die Haut Elektrisiere. |
Du, mein Glasherz, schlage unter dem
Kaninchenfell Und zeige, dass du dich bewegst Und wie erregt du bist. |
Und heute soll mir alles gleich
sein, Selbst, wenn du zerspringst, So bin ich sicher, lebt in jedem Splitter dieses Pochen weiter. |
Und das Brot, das du mir in den Futternapf
gelegt hast, Ist ganz ausgehöhlt, Und drinnen brennt ein kleines Licht, das leuchtet jeden Krumen
aus, Und vor der Tür steht dieser Frauenduft Und wartet auf Besucher. |
Dein Bett stand hinter einem leichten
Vorhang, Und ein Atemzug hob ihn ein wenig an, Und er bewegte sich, als wär er
wahr. |
Und eng davor lag ich an deinem
Mund, Und deine Haare fielen über mich, Und unser Bett beschränkte sich auf
unsre Lippen, Und dein Finger schob sich zwischen sie. |
Man wagte nicht, durch uns gemeinsam
einen Nagel in die Wand zu schlagen, Und ich sah genau, wie du nach
hinten heimlich Zeichen gabst. |
Wenn du dir Zöpfe flochtst, sprach daraus ein Geheimnis, ein Gedanke, Den du mich nicht wissen lassen
wolltest. |
Und ich sah, wie deine Finger in den Sprüngen der Delphine Durcheinander flogen, Sie erschienen oben Und verschwanden unter Wasser. |
Und am Abend ließt du alle Tiere frei, Sie zogen gleich zu mir Und schmiegten sich an mich Und drängten mich nach oben, Dass ich nicht an dir ertränke, Und die Oberfläche riss so ruhig
auf. |
Die Meere deckte man mit einer Silberfolie ab, sie sollten sich Beruhigen und schweigen, Und den Tieren, die im Springen
lebten, Musste man versprechen, sie nur
kurze Zeit zu bändigen. |
Und in Wahrheit war es so, dass eine Sonne bleiern ihre Strahlen senkte, Und sie lagen schwer auf allen Meeren. |
Und dein Leib war kalt und blank, Und, stieß ich durch die Oberfläche, flogen silbrig die Gedanken, die du hattest, mit heraus
Und standen tropfenförmig lange in
der Luft und fanden kein Zurück. |
Dein Lachen war ein Blick ins Glas, gefüllt mit Wasser, das der
schlimme Durst erdachte, Und dein Kopf war glatt rasiert, Und eine Mode machte dich zur Königin. |
Und nie traf ich mit dir zusammen, Und du liebtest dieses Spiel und warst mir Wein in einem Becher ohne Boden. |
Oder du verschüttetest dich auf den Tisch und ließt dich an den Rand von mir zusammenschieben Und im Überfließen von der Kante Tropfenweise trinken, Und du schmecktest auch ein wenig
nach der Speise, die dort vorher lag. |
Du wuchst an meinem Hinterkopf und hattest nicht gefragt Und wärest mir das Auge, das nach hinten sähe, Und zuvor bekam ich selten eine Antwort von der Bühne, die aus Holz war und sich Schnell verändern ließ. |
Und neuerdings begann das Schauspiel erst am Ausgang, Und ich fand auch nicht mehr heim Und lebte immer intensiver in der Rückschau. |
Und ich sah dich nie und müsste
meinen Schädel deinetwegen spalten, Sagtest du und lachtest tief in mir, Dich zu erreichen. |
Du triebst ein böses Spiel mit mir und warst mir einmal Becher ohne Wein und dann das
köstlichste Getränk auf Erden und verwehrtest
mir das Trinkgefäß und reiztest alle Gitterstäbe, dass sie glühend wurden Und sich seitlich bogen. |
Und ich brach hervor und ließ von
meinem Fell noch einiges zurück Und nahm mir meine Speise. |
Und du sättigtest dich gut an mir Und trankst von meinem Wein, Und meine hohlen Hände mussten dir die Schalen sein. |
Die langen Haare, welche eine Sonne an dich
hängte, waren Noten, die in Wärme Lieder sangen. |
Und mein Mund wurd dir zum Instrument, auf
dem du spieltest, Und es war ein jahrelanges Suchen nach den neuen Melodien. |
Und du warst darin Meisterin, Und nachts fiel weißes Licht auf deine Zähne, Spielte in die Tiefe deiner Augen, Und ein Frost erstarrte dich Und ließ dich tausendfach zerbrechen
in die Nadelstiche deiner Fragen, Wie ich’s mit dir machen wollte, Wie ich’s gerne hätte. |
