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Harald Birgfeld, Webseite seit 1987/ Website since 1987

 

Neu 2023, Alice und Marie, die einzigartige K.I.

Zehn Geschichten werden in Gedichtform, bestehend aus jeweils drei Teilen, erzählt.

 

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Cover Poesie.jpg

 

Im vorliegenden Band liegt ein Essay über 16 Seiten vor.

Aus dem Inhalt:

Heilung ist doch auch Genesung, und muss man krank sein, um zu genesen, um geheilt zu werden?

Nun…… bin ich bei der Poesie der Heilung…..

 

Vom Glück zu sprechen war … als redete man von einer Verheißung, einem Versprechen für alle Zeiten.

Mit Glück hat es…..eine ganz eigene Bewandtnis, allein schon deswegen, weil man sich Glück nicht vornehmen kann.

 

 

Über Poesie der Heilung und Glück

Geschenke an mich selbst

 

Ein Essay

 

 

Jetzt erwerben: „ÜberPoesie der Heilung und Glück

Direkt online bestellen sowie im Buchhandel,

16 Seiten, Format A5.

 

€ 5,99 inkl. MwSt.

 

Zum Buchshop

 

© 2020 Birgfeld, Harald
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt
ISBN: 9783751923132

 

Über Poesie der Heilung und Glück ist auch in den USA, Großbritannien und Kanada unter obiger ISBN und bei abweichenden Preisen bestell- und lieferbar.

 

 

Auch als E-Book,

€ 3,49

 

Zum Buchshop

 

ISBN 9783751911320

 

 

Poesie der Heilung und Glück.

Geschenke an mich selbst.

 

„Gesundheit“!

Was, Sie haben nicht geniest. Dann entschuldigen Sie bitte meinen Wunsch. Zu Zeiten der Pest wurden Menschen mit dem Wort „Gesundheit“ darauf hingewiesen, dass sie sich vielleicht infiziert haben könnten und ihre Mitmenschen gefährden. Das war natürlich so von mir nicht gemeint und ist mit nichts auszumachen. Man hatte sicher andere deutlichere Hinweise, und das Wort, infizieren, hätte ja auch schon bedeutet, dass man auf dem Weg der Entdeckung von Bazillen oder Viren gewesen wäre. Diese Erklärung der Benutzung des Wortes „Gesundheit“, beim Niesen ist aber nicht die einzige.

Eine andere gefällt mir viel besser und sie ist überzeugender und die wahrscheinlichere, finde ich. Es heißt nämlich, dass zu Zeiten der Pest ein daran Erkrankter als natürliches Zeichen seiner beginnenden Genesung geniest hat. Das wurde freudig registriert und mit einem „Gesundheit“ quittiert. Niesen ist für den Menschen manchmal ein köstliches Gefühl, ein befreiendes Gefühl, und wenn der Mitmensch „Gesundheit“ dazu wünscht, ist es doch auch positiv. Egal wie es entstand. Dafür bedankt sich der Beschenkte aufrichtig. Im „Alten Rom“ wurden die Aussagen für glaubwürdig gehalten, die von anderer Seite gleichzeitig beniest wurden.

Nicht nur die Pest war eine schlimme Krankheit. Heilung war fast nie oder sehr selten in Sicht. Überhaupt, wenn ich von oder über Heilung schreiben möchte, sollte ich zunächst verstehen wollen, was Krankheit ist. Krankheit hat doch eigentlich stets mit Schmerzen und Leiden in kleinerem oder größerem Umfang zu tun. Es gibt aber unerkannte, unbekannte und bekannte Krankheiten, unter denen die Betroffenen gar nicht zu leiden haben. Auf der anderen Seite stehen aber leider die bekannten von denen meistens gesprochen wird, und unter denen größte und lang anhaltende Leiden oder sogar schlimmste Folgen erwartet werden, werden müssen, und oft genug eintreten. Wer nicht leidet, ist also nicht krank? Das kann ja wohl nicht stimmen. Viele Menschen sind krank, ohne zu leiden. Und umgekehrt? Gibt es Leidende, die nicht krank sind? Sicher gibt es solche, aber ein Kranker ohne Leiden ist doch irgendwie bevorzugt, oder? Heilung ist doch auch Genesung, und muss man krank sein, um zu genesen, um geheilt zu werden?

