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Die Entdeckung
der eigenen Zeit. |
Die Entdeckung der eigenen Zeit, 2019 Harald Birgfeld Jetzt „Die
Entdeckung der eigenen Zeit“ direkt online bestellen sowie im Buchhandel, 92 Seiten, Hardcover, Format A5. € 14,99 inkl. MwSt. Zum Buchshop ISBN 9783749428793 „Die Entdeckung der eigenen Zeit“ ist auch in den USA, Großbritannien und Kanada unter obiger ISBN und bei abweichenden
Preisen bestell- und lieferbar. Auch als E-Book, € 5,49 Zum Buchshop ISBN 9783749411382 |
Copyright
2019 beim Autor.
Herausgeber, Autor, Redakteur: Harald Birgfeld.,
E-mail: Harald.Birgfeld@t-online.de
Harald Birgfeld, geb.
in Rostock, lebt seit 2001 in 79423 Heitersheim. Von Hause aus Dipl.-Ingenieur, befasst sich der Autor seit 1980
mit der Erklärung und Begründung von Zeit.
Es erschienen 2014:
Fünf Veröffentlichungen/Five Publications (deutsch/englisch),
32 S.
Format A5
Theorie
und Utopie der eigenen Zeit,
Theorie und
Utopie der anderen Zeit.
Ergänzend
dazu nun:
Die Entdeckung der eigenen Zeit
Zeit, meine Zeit, meine eigene Zeit, eigene Zeit und andere Zeit
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Wahrnehmung, Zeit und Ereignis bedingen
einander.
Meine Zeit gibt
es nicht.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Was
sind Zeit,
meine
Zeit, meine eigene Zeit, eigene
Zeit und andere Zeit?
Zeit ist die
Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
„Meine
Zeit“ gibt es nicht.
Eigene Zeit ist etwas anderes als so genannte „meine Zeit“. Zeit
an sich ist unpersönlich. Wenn ich mich aber selbst, also meinen Körper, meine
Existenz, meine Seele, meinen Glauben usw. als Ereignis wahrnehme, entsteht „meine
eigene Zeit“.
Bei
der eigenen Zeit, also dem Wahrnehmen
eines Ereignisses, hat der Beobachter die einzige Gelegenheit, eine
wahrheitsgetreue, eine für ihn wahrheitsgetreue, Aussage zu machen. Andere Zeit kann er nicht als wahr
wiedergeben und bezeugen, auch wenn viele Menschen dies einfach tun, und meine eigene Zeit ist durch sein Ich in
den meisten Fällen verfälscht, wird aber fast ausnahmslos als die reine
unumstößliche Wahrheit empfunden.
Zurück
zu meine Zeit.
Wenn
ich z.B. in einer Arztpraxis lange auf einem Stuhl gesessen habe und mich
schließlich davon erhebe, ist die Sitzfläche zwar angewärmt, aber es ist nicht
meine Wärme. Wärme ist wie Zeit immer unpersönlich. Trotzdem habe ich meine
eigene Wärme an den Stuhl abgegeben. Die eigene Wärme trage ich in mir, an mir,
mit mir und nur ich empfinde meine eigene Wärme als meinen Besitz und mein
Eigentum. Wärme an sich kann mir aber nicht gehören. Auch der Nächste, der auf
meinem Stuhl Platz nimmt, kann die verbliebene Wärme empfinden ohne an den
Spender denken zu müssen. Er kann von ihr Besitz ergreifen, sie aber nicht zu
seinem Eigentum machen.
Wärme
und Zeit sind abstrakte Begriffe. Konkret gibt es für Wärme Begriffe wie z.B.
Durchgangswärme, Übergangswärme und Strahlungswärme. Sie bringen den abstrakten
Begriff Wärme in eine gewisse Realität. Diese Begriffe der Wärme sind dann
nicht mehr abstrakt.
Der
Begriff, Zeit, ist auch abstrakt. Er wird aber durch den Begriff, die Zeit, eingeengt mit Maß- und
Messmethoden, in einer gewissen Realität definiert. Damit ist der Begriff, die
Zeit, nicht abstrakt. Begriffe wie Zeitenwende, Zeitlupe, Zeitraffer,
Jahreszeiten usw. gehören auch dazu.
Eigene Zeit und meine eigene
Zeit unterscheiden sich in erheblichem Maß.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen, die um mich
herum passieren können. Ich kann sie nicht immer wirklich wahrnehmen. Nehme ich
sie nicht wahr, passieren sie auch nicht in eigener
Zeit. Viele Ereignisse passieren wie man weiß, ohne dass jeder davon
Kenntnis nimmt oder nehmen kann. Sie ereignen sich möglicherweise in anderer Zeit, werden also von anderen
und nicht mir wahrgenommen. Meine eigene
Zeit schließt die Wahrnehmung sämtlicher Ereignisse außerhalb meines
Körpers nicht mit ein. Wahrnehmungen des eigenen
Ichs, wie vielleicht Liebe, Hoffnung, Glaube, Hunger, Durst, Verzweiflung
usw. können schnell in Realität zu Wahrnehmungen von Ereignissen und damit zu eigener Zeit werden. Nur die eigene Zeit lässt mich teilhaben an der
Wahrnehmung von Ereignissen, die außerhalb meines eigenen Ichs liegen. Der Versuch, nur meine eigene Zeit zum Maßstab meines Lebens zu machen, kann schnell
z.B. zu Verfremdung, Bauchnabelschau und Egoismus führen.
Was
ist andere
Zeit?
