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Harald Birgfeld, Webseite seit 1987/ Website since 1987

 

da liegt mein Herz, Geschichten aus Niemandsland 2022 -2024 (im Entstehen)

z.B.: 100 Jahre „Kafka“, eine herrenlose Fundsache (neu)

 

Aufruf

 

zu Olympia – olympische Spiele!

 

 

Alle Veröffentlichungen,

online und im Buchhandel

 

Gedicht der Woche,

Lyrik, Prosa und Ingenieurarbeiten

 

 

Galeriebild der Woche und

Bildergalerie

 

 

Buchtitel ISBN 3-937264-28-0

Inhaltsverzeichnis

 

Wir gerieten in den

Gürtel der Meteoriten

Lyrik.

 

10.000 Aufschläge

Band 17: Aufschläge 8003 - 8500

 

Harald Birgfeld

 

 

"Es lohnt sich, einmal einen heutigen Dichter kennen zu lernen, der mit der deutschen Sprache einen faszinierend fremden Weg betritt und trotzdem dem Leser Freiraum lässt für eigene Gedankengänge, ohne dass die Probleme in erhobener Zeigefingermanier zu zeitkritischen Trampelpfaden werden." (1986: Gutachten) 

 

Harald Birgfeld, von Beruf Diplom-Ingenieur, schrieb die meisten seiner Gedichte während der morgendlichen Fahrt mit der Hamburger S-Bahn zur Arbeit.  Seine Texte entstanden fast immer bereits in endgültiger Form.

 

Copyright 2008 beim Autor, Harald Birgfeld, alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Veröffentlichung darf ohne schriftliche Erlaubnis des Herausgebers, Harald Birgfeld, reproduziert werden. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Verfilmung und Einspeicherung sowie Verarbeitung in elektronischen Systemen.

 

Herausgeber, Autor, Redakteur: Harald Birgfeld.

Über e-mail: Harald.Birgfeld@t-online.de.

 

 

23 Gedichtbände, 10.000 Strophen: Wir gerieten in den Gürtel der Meteoriten, 10.000 Aufschläge.

Zum jeweiligen Volltext: 

 

Bd.  1: Aufschläge       1 -  500

 

Bd.  2: Aufschläge    501 -   999

 

Bd.  3: Aufschläge 1000 - 1501, (1. Version)

 

Bd.  3: Aufschläge 1000 - 1501, (2. Version)

 

Bd.  4: Aufschläge 1502 - 2000

 

Bd.  5: Aufschläge 2001 - 2499

 

Bd.  6: Aufschläge 2500 - 3000

 

 

 

Bd.  7: Aufschläge 3001 - 3501

 

Bd.  8: Aufschläge 3502 - 3999

 

Bd.  9: Aufschläge 4000 - 4500

 

Bd. 10: Aufschläge 4501 - 5001

 

Bd. 11: Aufschläge 5002 - 5499

 

Bd. 12: Aufschläge 5500 - 6000, (1. Version)

 

Bd. 12: Aufschläge 5500 - 6000, (2. Version)

 

Bd. 13: Aufschläge 6001 - 6501

 

 

 

Bd. 14: Aufschläge 6502 - 6999

(online und im Buchhandel)

 

Bd. 15: Aufschläge 7000 - 7500

 

Bd. 16: Aufschläge 7501 - 8002

 

Bd. 17: Aufschläge 8003 - 8500

 

Bd. 18: Aufschläge 8501 - 9000

 

Bd. 19: Aufschläge 9001 - 9500

 

Bd. 20: Aufschläge 9501 - 9827

 

Bd. 21: Aufschläge 9828 - 10.100

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

Aufschläge 8003 – 8005

Aufschläge 8006 – 8008

Aufschläge 8009 – 8011

Aufschläge 8012 – 8014

Aufschläge 8015 – 8017

Aufschläge 8018 – 8020

Aufschläge 8021 – 8023

Aufschläge 8024 – 8026

Aufschläge 8030 – 8032

Aufschläge 8033 – 8035

Aufschläge 8036 – 8038

Aufschläge 8039 – 8041

Aufschläge 8042 – 8044

Aufschläge 8045 – 8047

Aufschläge 8048 – 8050

Aufschläge 8051 – 8053

Aufschläge 8054 – 8056

Aufschläge 8057 – 8059

Aufschläge 8060 – 8062

Aufschläge 8063 – 8065

Aufschläge 8066 – 8068

Aufschläge 8069 – 8071

Aufschläge 8072 – 8074

Aufschläge 8075 – 8077

Aufschläge 8078 – 8080

Aufschläge 8081 – 8083

Aufschläge 8084 – 8086

Aufschläge 8087 – 8089

Aufschläge 8090 – 8092

Aufschläge 8093 – 8095

Aufschläge 8096 – 8098

Aufschläge 8099 – 8101

Aufschläge 8102 – 8104

Aufschlag 8105

Aufschläge 8106 – 8108

Aufschläge 8109 – 8111

Aufschläge 8112 – 8114

Aufschläge 8115 – 8117

Aufschläge 8118 – 8120

Aufschläge 8121 – 8123

Aufschläge 8124 – 8126

Aufschläge 8127 – 8129

 

Aufschläge 8130 – 8132

Aufschläge 8133 – 8135

Aufschläge 8136 – 8138

Aufschläge 8139 – 8141

Aufschläge 8142 – 8144

Aufschläge 8145 – 8147

Aufschläge 8148 – 8150

Aufschläge 8151 – 8153

Aufschläge 8154 – 8156

Aufschläge 8157 – 8159

Aufschläge 8160 – 8162

Aufschläge 8163 – 8165

Aufschläge 8166 – 8168

Aufschläge 8169 – 8171

Aufschläge 8172 – 8174

Aufschläge 8175 – 8177

Aufschläge 8178 – 8180

Aufschläge 8181 – 8182

Aufschläge 8183 – 8185

Aufschläge 8186 – 8188

Aufschläge 8189 – 8191

Aufschläge 8192 – 8194

Aufschläge 8195 – 8197

Aufschläge 8198 – 8200

Aufschläge 8201 – 8203

Aufschläge 8204 – 8206

Aufschläge 8207 – 8209

Aufschläge 8210 – 8212

Aufschläge 8213 – 8215

Aufschläge 8216 – 8218

Aufschläge 8219 – 8221

Aufschläge 8222 – 8224

Aufschläge 8225 – 8227

Aufschläge 8228 – 8230

Aufschläge 8231 – 8233

Aufschläge 8234 – 8236

Aufschläge 8237 – 8239

Aufschläge 8240 – 8242

Aufschläge 8243 – 8245

Aufschläge 8246 – 8248

Aufschläge 8249 – 8251

Aufschläge 8252 – 8254

 

