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Harald Birgfeld, Webseite seit 1987/ Website since 1987

 

Bestseller: Zeit, was ist das“, ausschnittsweise veröffentlicht in

#kkl, online-Magazin, Initiative für Kunst, Kultur und Literatur,

2023 „Leitsterne und Irrlichter“, 2023 „Klarheit“ und 2024 „Präsenz“.

 

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Gedicht der Woche,

Lyrik, Prosa und Ingenieurarbeiten

 

 

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Bildergalerie

 

 

Vorgeschlagen für die engere Auswahl der „politischen Lyrik 2009“ des lauter niemand Preises, Berlin.

 

Dieser Tag war ganz genau wie jeder andere

 

Die

Mittagsstunde kam als stille

Wolke auf mich zu, die ich genoss,

Die

Ruhe hing in Bodennähe

Und war weit verbreitet,

Und die schwarzen

Punkte einer Tageszeitung fielen als ein

Ascheregen in die

Spur, die zu mir führte,

Ein betretner

Weg, den ich zurück würd gehen müssen,

Und die weißen

Beeren, die am

Bahndamm meiner Reise wuchsen,

Schossen als ein

Schneegestöber, an dem

Zug, in dem ich saß,

Vorbei.

 

 

 

 

Dieser

Tag war ganz genau wie jeder andere,

Und gestern war für mich schon heute Morgen

Oder wie man immer dieses

Wortspiel drehen wollte,

Und ich schrieb an dich die

Nachricht, die ich heut bekam,

Und sandte sie, weil ich mich nicht verstand,

Zurück an mich.

 

 

 

 

Ich wickelte ein

Farbenband um meine

Stirn,

Es färbte sehr,

Es drang mit seiner

Farbe unter meine Haut,

Verfärbte mich nun innerlich

Und einheitlich,

Ich kannte mich in mir bald nicht mehr aus,

Und alle Schnitte, die mich teilten,

Zeigten mich so völlig farbengleich im

Blut.

 



 

Ich hatte einen Schreibbrief zu verlesen

 

Auf dem

Vorplatz stand die

Menschenmenge, die sah ich von oben als ein flaches

Bild,

Von allen Seiten als den vierfach aufgeklappten

Wandschirm,

Der umstellte mich,

Ich sah sie auch von unten, sah die

Sohlen tausendfach auf meinem

Kopf,

Ich hatte einen

Schreibbrief zu verlesen,

Der erreichte alle wirklich überall,

Und, was ich sprach, blieb völlig unverstanden,

Und ich las doch nur die

Bilder vor, die ich hier fand,

Von oben, unten, allen

Seiten.

 

 

 

Als ich vor der

Auffahrt stand, war sie zu steil,

Ich wusste nicht, sie zu bewältigen,

Und wickelte den

Zweifel in die

Zeitung ein und warf sie in den

Graben,

Und es nützte nichts,

Und niemand kam zu helfen,

Und ich wusste nicht einmal, wohin der

Anstieg führen würde

Und ging wieder heim.

 

 

 

Auf dem

Bahnhof stieg ich wahllos in den nächsten

Zug, der fuhr nicht ab

Und gab ganz ohne Grund

Asyl,

Und wies nicht einen ab

Und hatte doch kaum

Aufenthalt.

 


 

Copyright 2009 beim Autor, Harald Birgfeld.