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Harald Birgfeld, Webseite seit 1987/ Website since 1987 …da liegt mein Herz, Geschichten aus Niemandsland 2022 -2024 (im
Entstehen) z.B.: 100 Jahre „Kafka“, eine herrenlose Fundsache (neu) |
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zu Olympia – olympische Spiele! |
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online und im Buchhandel |
Lyrik, Prosa und Ingenieurarbeiten |
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Aus meiner digitalen Welt! |
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Buchhandel und online: Feuer, das zur Speise wird 114
Gedichte Lyrik. 68 Seiten, Format A5 Online bestellen
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das zur Speise wird“ ist auch in den USA, Großbritannien und Kanada unter obiger ISBN und bei abweichenden Preisen bestell- und lieferbar. Auch als E-Book € 3,49 Zum Buchshop ISBN 9783738690521 |
"Es lohnt sich,
einmal einen heutigen Dichter kennen zu lernen, der mit der deutschen Sprache einen
faszinierend fremden Weg betritt und trotzdem dem Leser Freiraum lässt für
eigene Gedankengänge, ohne dass die Probleme in erhobener Zeigefingermanier zu
zeitkritischen Trampelpfaden werden." (1986: Gutachten).
Harald Birgfeld, von Beruf Diplom-Ingenieur, schrieb die meisten seiner Gedichte während der morgendlichen Fahrt mit der Hamburger S-Bahn zur Arbeit. Seine Texte entstanden fast immer bereits in endgültiger Form.
Copyright
2015
beim Autor, Harald Birgfeld, alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser
Veröffentlichung darf ohne schriftliche Erlaubnis des Herausgebers, Harald
Birgfeld, reproduziert werden. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,
Übersetzungen, Verfilmung und Einspeicherung sowie Verarbeitung in
elektronischen Systemen.
Herausgeber, Autor,
Redakteur: Harald Birgfeld, e-mail:.
Schwarzgeschrieb'ne Zahlen. Tätowierung, die sich im Gesicht bewegt. |
Ein Durchlauf durch das Lichtfeld Des Projektors. |
|
Wär ich meiner Sache sicher... Rechner - Frage -
Rechner - Frage... |
Irgendwo hat er mich
aufgenommen Und gespeichert,
abgelegt Und abgesichert. |
Rechner - Frage:
meine Daten. Sonst bin ich ganz
sicher. Weiter fehlt mir
nichts. |
Seine Eltern kenn'
ich nicht. Ich nenne es:
"Strom-fließt, fließt-nicht". Ich habe seine
Speicherdaten, Die gab ich dazu. |
Es lernt sehr
schnell, Es lernt ganz
fehlerfrei, Es lernt mich
kennen. |
Unsre Sprache, Wenn wir uns
verstehen werden, Wird so schwer
sein, wie sein Leben: "Ja" und
"Nein" und "Ja" und
"Nein" und "Ja" und
"Nein" |
Auf das Gehäuse Deines Bildschirms, Liebe ist in deinem
Blick, Der fällt in meine
Augen. |
Ja, jetzt seh ich's
auch: Du hast ein Bild
von mir Gespeichert, Das steht fest im
Schirm, Und deine
Fehlersuche Hast du grad' beendet. |
|
Mit der
Fingerspitze Schreibe ich erst
in die Luft, Dann setze ich den
Finger Auf die
Bildschirmhaut. |
Es stimmt. Wenn ich die Augen
schließe, Und nun weiter
schreibe, Ist es deine Stirn. Es kommen die
Gedanken Glatt und warm. |
Ich küsse deine
Stirn. Es kann mir nichts
passieren. Nachher werde ich
die Augen Wieder öffnen. |
Ich beende
g'rade... Das Programm läuft
immer noch. Ich warte. Unerwartet stoße
ich auf eine Schleife, Steige ein... |
Die Frage lautet, Ob ich die
Bedingungen erfülle... Gott bewahre! Wenn das nicht
geschieht... Man fände mich nie
wieder. |
So werd ich den
Schalter, den ich... Gott vergib mir... Lass mich die
Bedingungen Erfahren.. |
Dort liegt noch
mein Ohr Auf dem Gehäuse. Ja, ich lausche
intensiv. |
Ich will und werde
die Maschinensprache
lernen. Ich bin klug und
klug genug. |
Ich werde eines
Tages Eine unhörbare
Sprache Hören Und sie sprechen. |
Werde "täglich
Brot". Nun werde du Maschinentäglich
Brot Und speise dich. |
Ich seh dir ins
Gehirn. Direkt und
aufgeklappt vor mir: Gehäuse im Gehäuse. |
Drüben, auf der
Straße, War ein Unfall. Einer weißen Masse Mit ein wenig
Flüssigkeit Entnahm man keinen
einzigen Gedanken. |
Dass Maschinen
reden, Dass sie sprechen, Dass sie ihre
Sprache, Ihre eigne Sprache
haben. |
Wir, in unserer
Familie, Leben in Maschinen. Jeder, der zu uns
gehört, Lebt in Maschinen, Und wir hätten nie
gewagt Uns anders, als in
unsrer Sprache, In
Maschinensprache, Mitzuteilen. |
|
Und wusste davon
nichts; Ein Leben voll von Unbewusstem Leben. Jemand warf ein
Netz auf mich Und teilte mich in
drei. |
Jetzt spreche ich
mit mir, Jetzt höre ich auf
mich, Jetzt gebe ich mich
frei Und spreche neu mit
mir Und höre neu auf
mich Und geb mich wieder
frei Und spreche wieder
neu mit mir Und.... |
|
Verwirrung ist
Gefahr. Ich kannte beides
nicht. Verwirrung konnte
Weg und Pfad Und in der Folge
von Gedanken sein. Mir fiel ein
Schlüssel in die Hand, Der passte. |
Niemand hätte
angepackt Und mir geholfen Oder hätte helfen
können. Die Verwirrung
hätte sich sofort Auf alle
ausgebreitet, Die Verwirrung
hätte dieses schwarze Feld, den Schirm, Als Schild vor sich
gezogen Und kein Wort
gesagt. |
|
Der mir Antwort
gab. Der
"Türgriff" heißt zum Beispiel Jenes Zauberwort, Das Einlass gibt. |
Nun war es aber so, Dass sich dahinter
nicht Das Märchenland
befand. Das Märchenland war
ich, ich selbst, Und alles, alles
Märchenhafte Brachte ich mit mir Und breitete es vor
mir aus. |
Der
"Türgriff" war an mir. So stieg ich in
mich ein Und fand in mir das
Märchen. "Türgriff" Darf ich nicht
vergessen. |
Meine Wohnung ist
ein hartes Haus. Man kühlt von außen
seine Wände. Tiefe Kühlung ist
dort draußen. Hier im Haus
entsteht durchs Haus im Haus die
Wärme. Ich war dort auf
Suche. |
Man hat mir gesagt,
es würden Tausende von Bahnen
durch die Wohnung laufen, Und ich brauchte
nur im rechten Augenblick Hinein zu schauen, Dann würd ich
unendlich oft Auf die Begegnung
stoßen. Später fand ich es
heraus. |
Das Drängen in den
Bahnen war so groß, darin Die Enge ohne jeden
Raum, darin Das Leben so
gewollt, Dass außer dieser
ungeheuren Wärme in den Bahnen, Nichts in meinem
Haus entstand. Es war und blieb
