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Harald Birgfeld, Webseite seit 1987/ Website since 1987 …da liegt mein Herz, Geschichten aus Niemandsland 2022 -2024 (im
Entstehen) z.B.: 100 Jahre „Kafka“, eine herrenlose
Fundsache (neu)
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zu Olympia – olympische Spiele! |
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online und im Buchhandel |
Lyrik, Prosa und Ingenieurarbeiten |
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Lyrik.
10.000
Aufschläge
Band
16: Aufschläge 7501 - 8002
ISBN 3-937264-27-2
"Es lohnt sich,
einmal einen heutigen Dichter kennen zu lernen, der mit der deutschen Sprache
einen faszinierend fremden Weg betritt und trotzdem dem Leser Freiraum lässt
für eigene Gedankengänge, ohne dass die Probleme in erhobener Zeigefingermanier
zu zeitkritischen Trampelpfaden werden." (1986: Gutachten).
Harald Birgfeld, von Beruf Diplom-Ingenieur, schrieb seine
Gedichte während der morgendlichen Fahrt mit der Hamburger S-Bahn zur
Arbeit. Seine Texte entstanden fast
immer bereits in endgültiger Form.
Copyright 2008 beim
Autor, Harald Birgfeld, alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser
Veröffentlichung darf ohne schriftliche Erlaubnis des Herausgebers, Harald
Birgfeld, reproduziert werden. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,
Übersetzungen, Verfilmung und Einspeicherung sowie Verarbeitung in
elektronischen Systemen.
Herausgeber, Autor,
Redakteur: Harald Birgfeld. Über e-mail:
Harald.Birgfeld@t-online.de
23 Gedichtbände, 10.000 Strophen: |
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Bd. 3: Aufschläge 1000 - 1501, (1.
Version) Bd. 3: Aufschläge 1000 - 1501, (2.
Version) |
Bd. 10: Aufschläge 4501 - 5001 Bd. 11: Aufschläge 5002 - 5499 Bd. 12: Aufschläge 5500 - 6000, (1.
Version) Bd. 12: Aufschläge 5500 - 6000, (2.
Version) Bd. 13: Aufschläge 6001 - 6501 |
Bd. 14: Aufschläge 6502 - 6999 (online und im
Buchhandel) Bd. 15: Aufschläge 7000 - 7500 Bd. 16: Aufschläge 7501 - 8002 Bd. 17: Aufschläge 8003 - 8500 Bd. 18: Aufschläge 8501 - 9000 Bd. 19: Aufschläge 9001 - 9500 Bd.
20: Aufschläge 9501 -
9827 Bd. 21: Aufschläge 9828 - 10.100 |
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Einsam ist der Mensch, der unter Menschen lebt, Und steht ihm eng an eng Und fasst ihn um die Schultern, tanzt auf Rücken, die sich vor ihm beugen,
geht auf Menschentreppen, achtet nur auf
seine Ohren, wenn er hören will, Das bleibt doch unerhört. |
Ich rufe dir in deinem Mund nach Trost, statt dessen öffnen
sich die Poren deiner Haut, Und du verbreitest einen Duft, der mich betört, und der mich
hindert, diesen Raum mit dir zu wechseln. |
Nur ein kleiner Satz in deiner Rede wär genug, doch
steckt mein Kopf in deinem Hals, dort scheucht
er Taubenschwärme auf, die fliehen aus
der Höhle, Und sie werden wiederkommen Und sich wieder niederlassen, Einen unterdrückten Schrei hab ich hier abgefangen. |
Einsicht war ja nicht genug, und Vorsicht reichte nicht, Vor meinen Augen spielte sich ein Traumspiel ab, das hatte große
Freiheit, Grüne Menschen standen unter
schwarzen Segeln, Waren selber Schiff und Antrieb und ein
Untergang, Der hielt sich noch in Grenzen. |
Nur ein Augenblick und es vergilbten die Entwürfe in dem Schrank, Und manche Strafen für die anderen ereilten
uns. |
Ein Fallbeil, das sich trügerisch aus
knapper Höhe schält, war eben noch der
blitzende Metallball, dem wir die Gebete
brachten, Später wird man Flüsse stauen, um zu sehen, wie und
was sich hier Ertränkte, opferte, geopfert wurde
und ertrank, Und immer, sagt der Lebensretter, hat das Leben eine Seite, die man nicht ergreift. |
Warum denn sterben und sich opfern
wollen, Und die brave Frau an meiner Seite strickt aus
ihrer Wolle eine Himmelsleiter, Hofft, dass einer kommt und sie
benutzt. |
Sie gibt sich gerne her, Ich nehme sie sofort Und binde sie an mich, um ihre Tiefe auszuloten Und ich rühr an ihr Entsetzen, Und ich sage ihr, Es gibt für mich nur diese eine Möglichkeit in Ehren zu entkommen. |
Dann höre ich den Nachtsturz und den Aufschlag eines Körpers, der ins Wasser fällt Und der noch einmal aufschreit, Es passiert hier von der Brücke, Und ich bin und stehe doch alleine, Und ich hatte mich auch Vorsichtshalber angebunden, Und ich selbst, das weiß ich, Stürzte mich nicht selber über das
Geländer, Unter mir taucht niemand aus dem Wasser wieder auf, ich sehe mir die Augen aus dem Kopf. |
Der Lebensretter rettete nur eine Seite, weiter kam er nicht, denn Zwischen ihm und dem Geretteten war noch ein Zaun, Der war nicht schnell genug zu