Du warst verliebt in Stoffe, Und es kleidete dich jeder Umhang, jedes Tuch kam dir entgegen. |
Und es zog dir eine Angst die Kleider wieder aus als
sich ein Spinnweb über deine Züge legte. |
Du schriest auf, dein Mund zerriss das dünne Netz, das
daran klebte, Und aus einem Bild, an dem du grad vorbeigingst,
erwuchs ein Faden voller Zuversicht Und ließ dich nicht Passieren. |
Später wandelten sich alle Steinchen, die in meinem Weg gelegen hatten, um in kleine Spiegelchen. |
Ein jedes hatte Wurzeln, die es hielten, Und es war die kleine Abendtasche, die mich faszinierte, Und ich fand das falsche Bild von mir in dir. |
Es reflektierte viel zu stark, Und ich verstand nun erst, dass du
mich immer in der Nähe wissen musstest, um mich zu
verstehen, Und mein Unverstand Half dir dabei. |
Du schriebst mit deinem Zeigefinger, der von deiner Spucke feucht war, Irgendetwas mir auf meinen Rücken, Und ich sollte, weil ich ja dorthin
nicht sehen konnte, Durch mich lesen. |
Und du schriebst in Spiegelschrift und, was du tatst,
tatst du ab jetzt Verkehrt herum, damit ich alles sah, Wie du es sahst. |
Es sollte niemals mehr ein Irrtum zwischen uns bestehen, Und ich wurd von dir Verlassen. |
Dein Leib war eine Formel, die ich nicht
mehr Lösen konnte, Und sie teilte sich in innerliche
und in äußerliche Räume, und sie band kein Wert zusammen. |
Und du fragtest mich nach meiner Liebe, und im Vorhof lag sie auf dem Haublock, Und ich spaltete sie deinetwegen. |
Und du sagtest noch: Die Trockenheit hätt ähnliches
erreicht, Und meine Eile wäre übertrieben. |
Ein Wort lief durch die Pfütze, Und es schrieb in dünnen Strichen auf das Pflaster. |
Und du riefst mich her zu dir, Und eine Kugel hielt ich zwischen Daumen und dem Mittelfinger, Und sie rollte auf dir ab und Schmiegte sich in eines deiner Kniegelenke. |
Und die Landschaft, die ich so beschrieb, Wurd grün und blühte auf Und sprach auf weißer Erde von dem Aufenthalt. |
Die Liebe, die du
gabst, war eingeteilt, Und nie zuvor hatt
ich so rationiert geliebt, Und tiefer dürfte
ich nicht lieben, als die Dicke deiner Haut. |
Und lange wusste
ich nicht, was von Vorteil sei für
mich, für dich, ob ich die Schaufel in die
Felle oder tief in deine Herzen setzen
sollte, Und du drängtest
nicht und Ließt mir freie
Wahl. |
Du zähltest in der Zwischenzeit die
zugenähten Stellen, Wo man dir von
deinen vielen Herzen für den
Notfall einige entnommen hatte, Und der fand
woanders statt. |
Drüben war das Haus verschlossen, Und ich klopfte an, und deine Kleider öffnetest du weit, Mich einzulassen. |
Und es war ein Haus der Treppen, Und die konnten nirgends enden, Und du führtest mich, Und nicht ein einziger der Wege wiederholte sich. |
Ich wurde wund vom Laufen und wär dir so gern begegnet, Hier auf dir, Und mit den Fingern spieltest du ein Spiel, Das konnte auch nicht enden, Hinter mir auf mir. |
Dann begegnete ich einer Hand von dir und freute mich und
küsste sie, Und wirklich war sie nicht von Dir. |
Sie blieb auch stumm Und fand nicht einen ihrer alten Wege, die sie früher an mir Ablief. |
Du warst eine Fremde, und die Hand und eine weitere, erinnertest
du, waren ein Geschenk von einer Frau, Die brauchte sie nicht mehr, Sie waren ihr im Suchen altbekannter Wege Viel zu schwer geworden. |
Früher, sagtest du, und meintest
eine Regenzeit, ja, früher stand der Fluss oft in den Häusern und
vertrieb das Leben aus den Halmen, die dort auf
der Wiese wuchsen. |
Du standst viel zu lang im Wasser, und halb Fisch, halb Weib, War so dein Haus ein Königreich. |
Und deine nassen Haare hieltst du in den Wind, Der mochte noch so kalt sein, Und für mich blieb nichts von dir, Und meine Wärme strahlten deine Schuppen ab und irgendwie zurück, Und blank poliert und aus Metall schlug mir dein Herz, Es saß in meinem Mund und spielte mit den Zähnen. |