Aufschläge 8255 – 8257

Aufschläge 8258 – 8260

Aufschläge 8261 – 8263

Aufschläge 8264 – 8266

Aufschläge 8267 – 8269

Aufschläge 8270 – 8272

Aufschläge 8273 – 8275

Aufschläge 8276 – 8278

Aufschläge 8279 – 8281

Aufschläge 8282 – 8284

Aufschläge 8285 – 8287

Aufschläge 8288 – 8290

Aufschläge 8291 – 8293

Aufschläge 8294 – 8296

Aufschläge 8297 – 8299

Aufschläge 8300 – 8302

Aufschläge 8303 – 8305

Aufschläge 8306 – 8308

Aufschläge 8309 – 8311

Aufschläge 8312 – 8314

Aufschläge 8315 – 8317

Aufschläge 8318 – 8320

Aufschläge 8321 – 8323

Aufschläge 8324 – 8326

Aufschläge 8327 – 8329

Aufschläge 8330 – 8332

Aufschläge 8333 – 8335

Aufschläge 8336 – 8338

Aufschläge 8339 – 8341

Aufschläge 8342 – 8344

Aufschläge 8345 – 8347

Aufschläge 8348 – 8350

Aufschläge 8351 – 8353

Aufschläge 8354 – 8356

Aufschläge 8357 – 8359

Aufschläge 8360 – 8362

Aufschläge 8363 – 8365

Aufschläge 8366 – 8368

Aufschläge 8369 – 8371

Aufschläge 8372 – 8374

Aufschläge 8375 – 8377

Aufschläge 8378 – 8380

 

Aufschläge 8381 – 8383

Aufschläge 8384 – 8386

Aufschläge 8387 – 8389

Aufschläge 8390 – 8392

Aufschläge 8393 – 8395

Aufschläge 8396 – 8398

Aufschläge 8399 – 8401

Aufschläge 8402 – 8404

Aufschläge 8405 – 8407

Aufschläge 8408 – 8410

Aufschläge 8411 – 8413

Aufschläge 8414 – 8416

Aufschläge 8417 – 8419

Aufschläge 8420 – 8422

Aufschläge 8423 – 8425

Aufschläge 8426 – 8428

Aufschläge 8429 – 8431

Aufschläge 8432 – 8434

Aufschläge 8435 – 8437

Aufschläge 8438 – 8440

Aufschläge 8441 – 8443

Aufschläge 8444 – 8446

Aufschläge 8447 – 8449

Aufschläge 8450 – 8452

Aufschläge 8453 – 8455

Aufschläge 8456 – 8458

Aufschläge 8459 – 8461

Aufschläge 8462 – 8464

Aufschläge 8465 – 8467

Aufschläge 8468 – 8470

Aufschläge 8471 – 8473

Aufschläge 8474 – 8476

Aufschläge 8477 – 8479

Aufschläge 8480 – 8482

Aufschläge 8483 – 8485

Aufschläge 8486 – 8488

Aufschläge 8489 – 8491

Aufschläge 8492 – 8494

Aufschläge 8495 – 8497

Aufschläge 8498 – 8500

 

 

---

 

Aufschläge 8003 – 8005

 

Die morgendlichen

Augenblicke ließen beim

Verlassen deines Hauses deinen

Kopf in Flieder tauchen,

Der stand viel zu eng.

 

 

 

Und dicke

Regentropfen aus der letzten Nacht

Bestrichen dir den

Nacken und den Rücken

Als ein jäher

Blitz.

 

 

 

Du warfst den

Kopf zurück, dass sich das

Nass nun ganz auf dich verlassen konnte,

Und es fand ein

Rinnsal Einlass und den schnellen kalten

Weg auf deine Brust,

Und eine

Lust, die feine Risse ins Gewebe deiner faden

Liebe zog, lief wirklich rot bis ins Gesicht,

Und trug die

Scham nach oben, dass du plötzlich diesen

Flieder küsstest und ihn abbisst,

Und die Blüten zierten deine Lippen,

Die ein spitzes

Stöcklein blutig stieß.

 


 

Aufschläge 8006 – 8008

 

Ich durfte so nicht sein,

So nackt und bloß und unbesamt,

Und einem

Schelm das Tor zur Welt zu öffnen,

Ohne, dass er klopfen würde,

Fiele mir nicht ein,

Doch bräche einer ein,

Ich ließe ihn sofort gewähren.

 

 

 

Noch vom

Regen nass war aller grüner Rasen,

Der sich unter meine

Hüften schob und stach mich grob ins

Fleisch und fragte nicht nach

Diesem und nach jenem,

Nicht nach dem, was mich

Betraf.

 

 

 

Und meine rechte

Hand riss niemand aus der Erde

Und die linke ließ ich sein in meinem

Schoß und graben an der

Schwelle.

 


 

Aufschläge 8009 – 8011

 

So pflanzte ich auf deinen

Strand die scharfen Gräser meiner

Liebe, die im Flugsand überleben würden,

Riss die Haut dir auf

Und nahm das

Rot heraus und warf es einer

Abendsonne hinterher,

Dass sie mich rötlicher beschiene,

Und sie lachte und versank im

Meer von Nichtigkeiten.

 

 

 

Und die

Winde, die dein Leib in Gärung

Unter mir gebar, verstrichen mit dem Lachen,

Das dein blondes

Haar weit hinter dir im

Nacken aus den Kissen

Schüttelte.

 

 

 

Es traten deine weißen

Dünen nun hervor

Und hoben sich gespenstisch ab.

 


 

Aufschläge 8012 – 8014

 

Straßenpflaster,

Kinderspiel.

 

 

 

Du hüpfst auf einem

Bein von Feld zu Feld

Und grätschst ins doppelte Quadrat,

Und deine

Haut hat tausend solcher Spiele,

Hält sie lichterloh bereit.

 

 

 

Ich tanze sie auf dir mit

Fingerstelzen, mit dem Mund,

Lass meinen

Herzschlag mich verlassen,

Und du haschst nach ihm

Und klemmst ihn ein mit spitzen

Fingern,

Und er will sich selbst befrein

Und schreit nach mir,

Und dich befällt die

Gier nun ganz zu töten,

Und du wirfst mich fort und holst mich ein

Und lässt dich treiben

Und zugleich an mir gefrieren

Und bist Eis und flüssig Eisen,

Und es lässt dich sanfter werden,

Und die Ruhe kehrt erst wieder ein, als

Asche niederfällt.

 


 

Aufschläge 8015 – 8017

 

Ich wachte auf,

In meinem

Mund befand sich glatt und hart ein

Kieselstein und spülte sich in meinem

Speichel.

 

 

 

Ja, ich liebte ihn sofort

Und ließ ihn klirrend an die

Zähne schlagen, dass sich das

Gefühl nach dir und das

Von dir schon längst zerteilt zu sein und ausgeweidet,

Deutlich wiederholte.

 

 

 

Und ich ließ die

Glocken immer lauter schlagen,

Ließ mich schrein im Schmerz,

Und du lagst neben mir

Und sahst mich wachend an

Und wusstest sicher von dem Klang

Und fragtest mich, ob ich sie auch so deutlich hörte,

So wie du, die

Stille in dem Schweigen.