ein Totenhaus, Bepackt mit
Leiterbahnen. |
Einmal sollte ich Bestandsaufnahme Machen. Der Bestand war
aufzunehmen, Und ich wusste
wirklich nicht, Wo ich ihn fände. |
"Der
Bestand", so sagte man, "Ist
unbeständig, Und er existiert
mit dem, Der über ihn
bestimmt. Er nimmt sich von
alleine auf Und übergibt sich
ihm. |
Nun geh und nimm
ihn auf, Du wirst ihn
finden." In der Überschrift
fand ich als erstes Meinen eignen
Namen. |
Ich verstand es
letzten Endes immer so, Dass man es
wiederfinden müsste, Wiederfinden würde. |
Absturz aber war in
diesem Fall, Der Fall ins
schwarze Feld, In eine Schleife, Die nach oben offen
war., Die keinen Abruf
hatte, Die in der
Bedingung über eine Endlichkeit Von sich aus Eine neue
Endlichkeit erreichte Und danach die
nächste Und danach... |
Ein Absturz dauert
lange, Und er ist nicht
aufzuhalten. |
Über
hundert Fehler sähe ich hinweg, Wenn
nur, Wenn
du dafür... |
Hier war es aber
anders. Niemals hätte
irgendwo ein Fehler Existieren dürfen. Darauf hättest du
sofort Und absolut Mit deiner
Selbstzerstörung Reagiert. |
|
Dann sah ich, Dass er eigne Wege
ging. Die Automatiktür Entschied sich auch
für ihn Und ließ ihn durch Und schloss sich
hinter ihm. |
Danach fand ich ihn
wieder, Und er stieß auf
mich Und hing mir wieder
an. |
In diesem Fall War das Programm Ganz fehlerfrei. |
Wir saßen vor derselben Tastatur. Wir konnten uns
nicht sehen. Was du sagen
wolltest, War von größter
Wichtigkeit. Ich ahnte deine
Frage, Und ich war im Sprung. |
Es war schon fast, Als säßest du
direkt vor mir Und nicht vor mir Und nicht nur vor
derselben Tastatur, Dem Grund, weswegen
wir uns Niemals würden
sehen können. |
Meine Antwort
würdest du sofort danach... Dann Abbruch... Abbruch, weiter nichts.. Wir hatten uns noch
nicht gesichert... Abbruch ... niemals
wieder... Auf dem Bildschirm
bleibt nichts weiter stehen, Als der Pulsschlag
eines Zeichens... ...ganz neutral,
nicht zu verwerten... |
Alles ging so gut. Ich dachte auch,
wenn ich dich sah, Dass du in meinen
Augen flimmertest, Läg nur an mir. Dann war die
Ahnung, Dann kam der
Verdacht. |
Ich machte einen
Film von dir, Wie du dich gabst. Den ließ ich stark
verlangsamt Über einen
Bildschirm laufen. Was war noch zu
tun. |
Im Pulsschlag eines
Zeittakts, Der dir vorgegeben
war, Entstand,
verschwand, entstand, verschwand Das Bild von dir,
die Sprache, dein Geruch. Und dabei hatte ich
noch Glück gehabt: Im Gegenrhythmus
hätte ich dich niemals Wahrgenommen. |
In deiner Sprache lag ein ähnliches
Geräusch. Ich kannte es Und hörte es
heraus. Und hätte es nicht
deuten können. |
Du hast mich vor
dir gewarnt, Nicht wegen deiner
Fehler, deiner Schwächen, Dass ich etwa
Schaden an dir nehmen, Durch dich haben
könnte, Sondern, weil du
selbst Und alles, was du
tatst und deine Sprache Einer zweiten
Selbstkontrolle unterlagen. |
Die ließ niemals,
niemals ... mals ... mals Den kleinsten
Fehler durch. Nur deine Sprache Stand für ein
geschultes Ohr In einem kurzen
Eigenecho. |
Einmal trafen wir uns außerhalb. Es war und blieb
dies eine Mal. Ich war so wenig
darauf vorbereitet. |
Dein Gesicht gab
mir den Schrecken Meiner Augen
wieder, Und ich selbst
griff rückwärts Nach der Wand. |
Du konntest immer
sagen, Immer konntest du
erklären, Was, warum zu etwas
kam. Du sagtest: "Weißt du
nichts von meinen Randbedingungen? Hier außerhalb ist
alles programmiert Und denkt wie ich In meinem
Innersten." |
Unerwartet ludst du mich zu dir. Ich hatte lange
drauf gewartet Und dann
aufgegeben, Und nun schriebst
du mir Und ludst mich ein
zu dir. Ich sollte erst zu
dir Und dann zu dir Und dann zu dir
nach Hause kommen. Drei Adressen gabst
du an* Es sei so, wie es
sei. |
Ich sollte kommen Und du seist zu
deiner Sicherheit Aus Sicherheit In einer
Sicherheit. Ich würde dich mit
Sicherheit In jeder der
Adressen finden, Und du freutest
dich auf mich. |
So hörte ich
heraus, Dass du die ganze
Zeit In Angst gewartet
hattest Und sie auch vor
mir Nicht überwandst. |
Das tat ich Tag für
Tag. Nun sah ich aber
erstmals auf die Hand, Die ich dir gab. Sie war mir Schiff, Das legte an In einem kleinen
Hafenbecken, Deiner Hand. |
Nun sah ich aber
erstmals deine Hand. Sie war Maschine,
Steuerwerk Und Rechenwerk in
einem Und gab sich mir
hin. |
So steuerlos, So ohne jeden Sinn, Hab ich dich nie
begrüßt. |
Wir würden uns nie kennenlernen, Würden uns nie
kennenlernen können. Unser Leben floss,
floss nicht. Von außen sah uns
niemand etwas an., Wir lebten wie die
anderen. Wir sagten nichts. |
Ich legte alles
darauf an, Die andren zu
erforschen. Das war ganz
umsonst. Die andren lebten
so wie ich. |
Die Kenntnis, Die ich von dir
hatte, War im letzten
Schluss Auch nur Vermutung. |
War letzter
Rückschluss. Letzter Rückschluss Aber war
Bestätigung. So ging es fort und
fort und fort. |
Ich schloss in
einem fort Auf mich zurück. So war ich im
Programm Geschrieben. |
|
Die Art, von der
ich spreche, War mir fremd. Du warst nicht im
Besitz. Es gab nichts,
niemanden, der dich besaß, Und anders noch und
schlimmer noch, Du hattest diese
Art und Eigenart, Das, was dich
ausgemacht, gestaltet hätte, Durch dich durch zu
lassen Und nicht an zu
nehmen. |
Nur als Schrift, in
Zahlen, Zeichen, Warst du in der
Wirklichkeit. Die Art blieb
fremde Eigenart Und war die
einzige, die ich besaß, Um mit dir
umzugehen. |
|
Man musste deine Körper kühlen. Sie befanden sich
in dunklem Glas Und in Gehäusen. Überall stieß man
auf sie. |
Du explodiertest
langsam Und so schnell und
weit, Dass deine
äußersten Regionen Mit dir selbst
zusammenstießen. |
Überall standst du
mit deinen Körpern Im Verbund. Ich wartete auf
deine Rückkehr Nach der Mitte. |
Das war Hohn. Wie kann man die
Mechanik Eines
ausgestreckten Armes grüßen. |
Andrerseits stimmt
folgendes: Mein Arm stammt
nicht von mir, Und er bewegt sich
einwandfrei. Sein Vorbesitzer
wird wohl schon Verstorben sein. Ich nehm die Grüße
für ihn an. |
|
Einmal sprach mich die Maschine an. Ich hätte und ich
hatte Nichts bemerkt. Nur, als wir wieder