Die Augenblicke, die du dich mir
hingabst, Waren abgezählt, Und ich nahm mehr und lähmte dich
mit einem Kuss, der ließ dich nicht mehr Atmen. |
Und das Blut, so fühlte ich, schoss dir ins
Herz, Du wehrtest dich nicht mehr Und ließt mich Vorschuss nehmen. |
Doch der Brunnen sprang viel höher als du
dachtest, Und er nässte dich, Und seine Kälte schreckte dich so
hart, Du standst wie angenagelt, Und dein Atem war so frei wie nie zuvor. |
Ich gab dir ganz allmählich meine Hand und griff in einen leeren Raum Und sah nichts mehr. |
Und was in diesem Augenblick geschah, verstand ich
nicht Und fand dich gleich danach zerstört
vor mir, im Sand zerbrochen liegen. |
Und die Zahl an deinem Hals sollt mir ein Zeichen sein, Und alles, was ich hatte, kniete
nieder, Und ich wusch dich rein, Und deine Numerierung schnitt ich aus Und legte sie zu deinen Einzelteilen an die Seite. |
Mein Gedanke ist auf dich Gerichtet. |
Und ein Pendel meiner Uhr schlägt aus, Nach links an einen harten Stein, nach rechts weit über eine
tiefe Ebene. |
Du liebst es, ungewiss in meiner Hand zu sein, Und die, so schwöre ich, ist leer Und hält so viel und schafft es
nicht, die Schaukel anzuhalten. |
Es gab die Seidenmelodie, aus der schnitt sich
ein Wind die Muster, die er über die Getreidefelder, dünne Gräser, Flache und die tiefen Wasser legte. |
Und er klang an dir Und schmiegte sich um dich Und spielte auch an dir Und fand in deinen Haaren, Augen, Ohren, was er suchte. |
Und zu leicht, so klagtest du, Geriete ich zum Sturm, der wäre nicht zu Schneiden. |
Du tanztest eng mit mir in einer
Melodie, Und meine Hand glitt dir im Rücken in die flachen
Mulden, Und den Stoff der Kleider spürte ich Dazwischen. |
Und du gingst am Strand, Und deine Füße suchten vorsichtig Sich zwischen scharfe, trockne Stiele irgendwelcher Pflanzen in den
warmen Sand zu setzen. |
Und dein Mund lag auf der Stirn der Puppe, der du alles zeigtest, Und in Wahrheit glitten deine Zähne daran ab, Du würdest zu gern tiefe Wunden beißen. |
Die Menschenfreundlichkeit saß dir im
Schoß, Sie war bescheiden, Und dein Mund war abgeschlossen, Und ein Stahlband hielt ihn zu. |
Und eine junge Frau war dir das Katzentier, mit
einem Band am Hals und einem Wort: „Mein Herr ist mir ganz untertan.“ |
Und hier war nicht mehr Platz für mich, So engtet ihr den Raum, der war unendlich weit. |
Im Mondlicht standen viele kleine Segel des Holunders, Und vom Zaun her wehte leise eine Wolke blauen Fingerhuts, der trug
sein Gift verschwiegen. |
Und die Margeriten wuchsen dir im nackten Arm, und bitter war ihr Duft, Du lagst in ihm. |
Und meine Nacht schob ich, soweit ich konnte, Über dich und auch die Bitternis
beiseite, Und dein Leib entflammte sich als eine blanke Messerschneide, die das fahle Licht in meine Augen warf. |
Wir gingen nur spazieren Und vorbei am frischen Trieb der Fichtenbäume, Und sie waren weich und zart und
stachen nicht, Und deine rechte Hand umschloss sie liebevoll Und ließ sie durch die enge Röhre deiner Finger wieder in die
Freiheit gleiten. |
Und es war so anders, dies Gefühl zu haben. |
Sonst war nichts, Und du verbrachtest diese Nacht auf deinem Nadelkissen deines Bettes, Musstest, um der eignen Liebe willen, ganz auf mich
verzichten, Und der grüne Spross war noch nicht
reif genug, Dich so zu quälen, wie es dir wohl Guttat. |
Du pflegtest deine Weiblichkeit an dir, Du warst so Hässlich und verwachsen. |
Deine Stummheit ließ mich raten nach dem Sinn, und deine Kinder Fragten laut nach dir, Und deine morsche Brücke, sagte man zu mir, Sei nicht begehbar. |
Und die Plätze an den Uferseiten blieben mir
im Blickfeld, waren über diesen Weg Nicht zu erreichen, Und ich stand darüber mit