 


 

Aufschläge 8018 – 8020

 

Mit der

Zehe deines rechten Fußes

Zogst du deinen Namen in den Sand

Und strichst ihn durch und schriebst ihn neu

Und sahst dich ganz verstohlen um.

 

 

 

Es war die eigene

Liebkosung, die dich so erreichte,

Und sie schmiegte sich erst um den

Fuß, dann um das Bein, nun um die

Schenkel, um die Hüften und erfasste dich in deinem

Rücken.

 

 

 

Du bisst dich in deine

Hand und warfst dich in der Drehung

Flach ins Gras und ließt es sein so wie es war,

Und deine

Zähne griffen mir ins Haar.

 


 

Aufschläge 8021 – 8023

 

Der

Platz, an dem du saßt, war tausendfach,

Und glich dir selbst aufs Haar,

Und Tag und Nacht bewachtest du dich ganz,

Und unbekannt war dir sogar dein

Name.

 

 

 

Und es fand mit dir die

Trauung in der Ferne statt

Und war dein Wunsch,

Und deine

Nachbarin saß ebenfalls entfernt

Und hielt in ihren

Händen ein Versprechen.

 

 

 

Es war die kalte

Wut, die euch verband,

Und hier, an diesem

Platz, ließ sich die Rohheit eurer Phantasie

Nichts nehmen,

Und ihr fasstet euch ganz fest

Und stemmtet eure

Körper an die Kanten eurer

Tische.

 


 

Aufschläge 8024 – 8026

 

So umschlang dein

Arm in deiner Jugend den Laternenpfahl,

Und deine

Beine rutschten immer wieder davon ab

Und stiegen auf

Und konnten sich zuletzt nicht halten.

 

 

 

Damals warst du noch ein

Kind und wolltest wirklich nicht hinauf,

Und deine

Sehnsucht spann die Fäden zwischen

Straßenlicht und Stubenlampe,

Spann von dem

Gewebe, das dich später kleiden sollte,

Viel zu viel.

 

 

 

Und heute saßt du unter grellen

Sonnen, die dich ganz zu Ende

Trocknen würden,

Und man ließ dich nicht einmal die

Nähe dünnster Spinngewebe ahnen,

Ließ dich nicht, wie früher, in sie greifen,

Ließ dein

Staunen nicht an ihnen reifen,

Ließ dich nicht an irgendetwas

Ranken.

 


 

Aufschläge 8027 – 8029

 

Dein

Auge lag in meinem Auge

Und dein Ohr in meinem Ohr,

Und doppelt waren wir

Und auch geteilt zu zwein,

Und dein

Gesicht und meines waren, flüchtig, ein Gesicht

Und schauten doch einander nach.

 

 

 

Und unsre

Küsse sprangen hin und her

Und mussten sich beeilen,

Und sie trafen sich wie aus

Versehen und verhakten sich

Und blieben uns in den

Gesichtern hängen.

 

 

 

Und du hattest nie zuvor so fürchterlich die

Grausamkeit der Spiegelbilder miterlebt

Wie hier auf deiner

Suche nach der

Eigenliebe.

 


 

Aufschläge 8030 – 8032

 

Im

Garten wuchs ein Gras aus Gold

Und stach in meine Füße,

Und ich sagte, dass die

Abendsonne wohl vergessen hätte ihre

Warmen Farben bis zum Morgen

Einzurollen.

 

 

 

Und ich musste zu den weißen

Augen gehen, die mich aus dem

Flieder riefen,

Und ich tauchte voller

Wahnsinn in den Duft, damit er mich berühre,

Dass er spüre, wer ich sei.

 

 

 

Ich wollte mich darin verlieren,

Und ich sah, dass sich ganz hinten

Sommerfrüchte mit dem Spinnennetz erhängten,

Und die

Zeit der Reife war doch noch so weit,

Dass ich erschrak und riss das

Seil der weißen

Blüten mir vom Hals.

 


 

Aufschläge 8033 – 8035

 

Du hocktest auf der

Bank, ein Frauenkind, das sich den

Rock streng über seine hochgestemmten

Knie gezogen hatte.

 

 

 

Dennoch hieltst du eine offne

Hand zutage,

Und ich legte einen

Kuss hinein, das wolltest du,

Den ließt du dann geschickt mit einem

Abwärtswinken in dem Schoß

Ertrinken.

 

 

 

Es war nur ein

Tropfen Tau aus meiner langen Nacht,

Du zogst mich schnell heran,

Und alles was dich jetzt noch sperrte, fiel als

Trägerkleidchen von dir ab,

Und ließt mich nach der

Wasserperle tauchen,

Tag und Nacht.

 


 

Aufschläge 8036 – 8038

 

Die

Abendsonne brach am Morgen auf

Und stieß in meine

Fenster rote Löcher,

Und sie brach als

Mordtier in mein Zimmer,

Und sie schlug nach mir

Und riss mich auf

Und sah hinein

Und fraß sich immer tiefer

Und verlor sich nun darin, dass ich sogar in

Neugier und vielleicht mit dem Gedanken,

Dass ich sie erschlagen könnte, in mein

Innres kroch.

 

 

 

Ich fand nur noch ein schwarzes

Loch in meinem Herzen,

Das war ausgebrannt.

 

 

 

Längst war sie strahlend weit entfernt

Und tötete woanders mit der gleichen

Glut den Morgen.

 


 

Aufschläge 8039 – 8041

 

Man durfte alles von dir nehmen,

Nur nicht dich,

Und ließ man dich in

Frieden und die weißen Dolden unberührt in ihrem

Leuchten, griffen deine

Hände doch von hinten um die Schultern,

Und es drängte sich der frische

Sommerregen schräg und warm

An mich.

 

 

 

Du winkeltest das rechte

Knie ganz fest an dich,

Und deine

Brüste schoben sich nun seitwärts,

Eng an eng,

Du drängtest nach der Drehung deines Leibes,

Und ich wusste eines ganz genau,

Man durfte alles von dir nehmen,

Nur nicht dich,

So sehr warst du geliebt von dir in jeder deiner

Windungen.

 

 

 

Du ranktest wild und immer heftiger um mich,

Bis sich dein

Schoß von ganz allein zum

Ausweg öffnete.

 


 

Aufschläge 8042 – 8044

 

So schroff fiel nie ein

Stein von steiler Küste ab, wie meine

Hand von deinen Haaren zuckte,

Die du hattest hartvergolden lassen,

Und dein

Mund war weißgewölbtes Blech

Und strahlte in die

Runde.

 

 

 

Nur ein

Mann wär dir wohl recht, wär er aus

Stahl und hundertmal so fest wie du, dass

Spuren auf dir haften blieben

Und sich in dich drückten.

 

 

 

Deine

Augen stachen spitz auf mich

Und spießten mich,

Und wirklich schraubte ich dich nur

Sekunden später völlig zu

Und drehte dein

Metall zur Spindel.