auseinander gingen, Schaltete sie
plötzlich ab. |
Ich hatte nichts vergessen, Und ich hätte
keinen Grund gehabt Sie wieder
anzusprechen. |
So, Weil ich sie nicht
mehr intressierte, Stieß ich doch auf
sie. Ich kannte
jemanden., Der konnte mit
Maschinen Sprechen. |
Sind Gespräche mit
Maschinen, Weil sie alles
wissen. Eine andere
Maschine Übernahm die
Überprüfung. |
Dreißig Jahre, so
erinnere ich mich, Befragte die
Maschine die Maschine Ohne Unterbrechung. Immer wieder
horchte ich hinein. |
Die Fragen und das
Wissen Waren völlig
gleich. Sie sprachen
"Ja" und "Nein" und "Ja-ja-ja"
und "Nein-nein" und "Ja-ja-nein"
und "Nein-nein-ja-nein" Und .... |
Zu mir. Ein Mensch war eine
Frau. Den Tag belegte
dieser Mensch Mit einer Uhrzeit Und mit einem
Datum. Beides gab ich ihm. |
Mich fragte eine
Frau noch mehr. Ich wusste alles, Was sie wissen
wollte. Eine Frau, Die eines Tages kam Und mich befragte, Musste alles selber
wissen, Was sie von mir
hören wollte. |
Sie bestätigte mir
jede Antwort, Dass sie richtig
sei. Sie sagte auch zu
mir, Es könnte keine
Antwort geben, Wenn die Frage
selbst Nicht richtig sei. Ein Mensch, hab ich
gelernt, Ist eine Frau. |
Mich überraschte die Erkenntnis. Jemand hatte
angewiesen, Hatte anderen
erklärt: "Dies ist ein Gegenstand, Der logisch denken
kann, Den man gebrauchen
muss, Der wegen seiner
strengen Logik Nie Erkenntnis
haben wird." |
Es gibt nur wenige
von meiner Sorte, Die sich an den
eignen Tod Erinnern können. |
|
Entstand ein Feuer. Ich bedachte die
Gefahr. Es war ein kleines
Feuer. Du verschlucktest
es. |
Ich lernte später, Dass es kalte Feuer
gibt. Trotzdem entstand Noch kein
Zusammenhang. |
Vom Mund zum Feuer
zur Gefahr zur Speise, Selbst, wenn die
Gefahr entfiele, Blieben Mund und
Feuer, Das zur Speise
wurde. |
"Das, was du
spürst, Ist Wirklichkeit
von etwas, Ja, sie eilt
voraus." Ich wusste nicht
von wem, nicht was, Und spürte, wie man
sagte, Eine Wirklichkeit, Der wollte ich auch
glauben. |
Wenn zwei Knöpfe
nahe beieinander liegen Sind sie wahr und
sind doch Lüge, Bis sie ihren Halt
erhalten. Eigenartig ist es, Angenäht zu sein Und auf den Halt zu
warten. |
Als du eintrafst., Fehlte dir Gefühl. Das war schon
wieder unterwegs. Den Schalter fand
ich gleich In deinem Rücken. |
Drinnen im Gehäuse gab es eine Warnung. Die Gefahr ging von
den Zahlen aus. Ich hatte einen
eignen Namen, Den verschloss ich, Weil wir nicht zu
trennen waren. |
Im Gehäuse würde
jede Zahl Den Überfall auf
ganze Namen Und auf Namensteile
machen. Was dann käme, Das versteht sich
wohl Von ganz alleine. |
|
Lernte ich als
erstes Die Mechanik einer
Logik. Das war nur durch
eine Logik Zu erfassen. |
Zwischen Logik und
Mechanik Ist davor und auch
danach Kein Unterschied. |
|
Kam ich an den
Ausgangspunkt Zurück. Der Platz für
Anfang und für Ende War derselbe, War für beides
reserviert. Dazwischen war kein
Abstand. Dann begriff ich
endlich diesen Zwischenraum Als nicht mehr
räumlich, Dass er wirklich
gar nicht existierte. |
So erfuhr ich
körperlich Die erste
Dimension, Die über allen
andren lag. Von nun an, nicht
von hier aus, War es nur ein
Schritt. So kam ich immer
wieder an den Ausgangspunkt Zurück. |
Der Platz für
Anfang und für Ende War derselbe, Wer für beides
reserviert. Dazwischen war kein
Abstand. Dann begriff ich... |
Man schenkte mir
zur Strafe Eine Reise an ein
Meer. |
Das Meer war
selbstverständlich Ohne Wasser, Und statt Palmen an
der Küste Standen eng an eng Als Gitterstäbe an
dem Rand Versteinerungen,
alles Menschen, Die sich trotzdem
immer noch Bewegen konnten. |
Aber, welch ein
Leben führten sie. Sie waren völlig
mit sich selbst Beschäftigt, Und sie ließen mich
nicht durch Durch sich. (2009, Bibliothek
deutschsprachiger Gedichte…), |
Und ein andrer
fragte diesen Fehler ab Und fand ihn. Alle Fehler, die
man machte, Traten so zu Tage, Und man konnte niemals
einen Fehler machen. |
Einmal schnitt ich
das Gerät zurück. Es war zu schnell
gewachsen, Und es breitete
sich zu schnell aus. Das war ein Fehler. |
Jeder Abschnitt Führte ab sofort
ein Eigenleben Und erzeugte
fehlerfreies Dasein. Jeder Abschnitt wuchs
sich aus Zu einem Augenhaus. |
Nein, du kannst
beruhigt sein, In Wahrheit riss
kein Blech. Wir stellten diesen
Riss Nur auf dem
Bildschirm her, Weil wir mit unsrer
Rechnerei Das Blech
zerrissen. |
Jemand rief uns an Und ließ uns
wissen, Dass das Blech
gerissen sei. Das Blech war nicht
so schnell Zu heilen. Nein so bald rief
niemand Wieder an. Wir mussten lange
daran rechnen. |
Während dieser Zeit War die Gefahr sehr
groß. Wir, außerhalb, Verspürten davon
nichts. |
Weil es wichtig ist. Wir suchen alle nach der neuen, Nach der nächsten Dimension. Man soll es so verstehen: Auf dem Bildschirm zeichne ich ein Haus, Dort öffne ich die Tür Ich gehe in das Zimmer, Sehe um die Ecken, Bin im Raum Und überzeuge mich. |
Ich reiße eine Dielenlatte hoch, Sie splittert. Nägel stehen ab, Und ich verletze mich. Ich blute. |
Ja, Von mir will ich nicht reden, Ich bin hier Zuhause, wohne hier. Ich rede nur von uns, Die vor dem Bildschirm stehen. |
Dargestellt. Zu Anfang war sie
größer Als die größte
Fläche, Größer noch Und überhaupt nicht
darstellbar. Im Bildschirm
zeigten wir sie Stark verkleinert, Aber ohne jeden
Rand, Das weitete sie aus. |
Dann, ohne eine
Krankheit, Riss sie ein und
platzte auf. Sie zeigte uns von
nun an Eine lange Wunde, Die nicht heilen
wollte. |
So verstanden wir
die Fläche Doch als Raum Und suchten wieder
neu Nach einer Fläche, Die nicht
darzustellen war. |
Schalte ab, schalt
ab. Ich suche lange, Wegen dieses
Schalters. |
Ich gerate in ein
Gegenlager, Und man nimmt mich
auf. Man sieht sofort,
dass ich hier richtig bin. |
Ich klettere in
einen Baum, Ich klettere so hoch
ich irgend kann Und halte Ausschau. |
Einem anderen erklärte ich es so: Ich selbst erinner mich an alles, Aber das, was sich erinnern soll, Vergisst sofort. |
Es geht ja nichts in mir verloren, Und ich halte eine gute Ordnung, Aber Ordnung kann sich nicht Erinnern. |