gespreizten Beinen. |
In deinem Bett lag dieses Kuscheltier, das
liebtest du, Und wenn ich zu dir kam, War es schon da, Und wenn ich ging, bediente es für
mich die Tür. |
Es hatte weiches Fell, darin lag deine Hand, wenn
sich der Platz in deiner Nähe drängte Und nicht reichte. |
Und es war ein Unterschied zu dir, dein Lack war glatt und wechselte in
seiner Farbe ständig, Und das Blech darunter blieb unbiegsam Hart. |
Auf dem Nachhauseweg kam dir ein Tag aus deiner Kinderzeit entgegen Und verharrte eng bei dir. |
Du bücktest dich und pflücktest eine „Pusteblume“, wie ihr Kinder tatet, Und dein Atem reichte wieder nicht, die Samen mit dem eignen Pusten
fortzutragen. |
Und es blieb ein kleines Mädchen auf dem beinah kahlen Blütenboden sitzen, Und es zerrte an dem Rest, der dort noch stand, Und „Milch“, so sagtet ihr, trat aus
dem Stiel und färbte jeden Tropfen deines Blutes weiß. |
Du fingst mich ein, als wäre ich die Frucht, nach der du suchtest, Und die Schürze hieltst du weit
geöffnet, Und ich fiel hinein Und tat es gerne. |
Jung war dein Gesicht, Und heimlich nahmst du mich mit auf
dein Zimmer, und du schlosst mich ein, Und niemand würd sich, außer dir, Noch um mich kümmern. |
Und ein Spalt blieb in der Tür, Den ließt du, wie er war, Er riss nicht weiter ein und wuchs
nicht zu, Und du kamst nie zu mir, Und als ich fiel, fiel ich auf Stein. |
Man konnte bei der Plastik nicht mehr unterscheiden Zwischen einer Wahrheit und der
anderen, Die man so schwer verstand. |
Und aus dem Beet wuchs weit hinüber in den Weg der Fingerhut, die Pflanze
voller schönem Gift. |
Und mit dem ersten Schienenkreischen unsrer Morgenbahn Griff einer deiner Arme bis nach
mir, Und helles Blau, das deine Augen zündeten, blies kaltes Licht in
mich Und zündete dort eine Lampe an. |
Es war ein Liebeswort von dir, das riss die Dummheit in mir auf, Und plötzlich sah ich Sommerwind, der fiel ganz sacht in
grüne Felder, Und die standen hoch im Korn. |
Dort glitten seine Wirbel, seine Wellen, bis in letzte Winkel meiner Haut und wiederholten
sich Und liefen hügelan Und weit hinaus ins Tal. |
Und an den kahlen Hügelrändern bildete die Hoffnung Staub, der stieg in Säulen, die sich lustig drehten, Auf. |
Wir gingen durch den Wald, darin stand eine
Totenschaukel, Und die hieß so, weil sich einst ein Mensch an ihr erhängte, Und ich sah die Kinder daran spielen. |
Und dein Alter, sagtest du, sei dir als Frau fast unannehmbar, Und dein Körper trüge auch die langen Seile, die sich dehnten unter deiner Last. |
Und mir war diese Spannung recht und auch die Willenlosigkeit, mit der du dich der Schwingung hingabst, Und dein Kopf hing fest in einer Schlaufe. |
Es war so leicht, wenn wir uns in die Augen schauten, Und der Tag war freundlich, Und mir brachte die Erinnerung das Kleid, das du heut trugst, Zurück. |
Ich konnte es, so nah vor dir, nicht sehen, Und es war ein Boot, ich sah es ganz genau, Das glitt von einem deiner Augenspiegel in den anderen. |
Es eilte unter vollen Segeln hin und her und hin und her Und kam nicht an an Land Und schob sich höchstens noch in schneller Fahrt, nur für Sekunden hinter einen Vorsprung. |
Ich tastete nach deiner Hand, die hing ganz schlaff herab, Und hob sie an und brachte sie zum Leben, dass sie meine Wange strich. |
Ich machte mit dem Daumen und dem Zeigefinger einen
Ring, Der schloss sich um dein Handgelenk, Und diesen Armreif trugst du nun schon Jahrelang. |
Und meinen Arm und meinen Leib und auch mein Herz konnt ich davon nicht trennen, Und du gingst mit mir beringt Und stolz auf neue Jagd. |
Der Sommertag war heiß, Und auf den Lippen stand das Salz, das mit dem Schweiß sich sammelte. |
Und auch der Draht, der um dich lief, wurd
glühend, Und die Hand, die ich auf deine Schulter legte, kühlte nicht. |