Bei
der Wahrnehmung eines Ereignisses durch mich entsteht eigene Zeit. Bei der Wahrnehmung eines Ereignisses nur durch einen
anderen oder eine andere vergeht für mich keine Zeit. Für den anderen, die
andere jedoch währt diese andere Zeit,
solange er bzw. sie das Ereignis wahrnimmt. Es vergeht für ihn oder sie, aus
meiner Sicht, nicht eigene Zeit
sondern andere Zeit. Sie selbst nehmen aber ihre eigene Zeit wahr. Von ihr kann ich in eigener Zeit nur z.B. durch Beobachtung, durch Erfahrung, durch
Zuhören, durch Vergleichen usw. erfahren. Dies sind dann Ereignisse, die ich
nicht direkt sondern nur indirekt wahrnehmen kann. Werden sie aber z.B.
scheinbar gleichzeitig durch mich und durch einen anderen bzw. eine andere
wahrgenommen, dann vergeht für mich eigene
Zeit, aber niemals andere Zeit
wie für den anderen, die andere.
Normalerweise
befindet sich der andere in den gleichen Lebensverhältnisses wie ich und erlebt
eine vergleichbare Wahrnehmung eines Ereignisses. Meine eigene Zeit und seine andere
Zeit sind grob gesagt ähnlich. Ändern sich die Umstände aber gravierend,
hat dies auch gravierende Schlüsse zur Folge.
Ein
klassisches Beispiel dafür ist die Beobachtung von Ereignissen in Teilchenbeschleunigern. Die dort zur
Kollision gebrachten Protonen werden zwar nachgewiesen, die Ereignisse finden
aber in anderer Zeit statt. Die aus
den Nachweisen der Ereignisse gemachten Aussagen können daher keine direkte
Aussage über die bei der Kollision herrschenden Verhältnisse machen. Die sind
zeitlich völlig anders als diejenigen, in welchen sich der Beobachter befindet.
Die Kollisionsprotonen können z.B. kürzer und schwerer sein als die
Ur-Protonen, und sie befinden sich, wegen der extrem hohen
Bewegungsgeschwindigkeiten, verglichen mit dem Beobachter, praktisch in einem zeitlosen Raum, in einer völlig anderen Zeit.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines eigenen Ichs. Sie ist anders als die
Wahrnehmung von Ereignissen anderer
in anderer Zeit. Erst im Vergleich
der Wahrnehmungen von Ereignissen anderer
in anderer Zeit mit Wahrnehmungen von
Ereignissen in eigener Zeit kann eigene Zeit bewusst werden.
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Als
Beobachter erlebe ich eigene Zeit in der Wahrnehmung eines
Ereignisses und mache sie somit für mich erfahrbar, aber auch unterscheidbar
gegenüber der Wahrnehmung anderer Ereignisse oder solcher durch einen anderen
Beobachter. Jedes Wesen erlebt eine andere, unterschiedliche eigene Zeit
in der Wahrnehmung eines Ereignisses.
Ein
Beobachter nimmt immer in eigener Zeit
wahr. Die ist anders als die, aus welcher heraus ein Ereignis, z.B. von
anderen, wahrgenommen wird. Dieser Unterschied ist im Alltag nur selten
gravierend. Es scheint, dass alle, die meinen, das Gleiche zu erleben, dieses
auch in der gleichen Zeit erleben. Das ist aber ein Irrtum.
Die
meisten meiner Beobachtungen oder Wahrnehmungen von Ereignissen in meinem
unmittelbaren Umfeld, finden unter Umständen statt, die mir und den meisten
anderen aus dem eigenen Leben und eigener Lebenserfahrung her bekannt sind.
Scheinbar sind sie daher mit Beobachtungen oder Wahrnehmungen anderer nicht nur
vergleichbar sondern sogar identisch.
Erst,
wenn die Verhältnisse zwischen mir und einem anderen als Beobachter desselben
Ereignisses gravierend unterschiedlich sind, wird dies auffällig und die
Schlussfolgerungen ändern sich gewaltig. Ereignisse, die von mir beobachtet
werden und, zusammen mit einem anderen Beobachter z.B. unter hoher
Geschwindigkeit, hohem Druck, großer Langsamkeit, äußerster Geringfügigkeit,
größter Entfernung, starkem Lichteinfall und extremer Wärme stattfinden, lassen
die Annahme, dass diese Ereignisse unter gleichen oder auch nur ähnlichen
Zeiten wahrgenommen werden, nicht mehr zu.
Wahrnehmungen
von Ereignissen in eigener Zeit und
solchen in anderer Zeit müssen dann
völlig unterschiedlich sein, weil sich geometrische Maße, physikalische,
biologische, chemische, psychologische und physiologische Zustände in dem Maß
verändern, dass man von neuen Welten, Dimensionen und Umständen sprechen muss.
In unter solchen Umständen beobachteten Ereignissen währen Zeiten, die in sich
unterschiedlich und mit eigenen Zeiten
nicht mehr oder überhaupt nicht vergleichbar sind.
Als
Raumflieger, Astronaut z.B., kann ich ein Himmelsobjekt beobachten wie ein sich
gleichzeitig auf der Erde befindender Bewohner. Wir beide erleben scheinbar das
gleiche, nämlich einen stillstehenden Himmelskörper. Die bei mir in eigener Zeit verlaufende Beobachtung des
Himmelskörpers, die Wahrnehmung meines Ereignisses, ist eine völlig andere als
die des Beobachters von der Erde aus. Dieser Beobachter sieht den Himmelskörper
in anderer Zeit. Schon allein durch
die Tatsache, dass sich der Himmelskörper von uns beiden unterschiedlich weit
entfernt befindet und somit sein sichtbares Licht für den einen länger
unterwegs ist, als für den anderen, bedingt einen Zeitunterschied bei seinem
Empfang durch den Beobachter. Ablenkung der Strahlen, die von dem Stern kommen,
durch andere Medien bedingen weitere Unterschiede.