überwinden, Und es sollte auch, rief man ihm zu,
an einer Stelle eine Tür zu öffnen sein, Die fand er in der Eile nicht. |
Der Lebensretter ließ nicht los Und rettete auch gegen jeden Willen durch den Zaun, die Arme hatte er weit vorgestreckt Und zugegriffen. |
In den Bergen stürzte jemand ab, Erst später fand man ihn und barg
ihn, Und der Körper war total zerrissen, Sonst, so meinte man wär dieser Zustand gar nicht zu erklären. |
Endlich fuhren wir dem Licht entgegen, unsrer Sonne, Schnell war sie entstanden,
unvermutet über einen Küstenstrich gestiegen, Und es gab kein Meer, das sich an seinen Ufern hätte brechen können. |
Du musstest einen Schuh in einer großen Tiefe stecken
lassen, Der war ohnehin verloren, Mit dem anderen alleine hattest du
es schwer, das Gleichgewicht zu halten, Trocken wurde unser Brot und es zerbrach, Wir aßen von den Krumen. |
Wir begegneten dem Menschenauflauf, der war ganz
geordnet, ging mit Transparenten, Über unsre Köpfe schwang sich dieses Vogeltier, das breitete die Flügel
weit, weit aus Und stand bewegungslos an einem Punkt. |
Aus der Hauswand drang eine Rhythmus, Der blieb unverändert, Und ich hielt mir beide Hände auf die Ohren, Es entstand daraus das schrille Frauenlachen, davon hatte ich
erzählt. |
Das Frauenlachen war so unerhört Und alles hörte mit, In mir befanden sich derzeit die Ohren nahe unter meiner Haut. |
Deine Bilder waren konstruiert, Du sprachst mit mir und du Verändertest an mir, dass sich die Kreise völlig runden mussten, jeden Winkel richtetest du aus, und Mittelpunkte eilten sich, vor dir
gerecht zu bleiben, Das Gespräch blieb ohne Hinterlassenschaft. |
Auf den Straßen sah man keine Hunde, in der Kirche spielte eine Orgel, ihre Töne fielen durch die schweren Türen auf den Fußsteig, jeden dieser Steine sammelte ich einzeln ein, Und es entstand daraus die Neumusik, die legte ich dir auf das
Grab, Niemals zuvor hätt ich mich je
getraut, die kargen Steine dem Begräbnis nachzuwerfen. |
Zwischen Zimmern schrieb ich meine Zeilen,
zwischen Kirche und dem Friedhof saß ich
mitten auf der Straße, Friedhof und die Straße waren völlig
überwachsen, Unkraut griff nah mir, die Krallen junger Birken brachen Mauern auseinander. |
Wieder dachte ich daran, ich selbst
war meine Hinterlassenschaft, die sollte mir
doch keinen Kummer machen, Auf den Holztisch stellte man mir das
Getränk, Ich schob es mit den spitzen Fingern von mir fort, Es schob sich leicht auf nassem Rand und übers Holz, es stürzte von
der Kante. |
Alle Häuser zeigten sich sehr alt, Und Risse liefen durch die Farben der Fassaden, eine Glaswand barg noch Glasgemälde, die
in Nischen standen, ihre Angst und Panik setzte Zeichen in
die große Fläche. |
Wenn es leiser wurde, hörte man die Nachbarn flüstern, so verbarg sich Mondlicht in den Zimmern trotz der
hellen Lampen, In der Straße blies der Wind die Tageszeitung in den Haustürwinkel. |
So bekam ich ungewollt Gehör, ich wusste plötzlich nichts
zu sagen, Und ich hätte alles sagen können,
doch der Anfang fiel mir so unsagbar schwer. |
Die Frau beklagte sich bei Anderen auch etwas über mich, ich
ließe ihre Sorgen nicht aus ihrem Mund, Ich gab es zu und hatte einen Sorgenpfropfen, Der verschloss sie ganz und steckte
fest in ihrem Hals, sie hätt mit Leichtigkeit erzählen können, Und es wär der Pfropfen aus dem Hals gesprungen. |
Hinter meiner Zimmerwand ertönte das Geschrei der unzufriedenen Geliebten. |
Sonst schwieg ich dazu, es gab auch Sagen, die, das wusste man nur
nicht, Entsprachen ganz und gar der Wahrheit, Wir, so sagte ich euch allen,
schufen grade die Legende einer Gegenwart. |
Über trocknen Zweigen webte Sonnenlicht an dem
Geflecht, Und das war dünn und schwankend Und leicht durchzusehen. |
Früher hattest du mich wissen
lassen, Dass es dein Gefühl sei, das sich
über deinen Bauch als Netz verspannte, Wenig später fiel das Laub aus deinem Schoß. |
Eine Standuhr, die ich immer in dem Zimmer hatte stehen sehen, Stand verkehrt herum Und hatte aufgehört zu schlagen, Ihr benutztet auch für eure Bilder ungemischte Farben, die ihr
mit dem Pinsel aus den Mulden einer
lebensgroßen Puppe nahmt, Sie starb so früh, ihr Sterben gab euch nicht zu denken. |
Die Menschen drängten sich in starrer Unbewegtheit, nachts noch hörte man
das Lachen der verbotnen Stimmen über
den Hotelflur schallen, von den Enden
wurden sie genauso hart Zurückgeworfen. |
Auch den Durchgang hinter mir, die Augen hatte ich nach vorne, musste
ich mit Absicht übersehen, tiefe Teller stellte man verkehrt herum
auf meinen Tisch. |
Die Suppe löffelte ich heiß aus deinem
Schoß, Und deine Hände glitten mir im Nacken hin und