 


 

Aufschläge 8045 – 8047

 

Erstaunlich war, dass in der

Regenpfütze eine Birke durch die

Straße in den Himmel ihres Spiegels

Wuchs.

 

 

 

Sie war so klar,

Und sie bewegte sich im Wind,

Und ölig war das Bein, an dem ich lag,

Das sich so wohlig streckte in der Sonne,

Und die

Birkenzweige wuchsen, wunderbar verteilt, darin,

Und sie bewegten sich, wenn ich den

Atem in die Blätter schickte,

Und die

Krone riss ein wenig auf und ließ mich von der

Sonne stechen,

Und sofort darauf fiel aus denselben

Blättern noch der letzte

Regen.

 

 

 

Dann stieg ich hinauf und sprang der

Stechenden entgegen,

Und mit einem dünnen

Gras zog ich zum Spaß zugleich durch dieses

Straßennass die Oberfläche kraus,

Dass sich im Spiegel

Himmel, Sonne, Birke, Bein und Regenwasser

Und mein Sprung total verwirrten

Und vermengten.

 


 

Aufschläge 8048 – 8050

 

Mit einem

Diamant versuchte ich dich einzuritzen

Und ein abgebrochner

Sonnenstrahl für dich schien mir entfernt genug,

Dir nah zu sein,

Und so viel wusste ich, es würde immer ein

Verlierer eher Trost bei dir im Laken finden, als ein

Krieger, der nicht heimkam.

 

 

 

Ja, du nahmst auch den

Verfolger auf und den Verfolgten,

Und der

Mörder, wenn er dir gefiel, stand unter deinem

Rock,

Und auf dem

Felde durfte ich dich einfach nehmen.

 

 

 

Du sahst alle allzu gleich in mir

Und wehrtest dich, aus Angst wohl um dein

Leben, auch nicht vor dem Krieg,

Um den wir beide spielten.

 


 

Aufschläge 8051 – 8053

 

Wieder musste ich ganz unfreiwillig meinen

Schatten teilen,

Und ich gab dir davon ab, wie du verlangtest,

Und es blieb so wenig nach, dass meine

Sonne beinah senkrecht stand.

 

 

 

Sie ließ mich auf der

Stelle tanzen,

Und der Schweiß brach aus,

Und das

Geschwätz der dummen Leute kochte mich,

Und ich verkochte so am ganzen

Leib und wollte doch die

Nacht mit dir verbringen.

 

 

 

Viel zu spät erst fiel mir auf,

Dass ich schon längst und selbst den

Schatten abgab, der dich immerzu begleitete

Und der die

Nacht dir wirklich nächtlich machte.

 


 

Aufschläge 8054 – 8056

 

Der Regen fiel so satt, so warm, so ruhig nieder,

Und ich sah, dass du im

Morgen barfuß über Rasen liefst,

Und eins, zwei

Gräser wuchsen noch an deinem Fuß.

 

 

 

Das

Nachtkleid lag ganz nass an dir

Und klebte an den

Schultern, Armen, an den Hüften, an den Beinen,

Und ich konnte gut verstehen,

Dass du dir für diese

Augenblicke einen

Frauennamen gabst.

 

 

 

Du ließt dich gleich danach

Von diesen selben Tropfen

Wieder von der

Leinwand waschen.

 


 

Aufschläge 8057 – 8059

 

Vor der

Glastür standst du mit erhobnen Fäusten,

Und du wolltest durch

Und schlugst nicht zu.

 

 

 

Du sahst hinaus

Und niemand war, der dich bemerkte,

Und die

Liebe, die dich trieb, ließ jedes

Wort aus dir entweichen,

Und es prallte ab.

 

 

 

Und könntest du im

Glas nur eine Naht der Trennung sehen,

Wärest du voll

Hoffnung, doch noch einzudringen,

Und du gäbest augenblicklich nach.

 


 

Aufschläge 8060 – 8062

 

Die

Vertraulichkeit, mit der wir sprachen,

Reichte dir und mir

Und ließ uns ruhig sein.

 

 

 

Doch eines

Tages lauerte ein Katzentier auf deinem

Schoß, das sprang mich an

Und riss mir lange Spuren,

Und du freutest dich

Und tanztest frühe Tänze,

Und du warst im

Glück und öffnetest ein Fenster weit.

 

 

 

Du warfst den

Kopf zurück, die langen Haare

Schlugen Löcher in den

Raum, in dem du standst,

Dann riefst du deine Bestie ein,

Und beide sprangt ihr von dem

Sims in eine Tiefe,

Die euch nicht mehr aufnahm.

 


 

Aufschläge 8063 – 8065

 

Wir kümmerten uns später um die

Zwiebeln der verblühten Blumen,

Und man sagt, sie saugen aus dem

Stiel den Saft und nähren sich davon

Und trocknen nicht.

 

 

 

Und du standst etwas weiter fort

Und schältest eine dieser Zwiebeln ab,

Und weiß und feucht und blank lag unter deinem

Gartenkleid das weiße Fleisch,

Als ich die letzte

Haut entfernte

 

 

 

Ja, ich biss hinein

Und ließ dich leise schrein,

Und dich entzückte die

Verwundung fürchterlich,

Und bitter schmeckte mir der

Nachmittag allein.

 


 

 

Aufschläge 8066 – 8068

 

Mein

Herzschlag ging durchs ganze Haus,

So sehr erregte mich das

Wehen deines langen Frauenkleides,

Und es hob sich hier

Und fiel zu schnell an falscher

Stelle und schlug Falten,

Die versenkte ich sofort in

Farben deiner Haut.

 

 

 

Die roten, blauen

Schnüre an den engen Säumen

Zog ich stramm und ließ dich atemlos nach

Atem ringen.

 

 

 

Und ich fasste dich nicht an

Und sah genau, dass deine

Blicke sich im Bücken unter deinen

Armen aufwärts schlichen und mir in den

Rücken fielen

Und nicht von mir wichen.

 


 

Aufschläge 8069 – 8071

 

Die

Hände hielt ich mir vor mein Gesicht,

Das ließt du zu,

Und du erlaubtest auch, dass ich das

Unerlaubte, das du machen wolltest, durch die

Fingerritzen sehen dürfte,

Und du warst sonst unbekleidet.

 

 

 

An dem

Strauch stach dich ganz plötzlich einer dieser

Dornen in die Brust, und du bliebst hängen,

Und dann riss dich eine

Panik los und dunkler als zuvor

Wurd die von mir geliebte Stelle.

 

 

 

Tatsächlich gab es eins, zwei

Tropfen Blut, die drücktest du heraus,

Und du verdünntest sie, nun halb im

Spiel schon wieder, mit dem

Tau, der noch im Gras hing,

Und ich musste bleiben, wo ich war,

Und wusste doch genau, wo meine

Wasserstelle lag,

Und übernachtete in ihrer Nähe,

Und sie wollte diese

Wache.

 


 

Aufschläge 8072 – 8074

 

Es war die

Zeit der Buschwindröschen,

Und sie rissen auf mit prallem

Blütenband und zierten sich im Aufbruch.