Ich
möchte sogar so weit gehen und sagen oder behaupten, dass diese Wahrnehmungen
von Ereignissen in eigener Zeit und
jene in anderer Zeit sich auf
unterschiedliche Objekte der Beobachtung und nicht auf die gleichen, jedenfalls
nicht auf dieselben, beziehen. Dafür gibt es aber weder Beweise noch Nachweise.
Es bleibt also reine Utopie solches anzunehmen.
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine Zeit gibt
es nicht.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Die eigene
Zeit ist nicht meine Zeit. Zeit an sich ist
abstrakt und nicht vergleichbar. Sie gehört niemandem und zu nichts. Nur das
Maß einer Zeit, über das und deren Messmethoden man sich allerdings einig sein
muss, ist vergleichbar. Diese Maße können nicht empfunden werden. Man nennt diese
Zeitmaße die Zeit. Wir kennen dafür die Begriffe wie z.B. Sekunde,
Minute, Stunde, Jahre, Jahrhunderte usw. Jede Wahrnehmung eines Ereignisses hat
dagegen eine eigene Zeit. Es wird
nicht jedes Ereignis wahrgenommen, deshalb währt auch nur bei wahrgenommenen
Ereignissen Zeit.
Das
liest sich vielleicht fremd und ist doch vertrauter als geglaubt. Sicher nehmen
die Menschen mehr oder weniger andauernd Ereignisse wahr, aber was hat das mit
der Zeit oder mit Zeit zu tun? Gibt es keine „die Zeit“?
Einige
Grundsätze und Beispiele mögen das ein wenig näher bringen. Es ist dabei
einfach, so zu tun, als wenn alle Menschen gleichermaßen empfinden würden oder
es sie betreffen könnte. Das möchte ich aber nicht behaupten, denn ich bin nur
ich und nicht ein anderer oder eine andere.
Endet
die Wahrnehmung von Ereignissen weitgehend oder ganz, dann endet auch Zeit
weitgehend oder ganz. Zeit währt dann nicht und sie vergeht nicht, sie hört auf
zu sein oder steht mir neu mit anderer Wahrnehmung eines Ereignisses zur
Verfügung. Sie ist Teil der Wahrnehmung eines Ereignisses wie z.B. Länge,
Breite, Höhe, Farbe, Klang und weitere Dimensionen.
Grundsätze, Beweis und Zeugnis
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Die Wahrnehmung eines Ereignisses ist
kein Eigentum.
Mit der Wahrnehmung eines Ereignisses
währt immer eigene Zeit oder andere Zeit solange das Ereignis
wahrgenommen wird.
Das Wahrnehmen eines Ereignisses kann
nicht rückgängig gemacht werden.
Ich kann die Wahrnehmung eines Ereignisses
nicht ungeschehen machen, und es gibt keinen Beweis dafür.
Jeder
sogenannte Beweis könnte nur ein Nachweis sein.
Ein
Beweis müsste wiederholbar sein, und seine Richtigkeit und Gegenwärtigkeit müsste
jederzeit wieder hergeleitet werden können.
Ein
Beweis scheitert schon allein an der Gegenwärtigkeit, die nicht wiederholbar
ist.
Das
Wahrnehmen eines Ereignisses kann ich leugnen, es ignorieren, darüber schweigen
oder das Ereignis falsch wiedergeben, aber beweisen kann ich es nicht.
Die
Wahrnehmung eines Ereignisses lässt sich nicht delegieren, nicht übertragen,
nicht verschenken und z.B. nicht vererben.
Ich
und jeder andere können nur Zeugnis
über die Wahrnehmung eines Ereignisses ablegen z.B. in Wort und Schrift, in
Bild und Ton usw.
Die
krassesten unbestreitbarsten Zeugnisse aber darüber, also über eigene Zeit, meine eigene Zeit und andere
Zeit, erfolgen immer und nur durch die menschlichen Sinne, Fühlen,
Schmecken, Riechen, Hören und Sehen. Jede indirekte Wahrnehmung lässt sich
stets darauf zurückführen.
Altern,
Gegenwart, Vergessen, Rückgewinnung von eigener Zeit, Erinnerung und Gewohnheit
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Wird
Altern als Zeitbegriff benutzt wird,
ist das unrichtig und führt zu Irrtum, weil das Altern doch eindeutig und immer
physikalischen, biologischen oder auch chemischen Prozessen unterliegt. Nur
diese Prozesse können von mir wahrgenommen werden, einzeln oder komplex, aber
nicht das Altern oder die Alterung als Ganzes. Alterung oder Altern sind
übergeordnete Begriffe, vielleicht Sammelbegriffe. Sie bedingen immer
Vergleiche wie früher und später oder vorher und nachher,
welche wiederum eigene Wahrnehmungen sind, die eine eigene Zeit andauern.
Zeit
an sich währt, dauert, vergeht also mit der Wahrnehmung eines Wesens eines
Ereignisses und endet auch damit oder ist zu schwach und wird vergessen oder
wird zur Erinnerung.
Ist
also Zeit ein Teil der Wahrnehmung eines Ereignisses, dann verstreicht, währt
und vergeht diese mit der gleichen Geschwindigkeit mit der das Ereignis
wahrgenommen wird. Es entstehen Beschreibungen wie schnell und langsam.