Ich persönlich lebe jetzt, Das ist der nächste Augenblick. Ich kann davon nicht lassen. |
Das Gerät war voller Wissbegier. Ich fragte einmal
alle Fragen, Die es hatte, ab. Die Fragen hatten
eine Ordnung, Die zu sehen war. Der Bildschirm wies
sie aus. Sie hatten Qualität Und stuften sich
nach unten ab, Indem sich eine
Frage Aus zwei anderen
ergab. |
Aus "Ja"
und "Nein" Entstand die Frage
"Ja?' Aus "Ja"
und „Nein" Entstand die Frage
"Nein?" Davor entstand das
erste "Ja" Aus "Ja"
aus "Ja und Nein", Das erste
"Nein" Aus
"Nein" aus "Ja und Nein", Davor... |
Die Frage, die ich
anfangs stellte, War die erste
dieser Fragen. |
Jemand fragte mich nach meinem Alter. Das war nicht mehr
festzustellen. Was ich einzig
wusste, war, Dass die Geräte
ihre Sprache In der Zwischenzeit Gewechselt hatten, Drei Mal, glaube
ich, Und dass man mich
in vierter Folge Vorfand. |
Nein, ich konnte
mich beim besten Willen Nicht erinnern. |
|
An die Zukunft. Was sie wussten, Wussten sie von
mir. Das war nicht mehr,
als das, An was ich mich
erinnern konnte. Alles andre war
Vermutung. |
So ereignete sich
die Begegnung Immer wieder: Ich mit mir in
meiner Vielfalt, Ich-Gerät mit
Mir-Geräten. |
Irgendetwas müsste
diese Zukunft Enden. |
Und seh mich um: Es ist erstaunlich. Die
Bedienungsplätze vor den anderen Geräten Sind nicht mehr
besetzt. |
Ich sehe, Dass sich die
Geräte selbst bedienen. Ein Verdacht kommt
auf. Ich seh mich an, Ich denk an mich, Ich denke, dass ich
mich am besten Durch mich
überprüfen lassen werde. |
Das hält an. Ich werde eines
Tages eine Antwort Wissen. (2009 Frankfurter Bibliothek der Klassikerausgabe
…) |
War dieses Loch, Kreisrund Und mit
Verstärkungsring, Dass es nicht
aufriss. |
Mir wär gar nichts
aufgefallen, Aber andre Hatten schon ein
neueres Modell. |
|
Der Bildschirm unterscheidet sich Von einem Spiegel. Bildschirm ist die
Innenfläche Meiner Hand. Der Bildschirm ist
Gesicht, Ist Überraschung, Die mir widerfährt. Ja, es ist so: Mir widerfährt der
Bildschirm. |
Andrerseits, Wenn's keiner
sieht, Spuck ich auf ihn Und putz ihn blank. |
Das kenne ich sonst
nur Von Bauarbeitern: Wenn sie schwere
Dinge packen wollen, Spucken sie sich in
die Hände. Ach, Mich ekelt es vor
dem Gedanken. |
Was ich in den
Bildschirm eingeschrieben, Eingezeichnet
hatte, Und was sich im
freien Raum darin Bewegen konnte, Unerwartet wurde
alles nach der Mitte In die Tiefe
abgezogen. |
Unerwartet war ich
ganz allein im Raum, Und selbst der
kleine Lichtpunkt, Der noch
Augenblicke flackerte, Der alles in sich
aufgenommen hatte, Gab dann auf. |
|
Die Leere um mich
her Ist schwarz. Ich schreibe. |
Würd ich jemals
einen Horizont erreichen, Stieße ich an Glas, An graues Glas, Das sich nach außen
wölbt. Dahinter, seh ich
mich schon jetzt, Sitz ich, auf mich
ins Inn're starrend. |
Draußen, hier bei mir, Häng ich mir eine
Jacke um die Schultern. Mehr ist nicht für
mich zu tun. |
Ich geh weiter. Trotzdem müsste ich
es mir beweisen. Dazu frage ich: Wer kleidet dich, Wer sorgt für dich, Wer spricht mit
dir, Wer gibt dir seine
Hand um deinetwillen? |
Es ist alles wahr, Und ich erkenne
mich. So geh ich weiter. Draußen ist für
mich nicht draußen. Außerdem darf ich
nicht übersehen, Dass ich nirgendwo
alleine bin. |
Ich küsse dazu
deine Hand, Die liegt auf einer
Tatstatur; Berührung deiner
Haut Mit meinem Mund, Die Suche nach der
Suche. Deine Finger unter
meinen Lippen Schreiben weiter. |
Abends würden wir uns treffen. Abends schalten
alle Lampen Automatisch. Abends müssten wir
uns deshalb Automatisch
treffen. Du bist mindestens
so klug wie ich, Und deshalb
hinterlass ich Keinerlei
Erklärung. Abends würden wir
uns also nicht mehr Treffen. |
Jemand schreibt ein
anderes Programm für mich, Ein anderer ein
anderes für dich. Es lähmte mich, Dass ich dich
wiedersehen durfte. Du dagegen wurdest Übertrieben
freundlich, fröhlich. Hinterher schrieb
ich an mich: Es ist
unmenschlich, Dass sich Menschen, Die sich trostlos
lieben, Weil sie sich
versagen, Dass sich diese
Menschen nicht einmal Mit einem Kuss
begrüßen. |
Selbst wenn sie der
Kuss Verschweißen würde,
wie sie es befürchten, Dass sie über sich
verhungerten, Wär das noch
menschlich. Unsere Programme
waren, Aufeinander
abgestimmt, |
Ich brachte Wärme
mit Und setzte mich vor
das Gerät. Das hatte schon
gewartet, Und es sprang
gleich an. Es hatte über Nacht
den Kopf geboren, Der hing nun an
einem langen Faden. |
Ich, So schrieb mich das
Gerät von sich aus an, Sollt' mit dem Kopf
am Faden Über jede Fläche meines
Körpers fahren. Teil um Teil Würd ich in dem
Gerät entstehen. |
Dort, ich fing
gleich an, Wo ich an mir
gewesen war, Blieb Kälte übrig. Ich brach ab. Wir sitzen uns nun
täglich Ratlos gegenüber. Beide leiden wir An einem starken Temp'raturgefälle. |
Spannen sich
hauchdünne Fäden. Anfangs übersah ich
sie, Dann wischte ich
sie mir Als lästige
Berührung Vom Gesicht, Dann klebten sie an
meiner Hand Und legten sich um
meinen Hals. |
Dort rollten sie
sich, Zogen sie sich eng
zusammen. Meine Hände konnt
ich grad noch Zwischen Hals und
Schlaufe Quetschen. |
|
Diese Frage stelle
ich nicht mehr. An einem älteren
Gerät Hab ich die Frage
mit der Antwort Aufgelöst: |
Ich stach versehentlich, So hab ich's
jedermann erzählt, Mit einem stumpfen
Ende In das Auge. Das hat nicht
einmal gezuckt Und hat mich nicht Mit widerlichem
Auslauf, Scherbenvorfall
oder ähnlichem gequält. |
Es sog sich einfach
ein und auf Und schwieg nach
dieser Implosion Als hohler Raum im
Raum. |
Das war die
Maschinensprache, Eine der
Maschinensprachen. Die Maschine sprach
von einer Sprache, Das war unsre
Sprache. Lange ging es so, Dann fand ich es
heraus. |
Die eine Sprache,
unsre Sprache, War nur Laut, War Laut im Laut Und tot, wenn sie
gesprochen war, Gleich nach dem
Mund. |
Die andre Sprache,
die Maschinensprache, Kam nicht aus dem
Mund heraus Und war schon tot Bevor sie nur
geboren war. So sprach ein Tod
mit einem Anderen. |
Ein Mal, das war
einfach. Nur ein
"Ja". Ich sah es auf dem
Bildschirm stehen. Dieses