her Und glätteten die Haare, legten Wege an, die sie danach begradigten, Dann zog ich mich zurück, Auf deine Schenkel fielen Tropfen, Die verwischtest du. |
Die Sonnenflecken bleiben unbemalt, die Brücke, die hinüberführt, wird nicht
benutzt, Und in der Mitte steht die lebensgroße Puppe, die ist angebunden; So, das denke ich, erlernt man nicht
das Feuerschlagen, so erfindet man auch
nicht das Rad. |
An der Uferseite fährt ein Reisebus, In ihm erinnern sich die Menschen ihrer Nerven, Wie sie sich in dicker Aderung um nackte Felsen schließen. |
Ich vermied zuvor den Ort des Massenmordes, dort zu
speisen Traute ich mich nicht und warf die
eignen Hände lieber fort, Mit einem Angelhaken ging der Köder gleich Verloren. |
In die Wiese sticht man lange Hölzer, Und ich frage nach der Absicht, weil sie bis in dunkle Wolken reichen. |
Ja, man sagt mir, dass die Hölzer wirklich Wolken in der Höhe halten müssen, Und ich glaube nichts davon, Ich weiß, dass sie die Spieße sind, die tief in unsrer Erde stecken. |
Vorne sitzt ein Automat, der lebte an, als er
geschaffen wurde, Und er kann auf nichts verzichten; Wenn er abends stirbt, Durchlebt er noch ein ganzes Leben, Meine Sorge gilt nur ihm, Und manchmal treffe ich ihn nachts, Dann bin ich unbesorgt. |
Jemand spricht von roter Erde, jemand spricht von
Reiterscharen, die im Wind zuhause sind Und mit den Hufen in den Äckern Spuren
hinterlassen. |
Vor der Haustür finde ich die Hundespur in Frischbeton gedrückt, Sie trocknet aus, Und ich erkläre dir, warum das Feuer nicht aus meinen Augen
schlägt. |
Der Bauer pflügt mit seiner Pflugschar
meine Tränen, dass sie Früchte bringen, Und ich will nicht mehr, als einen Boden aufbereiten, Baumstumpf reiht sich hier an
Baumstumpf. |
Aus der Menschenkugel steigt ein Brunnen, körperwarm ist seine
Flüssigkeit, Ich zwinge dich zum Kuss, der lässt dich nicht mehr Weiter atmen. |
In der Tasse, die ich unter deinen Absturz halte, ist kein Boden, An der Schranke weist uns eine Wache ab. |
Wir kehren heim, Und eine Dunkelheit hält uns den Eingang offen, hier auf unsrer Seite bricht der Spatenstich der
späten Sonne noch die Bäume auseinander, Und den Arm leg ich um deine Schulter; Es erwächst ein Gras aus dir, ein Moos, das mich gut nährt. |
So hebt sich schwach der Rauch aus einem Haus, Schwebt über einer Öffnung, Unter ihm bleibt in dem Ziegelstein der Riss, verkeilt in
sich Und unlösbar verbunden mit dem Zwischenraum, darüber bleibt die Fahne stehen, findet sich im Raum nicht mehr zurecht und wartet,
dass sich die Gefräßigkeit entwickelt. |
Verwehung, Unbeschreiblich ist der Wunsch
danach. |
Mir, im Reisebus, bleibt nur, mit
dem Papier, die Feuchtigkeit vom Fensterglas zu wischen, für Sekunden sehe ich in deine Augen, die dahinter stehen, Sie, erinnre ich mich schwach, ließ
ich zurück, Und du, das sah ich noch, Zerschlugst von mir, was dageblieben
war, mit einer Axt, die traf auf einen Haublock. |
Meine Hände musste ich mir binden lassen, Und man führte mich vorbei an Hausfassaden voller Bilder, Darin sollte ich nicht blättern. |
Hier, so sagte ich zu euch, Sei ich ein anderer als hier, Und wär ich hier, Wär ich bestimmt ein anderer. |
Unsre Erde schwankt nicht nur, Wenn ihr es spürt, Die Satelliten zeigen uns aus größtem Abstand, wie sie sich auch sonst Erschüttert. |
Drüben stand das Holztor offen, übers Laufband Transportierte man den Bruchstein, der war unsortiert, In weiten, kargen Feldern schleppte eine Zugmaschine, Und sie hob die Fahne Staub, Sie wehte weit zurück. |
Mir brannte Feuer in der Hand, Ich schleuderte sie fort, Nun lebte es sich schlechter, Trotzdem drängten alle sich zu
schaffen, Und die Burgruine unter meinen Füßen Stürzte nicht zusammen. |
Auf dem Hang der andren Seite lag der
Herbst, die Sonnenschleuse war gebrochen, Jemand zeigte dir die alte Heimat, Und ich hütete mich sehr, mit meinem Finger das Gewebe einzureißen. |
Goldstaub fiel vom Himmel, Und ich atmete ihn ahnungslos mit
ein, Aus meiner Tasche zog ich einen Faden, Der war viel zu kurz. |
Dann spannte ich mich ein, die Zügel lag in meinem Mund In fremder Hand, Und etwas schnitt mich ein, es war
das Zaumzeug. |
Ich hatte eine Hauswand zu erklimmen, Oben musste ich ins Fenster schauen, Und ich sah auf viele Leute, Die erwarteten mich auf der Bühne, Und sie winkten mich herab, Ich sollte unter ihnen spielen und die Vögel, die uns überflogen, auf den Boden locken. |
Der Abflug stand bevor, die Reisenden bewegten sich auf Rädern, Endlos zogen sich darunter Flure hin, die Stimmen aus den
Sprechgeräten Sagten etwas an und waren sanfte Stolperschienen. |