 

 

 

Und ich sah, als du an mir vorübertanztest

Mit den schnellen

Schritten der Geschäftigkeit,

Die weiße

Zunge deines Unterkleides aus dem grünen

Rocksaum lecken,

Und du drehtest dich ganz kurz

Mir zu.

 

 

 

Das

Blütenband begann sein Karussell,

Es blähte auf, riss jede

Falte auseinander, wurde mächtig

Und stieß kurz an eine

Wand und ließ, nun gegen

Abend schon, die ersten kleinen

Segel, weit, weit unter dir, in

Gräser fallen.

 


 

Aufschläge 8075 – 8077

 

Der

Tag verging an dir mit lächerlichem Alltag,

Und kein Knistern, das sich draußen tat,

Blieb unbemerkt,

Und in dem

Nest, in dem du lebtest, gab es

Wände, die dich trennten,

Und du lehntest dich an sie.

 

 

 

Die

Sohlen deiner Füße schoben sich ganz ungestört im

Wechsel daran auf und ab,

Und deine

Hände tasteten entlang der

Fläche nach der kleinsten Unterbrechung,

Die du spüren und erleben wolltest.

 

 

 

Ja, es kam so weit, dass du das

Sandkorn unter der Tapetenwand ertapptest,

Und den

Weg herauf zu dir

Kam niemand.

 


 

Aufschläge 8078 – 8080

 

Das stumpfe, feuchte

Moos wuchs über eine glatte, flache

Mauer, war ein dumpfer Pelzbesatz,

War reine Seide,

Und du schriebst mit einem

Stück, es war vielleicht das Bruchteil eines

Astes, dort hinein und

Last es unter Lachen.

 

 

 

Dann sah ich, wie du in deiner

Morgentoilette eine harte

Bürste über deine Hüften zogst,

Und atmetest das

Rot, das sich nun zeigte, auf,

Und deine

Schmerzen waren dir nicht groß

Genug.

 

 

 

Mit einem

Fingernagel ritztest du in deine

Oberschenkel unverständlich Zeichen,

Und die

Haut schob sich zurück

Und hielt sich wieder stramm,

Und so gestand das

Moos an dir, verletzt zu werden,

Und es lief ein heißer

Saum an diesen Nähten schnell entlang

Und züngelte an dir.

 


 

Aufschläge 8081 – 8083

 

Auf deinem

Weg nach Hause, fassten deine

Hände hier und dort nach einem Blatt,

Du risst es ab

Und warfst es fort.

 

 

 

Du spieltest erst mit kleinen

Stielen, die du dir ins Ohr und in die

Wange stachst,

Dann musste es ein harter

Grashalm sein, den du in deine Lippe schobst,

Er sollte sie durchbohren,

Und er knickte ein.

 

 

 

Du griffst sofort nach einem anderen,

Der war nicht hart genug,

Und abends warfst du dich in deine

Kissen und verfluchtest sie

Und wünschtest dir, sie wüchsen nun zu einem

Nagelbrett, auf dass sich deine

Wünsche legen und sich, ohne zu bewegen,

Strecken ließen.

 


 

Aufschläge 8084 – 8086

 

Dann rief die

Stimme laut nach dir,

Und aus

Versehen drehte ich mich um,

Ich dachte viel zu einfach,

Und ich hörte oft, was andere betraf,

Und meinte dann, es gelte mir.

 

 

 

Du standst an meiner

Seite, riefst ein zweites Mal,

Es war dein eigner

Name, den du aussprachst,

Und ich sah, du konntest dich nicht finden,

Und es käme jede

Hilfe viel zu spät.

 

 

 

An deiner

Eingangstür entdecktest du den

Schriftzug, den du selber angebracht, bevor du dieses

Haus verließt,

Und voller

Staunen last du dich und fragtest hier nach dir

Und auch, warum du dich

Versteckt hieltst.

 


 

Aufschläge 8087 – 8089

 

Du teiltest ein, wer auf dir wohnen durfte,

Und es war dir gleich,

Wie lang man säte, erntete

Und an dir hing.

 

 

 

Ich hockte fest in deinem langen

Haar, das flog, wenn du dich hündisch schütteltest,

Ganz weit mit mir hinaus

Und zog mich wieder ein,

Und alle anderen warfst du in ihre

Richtung ab.

 

 

 

Du legtest dich danach zu

Boden und du lecktest mich als ersten

Wieder neu, der auf dir wohnen durfte,

Und ich wählte frei.

 


 

Aufschläge 8090 – 8092

 

Der

Reiz an dir lag in der fremden Haut und an der

Grazie, mit der sich deine Finger

Ineinander schoben und sich wieder trennten,

Und sich,

Schiffen gleich und flachen Booten, über alle

Leiblichkeiten wölben konnten und verbotnen

Einblick brachten, was dem

Auge offenlag.

 

 

 

Ja, alles, was du zeigtest, war gewachsene

Befriedigung der Neugier, die ein großer

Bogen deiner Arme

Um dich spannte.

 

 

 

Dann, zum Schluss,

Verneigtest du dich tief

Vor dir.

 


 

Aufschläge 8093 – 8095

 

Dein

Fuß trat gegen einen kleinen Stein,

Der schnellte fort,

Und nirgends lag ein zweiter.

 

 

 

In dein

Ohr sprang dir die Eigenliebe,

Die sich über alle andren Lieben stellte,

Und sie nahm von dir

Und aß sich satt,

Und was sie übrig ließ,

War nicht genug für dich.

 

 

 

Dass ich gefror, war ihr egal,

Sie hatte allemal nicht viel von dir

Gehabt.

 


 

Aufschläge 8096 – 8098

 

Du fragtest mich umsonst,

Und eine

Antwort konnte ich nicht geben,

Und ich torkelte auf einer

Riechspur, die mich hündisch werden ließ.

 

 

 

Ich folgte Wohlgerüchen,

Und ganz weit entfernt sah ich mich endlich gehen,

Und ich wendete mich um in einem engen, kugelrunden

Käfig, der mir alles, was mein

Wohlbefinden steigern konnte,

Schenkte.

 

 

 

Ja, mein Käfig wandelte den

Tod, in den ich mich versenkte, um in dieses

Leben,

Das es wirklich gar nicht gab.

 


 

Aufschläge 8099 – 8101

 

Von jeder körperlichen

Liebe lebtest du getrennt,

Und ich warb eng um dich,

Und du verstandst mich gut

Und würdest mich verwenden,

Wär ich stark genug, dich zu vergessen.

 

 

 

Dann, auf einer

Wiese ließt du mich an deiner Liebe lieben,

Und ich sah, dass du dich teiltest,

Und du warst nun zweimal, Weib im Weib,

Und zweimal du und nichts dazwischen,

Das euch teilte.

 

 

 

Und ich musste wählen zwischen zweimal nichts

Und einmal ungeteilter Liebe,

Und ich wählte das

Vergessen,

Und du wähltest mich.