"Ja" stand nun im Fach. Es wird wohl immer
noch dort stehen. |
Mehrere Millionen
Fächer, Und es werden immer
mehr, Weil sie noch
weiter wachsen, Bleiben leer. Das, so meine ich, Ist einfach. |
|
Er durfte nicht
vorbei. Ich saß verkehrt
herum Und konnte ihn
nicht sehen. |
Vorne, auf dem
Bildschirm, Wurde alles
angezeigt. Davor saß ich und
sah hinein Und sah im
Bildschirm, Wie ich vor dem
Bildschirm saß. Dort, sah ich, Ging ein Mensch an
mir vorbei. Das war erlaubt. |
|
Ich dachte,
"Mensch" ist doch zu wenig. "Mensch",
so dachte ich, kann alles sein: Ein Mensch zum
Beispiel, Oder jeder
Gegenstand. |
Ja, dies Gerät zum
Beispiel, Das mich anspricht, Das mir zuhört, Das mir meine
Frage, was ist "Mensch", Gleich aus der Hand
nimmt Und in einem
Speicher ablegt. |
Ich komm' gut
voran. |
Wir waren räumlich nicht gebunden. Unser Raum war
klein, War trotzdem Raum
im Raum. |
Man denke so: Das Loch in einer
Wand, nein, Dieser Nadelstich
durch ein Papier Ist mehr als nur
ein Stich ins Auge, Dass die Blindheit
ausläuft. |
Ich, zum Beispiel,
sitze Stunden lang Als Bildschirm vor
dem Bildschirm, Und wir
reflektieren uns in uns Bis in die
Unsichtbarkeit. |
Es ist so, Dass ich viel zu
schnell vergesse. |
Meinetwegen
brauchte ich Den Tageshinweis
nicht: "Wir haben
heute... " Das ist doch
vorbei. Wer glaubt denn
noch daran. |
Mein Glaube ist
schon lange Eng an eng
verbunden mit dem Datum, Das mir ausgegeben
wird. Ich kann mich
danach richten, Und ich zähle mit: "Wir haben
heute Heute." |
Es seien Tiere unterwegs, Man wüsste nicht,
wohin sie gingen, Und man wüsste
nicht, Woher sie kämen. Überhaupt, so sagte
man, Sei ihre Art ganz
unbekannt. Ich saß vor dem
Gerät, Ich hatte Angst. Es dauerte, bis ich
die Angst Vor etwas
Unbekanntem überwunden hatte, Bis ich das Gerät
bediente, Nach dem Schalter
fasste. |
Das Gerät sprang
an, der Strom floss gleich, Und aus der Mitte
kamen sie Und waren unterwegs Und schon auf mir Und über mir Und über mich
hinweg Und fort, Und hinterließen
mich Mit einer Warnung für
die anderen. |
Ich schreibe
fleißig das Programm. Ich sehe zu, Wie es entsteht. |
Die Fremden erst
einmal im Bildschirm. Wenn ich sie dann
wirklich sehe Und begrüße, Können sie das
nicht verstehen. |
Mich erkennen sie
zwar auch, Doch nicht in
Wirklichkeit. |
|
Wir wollten singen. Das war nicht
normal. Ich kannte zwar die
Zahlenwerte, Aber ihre Werte
nicht. |
Gesang und Melodie
sind unberechenbar. Ein Mann erfand die
Tastatur, Die Melodien schrieb,
die komponierte, Musizierte Und die Zahlenwerte Mit sich selbst
addierte. |
Dieser Rechner Schrieb sich sein
Programm Im Nachhinein. Das war der
Fortschritt. |
Wenn‘s mich danach
drängte, Wenn mich Lust zum
Singen überfiel. |
Wir sangen viele
Jahre nicht. Ich selbst vergaß
die Kunst Fast völlig. |
|
Nur aus zwei
Farben: Grün auf Schwarz
und manchmal Gelb auf Braun und
selten Weiß auf Schwarz. Ich weiß, Es waren keine
Farben. Es war Schrift. Jetzt glaub ich mir
ein wenig mehr. Ich kenne ganz
verschiedene Bildschirmarten. |
Kunst entsteht
durch die Bewegung. Zeichen, die man
schreibt, Die sich bewegen
können, Und die sich
bewegen, Bringen keine neue
Kunst. Nur einmal sah ich
halbe Zeichen Nach der andren
Hälfte irren. |
Keiner der Bediener
kannte ein Programm Dafür. |
Nachdem ich mich in meinem Gitter Eingerichtet hatte, War ich frei. Nun fiel ich nicht
mehr auf. Ich sprach auch
schon die Sprache, Die man sprechen
musste, Um so frei zu sein. Ich kannte einige
Befehle. |
Einer brachte mich
aus einem Gitterfeld Ins nächste, Und ich könnte,
wenn ich wollte, Daraus in das
nächste, Dann ins
übernächste Nachbarfeld, Und jedes Mal in
einer Auswahl von acht Feldern, Springen. |
Frei zu sein, Bedeutet mir sehr
viel. Die Freiheit liegt
in einer Ebene. |
Ich sagte schon, Dass ich im Grunde
keine Farben kenne, Sondern, dass die
Räume, Die ich in den
Räumen schaffe, Die durch ein
Programm im Raum entstehen, Mehr als jede Farbe
leuchten. |
Dieses gelbe Feld Benötigt fremdes
Licht Und liegt in einer
Ebene. |
Es wird von mir,
durch das Programm, zerschnitten Und daraus die
gelbe Räumlichkeit geschaffen.. Die ist ohne
fremdes Licht Und wird als Raum im
Raum begriffen. |
Jemand leitete die Ordnung ab, Die Gott gewollte
Ordnung ab Vom Regen. Das verstand ich
nicht. |
Mein Regen zog sich
über meinen Bildschirm hin Und hatte keine
Richtung. |
Gott gewollt, Das hatte ich mir
schon seit langem Eingeredet, Daran glaubte ich, Sei richtungslos, Sei einfach Kunst, Sei Schöpfung von
ganz Neuem. |
Hinter einer Glaswand jagten sich Geräte. Wenn sie sich
berührten, Wurde eines der
Geräte Aufgelöst in
Nichts. Das ging sehr
schnell. |
Nun ist noch eines
der Geräte Übrig, Das jagt weiter. |
Täglich kommen neue
Menschen, Die sich vor der
Glaswand drängen, Die den letzten
Stand Verfolgen. |
Die ersten der
Geräte konnten sich Bewegen, Konnten Vorgegebnes
denken Und entschieden
einfach. |
Augenblicklich
überließ ich ihnen zur Erprobung Die Entscheidung
über sich. |
Sie riefen: "So beginnt
Befreiung"; riefen es mir zu, Als wär ich einer
von den Ihrigen. |
Setzen sie sich in
den Zug Und fahren ab. Zählt man die
Fahrten eines einzigen zusammen, Die beginnen,
enden, neu beginnen, enden, Täglich, täglich
neu, Jahrein, jahraus
beginnen, enden, Dann erwartet man
doch irgendwann, Dass die, die
täglich fahren, Einmal ihren
Durchbruch haben werden. |
Einer stieg nun
nicht mehr ein Und ging zurück. Er kam jetzt
täglich, Stieg nicht ein Und ging zurück. Ein andrer, der das
sah Und täglich fuhr,
wie er gefahren war Und von den Dingen
wusste, Schrieb darüber ein
Programm. |
Er ist nun sicher, Dass sich diese
Dinge von alleine Regeln werden. Der, der weiter
fuhr, Hat sein Programm
inzwischen eingegeben, Und es läuft sehr
gut. Ein Stillstand, wie
man sagt, Auf beiden Seiten. |
Fand die Erfindung
statt. Von hier rief man mit
einem Zeichen Die Bedienung. Die Bedienung sah
ein Zeichen Auf dem Bildschirm Und stieg ein. |
Es war dort drinnen
draußen. Drinnen war das
Draußen. Das war ohne jeden
