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1987 …da liegt mein Herz, Geschichten aus Niemandsland 2022 -2024 (im
Entstehen) z.B.: 100 Jahre „Kafka“, eine herrenlose Fundsache (neu) |
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Aufruf zu Olympia
– olympische Spiele! |
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Olympia braucht eine geistige
Fackel! Hiermit erkläre ich „Lyrik“ zur alle anderen überstrahlenden ersten Disziplin. Als erster Anwärter des ersten
Wettbewerbes schlage ich dem Olympischen Komitee das Gedicht vor: Tragt diesen Gedanken weiter, bis er
das Komitee erreicht!! Harald Birgfeld, Heitersheim, 3.
November 2017 |
Aleppo mon amour Es steht ein
viel zu langes Video im Internet, Das heißt
„Aleppo mon amour“, und
es ist gänzlich Ohne Ton. Ich kenne nur
die Kriegsberichterstattungen aus Nachrichten und
meiner Tageszeitung Und erfahre so
von kellerbrechenden Granaten und von Bomben, die sich
selbst in neue Bomben sprengen. Diese Stadt war
eine Stadt, und wer sich dort Bekämpft, weiß
niemand mehr. An Flucht ist
nicht zu denken. Auf dem Video
sieht man die Krater in den Häuserwänden,
wenn sie denn noch stehen. Gleich dahinter lauern
Heckenschützen Auf dem ersten
Rang. Darunter wachen
und bewachen auch die Wenigen, die
überleben. Drüben an der
Hauswand steht ein junger Mann, der
plötzlich das Gewehr aus seinen Händen fallen
lassen muss, weil ihn die Kraft verlässt. Im Niederstürzen
tränken sich sein Hemd Und seine Jeans
mit Blut. |
Er liegt
sekundenlang, dann springt aus einer Kellerwand die
junge Frau, versucht ihn Aufzufangen, und
erkennt sofort wie wenig Hilfe sie ihm
bringen kann, in Angst umschlingt sie Seinen Kopf. Sie ist mit
schwarzem Tuch Verschleiert
angekommen, Doch jetzt reißt
sie das mit einer Einzigen
Bewegung ganz vom Leib und gibt ihm Ihre Brust. Die Straße ist
von Menschen leer. Verzweifelt hebt
sie seinen Kopf auf ihren Schoß. Die Berge Schutt und das Zerstörte rundherum Erwachsen in Reliefs zu Heiligtümern, und die Stille dieses Videos zerschneidet jedes
Schweigen, Dass ich Schüsse, Schreie, Kinderschluchzen, Explosionen und Sirenen höre. Köpfe in den
Häuserlöchern harren in Bewegungslosigkeit,
und Läufe der Gewehre werden Eingezogen. |
Jeder hier erkennt nun Liebende, die Abschied nehmen. Sie legt ihn
behutsam auf die Straße und den Schleier als ein
Bündel unter seinen Kopf, Sieht sich dann
um und schaut zum Himmel. Ruhe um sie her
wird nochmals still. Von oben droht
ihr nichts, und Häuserwände
schwanken nicht. Sie kommt ganz
langsam hoch, Hebt in der
Blöße ihres Oberkörpers das
Gewehr vom Boden auf, und
schwenkt es in die Richtung Wo der Schuss
gefallen war. Sie zielt, als
ob es Absicht ist, Zu lange und zu
ungenau. Sie fällt. Drei Männer, die
den Schutt als Deckung nehmen, Und die weiße Helme tragen, Wollen helfen. Mit geübten
Griffen ziehen sie den Schwerverletzten
unter ihrem Körper fort. Sie drehen sie
noch einmal zur Kontrolle Auf den Rücken, Doch es bleibt
vergebens. |
Harald Birgfeld aus: Großes Liebestestament
Copyright 2017 beim Autor, Harald Birgfeld.