Und ein Quälerei war unsre Liebe, die die Haut verbrannte, Und es war ein altes Buch, das mir von Zeichen sprach, Die wusste es zu deuten, Und der Tisch, von dem ich aß, war übervoll, Und nirgends sah ich eine Speise. |
Ich stach als Kind mit einem Draht, der glühte,
meine Muster in das Holz. |
Ich schrieb auch Namen und an dir, du warst doch Fleisch. |
Und hinter deiner Haut befand sich eine Welt voll Fröhlichkeit, An dir sah ich die Körpermalerei, die fraß ein Borkenkäfer ein, Und du sahst zu und fandst es gut,
dass sich ein Tier so emsig deiner annahm. |
Woanders brach ein Unglück in ein Haus, Und eine Frau verbrannte. |
Und du standst vor mir, Und weiße Flammen züngelten an dir Und leckten über auf mein Dach, es stand zu nah. |
Ich wusste nicht, wie ich mich
kühlen sollte, Und du sagtest noch, es sei dem Meer egal, in welchem Meer es sich Ertränke. |
Bei meinem Eintritt zupftest du dein Kleid
zurecht, Nur mir zu Liebe, dachte ich, wär
deine Schönheit. |
Und der Schmuck an dir war Schmeichelnd, gläsern, herrisch auch
und Untertan, Und nichts davon durft ich berühren, Und so müsste ich dich nehmen. |
Deine Haare hieltst du prachtvoll
aufgesteckt, im Liegen müssten sie ja niederfallen, Und ich müsst dich aufrecht nehmen, Und dein Leib war wohlgeordnet und sortiert
und numeriert, Und den sollt ich in dieser Reihenfolge nehmen. |
Damals sah ich, wie die Narbe deinen Schenkel Aufwärts lief. |
Wir trafen uns das erste Mal an einem Sonnentag, Und du versprachst dich mir, wenn
ich mich bis zur Nacht geduldete, Und sagtest nicht warum. |
Du riefst in eine Regenwand, die abwärts stieß, Und jede Nacht, die danach kam, war mir verhasster
Tag, Und deinen Pulsschlag bremste sie bis fast zum
Stillstand, So zufrieden leckte nun der Untergang, der nicht geschah, An dir. |
Als wir in Liebe lagen, durfte ich an dich die Frage stellen, die du früher vor mir
durchrisst, Und ich griff in deinen Leib, der hatte tausend Taschen. |
Und ich fand tatsächlich halbe Briefe, kaum noch leserliche Karten, die du aufbewahrtest, Und zerschnittne Liebesworte, Die durft ich berühren, Und sie waren nicht aus deinem Herzen zu entfernen, Waren angewachsen. |
Doch ich schnitt an ihnen, Und dein kleines Leben zog sich krampfhaft ein Und weinte bitterlich. |
Der Mond fiel rot vom Wipfel eines Baumes in das blanke Wasser. |
Und es war dein Mund, der öffnete sich leis Und teilte seine Fülle oberhalb und unterhalb der
weißen Schranken. |
Und sie wurden kurz danach Zu einer scharfen Schere, die versuchte mir ins Fleisch zu schneiden, Und die rote Himmelsscheibe trank genüsslich Bruderschaft mit sich an mir. |
Ein ferner Arm, den ich nicht sah, behängte
dich ums Ohr mit reifen Zwillingskirschen, Und das Licht brach durch sie durch. |
Und deinen Kuss, den du zur Sonne sandtest, Schien im Anfang innerlich zu glühen, Und mein Mund verschmolz mit deinem. |
Und die roten Früchte platzten auf, Und ihre Kerne konnten mich nicht hindern, Und ich trank den Saft aus deinen Schalen. |
Du lagst auf deinem Lager, Und du decktest dir den Mund, den Hals, die Augen mit den Bitterblättern zu Und schwiegst darunter. |
Und ich sah nicht deine Züge, Und mit meinem Finger durfte ich kein Bitterblatt berühren, um dich zu
berühren, Und ich aß an dir, was essbar war,
und fraß die Wiese kahl und sah dich schließlich
mit geschlossnen Augen als die Herrin meiner Fütterung. |
Du hieltst noch mehr bereit, Und deine Arme schlangen sich um meinen Nacken, Und sie rissen dort die Gräser der Zufriedenheit. |
Als ich dich kennen lernte, war ich
voller Furcht, dass mir ein anderer die Liebe rauben könnte, Und du hieltst mir flach die Hände an die Ohren, Und ich hörte nur noch mich, Und ganz gewiss warst du allein der Feind. |