 


 

Aufschläge 8102 – 8104

 

Unter deiner

Schlafbank war ein Schlupfloch, das seit

Jahren auf dich wartete,

Und immer wieder riss man etwas von dir ab,

Wenn du dich nähertest

Und musstest wieder warten, bis die

Wunde sich geschlossen hatte.

 

 

 

Dann, an einem

Tag, an dem du nur probieren wolltest,

Ging es glatt und du entkamst,

Und auf der andren

Seite standst du völlig leer,

Und alles, was du jemals hattest, war an jener

Wandung abgeschrammt

Und steckte unverrückbar in der

Öffnung fest.

 

 

 

Ein

Regen fiel und tränkte dich

Und kühlte deine

Leiden bis zum Zittern.

 


 

Aufschlag 8105

 

Wenn deine

Haut in Liebe einriss,

Wenn du selbst dir deine

Hand für Augenblicke nur mit leichtem

Brennstoff übergössest, wirklich

Feuer daran zündetest, bis dich der

Faden dünnen Rauches aus verbrannten

Menschenhaaren weckte,

Wenn du deine

Finger bis zur Überdehnung spreiztest, oder deine

Knie bis an die Stirn heraufschobst

Und dich krümmtest, in dich rolltest,

Immer, wenn dich dieses

Leben mit dem Leben quälte, das an deinen

Schultern hing,

Dann standst du nah am

Wasser einer Abendsonne, die dort blinkte

Und dich lockte,

Und das kleine

Wellenspiel war etwas, das so

Köstlich an dir

Züngelte.

 

 

 


 

Aufschläge 8106 – 8108

 

Man sagt ja auch, die

Eigenliebe hat die Flügel weit gespreizt

Und langt so über unser

Leben und erfasst die Jahre noch

Danach.

 

 

 

Ich gehe ungern an die

Gräber unsrer Leute,

Lausche dann am andren

Tag, was wohl geschieht.

 

 

 

Nein, ich bereue nie

Und mache immer wieder neue Fehler,

Und du bietest mir den

Leib an dir, den hattest du zuvor geöffnet,

Und er ist mir wohnlich angenehm

Und meiner

Zukunft so bequem, dass ich sie darein

Lehne.

 


 

Aufschläge 8109 – 8111

 

Es war dir wohlig und bequem,

Und weiter trugst du nichts an deinem

Leib, als deine Haut, auch keine

Schuhe, keine Kettchen, die dich

Zierten.

 

 

 

Und in deine

Haare pflanzte ich den Kutschbock,

Und die

Zügel gabst du mir aus deinem Mund,

Und ich, das wolltest du,

Sollt dich an langer

Leine jagen.

 

 

 

Du versprachst, es wär ein fischereiches

Meer, in das ich meine Augen werfen dürfte,

Und es bildete sich schnell der weiße

Schaum des Schweißes, dem du dich

Entgegen bäumtest,

Unter deinen Armen, an der

Stirn und überall, wo sich dein

Fell und meine Zügel

Rieben.

 


 

Aufschläge 8112 – 8114

 

Ich sah die

Haut der alten Frau,

Die trug nun

Falten des Gesichtes überall,

Man hatte früher einmal zur

Markierung Nägel eingeschlagen.

 

 

 

Nagelköpfe standen noch hervor,

„Und hier, bei diesem,“ hörte ich dich sagen,

„Und bei dem,“ erfuhr ich auch von dir,

„Hat man im Freien auf dem

Leib genächtigt.“

 

 

 

Dann zogst du die

Haut an solchen Stellen stramm,

Und eine Schrift erschien,

Die hattest du noch nie zuvor gelesen,

Und es war kein

Gruß von damals.

 


 

Aufschläge 8115 – 8117

 

Ich sah es nun,

Und du verlangtest, dass ich

Schaute.

 

 

 

Und es stand ein

Spiegel zwischen nackten Schenkeln einer Frau,

Und sie beobachtete, was geschah,

Und wurde schwanger von sich selber mit dem

Samen, den sie aus sich hatte machen lassen.

 

 

 

Eine

Bindung zwischen

Baum und Erde ließ sie nicht mehr gelten,

Dieses sei, so sagte sie, ein

Weltensperma, das von weit her

Käme.

 


 

Aufschläge 8118 – 8120

 

Der

Mann, an dem du hingst, war nicht dein

Mann,

Und deine

Liebe kannte keiner außer dir,

Und deine

Quälerei erzogst du dir zu kleinen

Schritten.

 

 

 

Und du lobtest ihn in

Gegenwart der anderen

Und schnittst dich absichtlich und wie

Versehentlich an dem

Papier, das du ihm überreichtest,

Und es war dir wohl, dass

Blut von dir in seine Hände kam.

 

 

 

Es würde dieses

Feuer sicher zünden,

Und es gäbe irgendwann auch die

Gelegenheit im Kohlebecken Glut zu schüren,

Wenn er dich nur nehmen würde, ohne

Dich und deine

Liebe zu berühren.

 


 

Aufschläge 8121 – 8123

 

Dein

Wohnhaus liegt am Strand,

Und deine

Kleider trägst du eng in Küstenstreifen,

Und die

Trägerhemdchen spülen sich als schmale

Zunge über deine runden Schultern,

Hinterlassen dort das feine

Band im braunen Samt der Haut.

 

 

 

Und mit den

Krallen weißer Möwenvögel, die den

Sturm begrüßen, eilen deine

Fingerspitzen über die verliebten

Dünen deiner Heimat,

Und sie rutschen etwas ab und steigen auf

Und fliegen durch die

Gräser deiner losen Haare mir entgegen

Und verflechten ihre

Flügel eng mit meinen.

 

 

 

Ich seh zu, wie du den weißen

Sand durch deine Hände rieseln lässt,

Ihn immer wieder und ihn

Körnchenweise nach mir wirfst,

Und endlich fliegst du auf

Und stehst im

Wind an meiner Seite.

 


 

Aufschläge 8124 – 8126

 

Dort im

Niemandsland schufst du das Haus der Augen,

Und es waren alles

Beeren, die aus deinem Weinberg

Kamen und zu einer großen

Traube wuchsen.

 

 

 

Und du ludst mich ein, ich dürfte der

Besitzer dieses Unbesessnen sein,

Und eine kleine

Leiter führte in den Kopf.

 

 

 

Im

Kopf bewahrtest du dir die perfekte

Weiblichkeit, die sah in alle Richtungen

Und schloss mich ein

Und aß sich satt an mir

Und ich an ihr zu mageren

Skeletten,

Und die

Lider deiner Augen senkten sich geziert zu

Boden.

 


 

Aufschläge 8127 – 8129

 

Es war dir

Speise, wenn ich meine

Kreise auf dich legte,

Und es war zugleich das

Feuer meines Hungers.

 

 

 

Ja, du ziertest dich ein wenig,

Und die

Decke, die sich jetzt schon über unsre

Leiber legte, machte mich zum

Teller, dich zum Löffel,

Machte mich zu deinem

Mund und dich zur Essenden,

Die rief so laut nach

Salz und rief nach einer Peitsche, um den

Tisch zu strafen, weil auf ihm der

Teller stand.