Später, in der Höhe, riss sich eine Weite aus der
anderen, die Wolken flogen durch uns durch, ein Ende war nicht abzusehen. |
Unser Flug stand schon nach kurzen
Augenblicken Zwischen drei Gestirnen, Und man reichte ein Getränk, das war gemacht aus Sonnenstrahlen, roter Erde und dem
Mondgestein, Es war ein Bild, getaucht in Schauspiel und in
unbegrenzte Freiheit, Und es kam das drehende Geräusch von außerhalb dazu, es ging
die Übersicht verloren, Hier, im Raum, würd die Versteinerung sehr lange dauern. |
Der Tag, der dann begann, Es war derselbe, der noch immer auf
dem Holztisch lag, schlich sich mit
Warten ein, Er hielt nur eine Hand gestreckt, die reichte nichts Und reichte nicht zum Gruß, Und konnte, so verkehrt herum, wie
sie sich gab, Nichts halten, |
Meinem Schreibtisch wuchsen viele schnelle Hände, die bedienten sich, so sah
ich es, gleich selbst Und gegenseitig, eine Perfektion begann sich Auszuhärten. |
Eine Vase, die ich liebte, Glas und Rahmen des Familienfotos Überzogen sich mit der Kristallablagerung, Die schied sich aus dem Wasser aus, das uns umgab, Man sagte nicht, Wie lang alles dauern würde. |
Mein Anflug dauerte, ich stand mit den Gedanken an der Kante einer Wolkendecke, die gut trug. |
Aus einer Höhe über jedem Horizont Schob sich ein Gegenflug an uns heran Und überquerte uns. |
Ich wechselte, so schnell ich
konnte, die Maschinen, Und der Abstand war sehr groß, Ich hatte mich verschätzt, Und leichter war es in der dünnen,
kalten Luft im selben Raum den Raum zu tauschen, als mit den Gedanken eine Ungewöhnlichkeit zu Denken. |
Beim Spaziergang um die Häuserecke Zog ich mich warm an, Und meinen Flug, der über Kontinente führte, Machte ich mit freiem Oberkörper. |
Einmal wird man den Verschleiß bemerken und bedenken
wollen, Wir, mit goldnen Händen an den Füßen, Wir, die unter Reichtum litten, lebten mit Ersatz, der würde uns Ersetzen wollen. |
In der Nacht entstand die
Sternenfinsternis, Und sie lief über einen ganzen Sternenhimmel, Unter mir verdeckte eine Erde eine Sternenstraße ganz, Die würde niemand je vermissen. |
Erst schwiegen wir uns an, Es sprachen nur die ungeheuer feinen Nerven zwischen uns, Sie wuchsen aus dem Ungesagten, aus den Höhlen unsrer Köpfe. |
Ihre dünnen Fäden langten weit nah drüben, Immerzu bereit, sich um den anderen Zu schlingen und sich von ihm Abzustoßen. |
Gegenseitig liefen wir Gefahr, als Summe vieler
Lichtauflösungen Uns zu entziehen. |
Auch, als wir uns später nicht mehr
sehen konnten, Nutzten wir die Sprechverbindung nicht, Sie stand betriebsbereit auf jedem
unsrer Tische, Und wir saßen regungslos davor. |
Die Felsenlandschaft drängte sich ins Bild, Ich hatte heut Termin. |
Ich hatte mich in letzter Nacht verausgabt, als ich in der Abwehr träumte. |
Eben fiel mir ein, als ich durch
harte Mauerbrocken ging, dass gar nichts
aus der Landschaft überstanden sei, Es fehlte nichts, Und alles stand an seinem Platz. |
Einmal wünschte ich die absolute Langsamkeit, das war nicht nötig, Und es konnte sich der Wunsch auch nicht erfüllen. |
Eine Zeit an mir war übrig, Beispielsweise sprach ich aus dem Kopf, und brauchte meinen Mund nicht zu benutzen, ganz direkt
mit dir, Und sah den Sprachschall sich als farbiges Gemälde zäh und kaum noch flüssig Über dich ergießen. |
Auf dem Küchenhocker saß mit krummen Beinen das erschaffne Monster, Man erschrak, die eignen Augen zuckten vor der Hässlichkeit Zurück in ihre Höhlen. |
Unter den Besucherhänden breitete sich in Abart einer Eigenliebe eine Lust Zu gegenseitiger Berührung aus. |
Vor dem Haus erkannten wir ein Fahrzeug, Das war blank mit großem Innenraum, Wir konnten alle mit ihm fahren, Und es stand bereit und war nur auf
die Häuserwand gemalt, war gar nicht zu
berühren, Und man rührte nur an Silberkreide. |
So befürchtete ich, dass an mir
etwas zu Richten sei, ich kleidete mich um Und duschte mich und reinigte die Körperöffnungen besonders aufmerksam Und liebevoll und tat mir viel, viel Gutes. |
Ich spülte meine Hände für Sekunden frei von jedem Misstrauen. |
Drüben saßen unbekannte Leute, Und sie unterhielten sich und lasen
in der Zeitung, Und ich fragte sie, ob unter ihnen
jemand säße, Der mir feind sei, Und es stand fast jeder zweite aus
der langen Reihe auf, Sie kannten mich nicht Und nicht meinen Namen, Und das sei nicht von Bedeutung. |
So sehr bedurfte ich der Phantasie, Und jede Rechnung stimmte, mit dem Schreibstift in der Hand
verzeichnete ich jeden Posten einzeln noch bevor er sich
ergab. |
Mir im Rücken saß der Künstler, der mich Tätowieren wollte, Ich befasste mich noch mit dem Studium des Werfens einer