Und in der Straße lag ein kugelrunder Stein, Der lief, ganz ohne Anstoß seine eignen Wege. |
Und er war bekannt Und zeitenlang verschwunden, oder,
ohne Eigenart lag er in einer Ecke, Und dann konnte man ihn in den Brunnen werfen, Und er fiel nicht aus der Hand. |
Manchmal sah ich, dass sich aus dem
dichten Fell die Federn lösten, Und es war dein schönstes Kleid, Und ich erschrak. |
Und nichts, so sagtest du zu mir, Sei schlimm daran, Und durch die Stadt floss immer noch ein Fluss, der strömte über alle
Straßen. |
Deine Haut aus Pergament Lag über deiner Brust, man sah die Adern kaum, ich kannte sie genau. |
Mit deinen Fingern spieltest du in einer
Schüssel, Die war angefüllt mit klarem Wasser, Und die Ringe der Bewegung schossen an den Rand und schlugen gleich zurück Und trafen sich und hoben sich auch
auf. |
Und unsre Küsse überschlugen sich Und spielten miteinander. |
Und sie zogen ihre Kreise noch, als wir schon lange mit
dem Eisenwerkzeug in die Kammern unsrer Herzen drangen. |
Als ich dich traf, warst du mit
deinen Füßen noch im Bad, Und jeder Umstand war dir recht, Dich etwas zu verzögern, Und du gabst dich hin Und hieltst mich doch zurück, Und augenblicklich, Wenn ich dir ein wenig helfen würde, Wärest du sofort soweit. |
Und noch ein Wort sprachst du zu deinen Händen, Und dein Haar wär wie ein Freund, Und deine Arme pflegtest du und ungeniert die Brüste mit den Fingern. |
Und ich schlug nun einen Nagel durch durch deinen Leib Und traf genau dein Herz Und schlug es an die Wand vor der du standst Und nahm dich so mit etwas Blut, Und mit den Fingernägeln Kratztest du so leis am Eisen, Und du sagtest mir ins Ohr, Ich möchte mich beeilen, Und der Draht sei gut und fest an dir. |
Am Strand stießt du ein spitzes,
kleines Messer in dein Herz, Es tötete dich gleich, Und ich erschrak und drehte dich am Boden her zu mir. |
Ich legte auch mein Herz, das auskristallisierte, etwas
abseits in das Gras, und so, sprachst du, wär dir
die Liebe recht, es wär nicht gut von
mir, mit meiner Heimat, die mich zögern ließe, Dich zu lieben, Und das kleine Loch in dir vernähtes du dir Später wieder. |
Dann warfst du das Ungeschick weit fort von dir, Und unsre Herzen lagen eng, man konnt es
sehen, Aufeinander wie ein einziges. |
Die Frau, von der du sprachst, war
schnell im Töten, und du warntest mich vor ihr, Doch gäbe ich mein Herz nun dir, es zu bewahren, Könnte ich mich in die Kammer dieser andren wagen. |
Und ich tat es und ging in das Zimmerlein, dort fand ich dich Und hatte es geahnt Und wusste auch, dass du mein Herz schon längst zerschnitten
hattest. |
Und du mühtest dich vergeblich,
seine Teilchen wieder zu vereinen, Und ich half dir nicht Und war so frei und regungslos an
dir, Wie du es wolltest. |
In deinen Händen spieltest du zu gleicher Zeit mit drei verschiednen Herzen. |
Als Artistin lernte ich dich kennen, Und du ließt dich so von mir
bewundern Und warst rasend schnell in der
Bewegung, Und du sangst ein Kinderlied dabei: „Was du nicht hast, Das kann dir nicht gehören, Und ich habe dich und lass dich frei
Und fange dich bevor du fällst Und gebe mich noch selbst darein, Und jede Spielerei ist Narrenwerk.“ |
Und wechselweise hieltst du eines
dieser Herzen dauernd fest, Es war mal deins, mal meins, mal
irgendeins, Das war mir einerlei. |
Ich sah ein Bild, das zeigte eine Uhr an einer
Wand, Und aus der Vogeltür warf man zur vollen Stunde
einen Menschen auf die Straße. |
Und er sah nicht elend aus Und war ganz jung und starb an der Verletzung, die er sich beim Fallen zugezogen hatte. |
Und du warst ein meisterhaftes Werk, das war so blank und voller
goldner Weiblichkeit, die blinkte noch, wenn
alles schwieg, Und deine Tür stand für den Durchgang immer
auf, Und drinnen war ein Uhrenladen, Und man spielte irgendwo in dir Klavier. |