Geschwindigkeit ist dabei zu verstehen als schnell oder langsam fortschreitende
individuell empfundene Wahrnehmung des Ereignisses.
Gegenwart ist ein anderes Beispiel.
Ich
erlebe meine Gegenwart bei genauer Beobachtung als eine Vielzahl von
Ereignissen, die sich in schneller Folge oder langsam aneinander reihen oder
gleichzeitig zu passieren scheinen oder sogar passieren. Nicht alle Ereignisse
jedoch werden von mir wahrgenommen sondern nur die von mir Wahrgenommenen
lassen Wahrnehmung, also eigene Zeit,
vergehen. Überschlagen sich die Ereignisse, kann es sein, dass sich auch die
Wahrnehmung überschlägt oder es zu einem Stillstand kommt oder jede andere
Möglichkeit der Wahrnehmung diese für mich Wirklichkeit werden lässt.
Wahrnehmung ist also immer verbunden mit Realität,
Wirklichkeit. Selbst die Wahrnehmung
in Träumen, auf die ich später
kommen werde, ist in diesem Sinn Wirklichkeit und sie dauert meine eigene Zeit. Träume, auch wenn sie
nicht erinnert werden, sind bzw. waren stets Gegenwart.
Vergessen verschafft eigene Zeit, bzw. Vergessen kann die
Rückgewinnung von eigener Zeit sein.
Vergessen ist nicht zu verstehen als das absichtliche Verdrängen von Erinnerung und Gedenken. Das wäre
möglicherweise eine Frage nach Moral oder Schuld oder fehlender Einsicht.
Vergessen hat auch nichts damit zu tun, dass sich Schuld anderer nicht
übertragen lässt. Schuld anderer ist deren Verantwortung. Schuld und
Verantwortung lassen sich nicht delegieren, nicht übertragen, nicht verschenken
und z.B. nicht vererben.
Ein
Ereignis, an das ich mich erinnere, wird von mir so lange und immer wieder
wahrgenommen wie die Erinnerung anhält. Es vergeht dabei jedes Mal neu eigene Zeit. Fehlt diese Erinnerung
gänzlich, kann das Ereignis nicht mehr wahrgenommen werden und die Wahrnehmung,
eigene Zeit, nicht verstreichen.
Vergessen steht in diesem Sinn direkt im Zusammenhang mit Erinnerung. Vergessen verschafft eigene Zeit. Sie wird zurück gewonnen. Fehlende Erinnerung lässt
keine eigene Zeit verstreichen. Auch
dies ist eine Rückgewinnung von eigener
Zeit. Ähnlich ist es anscheinend mit Gewohnheit und Glück.
Gewohnheit lässt die Erinnerung schnell schwach werden und die
Wahrnehmung eines Ereignisses findet kaum noch statt. Es vergeht wenig eigene Zeit. Es findet eine Art
Rückgewinnung von eigener Zeit statt,
eigener Zeit, die mir zur Verfügung
stünde, wenn ich neu die Wahrnehmung eines anderen Ereignisses hätte. Das
Wahrnehmen eines Ereignisses kann ich nicht immer verhindern oder vermeiden, ich
kann es auch nicht immer erzwingen. Sehr oft gerät es durch Gewohnheit in
Vergessenheit.
Wenn
ich z.B. einen fremden, fernen Stern nicht wahrnehme, findet dieses Ereignis
auch nicht statt und es vergeht keine eigene
Zeit, obwohl ein anderer mir später von einer solchen Wahrnehmung berichten
könnte. Der Himmel ist voller Sterne, die ich alle nicht wahrnehme. Bei einer
Sternschnuppe kann es etwas anders sein. Ihren Weg verfolge ich vielleicht über
eine oder zwei Sekunden. Dabei nehme ich diesen Himmelskörper wahr und es
vergeht eigene Zeit. Die eigene Zeit aus nicht wahrgenommenen
Ereignissen steht mir für andere Wahrnehmungen zur Verfügung. Verzichte ich auf
sie, habe ich Gewinn an eigener Zeit.
Fehlt
auch Verzicht, vielleicht aus Gewohnheit, tritt schnell Langeweile ein. Langeweile setzt oft oder meistens den Zustand der
Rückgewinnung von Zeit fort oder sogar voraus.
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Mit
Glück hat es eine ganz eigene
Bewandtnis, allein schon deswegen, weil man sich Glück nicht „vornehmen“ kann.
Wünschen kann ich es mir, aber ich kann es mir nicht vornehmen oder beschaffen
wie eben die Erinnerung oder Gewohnheit. Selbst der Erfolg, der ein großes Glück sein kann und oft mit großer
Erleichterung verbunden ist, hat viel mit Vergessen gemeinsam. Glück und Erfolg
kommen sehr oft überraschend und werden noch nicht einmal immer gleich oder
überhaupt wahrgenommen. Glück und Erfolg sind also nur dann Ereignisse der
Wahrnehmung, wenn ich diese zur Kenntnis nehme. Bis dahin allerdings sind sie
eine enorme Rückgewinnung von eigener
Zeit. Aber auch die wird nicht immer als solche wahrgenommen. Wird sie
jedoch als solche entdeckt, kann diese gewonnene eigene Zeit das Glücksgefühl und das Erfolgserlebnis gewaltig
erheben. Gewohnheit, Glück und Erfolg sind wie nicht beachtete Sterne am
Abendhimmel. Erst als Sternenschnuppe erhalten sie Bedeutung und werden
wahrgenommen. Gewohnheit, Glück und Erfolg haben noch eine weitere große
Gemeinsamkeit. Alle drei sind bis zu ihrem Eintreffen Arten des Vergessens, des
sich nicht Erinnerns und rufen bis dahin auch kaum Wahrnehmungen als Ereignisse
hervor.