Ein typisches Zeichen einer Krankheit scheint also das Leiden zu sein. Das mutwillige Quälen erzeugt auch Leiden. Es ist zwar nicht immer eine Krankheit, aber es zeigt die breite Palette von möglichen Krankheiten, denen Heilung und Genesung gegenüber stehen.

Heilung und Genesung haben dabei enorme Vorteile. Während die Krankheit fast immer im Verborgenen, also im menschlichen Körper versteckt ist, kommen Heilung und Genesung von außen, sind beschreibbar, oft sehr gut erklärbar und in der vermuteten bzw. erhofften Wirkung, weitgehend begründbar.

Heilung und Genesung können sich aber auch in einem Mantel verstecken, der nicht so leicht zu durchschauen ist. Sie können, ganz gegen alle Erwartungen, sich sogar im betroffenen Körper entwickeln. Musik, ein Gedicht, die liebevolle Zuwendung eines Menschen, Zuneigung, Liebe, die richtigen Worte zur rechten Zeit am rechten Platz sind dabei oft Auslöser oder Beispiele von denen eine gravierende Veränderung eines Krankheitsbildes ausgehen kann.

Es bedeutete nichts weiter als dass, wenn diese Art der Heilung und Genesung vom Patienten angenommen wird, sie anders wirken, anderes bewirken und sich anders auswirken muss, als Medizin oder sogar ein Eingriff. Es gibt eine große Welt von Sympathien, von heilsamen Begegnungen, die sich extrem positiv auswirken können. Wenn in einer dieser Begegnungen Einsicht vermittelt werden kann, z.B. Einsicht in die Unvermeidbarkeit einer Krankheit bzw. eines Leidens oder, dass der Arzt und die Ärztin nicht schuld sind an der Krankheit, dass man den Weg findet, überhaupt eine Krankheit von Schuld oder Versagen oder Versäumen anderer oder sich selbst zu lösen, so haben Heilung und Genesung alle Ansätze für beste Voraussetzungen. Heilung und Genesung tragen in sich das Gemeinsame oder das Teilen. Teilen heißt aber nicht halbieren. Es bleibt also immer die Frage nach der Bedeutung, der größeren Wirkung der beiden offen.

Nun aber bin ich bei der Poesie der Heilung:

 

Du wirst noch lernen zu

Fliegen,

Ja, wirklich!

Du wirst dabei auf dem

Rücken liegen,

Und deine Angst von

Gestern ist vorbei.

 

 

Als Hermann Hesse 1949 über das Radio, also über Lautsprecher, seine Rede über Glück hielt, war ich 11 Jahre alt und erinnere, dass der deutschsprachige Raum den Atem anzuhalten schien, denn die Rede war angesagt worden, und es war in unserem Haus totenstill. Das war mein deutschsprachiger Raum. In unserem Nachbarhaus wohnte Hermann Claudius, der Ur- Urenkel von Mathias Claudius, und der hatte mich auf die Rede aufmerksam gemacht: „Junge, du musst gut hinhören“. Damit hörte der deutschsprachige Raum für mich schon auf.

Vom Glück zu sprechen war in der Zeit als redete man von einer Verheißung, einem Versprechen für alle Zeiten. Ich nahm jedes gehörte Wort der Rede atemlos auf. Es betraf meine Zukunft. Glück blieb mir für lange Zeit die Beteuerung, dass die Zukunft etwas für mich bereit halten würde.