Angelschnur Und zeichnete die weite Flugbahn auf. |
Das Blei war mir der Schreiber, der die Linien zog, doch ging der Köder gleich verloren, Und ich warf umsonst Und zog mich immer wieder ohne Beute aus dem Wasser. |
Über mir sprach man von Sonnensorgen und von nackten Wesen Und vom Baumgruß, Und man sprach darüber voll Verständnis. |
Doch ich kam nicht an, Und in dem Garten meiner Nachbarin stand eine
überlange Leiter, die war dreifach angekettet. |
Langs stand ich eingebettet in der Häuserecke, Und das Kissen, das ich gerne mir in
meinen Nacken hätte legen mögen, dass ich
endlich Frei von mir mich über mir bewegen
könnte, Blieb in großer Ferne in dem Blau des Tages Stecken. |
Du sitzt mir gegenüber, Und du schüttelst über mich den Kopf, Und niemand sitzt mir gegenüber, Und ich sehe trotzdem was du denkst. |
Du sagst es ohne jedes Wort und laut zu mir, Und ich verstehe und ich wiederhole
es, Der Tag ist dir kein Ziel, er ist
dir Weg; Ich denke, das ich heute noch nicht
speiste, Und nichts tat, nichts von mir gab, Nichts ausschied. |
Es ist noch sehr, sehr früh, Und das, so höre ich, Ist sehr, sehr spät. |
In meinem Handtuch trockne ich mich ab, Ich bin ein dummer Mensch und finde Steine erst, wenn sie nicht mehr zu Boden fallen sondern schweben und
sich Greifen, aber nicht mehr werfen
lassen. |
Deine Drohung höre ich Und nehme sie sehr ernst Und hebe auch die Hände hoch Und falte sie in meinem Nacken, Und dein Kopfstand zwingt mich umgekehrt zu
denken, Und du wirst mich sicherlich aus
dieser Position heraus erschießen wollen. |
Bald darauf schreib ich mit einem Schreibgerät, das hat nur eine rote Füllung, Und ich muss mich zwingen
hinzusehen, Und die Rotschrift darf ich nicht mit Blut
verwechseln, Das ist auch in mir, Ich habe sehr, sehr achtzugeben. |
Die Frau schrieb ihren eignen Tagtraum auf, ich schob die Finger in die rohe Tasche ihres
Schoßes, ihre Brüste zeigten, dünn geädert, blaue Ströme, die verdeckten ihre Milch, die floss nicht weiß und
gleichermaßen. |
Und, obwohl in ihrem Schoß die feuchte Flamme stand, die mich umzuckte, Ekelte ich mich den Saft der Brüste zu verschlucken, Und sie liebte dieses Saugen meines Mundes, das sie Quälte. |
Beide standen wir kopfunten, Mitten in dem Überschlag. |
Du wünschtest dir erneut ein Kind von meinem Samen, Keine Schranke galt vor dir, Ich würde meinen Kopf, dir zu gefallen, auf den Haublock legen. |
Und ich schämte mich vor dir, um
meiner Ehre willen, Die galt nichts, Und sie war doch von mir der Hals. |
Sonst verschleuderte ich mich Und ging ganz nah am Bahnsteig, Und es lohnte sich nicht mehr ein Warnsignal um meinetwillen
abzugeben, Und ich machte meinen letzten Schritt auf eine sichre Seite erst, wenn es schon fast zu
spät war, Und nicht einmal hielt die Tageszeit, nach mir zu sehen, Und sie schoss vorbei Und schubste mich im letzten Wirbeldrehen der Enttäuschung von
dem Bahndamm in den Graben. |
Das Geborenwerden hört nicht auf: Du schreibst mir dumme Briefe, weil du dein Geschlecht
entdeckst, Du findest deinen Kopf, der lag in einer Seitenlade
etwas Eingeklemmt. |
Du hörtest auf den Schrei der Mutter, die war Ärztin, Und bestätigte den Mord an ihrem Sohn. |
Du sahst den Herrscher sich das Kindermädchen seiner eignen Kinder Auserwählen und es überreden, Und es musste sich ihm unter legen, Dass er es weit über sich erhob Und ließ nichts andres gelten. |
Ausweglos ist jeder Weg und ziellos jedes Ziel, Ich frage dich, was kommt, wenn die Beschimpfung endet, wenn du deine Waffen ausprobiert und mich Getötet hast, Was kommt, so frage ich, nach dir,
wenn du in dem Geschirr zusammenbrichst, Wenn niemand dich beruft Und keiner dich vermisst, wenn du
der Erde deinen Körper wiedergeben musst Und nichts dafür erhältst Und deine Sonne grade anderswo beschäftigt
ist. |
Ist es wirklich so, dass die Gebärde Anfang jeder Sprache ist und
nicht die Nachricht, jenes Zeichen, das ich
hinterlasse, Oder die Gewalt, die ich dir antat, Ohne dich zu fragen. |
Hinterher verstandst du mich, Und meine Sprache ging an dir vorbei, weil ich
zu deinen Füßen lag und wirklich nur um eine Geste bat, vielleicht ein Messer, das du mir bis an den Schaft
in Hals und Körper stoßen könntest, Oder ist die Angst in Wahrheit aller Sprachen Anfang. |
Ich konnte und ich wollte nichts
mehr tun, Denn alles, was ich machen wollte, War bereits getan, Von außen hatte man mir Stolperschwellen an die Tür gebaut. |
Ich selbst war ahnungslos hinaus
gegangen Und gestürzt, lag nun vor meinem Haus, und wegen der Verletzung, die
ich hatte, Nicht mehr zu erreichen, Alles war Und niemand hatte es getan. |