Werden
sie jedoch wahrgenommen, sind sie bereits geschehen. Sie werden bis dahin
höchstens als ein Zustand wahrgenommen. Sicher, Vergessen kann wachsen und sich
damit verändern, was ich auch wahrnehmen kann. Damit aber verschwindet es aus
dem Zustand des Zeitgewinns und geht wieder über ins Vergehen eigener Zeit.
Vorfreude erhebt sich über alle drei, weil sie Gewohnheit,
Glück und Erfolg in Vorwegnahme der Wahrnehmung eines angenehmen Ereignisses in
eigene Zeit ummünzt, die noch gar
nicht stattgefunden hat. Vorfreude schenkt in diesem Sinn eigene Zeit. Die vergeht nicht, weil die Wahrnehmung eines
Ereignisses noch nicht stattfindet bzw. nicht stattgefunden hat. Vorfreude wird
sehr oft über einen langen Zeitraum wahrgenommen. Sie kann nie meine eigene Zeit werden, weil sie
nichts mit der Entdeckung oder Wahrnehmung der eigenen Person zu tun haben kann
und von der Logik her mich im Vorwege fast ausschließlich auf ein Ereignis
vorbereitet, welches außerhalb des eigenen Ichs liegt. Empfängnis und
bevorstehende Geburt können ebenfalls wie Vorfreude nicht meine eigene Zeit werden. Auch sie haben nichts mit der Entdeckung
oder der Wahrnehmung der eigenen Person zu tun.
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Verzeihen steht in einem ähnlichen Zusammenhang wie das Vergessen zu eigener Zeit. Beide Begriffe können über lange Zeiträume, Summe von
Ereignissen eigener Zeit, neue eigene Zeit schaffen und können
schleichend die Wahrnehmung neuer bzw. anderer Ereignisse verhindern. Das Bewusstsein, über mehr eigene Zeit zu verfügen, wird
unterschiedlich wahrgenommen. Überwiegend äußert es sich in Erleichterung, einer besonderen Art der
Wahrnehmung eines Ereignisses. Vergessen und Verzeihen bewirken eigenen
Zeitgewinn. Der ist sehr abhängig vom Grad bzw. der Schwere des Verzeihens und
des Vergessens. Große Schuld großzügig zu vergeben und großes Vergessen zu
erleben, bewirken nicht zwingend auch einen großen eigenen Zeitgewinn. Der
hängt völlig davon ab wie die Betroffenen ein solches Ereignis wahrnehmen. Die
einfachen Sensationen, schnell und langsam, werden unaufhaltsam erweitert und
abgemildert durch eigenes Empfinden, seien es Mitleid, Trauer, Schmerz, Wut,
Hass, Unwissenheit und z.B. Unzufriedenheit und Selbstzufriedenheit.
Träume, Schlafträume, unterliegen meistens der Nichtbeachtung,
hauptsächlich wohl weil sie so flüchtig, nicht beweisbar, nicht abrufbar,
unbegründet und rasend schnell sein können. Trotzdem verschaffen sie oft genug
große Aufregung und Aufmerksamkeit, ja erfahren unbewusst richtungsweisende
Bedeutung und greifen mit und ohne meine Erlaubnis in mein Leben ein. Sie sind
Ereignisse, die ich wahrnehme und die mich manchmal mehr Wahrnehmung, also mehr
eigene Zeit kosten, als ich will oder
darf. Sie können mich verfolgen und nicht loslassen. Sie können mehrmals
wahrgenommen werden und schaffen so neue, andere Ereignisse, die ich nicht
verhindern kann, die auch dazu neigen, ein unkontrolliertes Eigenleben zu
führen. Sie können zu Monstern erwachsen, die meinen Alltag bestimmen und mich
verändern. Meine eigene Zeit kann
durch Träume dramatisch verändert werden. Es vermischen sich dann eigene Zeit und meine eigene Zeit. Die zu unterscheiden ist ohnehin schwer, wird
aber unter traumhaften Erlebnissen leicht eine irreale Vergänglichkeit oder
Gegenwart, die kaum auseinander zu halten sind.
Noch
schwieriger ist es bei Tagträumern und Tagträumerinnen. Die Gegenwart solcher
Träume, die in einem scheinbar wachen Zustand der Person entstehen, z.B. auf
dem Parkplatz beim Verlassen des Supermarktes, wobei sich der Einkaufswagen
verselbständigt und von alleine in ein anderes Auto rollt, wird sehr oft bei
Frauen nicht mehr von der Realität unterschieden. Die Wahrnehmung eines solchen
Tagtraumes bei einem Mann würde vielleicht so kommentiert werden: „..das
passiert, wenn man träumt“, bei einer Frau: „…ich habe grade so schön
geträumt“. Beide Personen haben eigene
Zeit erlebt und sind selbst, fast als Entschuldigung beim Erwachen, in andere Zeit geflüchtet.
Die Wahrnehmung eines Ereignisses
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Die
Wahrnehmung eines Ereignisses ist
nicht abstrakt sondern höchst individuell und subjektiv. Es könnte sonst die
Übertragung der Wahrnehmung eines Ereignisses von einer Person auf eine andere möglich
sein und erfolgen. Das ist aber nicht möglich. Jedes Wesen nimmt jedes Ereignis
anders wahr.