 

 

 

Du kehrtest dich nach außen,

Und die

Zimmer deines Hauses lagen offen,

Und ich stürzte ab, an dir vorbei, ins

Freie und vergaß in deinem Schoß die

Enge, die du brachtest,

Deinetwegen.

 


 

Aufschläge 8130 – 8132

 

Du fasstest dich so herrisch an

Und zürntest dir,

Und, wenn dich deine schwachen

Tage trafen und du Schmerzen hattest,

Tratst du dich mit

Füßen,

Und ich nahm dich gleich danach

Das erste Mal.

 

 

 

Ich nahm dich mit

Gewalt, weil du die

Werbung abtatst als die frühe Stunde,

Die würd immer wieder pünktlich sein.

 

 

 

Danach versandete dir deine

Zeit, und selbst um

Mitternacht brach dir der

Morgen herrisch auf und rief nach Fütterung,

Und deine

Fresslust holte Jahre nach an einem

Tag.

 


 

Aufschläge 8133 – 8135

 

Du durftest ausnahmsweise sehen, wie dein

Herzschlag eingegossen wurde,

Und es war nur dies

Geräusch, das man dir nahm,

Und, lag ich ausgestreckt auf dir

Und züngelte an deinen

Brüsten, die sich seitlich schoben,

Tat sich nichts.

 

 

 

Mein

Ohr, das sich in alle Kammern deines

Herzens schlich, vernahm nicht einen

Ton, obwohl sich alle

Muskeln liebevoll und ausgeglichen dehnten

Und zusammenzogen.

 

 

 

Dann, an einem

Sonnentag, schrieb einer deiner

Finger an den Rändern deines eignen

Schattens eine Kerbe in den Sand

Und kämpfte gegen dieses leichte

Zittern, das von deinem Herzschlag

Kam.

 


 

Aufschläge 8136 – 8138

 

Auf deine

Lippen wehte eine Feder, leichter noch als

Seide,

Und du schrecktest auf und

Fingst sie ein mit spitzen Fingern.

 

 

 

Und sie ließ sich von dem kleinsten

Wort schon weiter tragen, in die

Höhe heben und nur schwierig wieder

Fangen.

 

 

 

Und die

Nacht, die kam, war lang,

Und deinen

Atem ließt du über deine Arme streichen,

Und es stellten sich die

Härchen auf,

In deinem

Rücken und im Nacken gingen unsichtbare

Jalousetten nieder,

Und du zogst sie dir ganz langsam wieder hoch,

Sie fielen wieder nieder,

Und du zogst sie wieder hoch,

Und gläsern war die

Haut darunter.

 


 

Aufschläge 8139 – 8141

 

Du mochtest dich nicht mehr im

Spiegel sehen, weil er dich so zeigte,

Wie du warst.

 

 

 

Entfernt von deiner

Haut, die irgendwo sich schlafen legte,

Standst du angezogen da in deiner

Nacktheit,

Und es wäre gut so, könntest du dir

Gutes sagen,

Und von außen wusste keiner, sah ja

Niemand, was dir fehlte.

 

 

 

Du erfuhrst von einem

Kaufhaus, das bot schon seit

Jahren austauschbare Häute an,

Die würden jederzeit zur

Stelle sein und wären angenehm im

Tragen.

 


 

Aufschläge 8142 – 8144

 

Seit du von deiner

Liebe wusstest, hing in deiner

Brust ein Kasten voller

Glocken.

 

 

 

Deine

Glocken sangen durcheinander,

Und du ließt sie wahllos läuten

Und den

Klang bis weit in deine Hände

Dringen.

 

 

 

Deine

Glocken würden dir den

Glöckner bringen müssen,

Und sie waren sehr gehorsam.

 


 

Aufschläge 8145 – 8147

 

Vor deinen

Augen hing ein feines, schwarzes

Netz, das war aus dir und hinderte das

Diebesgut der Augen,

Dich noch einmal zu verlassen.

 

 

 

Ja, du stahlst von deinem eignen

Vorrat,

Und die

Tageszeitung täuschte immer wieder neu

Darüber.

 

 

 

Diebe, die sich selbst bestahlen, gab es keine,

Und man sah von außen nicht,

Wie du dich hinter den

Gardinen führtest und für wen du

Beute an dir machtest.

 


 

Aufschläge 8148 – 8150

 

Dein

Schoß ließ kleine Segelschiffchen frei,

Die schwammen fort mit einer

Botschaft,

Und kehrt eines wieder heim,

Ließt du es kurzerhand ertränken.

 

 

 

Nein, du wolltest nicht, dass jemand

Nachricht brächte von der Not an dir,

Die keinen

Ausweg fand.

 

 

 

Und deine

Haare wuchsen schulterlang

Und blieben an den

Felsen, die am

Ufer standen, hängen.

 


 

Aufschläge 8151 – 8153

 

Du hattest

Lust, dir deine Weiblichkeit neu zu verschieben,

Und ich fragte dich,

Und du erklärtest, dass ich nichts verstehen könnte,

Und die

Lust, von der du sprachst, wär mir ein

Alptraum.

 

 

 

Du verschobst in

Wahrheit alles, was ich an dir wusste,

Deine

Brüste lagen einerseits in dem

Gesicht und andrerseits am Hinterkopf,

Und deinen

Mund fand ich auf ihnen.

 

 

 

Die

Begierde irrte obdachlos

Und ahnungslos an dir herum

Und fand sich nicht zurecht,

Und deine

Arme und die Beine schienen

Tausendfach zu sein,

Und sie umfingen dich, nur dich, nur dich

Allein.

 


 

Aufschläge 8154 – 8156

 

Man sandte mich nach blauen

Tüten,

Und die mussten

Undurchsichtig sein.

 

 

 

Es füllte jemand sie mit

Sand und machte sie ganz schwer,

So dass sie rissen,

Und man konnte sie nicht fortbewegen.

 

 

 

Und der

Hass, den du entwickeltest, goss dich in

Eisen aus,

Und stellte dich massiv vor deine

Eigenliebe, die du sichertest,

Dass sie nicht floh.

 


 

Aufschläge 8157 – 8159

 

Von jeder

Frau verlangte man die Offenbarung,

Und du schufst ein

Wandgemälde, das bestand aus den

Segmenten deines Körpers.

 

 

 

Dabei wurdest du dir fremd in der

Bewegung mit dir selber,

Und es war dir recht.

 

 

 

Du wolltest, dass ich dir zum

Zeugen wurde auf der

Reise der Verluste,

Und was von dir bleiben würde,

Sollte ich dir aufbewahren.

 


 

Aufschläge 8160 – 8162

 

Ich lag mit dir,

Im ersten

Sonnenlicht wuchs dir ein Seidenfell,

Das brannte auf und macht dich geschmeidig,

Und ich ölte deine Glieder ein,

Dann musste ich dich lassen, weil dies deine

Stunde sei.