Später sagte man zu mir, Es wäre umgekehrt gewesen, Und von allen Seiten hätte man sich aufgemacht, zu
helfen. |
Mir kam die Idee zu fliehen, Und ich zog die Decke über meinen Kopf, sie war Durchschaubar, transparent und
zeigte allen meine Absicht. |
Mancher war empört, Mir selbst versagten fast die Arme, meine Beine gaben nach, Ich konnte das Intresse, das man an mir nahm, nicht Teilen. |
Krank war mein Gemüt, das heilte keiner, in den Hohlraum, der in mir entstanden war, Goss ich das Speiseöl, das zündete ich an, Und milde Flammen standen nun in meinen Leibesöffnungen. |
Ich dachte über eine unerhörte Nähe nach, es war die Nähe meiner Worte, die von mir
getrennt entstanden, Und ich war zugleich ihr Baum. |
Muttergleich zog ich sie auf Und wurde in der Eifersucht zugleich ihr Mörder, der
sie raubte Und verschlang, es war ein Marktplatz, der an manchen Stunden überquoll von Menschen, den
des Nachts die Weite eines stillen Bergtals überzog. |
Die Nähe meiner Worte machte mich zum Tagedieb und Nachtverschenker, Beides strafte ich sofort. |
Ich öffnete an einer Frau die Tore, Und sie sollte nur ein Ort der kleinen Zuflucht sein, Und leider riss sofort das Haltetau, an dem sie hing, Sie schoss mit einer ersten Strömung fort, Und meine Sehnsucht, zu ertrinken, Konnte sie nicht stillen. |
Heute war es so, Dass ich die Frage nicht mehr stellte. |
An die Hauswand hatte ich mir eine Tafel angeschraubt, Und ich verschrieb dort meine Kreide, eine Schicht lag über einer
anderen, Und nur der Regen wusch vereinzelt Wörter aus dem Wort. |
Von meiner Obrigkeit erhielt ich einen Brief, Der zwang mich einen Dieb und Räuber zu verteidigen, Der war ich selbst, in meinem Fall war es sehr sinnvoll auf Verbrechen all der Redlichen zu
weisen, Und man wollte meine Antwort hören, Einzeln kamen sie und machten mich
zum König aller Diebe. |
Als ich von dem Schiff ins Wasser sah, Entschied ich nicht mehr, wer in Wahrheit sich an wem Vorbeibewegte. |
Über allen Ufern hing ein Morgenschleier, Schwach erkannte ich die Silhouetten hoher Häuser, Alles sah ich sehr genau, Und um die rote Sonne züngelte ein Feuerreifen. |
Ich stand vor dem Badezimmerspiegel, sah mir in die
Augen, in den Phantomschmerz, der war punktiert, Ich trug auf ihnen Kunststoffschalen, darauf war ein Winkelkreuz markiert, Das wies in alle Himmelsrichtungen. |
Das Fremdgesicht blieb mir ganz fremd, Und deine Augen blieben an ihm hängen, Und ich zwang mich, ohne Diebesgut dein Zimmer Zu verlassen. |
Neuerdings bekümmerte es dich nur
wenig, Wenn ich ganz versehentlich den Tee auf meinem Frühstückstisch
verschüttete, der Boden unsrer Stube war aus Lehm gestampft. |
Ich fühlte Sympathie für mich Und trotzdem blieb ich auf der Hut, Und Herrscher, dachte ich, sind
nicht die Brüder der Gedanken, Die sind frei, sind Kunst. |
Ich kam nach Hause, keine Stube war mir
heimatlich, Und jede Tür und jeder Ausgang
führte in den Garten und von dort ins Freie. |
Meine Lieben gingen durch dieselben Türen, Und sie fanden jedes Zimmer, wie es sich ans nächste
reihte, Nirgends ging ein Weg nach draußen, Und man ließ mich ruhig außerhalb
verweilen. |
Jemand lud mich ein, es kam ein Brief in einem Umschlag, der
beschrieb mit langen Sätzen und mit schönen Worten, Wer mich wohin lud, Ich musste rückwärtsgehen und an
einem Tag, der schon vorüber war, zu
jemand kommen, Dessen Haus stand noch im Herbst, Und wir befanden uns im Frühjahr. |
Meine Blicke galten einer alten Frau, die hässlich war, Und meine Liebe galt der alten Frau, Die war sehr schön, Ich putzte oft das Weiß in ihren Augen. |
Auf meinem Kinderfenster stand ein schwerer
Regen, meine Stadt, dahinter, lag verzerrt und
aufgelöst Und sie zerrann und lebte auf, Ich konnte mich nicht von dem Anblick wenden. |
Mein Wunsch vom großen Haus erfüllte
sich, Vor meiner Eingangstür stand eine andere, Die war unendlich groß Und würde sich nicht öffnen lassen, Meine Sehnsucht nach dem Raum in einem
Raum War so gestillt. |
Auch wenn du es nicht wolltest, Stellte ich die Kerze an dein Grab, Es wehte milder Wind. |
Das Herbstlaub eines Buchenbaumes loderte durchs Dunkel grüner Tannen. |
Um mich her vereinigten sich die Geräusche, die Motoren brachten, mit dem Glockenläuten. |
Dein Gesicht stand in dem kleinen Außenspiegel eines Autos, Dadurch konntest du mich nicht
erkennen, Und von innen eilte ich mich, meinen Mund, die Lippen, zu verriegeln. |
Alles, was ich sagte, das zerfiel in Worte, dann in kleine Zeichen, Und ich musste unentwegt sortieren, Und es war so viel, Und alles klebte ich zurück ans
schwarze Brett, Und jeder musste sich darüber