Ereignisse,
die von vielen Menschen scheinbar gleichzeitig wahrgenommen werden, sind nicht
gleichzeitig. Das gilt sowohl für das Ereignis als auch für dessen Wahrnehmung.
Für jeden Beobachter des scheinbar Gleichzeitigen gilt eine andere eigene Zeit der Wahrnehmung. Was für den
einen schnell ist, ist für einen anderen langsam. Es gibt „Knallzeugen“, die
haben nichts gesehen sondern nur etwas gehört und behaupten, über das Geschehen
voll im Bilde zu sein und sind selbst von der Richtigkeit ihrer Aussage
überzeugt. Andere haben alles gesehen und behaupten glaubhaft nichts gesehen zu
haben.
Mit
dem Ende der Wahrnehmung eines Ereignisses endet auch die
eigene Zeit. Das allerdings kann kaum wahrgenommen werden, weil
die Vielzahl und die Intensität der individuell gleichzeitig wahrgenommenen
Ereignisse normalerweise so groß ist, dass das Enden eines einzelnen
Ereignisses nicht registriert werden kann.
Es herrscht
pausenloser Übergang von der Wahrnehmung eines Ereignisses zu einem anderen und
das ununterbrochene Nebeneinander von wahrgenommenen und wahrzunehmenden
Ereignissen. Es ist oft sehr schwer, sich ernsthaft über den Ablauf eigener Zeit unter solchen Umständen
klar zu werden.
Unglück, Panik/Entsetzen, Neugier
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Großes
Unglück ruft bei Unbeteiligten,
Verschonten oder Betroffenen fast immer großen Zwiespalt und das Gefühl, ohnmächtig zu sein, hervor. Dabei
definiert niemand ernsthaft, was ein großes Unglück ist. Kurioses steht
manchmal neben Monströsem, Verhängnisvolles neben größter Tragik, Enttäuschung
neben Leid und Ungerechtigkeit hautnah neben Folter und Unterdrückung. Man ist
zu schnell und zu leicht überfordert und andererseits auch wiederum bemüht,
sich in die aussichtslose, weil bereits geschehene Situation der Verunglückten
oder des Unglücks zu versetzen. Es gibt aber keine Möglichkeit, dieses Ereignis
nachträglich so wahrzunehmen, wie es geschehen ist. Der Versuch dazu entsteht
vielleicht mit dem Hintergedanken, einen Weg zur Verhinderung des Passierten im
Nachhinein zu finden und es doch noch aufzuhalten. Eigene Zeit geht hier über in andere
Zeit. Meine eigene Zeit wird mir
fremd und ich erlebe intensiv andere Zeit.
Wie schrecklich und intensiv müssen Menschen leiden, die im Nachhinein von
unmenschlichen Qualen ihrer Liebsten erfahren haben.
Panik und Entsetzen sind enge
Geschwister. Panik verschiebt die
Möglichkeit einer Trennung von eigener
Zeit und anderer Zeit völlig. Entsetzen
verlässt eigene Zeit und andere Zeit und flieht in meine eigene Zeit. Alle Theorie über eine solche Trennung wird im Zustand einer
Panik von den meisten Betroffenen über den Haufen geworfen. Sich aber über eine
solche Situation in einer Panik bewusst zu werden, zu unterscheiden zwischen eigener Zeit und anderer Zeit, könnte schlagartig Ruhe und Besonnenheit bewirken.
Panik
ist das krasse Gegenteil von Glück und Erfolg. Panik raubt im Geschehen die eigene Zeit und vermischt sie sofort mit
anderer Zeit, die sich der Betroffene
aneignet und, als wäre es nur noch eigene
Zeit, danach handelt oder eben nicht. Er erlebt alles gegen seinen Willen,
gegen jede Absicht und gegen seine Vernunft.
Vernünftiges
Handeln in einer Panik erhebt den „Vernünftigen“ über die meisten der
Betroffenen. Seine Wahrnehmung eines solchen Ereignisses ist oft Besonnenheit
und genaue Beobachtung in eigener Zeit.
Panik
und Unfallgeschehen haben dieselben
Muster, wenn die Trennung von eigener
Zeit und anderer Zeit bei der Wahrnehmung
eines Ereignisses beobachtet werden soll. In beiden Situationen sind zu häufig
die Schnelligkeit und das Plötzliche des Geschehens so verwirrend, dass selbst
im Nachhinein eine solche Trennung unmöglich scheint. Nur eine solche Trennung
aber kann Ruhe und vielleicht Rettung und Hilfe bringen. Entsetzen wird fast
ausnahmslos im Nachhinein nicht aufgearbeitet. Entsetzen hält an. Es wird zu meiner eigenen Zeit, zu einem Teil
meines Ichs.