 

 

 

Auf deiner

Dachterrasse gabst du dich dem

Augenblick und lagst auf weichem Boden,

Und du wurdest immer tierischer

Und wälztest dich

Und rolltest über dich

Und strecktest dich,

Und deine

Zähne waren mir zu weiß

Und viel zu rot das

Lippenpaar.

 

 

 

In einem

Augenblick und aus Versehen blieb dein

Halsring an dem Fensterhaken hängen,

Und ich konnte fliehen,

Und du brülltest schrecklich einen

Teil aus meinem

Namen.

 


 

Aufschläge 8163 – 8165

 

Ein

Regen kam aus Samtland,

Und er war ganz leise

Und ganz warm

Und weich

Und hing sich um die

Schultern nackter Körper.

 

 

 

Ja, man konnte diesen

Umhang

Aufbewahren.

 

 

 

Und war ich mit dir im

Paar, fiel mir ein Stacheldraht von spitzen

Fingern in den Rücken

Und begriffen mich.

 


 

Aufschläge 8166 – 8168

 

Der

Schönheit warst du eine ganz normale

Blüte, so voll Zauber war dein Duft,

Und deine

Züge strahlten die Verliebtheit aus,

Dass man sich automatisch umsah

Und ein wenig

Ausschau hielt nach deinem

Grund.

 

 

 

Und deine

Haut war voller Staubgefäße,

Und du wärst verzweifelt,

Würd sich einer nähern,

Streckte einer seine

Hände aus nach dir.

 

 

 

Auch nur dich zu berühren,

Wär zu tödlich, um geliebt zu werden,

Und du starbst ganz schnell in dir,

Und schon am

Abend lagen rund um dich verstreut die abgefallnen

Kelche,

Und dich hieltst du eng

Umschlungen.

 


 

Aufschläge 8169 – 8171

 

Du auf deiner

Wiese und ich hier auf meiner,

Und wir lagen

Haut in Haut und

Mund in Mund so eng.

 

 

 

Und deinen

Atem ließt du milde streichen zu den

Schwebeteilchen, die ein Baum versandte,

Und du bliest und hobst mich an

Und achtetest auf meinen

Weg, den andre Winde mit bestimmten.

 

 

 

Und ich wollte nach mir greifen,

Und ich sank und sank ganz langsam,

Sicherlich in einem kühlen

Abwind in die Hand, die du so günstig hinschobst,

Und von mir, das merkte ich,

Wolltst du nun nichts mehr wissen.

 


 

Aufschläge 8172 – 8174

 

In deinem

Zimmer hing ein Pendel tief bis nahe an den

Boden,

Und ich durfte dich bewegen bis zum absoluten

Stillstand.

 

 

 

Langsam regte sich dies

Schwergewicht von ganz alleine wieder an

Und schwang dann aus und über uns hinweg,

Versetzte sich dabei in eine

Drehung.

 

 

 

Doch dein

Augenmerk hing fest an ihm

Und reiste mit und war nicht einzufangen

Und nicht aufzuhalten

Und durchflutete die

Mitte pausenlos in mir vorbei.

 


 

Aufschläge 8175 – 8177

 

Ich zog aus dir

Gedanken allerdünnster Fäden, und sie rissen,

Und sie waren gar nicht zu gebrauchen

Und verspannten sich nicht miteinander.

 

 

 

Dann sah ich dich auf der

Wiese Gräser sammeln,

Grün zu einem Strauß gebunden für die

Vase.

 

 

 

Und du warst, das wusste ich, ganz dumm,

Und vor der

Fläche wipptest du mit einem losen

Schuh an deinem Fuß,

Und meine

Blicke liefen hügelan und schreckten eine tiefe

Klugheit in dir auf, die mich sofort verstand,

Und deine

Fingerspitzen tasteten verstohlen über meinen

Mund bis in die Winkel,

Und dort hieltst du an.

 


 

Aufschläge 8178 – 8180

 

Es war total verrückt,

Denn einerseits begehrtest du den

Mann und andrerseits durft er dich nicht

Besitzen.

 

 

 

Ja, es war die

Schuld in dir, und die Gefühle hatten dich bestreikt

Und lähmten dich und ließen nicht einmal das

Streicheln deiner Wangen zu und zogen dein

Gesicht in die entfernte Ecke,

Wo du dich zerteiltest mit der

Dunkelheit.

 

 

 

Du mischtest dich mit ihr

Und wie kariert und splitterhaft zugleich

Erschien dein

Leib nach außen.

 


 

Aufschläge 8181 – 8182

 

Jede deiner

Handbewegungen und jede der

Bewegungen des Körpers war total aus

Weiblichkeit.

 

 

 

Die langen

Haare fielen in dein Bücken,

Als du dich in irgendeiner

Wanne wuschst.

 

 

 

Ein andrer

Mann vor mir, vor langer, langer Zeit,

Wurd ebenfalls zum

Mörder, nur um deinetwillen,

Nur um dich so in Bewegung zu besitzen,

Und er hielt, genau wie ich, nicht eine hundertstel

Sekunde deines Lebens an.

 


 

Aufschläge 8183 – 8185

 

Für einen anderen,

Wenn er so wär wie du,

Würdst du dich töten lassen,

Um ihn zu besitzen.

 

 

 

Und es würde dir gelingen, ganz in einen

Spiegel deiner selbst zu dringen,

Und von dort zu suchen wäre sicherer

Als aufzupassen, so im freien Feld.

 

 

 

Ich wartete dir lange auf,

Und dann vergaßt du viel von dir,

Und, als es so weit war, gingst du an dir vorüber voller

Stolz und wiest dich ab:

Die

Zeit der Suche sei für dich vorbei,

Du hättest dich inzwischen eingefunden.

 


 

Aufschläge 8186 – 8188

 

So fand ich dich im

Bett, auf deinem Mund lag eine Seide,

Und sie zeichnete die

Lippenränder nach.

 

 

 

Es lag ein wenig auch auf deiner Nase,

Und du sprachst nur durch die unbedeckten

Augen,

Und ich hörte, dass du dich ertränktest.

 

 

 

Nein, ich durfte dich nicht retten,

Und ich ließ dich sterben und schloss meinen

Mund, wie du es wolltest, auf den deinen

Und ertrank,

Und nicht einmal den

Namen durfte ich dir nennen,

Als ich von dir ging.

 


 

Aufschläge 8189 – 8191

 

Von einem letzten

Buschwindröschen fiel ein Blatt

Und trudelte an weißen

Zweigen schnell ins Leere.

 

 

 

Eine

Hand an dir, sie war aus rosa Glas,

Glitt in den Schoß

Und fand dort

Ruhe.

 

 

 

Und ich stand als

Schatten an der Wand und sah die

Trauer auf dir ruhn,

Und gläsern, sagtest du, könnt dir kein

Mann die Liebe antun,

Und im

Licht wär nichts an mir zu sehn.