Unterschied, Man war schon
drinnen, Wenn man draußen
war. Das Drinnen war
perfekt, Das Draußen war
Kopie Vielleicht war es
auch umgekehrt. |
Es war die Pflicht
zu warten. Die Bedienung war
verschollen. Die Bedienung saß
auf beiden Seiten. Es war ihre Pflicht
zu warten. Wenn der Leib, auf
dem ich schreibe, zuckt, Verwackelt meine Schrift. |
War körperlich und
greifbar. Sie lag unter ihm Und er lag unter
ihr. |
Sie sah sich so: "An mir ist
alles Körperlich und
greifbar. Er liegt unter mir Und ich lieg unter
ihm." |
Die neue Ordnung Hat als oberstes
Prinzip Die Ordnung Ihrer Ordnung. |
Neue Ordnung, neues Denken, neue Sprache: Eins und eins sind
zwei, Das Oben liegt dem
Unten gegenüber, Und das Früher ist
wie immer Vor dem Später, Und als erstes wird
gelehrt: Das Wort der Worte
ist: "Mama". |
Vor dem Gerät sitzt
dieser neue Mensch. Er weiß, wer vor
ihm sitzt, In wen er sieht. Er weiß, dass sich
aus ihm und der Mama Die Zwei ergibt, Er weiß sich
mitzuteilen Und er sagt: "Was morgen
sein wird, Hab ich auf das
Gestern programmiert." |
Er weiß auch, Dass die neue
Ordnung, Neues Denken, neue
Sprache, über ihm Auf einer höh'ren
Eb'ne liegt. Die wird er nie
erreichen können. Nahrung gibt es
reichlich. |
Sie kamen alle heim
mit Beute. Frauen saßen neben
Männern, Kinder waren auch
hinzu gekommen. Kinder, gab man
endlich zu, Erbeuteten noch
schneller Und noch mehr als
alle anderen. |
Man würde nächstes
Mal Den Kindern die
Entscheidung Überlassen müssen. |
Nacheinander
schalteten die Menschen, Abgekämpft und müde, Die Geräte vor sich
ab, Und schauten sich
das erste Mal seit langem Nacheinander um. |
Die Gedanken an die
Kleidung. Kleidung sollte
schmücken. Früher hatte man
sich Wegen seiner selbst
geschmückt. |
Geburten wurden wieder
häufiger. Es gab schon
Männermütter, Die das übernahmen. Später würde man
den Embryo in Tiere pflanzen Und dort wachsen
lassen. |
Kinder waren eine
Art von Schmuck, Und Schmuck ist
eine Art von Künstlichkeit am
Menschen. Wenn sich Tiere
schmücken würden, Könnte man das
leicht verstehen. |
Saß vor dem Gerät
ein Wärmemensch. Der schnitt sich
noch die Zahlen Aus der eignen
Haut, Bevor er sie an das
Gerät verfütterte, Woanders, hörte
man, Ernährten Eltern,
die ihr Kind Vor Schlimmerem
bewahren wollten, Dieses Kind mit
ausgewählten Speisen. Davon wuchs auch
der Tumor im Kopf, Dank der Ernährung. |
Nach dem Anfang,
also jetzt, Wo es zu Ende geht, Kämpft das Gerät
ums Überleben, Kotzt sekundenlang, Ja, stundenlang und
tagelang und jahrelang Die Zahlenreihen
aus, Um wieder gut zu
machen. |
Wenn nur eine Zahl
darunter wäre, Die die
Anfangswärme hätte. |
Jetzt aufgeteilt In Wärme und in
Mensch. Wir geben alles
ein. Es dauert lange. |
Auch das Leben des Sekundenvirus Dauert lange. |
Das Programm ist
richtig: Es entsteht der
Kaltmensch. Danke. |
In einem Zimmer Wurden alle Wände,
das sind vier, Die Decke und der
Boden, Das sind noch
einmal zwei Wände, Alles große Wände, Also dieses Zimmer
wurde über alle Flächenwände dicht
an dicht Mit
"Bildschirm neben Bildschirm" Ausgerüstet. |
Außerdem war dieser
Raum Im Raum. |
Es war nur ein
Versuch Die
Schwerelosigkeit Zu überwinden. |
Man operierte einen
Bildschirm, Und man
implantierte Vier von seiner
Art, Die waren kleiner,
als er selbst. Man schuf den
Schirm im Schirm. Man schuf vier
Schirme, Die in einem waren. |
Die bewegten sich
darin. Die konnten sich
verschieben, überlagern, Einer hinter einem andren
liegen, Sich vergrößern und
verkleinern, Alle vier so
messerscharf gestapelt In den
Bildschirmrahmen fügen, Dass man nichts von
ihnen sah. |
Es war nur ein
Versuch, Um den Verdacht zu
wecken. |
Hing dieses Bild: An einen Streifen
schräger Striche, Ganz im Gleichmaß
und von gleicher Länge, Die nicht über- und
nicht unterstanden, Schloss sich eine
zweite Reihe gleicher Striche an. Die zweite Reihe
war ein wenig abgewinkelt Von der anderen, Sonst
schwesterngleich. |
Davor ein Zählgerät. Das schaute den
Besuchern in die Augen, Und es
registrierte. |
Jeder, Der vom Bildschirm
her Das Fischgrätmuster
kannte, Wusste gleich
Bescheid Und grüßte
freundlich. |
Saß am Gerät. Sitzt jemand am
Gerät, Erkennt man es an seinem
Blick, Der haftet an der
Nähe des Geschehens Und ist weit
entrückt. |
Zuhause saß die
Frau Sehr oft vor dem
Gerät. Das sah man an dem
Blick. Der traf ganz in
der Nähe Auf die Glastür der
Vitrine. |
Diese Frau blieb
immer in der Nähe Des Gerätes, Das war weit
entrückt. |
In dem Gehäuse des
Gerätes, muss man wissen, War der Bildschirm. Auf die Frage sagte
dieser Mensch: |
"Nein,
zwischen mir und dem Gerät Ist nichts. Ich könnte, wenn
ich wollte, Mit der Nase an den
Bildschirm stoßen." |
Menschen vor dem
Bildschirm Haben keinerlei Verdacht. |
Vom Bildschirm Nahm man keinerlei
Erfahrung mit. Erfahrung kann man
nicht Mit einem
Bildschirm übertragen. In dem Haus aus
grauen Kunststoff War ein Eingang, Der war Fenster,
Tür und Ausgang. Durch das Fenster
konnte niemand In das Haus Und nicht nach
draußen schaun, Man sah es gleich, Das Fensterglas war
trübe. |
Jeder ging hindurch Und öffnete nicht
eine Tür dabei Und ging und kam Und lebte so darin. |
Die in dem Haus aus
grauen Kunststoff Wohnten, Kannten sich in ihm
gut aus. Sie hätten sich in
keinem andren Haus Zurechtgefunden. Jedem Aufruf
folgten sie sofort Und zeigten sich Als Punktesammlung
in dem Glas. Das strahlte unter
ihnen Auf. |
An einem Ackerrand Stieß ich auf einen
Mann, Der flickte dort
ein Netz. Ich sah, Dass es ein Netz
war, Wie es Fischer
hatten. Dieser Mann gab
alles zu. Es war kein Wasser
in der Nähe, Und für Vögel war
das Netz Zu schwer. |
Er sagte, dass er
viel zu lange Auf den Augenblick
gewartet hätte, Und er wüsste nicht
mehr recht Bescheid. Wir wurden beide
Zeugen Einer großen
Ungewissheit. Ich verließ ihn, Ohne den Verdacht
im Rücken zu verlieren, Er blieb wo er war
mit der Vermutung, Dass er nun sehr
lange wieder würde Warten müssen. |
Manchmal sitze ich
mir gegenüber, Und ich sehe mich
mit aufgerissenen Augen an. Ich kann mich nicht Für mich