Du wolltest dich mit mir in Disteln legen, Und es wäre nichts dabei, Und ihre Blüten wären honigsüß und voller Duft. |
Ja, ihre jungen Triebe wären weicher als das jüngste
Gras, Und mir half nichts, Ich stach mich rundherum fast tot an
dir Und fand auch überall verteilt Die ungeheure Süßigkeit. |
Und dein Versprechen hieltst du wörtlich ein, Und immer wieder, wieder, wieder Würd ich deinetwegen in dem Mantel grüner Dornen fliegen. |
Ich neidete dir wirklich, Dass du dich stets bei dir hattest, Und ich wollte ja nicht du sein Und dich nicht um dich berauben, Und ich lag sehr oft an dir, Und du lagst eng um mich. |
Ich schützte dich mit allem, was ich
hatte, Und du flogst so frei, Und deine Heimkehr hatte nichts mit mir Zu tun. |
Du sagtest nur, Dort, wo du wohntest, sei auch dein Zuhause, Und ich wohnte hier bei dir. |
Auf deinem Körper lag mein rotes Wärmebild, Das schuf ich ohne dich, Es tat mir später leid, dass du so
littst, Und du erzähltest von dem Straßenstaub, der wär nicht zu
vermeiden, Wenn man barfuß ginge. |
Und du freutest dich auf frühe Morgen, wenn du beinah Unbekleidet durch den nassen Rasen gehen konntest. |
Und ich sah, wie du dich einmal Ganz und gar darein warfst Und dich darin drehtest, Und die Tür bestand aus den gewundnen Eisenstäben. |
Irgendjemand sagte dir, dass deine Schönheit kein Verbrechen wäre, Und ich lebte im Gefängnis, Und ich war bestraft an dir. |
Du warst mir das Verbrechen, Und hier, in der Zelle, lernte ich noch mehr Und stahl perfekter, Und es war dir recht. |
Ich ließ das Diebesgut an dir, Und du warst meine Richterin und brachtest mich zum
Rauben, Und du warst mir die Besucherin in dem Arrest, Der konnte so nicht enden, Und dazwischen lag die Eisentür, die öffnete und schloss
sich selber Vor und hinter mir. |
Du wolltest einen Kuss von mir, Und hart griff ich nach dir, Mir schrie derselbe Mund in meinen Mund Und suchte einen Ausgang, Und du küsstest ihn heraus. |
Und ich erwiderte den Schrei, dass dir der Atem stockte, Und du packtest mich am Hinterkopf, Und deine mörderische Lust, in Küssen zu ertrinken, nahm
nun überhand, Und ich ließ dich nicht sein Und war ein guter Schwimmer. |
Und dein Mund verlor sein Weiß und glühte auf Und biss sich etwas frei Und gab dir Raum, Und deine Zügel ließt du schießen, Und wir tranken Kopf an Kopf. |
In deinem Zimmer stand noch Speise, Und uns stellte die Bequemlichkeit die Betten auf den
Tisch, Und du warst satt an mir, Und ich war satt an dir, Und unsren Hunger hatten wir randvoll gefüllt Mit allem, was wir kannten. |
Und aus deinen Augen schoss das Blitzen der
Begierde, Die mich streifte und sich etwas
stahl, Das holte ich sofort zurück Und nahm noch etwas mit, Und gleich darauf verlor ich etwas
mehr, Das ließ dich triumphieren, Und ich raubte es mir neu Und dich dazu. |
Und beide stillten wir den Hunger, der war angefüllt bis an den Rand und gab uns keine Ruhe. |
In einem Wandarm brannte eine kleine Lampe, Und ihr roter Schein ließ deine Brust zum Scherenschnitt vor meinen Augen werden. |
Und die Scheren, die ich hatte, waren stumpf
genug, Nicht zu verletzen, Und sie schnitten tief ins Fleisch, das wolltest du, Und überall entstand an dir ein Bild, das glich dem ersten, Und es zeigte eine Ähnlichkeit, die mich verwirrte, Und sie spielte auch im Ansatz deiner Finger, Deiner Ohren, jeder Körperfalte. |
Und das Licht der Lampe reichte nicht, die Schatten alle zu erfinden. |
Deine Liebe wurde repariert, Und heute, sagtest du, verwendete
man dafür Kunststoff, Und ich sei der erste, der versuchen
dürfte, Dich so zu versuchen. |
Und du warst auf alles programmiert, Und alles war so leicht und echt an
dir Und wahr Und tief. |