Mit Glück hat es aber eine ganz eigene Bewandtnis, allein schon deswegen, weil man sich Glück nicht „vornehmen“ kann. Wünschen kann ich es mir, aber ich kann es mir nicht vornehmen oder beschaffen wie eben die Erinnerung oder Gewohnheit. Und Erinnerungen an Zeiten des Glücks sind keine wahren Erlebnisse. Selbst Erfolg, der ein großes Glück sein kann und oft mit enormer Erleichterung verbunden ist, hat viel mit Vergessen gemeinsam. Glück und Erfolg kommen sehr oft überraschend und werden noch nicht einmal immer gleich oder überhaupt wahrgenommen. Glück und Erfolg sind also nur dann Ereignisse der Wahrnehmung, wenn sie eintreffen und ich es oder ihn zur Kenntnis nehme. Erlebe ich sie aber, können sie ein enormer Gewinn an Zeit sein, Zeit, die mir Freiraum schaffen könnte, die mich einmal mehr aufatmen lassen könnte, Zeit, die es mir vielleicht erlaubte, wie ein Reicher oder eine Reiche mich um nichts kümmern zu müssen, mich beschenkt zu fühlen und mich einen Augenblick lang frei von Verantwortung zu fühlen. Wahrscheinlich ist das der Wandel des Glücks von früher zu heute, dass es früher Verantwortung bescherte und sie heute nimmt. Aber auch diese geschenkte Zeit wird nicht immer als solche wahrgenommen. Zu sehr bin ich mit „Wichtigerem“, das heißt Alltäglichem, befasst. Wird sie jedoch bei einem versehentlichen Aufatmen, Luftholen, als solche entdeckt, kann diese gewonnene Zeit das Glücksgefühl und das Erfolgserlebnis gewaltig anheben. Gewohnheit, Glück und Erfolge sind wie nicht beachtete Sterne am Abendhimmel. Erst als Sternenschnuppen erhalten sie Bedeutung und werden wahrgenommen.

Gewohnheit, Glück und Erfolg sind nicht voneinander zu trennen. Sie haben eine weitere große Gemeinsamkeit. Alle drei sind bis zu ihrem Eintreffen Arten des Vergessens, des sich nicht Erinnerns und rufen bis dahin auch kaum Wahrnehmungen als Ereignisse hervor.

Erregen sie jedoch meine Aufmerksamkeit, werden sie also wahrgenommen, sind sie bereits geschehen. Sie werden bis dahin höchstens als ein Zustand registriert. Sicher, Vergessen kann wachsen und sich damit verändern, was ich auch wahrnehmen kann. Damit aber verschwindet es aus dem Zustand der gewonnenen Zeit und geht wieder über ins Vergehen. Ja, es ist auch Glück, wenn Vergessen vergeht.

Vorfreude erhebt sich über alle drei, weil sie Gewohnheit, Glück und Erfolg in Vorwegnahme der Wahrnehmung eines angenehmen Ereignisses in gewonnene Zeit ummünzt, die noch gar nicht stattgefunden hat. Vorfreude schenkt in diesem Sinn Gewinn an Zeit. Die vergeht auch nicht, selbst wenn die Wahrnehmung eines Ereignisses noch nicht stattgefunden hat. Vorfreude wird sehr oft über einen langen Zeitraum empfunden. Sie kann nie Gegenwart werden, weil sie nichts mit der Entdeckung oder Wahrnehmung meiner eigenen Person zu tun hat und haben kann und von der Logik her mich im Vorwege fast ausschließlich auf ein Ereignis vorbereitet, welches außerhalb des eigenen Vermögens liegt. Das Glück der heutigen Zeit, auch wenn es am liebsten verschwiegen wird, sind Vergessen, nicht Wahrhaben wollen oder, und dann an erster Stelle, die Vorfreude. Bei ihr bin ich frei von jeder Verantwortung. Ich fühle mich immer mehr als Glückspilz, je größer die Vorfreude ist.