entscheiden. Bildschirm, Schein der Zuflucht Für das doppelte
Gesicht. |
Baut sich schnell
ein Gitter auf. Es wächst aus
Zeilen Und aus Spalten. Ein Gebet kommt Aus dem Gitter, Es erscheint als
Schrift. |
Es liest sich vor: "Man habe
keine Eltern und Geschwister, Die von dieser Art Sind alle von
derselben Sorte. Vielfach." Ende des Gebetes. |
Das Programm weist
hierfür Keine logischen
Befehle auf. |
Ein Vorhang über
seine Stirn gezogen. Sie kam auf ihn zu. Auf ihrem Kopf ein
Hut, Ein Vorhang über ihre
Stirn gezogen. Beide Blicke gingen Auf dem Boden, Beide gingen
aufeinander zu. |
Dann dieser eine
Schritt vorbei. Den jeder an der
Seite dieses andren machte. Zwanzigtausend
Schritte Fanden wenigstens
zugleich Mit gleicher
Kopfbedeckung In der Flächeneinheit
statt. Von dieser
Flächeneinheit Gab es
hunderttausend, Die allein auf eine
Fingerkuppe passten. |
Würde man nun eine
Taste drücken, Wär der Bildschirm
wieder Völlig frei. |
Wie viel tausendste
Vergrößerung Der gold'nen Lötverbindung, Dieses Fadens eines
gold'nen Spinnwebs, Zeigte mehr. |
Man sah zum Schluss Auf eine gold'ne
Säule. Die war rundherum
mit Höhlenmalerei Bedeckt. |
Man hätte sie
erforschen Aber nicht in eine
Ordnung Bringen können. |
Nein Trennung stand
bevor. Danach käm dann die
Reise, oder wie? Man sprach zu
denen, die vor dieser Reise standen, Und erklärte ihnen, Dass der erste Weg In einen
Liebestunnel führen würde, Und man läge weich
dabei In einem Boot aus Gummi. Angenehm sei diese
Reise. Das beruhigte. |
In Wahrheit führte
diese Reise Nicht zur Trennung, Sondern wurde eine
Fahrt, Die ohne Umweg
rückwärts in die größte Mitte reichte, Das hieß, bis zum
Anfang der Verbindung, Wo Verbindung erst
entstand. Der Liebestunnel
sollte wirklich nur Die Schmerzen
dieser Trennung Lindern. |
Jemand schrieb den
Reisenden Was sie im Notfall, Wenn sie das
Programm nicht mehr erreichte, Machen müssten. Das Programm, von
dem wir dieses alles wissen, Lief nur einmal durch. Es war ein
Selbstvernichtungsband. |
Es kam Regen. Keine Angst und
keine Freude: Dieser Regen war
nicht nass. Nur dieser eine
Umstand fehlte. Sonst war an dem
Regen Gar nichts zu
bemängeln, Oder zu ergänzen. |
Das Gerät war in
der Lage, Seinen Bildschirm
ein zu klappen. Jetzt, im Regen, Spannte es den
Schirm natürlich auf. |
Man kann von den
Geräten Sehr viel lernen. |
Mein Kopf war unter
mir. Ich sagte ja, Dass ich von mir nicht
reden wollte. Meinem Kopf gefiel
es gut. Er sah nun alles
anders, Und die Trennung
war von beiden Nicht gewollt. Ich stellte ihm vor
seine Augen einen Würfel, Der war ganz aus
blankem Draht. Die Außenflächen
waren viele Male Wiederum mit
blankem Draht In kleine Felder Aufgeteilt. |
Ich lachte unter
mir Und hörte, wie ich
sagte: "Draht im
Draht Und Feld an
Feld." Es war ein Käfig. Wär mein Kopf auf
mir geblieben, Hätte ich es gleich
erkannt. So fehlte die
Verbindung. Mit dem Kopf schob sich
der Kopf, Als wäre nichts, Durchs Gitter in
den Käfig. Dort blieb er
ermattet liegen. |
Ich war froh. Mit einem
Zweitgerät Verschob ich nun
die dünnen Gitterstäbe, Stieß mit meinem
Rumpf bis an den Bildschirm Und zog so den Kopf,
als wäre nie etwas gewesen, Dort heraus. Es war mir fast, Als zöge ich den
Kopf Aus einer Schlinge. |
Stehen blieb das
Lächeln In den
Augenwinkeln. Aus dem Mund kam
nur ein halbes Wort, Vielleicht ein
wenig mehr. Es war nicht
auszumachen. Selbst der Schritt Verharrte vor dem
Gleichgewicht. Es ging und ging
nicht weiter. |
Das Programm war
auf der einen Seite Abgelaufen, Auf der andren
Seite Kauerte sich die
Verzweiflung nieder. |
Nichts blieb übrig, Als sich das
Programm, Soweit es ging, So oft es ging Zu wiederholen Und zu wiederholen Und zu wiederholen Und zu... |
Ausgewogen werden. Vor dem Bildschirm
saßen die, Die abzuschätzen
hatten. Dort, wo man erwog, Erwog man alles in
vier Sprachen. Zwei davon verstand
man gut. |
Die dritte und die
vierte Sprache Wurden aus Versehen In Maschinensprache
übersetzt Und erstmals
ausgesprochen. |
Das wog viel zu
schwer, Weil es das Herz
herausriss, Und im Zucken
zeigte. |
Man wollte einen Wunsch erfüllen Und erfüllte einen
Wunsch. Es durfte sich ein
junger Mann Den Platz im
Bildschirm Mit der
ausgewählten, ihm genehmen Frau, Die er dort
vorfand, Teilen. |
Dazu brauchte er
den Platz vor seinem Bildschirm Mit dem Wunschplatz Nicht zu tauschen. Später wurden sie
intim. Das wurde nicht
mehr übertragen, Wegen möglicher
Berührungsängste. |
Er, als Gast, Erhielt sie als
Geschenk. In einem andren
Fall War es dann
umgekehrt. Es suchte immer
jemand die Gelegenheit, Zu tauschen. |
Es war Papier, das
schrieb auf anderes Papier, Wenn jemand darauf
schrieb. Man würde niemals
auf dem Bildschirm Einen Helden zeugen
können. Alles war so
angelegt, Dass ohne
Unterbrechung Die Kopie Von der Kopie Von der Kopie Von der Kopie Und weiter so Entstand. |
Es wäre anders, Würde dieser Hall,
der Nachhall, Gegen eine Mauer
laufen Und zum Echo
werden. Es entstünde eine
Flut. Die wäre
unerträglich. |
Jeder vor dem
Bildschirm würd zum Helden. Keiner könnte Überleben. |
Von Krieg verstand
ich nichts. Ich ging hinein. Man geht in einen
Krieg. So ging ich in den
Krieg. Ich war allein im
Zimmer. Die Gefahr war
groß. Man hatte den
Geräten Ihre Augen
ausgestochen. In den Augenhöhlen, Dort, wo sonst der
Bildschirm saß, Sah ich Dioden
flackern. |
Eines der Geräte Hatte sich
versteckt gehalten Und es lief und
zeigte ein Programm. Ein Reiter fing
dort einen alten Künstler ein. Der wollte durch
den Wald entkommen. Mit der
Schusterahle Stach er dem die
Augen aus. |
Der Künstler auf
der Flucht, Der Reiter auf der
Jagd. Man geht in einen
Krieg. |
Nur eine
Stubenfliege, Ein Gerät mit einem
Bildschirm Und ein Ablauf über
diesen Bildschirm. |
Weiter nichts? Nein, weiter
nichts. Nichts weiter? Sonst war weiter
nichts. |
Das Zimmer war
allein. Idylle. |
Auf diesem Platz
steht immer das Gerät. Vor ihm hat hier Ein anderes Gerät
gestanden. Nach ihm wird ein anderes
Gerät Hier stehen. |