Neugier ist ein fundamentaler Antrieb der Menschheit. Die wird
wesentlich geschürt durch die Frage: „Was gibt es auf der Welt, was ich nicht
weiß“. Dieser Frage, eigentlich der Antwort auf diese Frage, gehen alle nach,
die glauben in der Beantwortung Vorteile für sich, für den Befragten und für
die Menschheit zu finden. Dazu gehören sämtliche Nachrichtendienste, Zeitungen,
das Fernsehen, Politiker, darstellende und bildende Kunst, Musik,
Jungbrunnenverkäufer, Diktatoren, Demagogen, Weltverbesserer, die Bibel, Lexika
und alle diejenigen und dasjenige, welche und welches von etwas berichten oder
schreiben, was für den Zuhörer oder den Leser immer Wahrnehmungen von
Ereignissen durch andere sind, also stets andere
Zeit ist. Nur diejenigen, die mit der Leistung der Erstellung dieser
Nachrichten oder Mitteilungen selbst betraut sind, können ihre Leistungen
völlig zu Recht als Wahrnehmung eigener
Zeit mitteilen. Leider aber wird andere
Zeit allzu oft für eigene Zeit
gehalten. Dies ist dann keine Frage von Vertrauen oder Glauben sondern schlicht
die Frage nach Aufgeklärtheit, Unwissenheit und Bequemlichkeit. So ergeben sich
Falschnachrichten wie auch Unglauben
über Gelesenes und Gehörtes. Sogar Gesehenes unterliegt diesen Fragen und wird
hingenommen oder bezweifelt. Nur selten besteht die Möglichkeit des
Hinterfragens. Die einmalige Chance dazu ist ja immer mit dem Augenblick der
Wahrnehmung eines Ereignisses vertan oder vorüber, so dass eigene Wahrnehmung
eines solchen Ereignisses, eigene Zeit,
ausgeschlossen ist oder auch wird. Andererseits erzeugt die Neugier bei
Umsichtigen den Drang nach eigener Wahrnehmung von Ereignissen, nach eigener Zeit. Es besteht aber auch hier
die Gefahr, dass diese Menschen wiederum zu Vermittlern von Wahrnehmungen von
Ereignissen in eigener Zeit an andere
werden und die eigene Wahrnehmung bei anderen ersetzen durch andere Zeit. Wahrnehmungen von
Ereignissen in eigener Zeit sind
wichtig, weil praktisch ausnahmslos die Wahrnehmung in eigener Zeit völlig anders ist als die in anderer Zeit. Das liegt nicht immer daran, dass gelogen, nur die
halbe Wahrheit wiedergegeben wurde oder der Standpunkt des Anderen eben ein
völlig anderer ist, sondern auch einfach an der Tatsache, dass Wahrnehmung in eigener Zeit in anderer Zeit nicht existieren kann. Die Umstände und Zusammenhänge
sind völlig anders und haben sich verändert. Auch die Voraussetzungen zur
Wahrnehmung sind völlig unterschiedlich. Tageszeit und Gesundheitszustand,
Bereitschaft zur Wahrnehmung sowie die individuelle Qualifizierung der
Wahrnehmung spielen eine gewaltige Rolle, die unbewusst Einfluss hat, meistens
aber bewusst hingenommen wird.
Zeit stehlen, sich Zeit nehmen, Lügen, Zeitdieb und
mir läuft die Zeit davon
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Jemandem
die Zeit stehlen, meint etwas ganz
Fatales. Wenn mich mein ungebetener, ungeliebter Nachbar fragt, wie es mir
geht, habe ich schnell den Gedanken: „…der stiehlt mir meine eigene Zeit“. Tatsächlich dringt diese harmlose Frage tief in
meine Wahrnehmung eines Ereignisses, nämlich in die Frage nach meiner
Gesundheit ein und macht meine eigene Zeit gleichzeitig zu anderer Zeit. Bei mir bleibt der Gedanke
hängen, ein Stück meiner eigenen Zeit
an einen Zeitdieb zu verlieren.
Längere Gespräche, Handlungen, Forderungen und Erpressungen jeder Art
verschlimmern mir diese Vorstellung, und meine Ablehnung wird immer größer. Je
größer aber die Ablehnung, also der vermeintliche Diebstahl ist, desto größer
ist auch die Erleichterung, wenn der
Diebstahl wieder endet. Es beginnt das große Aufatmen. Meine eigene Zeit an einen anderen Menschen zu verlieren ist
dramatisch, ja tragisch, weil es keine Widergutmachung durch den anderen geben
kann. Widergutmachung kann ich mir nur selbst verschaffen, indem ich den
Vorgang absichtlich vergesse. Das absichtliche Vergessen schenkt mir aber nicht
die verlorene eigene Zeit zurück. Die
wird mir nur zum Geschenk, wenn ich tatsächlich sofort vergesse.
Ganz
anders sieht es aus, wenn sich jemand für
mich Zeit nimmt. Eine liebe angenehme Nachbarin, die mir einen Besuch
abstattet oder freundliche, aufgeweckte Kinder können sich bewusst oder
unbewusst an mir Zeit lassen oder für mich nehmen. Sie werden zu Wahrnehmungen meiner eigenen Zeit, wenn sie z.B. die
einfache Frage nach meinem Befinden stellen oder mir aus Kindermund die große,
weite Welt erklären und ihnen meine Sympathie und Dankbarkeit entgegenschlägt.
Erholsam und nachhaltig können solche Begegnungen sein.
Auch,
wenn ich die Gelegenheit bekomme, mir für andere Zeit zu nehmen oder zu
lassen, erlebe ich häufig Wahrnehmungen meiner
eigenen Zeit. Allerdings muss ich die im Nachhinein manchmal kritisch hinterfragen
und betrachten, weil ich nicht weiß und nicht abschätzen kann, ob der andere es
genau so empfindet wie ich. Es könnte ja sein, dass ich dem Gegenüber den
Anschein erwecke, mich ihm aufzudrängen. Das wäre gleichbedeutend damit, ihm
Zeit zu stehlen und zu einem Zeitdieb zu werden. Was für mich in dem Augenblick
wichtig ist, kann für den anderen todlangweilig sein. Seine Höflichkeit aber
bzw. andere Gründe bewegen ihn vielleicht, mich das nicht wissen und spüren zu
lassen. Es ist immer eine Art von Selbstaufklärung sich über die eigene Zeit, meine eigene Zeit und andere
Zeit und deren Bedeutung klar zu werden, ohne dabei Selbstkritik in den
Vordergrund zu rücken und ohne darin Negatives oder sogar Verneinendes
ergründen zu wollen.