informieren, Und ich stand davor und las, wie all
die anderen, den Text. |
Ich persönlich glaubte an den Sieg, Jedoch, wenn er geschehen würde, Könnte ich ihm nicht mehr trauen. |
Soviel war gewiss, den Bahnsteig fuhr man an den Zug Und niemals umgekehrt, wie ich bis
dahin Angenommen hatte, Ich erfuhr die Dinge Falsch. |
Am Bahndamm lagen alte Tüten, Flaschen, Dosen, Schmutz und
Unrat, Damals fand hier einer jener größten Siege statt, Und in das Fenster drang die frische, kalte Luft, es hatte sich darein der Frauenduft gemischt, Ich sah, dass eine Unbekannte ihre Augen niederschlug Und dass sich ihre Wangen röteten. |
Die Straßen waren nassgeregnet, jedes Fahrzeug riss die Wasserfahne hoch, Und eine schnurgerade Spur hielt für Sekunden ihren Atem
an, Dann schoben sich die Augenlider langsam wieder über
deinen Blick, der hing im Blaugrau tiefer
Wolken, Und der Regen fiel auf dein Gesicht, Das spiegelte sich hier zu meinen Füßen in der Pfütze. |
Hinter mir, in einem anderen Abteil, befanden sich die jungen
Leute, die durchbohrten ihre Füße und befestigten sich so mit
großen Schrauben an dem Fahrzeugboden, Später standen sie ganz sicher Und bewegten sich nicht mehr, Und sie vibrierten nur noch mit dem Wagenrütteln. |
In dem Raum stand eine Zukunft vor der Tür, Mir kam die eigne Gegenwart entgegen. |
Es kam auch vor, dass du so
sprachst, Und an der Wand war wenig Platz, die Bilder hingen eng zusammen, Und du sagtest so: „Und neben meinem Mann an meiner Seite ist es auch
mein Hund der mir so gut gefällt,“ Und mit dem rechten Fuß trat ich als Ahnungsloser in die
Bodenöffnung, Die war nicht verdeckt, Und dir war wirklich beides lieb und
wahr Auf seine Weise. |
Mir blieb Gerechtigkeit so unwahr wie die Wahrheit selbst. |
Von deinem Mund, der lag im Kuss, lief ich im Blick an dir hinab, Die schwere Tasche, die du trugst und nicht Beiseite stelltest, schnürte deine Hand gefährlich ein, Du merktest nichts davon. |
Ich sah an dir die Tänzerin im Stuhl, Die hielt sich mit nur einer Hand fest an der Rückenlehne. |
So konntest du die Wände deiner Liebe nicht erreichen, Und du mühtest dich umsonst, Und ich kam nicht an dich heran, Du hattest auch ein kleines Glück, das dir beständig war, Und niemand zog das Dach herunter. |
Du könntest in dem tiefen Schnee verloren gehen, Und ich blieb bei dir, Wir wurden beide überschüttet, Und in Wahrheit fielen nur die weißen Schnipsel auf die Bühne, Die warf man gezielt von oben
nieder, Und wir mussten uns verstellen Und darunter stehen bleiben. |
So entsetzten sich die Wahrheit, die Gerechtigkeit in einen Spiegel, dort sind sie für jedermann
Und jederzeit zu haben und sofern
derjenige im Licht steht, Ich bin lange schon nicht mehr
bereit, von allem Zeugnis abzulegen. |
In der Höhle, die ich ganz
versehentlich entdecke, Sehe ich die wundersamen Malereien
an der Wand, Ich darf in deinen Kopf, Nur dieses eine Mal, ihn nur dies
eine Mal und ungestraft betreten, Ich betrachte alles Und ich leuchte tief hinein, Du hattest mir den Raum ganz ohne Argwohn überlassen. |
Die Federn schieben sich in Schichten ineinander, bei
gespreizten Flügeln fällt das Licht durch sie
hindurch, Vor meiner Sonne werden sie zu völlig schwarzem Schatten, der beschirmt sich selbst, Und mir fällt er ins Auge, dass ich schreie. |
Dann verlange ich danach, die Dinge zu berühren, will sie zwingen,
ihren Raum zu füllen, meine Hand leg ich auf deinen Mund, Den hältst du etwas offen, Und ich spüre deine Lippen, die ich jetzt nicht meine, Und ich warte vor der Öffnung, Nichts wird mir entgehen, Nichts soll mir entkommen. |
Man hatte dich wohl insgesamt schon
über Tausendmal nach deinem Namen ausgefragt, Er war verloren, Und du konntest immer nur den Namen sagen, den du trugst von Anfang an. |
Du zeigtest als ein Zeichen deiner Wahrheit, wie sich unter deinem
harten Panzer jene Silberflügel falteten Und ineinander schoben, Und du zeigtest ihre ganze Größe stolz und gerne, Und sie waren dein Besitz, ja, mehr noch waren sie dein
Eigentum, ein kleines Glück, das
diente dir, Und, wenn du wolltest, könntest du
mit ihnen Fliegen, sagtest du, Das wollte keiner wissen. |
Alles, was du brauchtest, deine Kleider, alle Gegenstände, die du
nutztest, Waren numeriert, Und neuerdings bekamen alle, Die dir dienten, alles das, Was du beherrschtest, einen eignen Namen, So erfandst du dich und konntest
dich Benennen. |
Zartes Rosa früher Morgensonne leckte über
dein Gesicht, es tat so gut, dass sich
von außen Wärme näherte und uns bedachte. |