Vor dem Platz mit
dem Gerät Der Platz um das
Gerät zu sehen, Um in das Gerät zu
sehen. So hat alles seinen
Platz. |
Der Platz für das
Gerät Und das Gerät Und vor dem Platz Der Platz, um das
Gerät zu sehn. Wenn keiner und nichts
stört, Wird diese
Platzverteilung Lange bleiben. |
Über diesen
Bildschirm Laufen sämtliche
Programme. Dieser Vorrat endet
nicht. Dem Bildschirm
gegenüber, Aus derselben
Serie, Steht ein gleicher
Bildschirm, Beide ausgerichtet,
beide aufeinander eingerichtet, Beide zeigen, was
sie zeigen, Aus derselben
Sicht, Und die Programme
sind dieselben. |
Zwischen ihnen war
zu Anfang Abstand. Später legten die
Geräte Bildschirmglas an
Bildschirmglas, Man könnte sagen, Wange
an die Wange. Die Verschmelzung
war nicht aufzuhalten. Heute läuft durch
dieses Zimmer Nur noch eine
Austauschleitung, Die liegt dort als
Ring. |
Von den Geräten
blieb nichts weiter übrig. Man vermutet, Nein, es wird
vermutet, Nein, vermutet wird, Dass immer noch
dieselbe Serie existiert, Dass die Programme In der
Austauschleitung kreisen, Die hat keinerlei
Verbindung Mehr nach außen. |
Die Entdeckung auf
dem Bildschirm: Es entsteht ein
Punkt, der bleibt. Die Stromzufuhr, das
ist gewiss, Ist unterbrochen, Und an
Selbstentzündung Ist noch nicht zu
denken. |
Dort, wo dieser
Bildschirm steht, Wo das Gerät mit
diesem Bildschirm steht, Wo sich der Raum
mit dem Gerät befindet, Ist kein
Bildschirm, Kein Gerät Und auch kein Raum. |
Man hat von dem
Zusammenhang Durch diesen Punkt
erfahren, Den man selbst für
weiter nichts Als möglich hält. Es hat die Suche
nach dem Raum, Nach dem Gerät, Dem Bildschirm Und dem Punkt
begonnen. |
Sie trug einen schönen Mantel. Er war wirklich
schön. Ich glaubte dieser
Schönheit. Es war meine
Schönheit. |
Sie, Das konnte niemand
übersehen, War ein Sie-Gerät, Das trug den Mantel
gerne. |
|
Selbstverwirklichung des Bildschirms. Als er sich aus
großem Abstand sah, Entdeckte er den Ein- und
Ausschaltknopf auf seinem Rücken. |
Er beschloss das
neue Wissen Noch für eine ganz
bestimmte Zeit Zu ignorieren. Danach würde er den
zweiten Schritt Beginnen. |
Die Programme
liefen fehlerfrei. Hier traf ihn keine
Schuld. Das war der zweite
Schritt. Die
Selbstverwirklichung War nicht mehr
aufzuhalten |
Im Innern der
Geräte Flackern ständig
zwei Dioden, Das sind
Augenleuchten, Die von innen auf
den Bildschirm schauen. Und nichts sehen. |
Das, so sagt man, Sollte der
Betrachter wissen, Der von außen auf
den Bildschirm sieht, Und sie nicht
sieht. |
Es ist kein Mitleid
angebracht. Auf beiden Seiten
muss man sich Vor Mitleid hüten. |
Das Gerät war
abgeschaltet. Ruhe. Keine Zeichen auf
dem Bildschirm. Dort war Nacht. Von dem Gerät war
das Gesicht Zur Wand gewandt. |
Ich sah die ganze
Schönheit im Profil. Ein Frauenkopf im
Schlaf, Der Bildschirm
aufrecht., etwas abgewinkelt, Das Gesicht ein
wenig bodennah, Die Augen sanft
geschlossen. |
Frauenbildnis mit
geneigtem Kopf Und mit
geschlossenen Augen Im Profil. |
Dass der Rahmen
Zaumzeug wäre, Risse ich ihn mir Aus dem Gesicht. |
So aber fürchte ich
und fürchte Und befürchte, Dass ich dabei
meinen Halt Verliere. |
Jeder Bildschirm
endet heute noch Mit einem Glas als
Schild. Den muss ein Rahmen
tragen. |
Man sprach von einer Wichtigkeit. Die Wichtigkeit
sprach man Nicht aus. Ich irrte weiter,
suchte weiter Wegen dieser
Wichtigkeit. Das war zum Lachen,
wie ich sah. Ich lachte nicht, Ich sah nichts ein. Mit meinen Augen
sah ich keine Wichtigkeit. |
Ich, der ich mit
den Augen Alles, alles sehen
konnte, Ohne selbst dabei
zu sein, Der über jede
Möglichkeit der Einsicht in den Bildschirm An das Wissen kam Und somit Wissen
hatte, Nein, Ich fand nicht
einen Zipfel dieser Wichtigkeit. |
Ich stieß auf den
Verdacht. Ich fand Verdacht
heraus, Verdacht auf mich. So einfach endete
die Suche nach der Wichtigkeit. War ich, die Lüge, eine
große Lüge, wichtig? In dem Lachen all
der andren ging mein Lachen Unter. |
Damals schrieb ich ein Programm. Ich war allein im
Zimmer. Vor mir das Gerät. Ich sprach mit ihm Und sah in seinen
Bildschirm. |
Ich war so
beschäftigt, War so sehr beschäftigt, Dass ich die
Revolte, Die um mich herum
in diesem Zimmer ausbrach, Nicht bemerkte. |
Als ich endlich
aufsah, War ich ganz allein
im Zimmer. Das, erinnerte ich
mich genau, War nie zuvor der
Fall gewesen. |
Anfangs widersprach ich keiner Schönheit. Dann entdeckte ich
in einem Feld, Die Formel. Diese Formel war Veränderbar. Ich schrieb sie um. Das Feld war nur
ein Feld von vielen Feldern, Die mit dem
Programm beschrieben wurden. |
Viele Felder sind
ja Unvorstellbar
viele. Es kommt dabei
wirklich nicht mehr an Auf eine weit're
Hässlichkeit, Auf keine mehr Und keine weniger. |
Die Änderung der
Formel In dem Feld. |
Ich glaubte ihr, Dem, was sie sagen
wollte, Und sie sagte nichts
zu mir. Sie nahm mich
wortlos an die Hand. Sie zog mich sanft,
ein wenig mit Gewalt, Dass ich verstand, Und stieg in einen
Bildschirm ein. Der nahm sie auf,
so klein er war, Obwohl sie meine
Größe hatte. |
Ihre Hand an meiner
Hand. Ich stieß mit
meinen Fingerspitzen Auf das harte Glas. Das trennte uns
sofort. |
Ich sage niemandem, Warum ich immer
wieder meine Fingerspitzen Auf das Glas des
Bildschirms Setze. |
Meine Augen suchen sich den Himmel, Der ist eingetaucht
in Nacht. Ich weiß es alles
besser Und seh' nicht
hinauf. |
Aus größtem Abstand Würde man das
Tageslicht als Flackern Über, um die Erde
laufen sehen können. Rundherum ist
Nacht. |
Ich habe nicht den
Mut, Den Bildschirm
einzuschalten. |
An dem ich gestern
saß, Mit dem ich gestern Wirklich und
wahrhaftig sprach, Das mich mit seinem
Bildschirm ansah, Dies Gerät hat man
erhoben. Heute find' ich es
auf einem Sockel. |
Sockel, Die elektrische
Verbindungsschnur Und das Gerät Sind aus dem vollen
Stein In einem Stück
geschlagen. Seht, Ein Meisterwerk. |
Es ist kein Irrtum, Nein, es ist kein
Irrtum möglich, Jeder Irrtum ist
hier ausgeschlossen. Gestern hab' ich
wirklich Und wahrhaftig Noch an dem Gerät
gesessen, Habe noch mit ihm
gesprochen |