Und als ein Seil, an dem ein störrisches Getier sich widersetzte, lief dein Körper durch die Hände, Und sie legten eine Blutspur über dich, So schnell schosst du hindurch Und wiederholtest dich wohl
hundertmal darin, Und glühend wurdst du mir, Und du gefielst dir gut. |
Ich setzte mich auf einen kalten
Stein, Schon saßt du neben mir und
strahltest deine Wärmebilder auf mich ab. |
Und als ich mich in deine Schöße graben wollte, war es immer
noch der Stein, auf dem ich saß, Der öffnete sich nicht. |
Und du verlangtest schweres Werkzeug für den Eingang, Der lag meterweit entfernt von dir Und berge eine Schmelze Und ich sollte mich bescheiden, Und die Hitze träfe mich unvorbereitet. |
Ich war ein Pflasterstein in deinem Vorhof, Und die Sonne schien auf mich, Und Regen wusch mich rein. |
Und jeden deiner Schritte zählte ich Und lernte abzuschätzen, ob sie nah
genug Noch fern von mir vorübereilten, Und an einem Tag standst du auf mir und gingst
nicht fort Und drücktest deine ganze Last in mich, Und meine Ränder schmolzen ein in deine Sohlen. |
Und von unten nahm ich dich nun Stück für Stück, das wusstest du, Und standst geduldig bis ich dich Umwachsen hatte, Und du gabst mir nichts zurück. |
Auf der Treppe nahm ich dich auf meinen
Mund, Du konntest es nicht merken, Und du redetest mit mir, Und nichts erreichte mich, mein Ohr lag nah an deinem Herzen. |
Und wir gingen eng an eng die lange Wendeltreppe nieder, Und die Hand, nach der ich griff, War grad noch zwischen uns, Und ich bedeckte sie mit einem Handschuh meiner Küsse. |
Und sie passte gut hinein, Und wohlig und ein wenig kehlig im Genuss wurd deine Stimme. |
Es war ein mörderischer Trickfilm, der das Leben kleinster Tiere im Kadaver zeigte, Und es wär ein Fehler, diese Ordnung zu zerstören, Und du liebtest alles, was sich Offenbarte. |
Und vor meine Schuhe legtest du dich nieder, Deine langen Haare flossen aus, Ich sollte einen Teppich aus dir weben. |
Und du selbst, das schworst du, Würdest mir ein Muster werden, wie es keines gab. |
In der neuen Technik konnte man in einer einzigen Sekunde hunderttausend Bilder eines Ablaufs der Bewegung machen. |
Und der Kuss, den du mir gabst, der küsste Dich, bevor du mich erreichtest, Und er war so heimlich und so Unersättlich. |
Und in meinem Herzen stand ein Spiegel, der sich
drehte, Und du sahst darin dein Eigenbild in jeder einzelnen
Bewegung, Und, dass ich dazwischen stand, war
nur ein Vorwand, den du nicht beiseite Legtest. |
Wir lagen tief im Gras, das wucherte schon über uns
zusammen, Und die Sonnenstrahlen Fraßen sich hindurch und legten rosa Flecken auf die Nacktheit. |
Und in Wahrheit stand ich über dir im
Fenster, Und es fielen lautlos meine Küsse über dich und durch das Gras auf deine runden Schultern Und in deinen Nacken Und den Hals hinauf. |
Und meine Augen standen plötzlich in dem Spiegelchen in deiner Hand Und sahen nun genau, wo dir noch
etwas fehlte, Und du lenktest mich mit jenem Licht, das aus dem Glas so kreisrund
kam, Von einem Platz an dir zu einem anderen. |
Du sandtest mir in einem Brief ein Wort, das sprach ein Kuss, der lag darin, und war ein Lippenpaar aus weichem Material Geformt. |
Und legte ich die eignen Lippen auf die deinen, wurden sie zu
Einem schnell gestanzten Blech aus Leichtmetall. |
Und überall an dir fand ich die Bunt lackierten Stellen einer öffentlichen Frau, Die hieltst du für mich aus Und führtest sie mit mir Vorbei an dir. |
Alles, was ich von dir nahm, Was du mir gabst, War angebunden an ein Kettchen, Und ich musste letztlich alles An dir lassen. |
Und es hing so viel an dir, Das zogst du aus, wenn ich dich
ließ, Und wenn ich kam, standst du in
diesen Kleidern, Und wir fanden neu noch Platz an dir. |
Und reichlich wäre Unbekanntes an mir auszumachen, Das sei noch ganz Ungebunden. |
ISBN 3-937264-28-0