Ich erinnerte mich nur ganz kurz ans Flügelschlagen der Verstorbenen, Dann füllte ich den gelben Sand in Beutel und verschickte Heimaterde, die, das wusste ich, Würd lange in den Kleiderschränken hängen bleiben. |
Dieses ist ein Lied aus Zeiten meiner Netze, Damals war ich zur Gerechtigkeit berufen. |
Jeder Weg, den ich zu gehen hatte, Führte über weite, überenge Knoten fest geknüpfter Maschen, Einmal konnte ich den Abstand zwischen ihnen Nicht mehr überblicken. |
Und ein jäher Zorn stieg in mir auf, man hatte
mich zum Wächter einer leeren Küste abgeschoben, Und das Knüpfen eines Netzes nicht gelehrt, Es gab auch nichts, auf das ich mich Berufen konnte. |
Meine Fragen konnte ich nicht stellen, Unklar war, was ich an Wissen brauchte, weil es fehlte, Und man gab mir einfach recht Und sagte immer: „Ja“. |
Doch die Gerechtigkeit entschied sich für
sich selbst, Und ich entdeckte, dass der Feuersalamander nicht durchs Feuer ging, um seines Namens willen. |
Es ging um unbekannte Regeln eines Spieles und um
unbekannte Gegenspieler, Und das Spiel an sich war unbekannt, Und ohne Unterbrechung war ich immerzu am
Zug, Und alles, was ich machte, blieb
verborgen Und entschied sich nicht. |
Es lacht der Tod und weint und ist ein menschlich Ding, nicht kleiner und nicht größer
als die Spuren, die er hinterlässt. |
Und ohne unsre Tränen, ohne unsre zweite Sonne wär er nichts, wär Über uns und unerreichbar fern, So aber geht er Hand in Hand mit uns und lässt nicht
los, Wir würden ihn zu leicht verlieren. |
Täglich steig ich heimlich einmal in
das Holz, das steht in einer kleinen
Kammer, Ich pass gut hinein, Ich lege einen Deckel lose über mich, Von innen ist es schwer, das glatte Holzbrett zu ergreifen und die Ritzen damit zu verschließen, Aufgerichtet bin ich, wenn ich in
der Kiste liege. |
Diese Unabhängigkeit war unbezähmbar, In der Liebe zählte nur, Wie oft ich bei dir lag. |
In deinen Türen rosteten die Angeln nicht, wo sie sich rührten,
waren sie Blitzblank in Feuchtigkeit, Mit dir allein betrieb ich Hurerei. |
Alles, was ich schreibe, ist ja
wahr, Ich darf in meinen Kopf selbst sehen, Und es ist kein Wörtchen wahr darin, denn außerhalb
entdeck ich alles wieder, Und, wenn ich mich freue, rufe ich: „Mein Kopf geht heut spazieren,“ Und er wird wohl seine Augen nicht verlieren, die er bei
mir ließ, Er wird sie nicht vergessen, dort,
wo er grad ist: Ich drücke meine Zunge vor dem Wort ganz fest an
meinen Gaumen. |
Dein Bild war sehr gut aufgeteilt, Und anders, als aus anderen, stieß
mit den Farben schwarz der Krähenschrei
hervor, Der kam dreimal. |
Mit den Blättern, die dort wuchsen, wuchs
die weiße Hand, die hielt den Bogen, Der war rücksichtsvoll gespannt, der Pfeil mit seiner Spitze zielte aus
der Malerei, Und er bedrohte den Betrachter. |
Sonst verbarg der Bogenschütze seinen Körper ganz, Man hörte nur die Blätter rascheln, Und die Hand war, wie ich sagte, weiß, Anmutig weiß war sie und zart und
gliedrig, fein und Voller Sehnsucht, Und sie hätte wirklich keinen Bogen spannen können. |
Dann schoss ich nach einem Stern, Der Zufall ließ mich treffen, In der Stirn sah ich nur dieses kleine
Loch, Und das, so hörte ich, sei alles,
was es zu erreichen gäbe, Und ich blickte voller Schmerzen in den Sternenhimmel. |
Man vergoss den heißen Teer auf einer Straße, Mir war es die Flüssigwerdung einer letzten Nacht, Man konnte die Allee im Nachhinein gebrauchen Und verwenden. |
Jemand wollte seine Augen, seinen ganzen Körper spenden, Und er musste sich dafür erschießen, Niemand hätte sonst von ihm
genommen, Ich persönlich mag nicht in Gesellschaft speisen. |
Stein im Ring, Herz im Garten, Nur ich selbst bin Unbehaust. |
Durch meine Hände lasse ich das Kettchen
gleiten: Golden Ding bist du aus Kunst
gebaut, Ich liebe dich, bist mir vertraut
als Kuss der eignen Haut, Und sonst berührt mich nichts. |
Nur einmal fiel ein Herbstblatt unversehens auf mein
Haar, Und seine Reise war noch nicht
beendet, Und ein andres Mal versuchte jemand alles mit dem Rund des Kreises zu erklären und mit
einer Zahl, die sich ergab und er
errechnete aus seinem Eigennamen. |
Man berichtete von einer neuen Katastrophe, Schrecklich war es eine Eisenbrücke zu betreten, ihrem Magnetismus ausgesetzt zu sein. |
Ich habe folgendes zuerst entdeckt: Wenn man den Feldstein spaltet, zieht er zwischen
seinen Hälften unsichtbare Fäden, die Zerreißen augenblicklich, noch in
dem Moment der Spaltung, Und es unterbrechen darin sämtliche Gespräche auf der Stelle. |
Ich ließ dich schnell allein, beließ
dir aber meinen Schlaf, der lag an deiner Seite, Aus den Röhren, die von oben in die Zimmer ragten, strömte Sand Und der begann die Räume aufzufüllen, |