Psychologen
sollen herausgefunden haben, dass jeder Mensch täglich bis zu 200 Mal lügt.
Besser wäre es vielleicht zu behaupten, dass sie so oft nicht die Wahrheit
sagen. Das ist aber auch nicht der Fall und wäre etwas völlig anderes als zu
lügen. Wenn ich frage: „Wie geht es Ihnen“, erhalte ich meistens die Antwort:
„Danke, gut“. Das soll schon eine Lüge sein. Gehe ich davon aus, dass die Frage
wohlgemeint war und die Antwort keine Lüge, dann gibt es nur die Erklärung,
dass der Befragte sich dagegen wehrt, die Wahrnehmung eines höchst persönlichen
Ereignisses in Form von meine eigene Zeit
preiszugeben. Er gibt eine eingeübte Antwort, die den Fragenden befriedigt und
den Befragten beruhigt, weil es ihm eigentlich nicht immer gut gehen kann. Es
ist hierbei auch egal, wie es dem Befragten wirklich geht. Das ist keine Lüge
sondern ein Selbstschutz. Wer sich die Mühe macht, die restlichen 199 „Lügen“
darauf hin zu untersuchen, ja, besser, zu analysieren, kommt wahrscheinlich wie
ich zu dem Ergebnis, dass diese scheinbaren Lügen insgesamt der Schutz von meine eigene Zeit vor den
Unterstellungen sind, von der anderen
Zeit des Fragenden eingenommen zu werden. Stelle ich die Frage, ob jemand
jemanden gesehen hat oder ob jemand beim Friseur gewesen war oder ob jemand
schon etwas gegessen oder getrunken hat, besteht vielleicht bei der Frage nach
dem Friseur Angst um meine eigene Zeit, weil
plötzlich Eitelkeit, Selbstwertgefühl und vergleichendes Aussehen eine wichtige
Rolle spielen. Vielleicht antwortet der oder die Befragte ausweichend, wenn er
oder sie nicht dort gewesen ist, oder bejaht dies indirekt: „..kann man das
sehen?“, falls er oder sie dort gewesen ist oder, oder, oder.
Die
sogenannten alltäglichen Lügen entlarven sich schnell als Selbstschutz und
zeigen mir deutlich, wie oft Menschen mit indiskreten Fragen zu unrichtigen
Antworten verleitet, vielleicht auch getrieben werden. Meiner Meinung nach sind
die meisten 199 Antworten ein Selbstschutz, der mit Lügen oder Unwahrheit
nichts zu tun hat. Außerdem sind Antworten auf die täglichen 200 Fragen in
keiner Weise verpflichtend und sollten somit von kompetenter Seite nicht als
Lügen gebrandmarkt werden.
Mir läuft die Zeit davon!
Wir
wissen, dass Zeit abstrakt ist und dass „die
Zeit“ nur im Zusammenhang mit festen Definitionen bzw. Dimensionen Sinn
ergibt. Jemand der in Eile ist und mir sagt, dass ihm die Zeit davon läuft,
reagiert ganz natürlich auf ein enormes Bedürfnis, nämlich er äußert indirekt
den Wunsch, dass ihm mehr Zeit, und er meint mehr eigene Zeit zur Verfügung stehen sollte. Dieser Wunsch ist
nachvollziehbar, denn in Eile kann man kaum oder nur in Bruchteilen Ereignisse
wahrnehmen. Das strengt an. Es entsteht wenig oder gar keine eigene Zeit. Das wird in Verzweiflung
zum Ausdruck gebracht. Ruhe und Entspannung können in eine solche Situation nur
gebracht werden, wenn man sich über diesen Zustand oder Umstand im Klaren ist
und sich besinnt auf die Ereignisse und Dinge, die weitgehend in ihrem Umfang
und in ihrer Gegenwart wieder wahrgenommen werden sollten und könnten. Ist dies
nicht möglich, weil „die Zeit drängt“, was auch nicht richtig ist, sondern es
müsste heißen, andere Zeit bedrängt
mich so sehr, dass ich keine eigene Zeit
mehr finde oder habe, dann ist das Vermischen von eigener Zeit und anderer Zeit
mit all den Unglaubwürdigkeiten und Glaubwürdigkeiten nicht zu verhindern. Es
läuft zwar immer noch nicht Zeit davon, aber eigene Zeit versucht man vergebens zu erleben. Trifft dies aber
endlich wieder ein, bei bewusster oder unbewusster Wahrnehmung eines
Ereignisses, scheint der Gedanke an die davonlaufende Zeit wie verflogen, und
man kann wieder aufatmen. Es kann sehr schön, d.h. befriedigend und beruhigend,
weil erfüllend sein, eigene Zeit
bewusst oder auch unbewusst zu erleben.
Schutz
der Umwelt, Menschenrechte, künstliche Intelligenz
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen
durch einen anderen oder eine andere.
Ein
neuer Aspekt, ja eigentlich eine längst überfällige, überlebenswichtige
Einschätzung der Wichtigkeit von eigener
Zeit und anderer Zeit und
hauptsächlich sogar von meine eigene Zeit
und zugleich ein äußerst positiver Wandel, weil hier ein Bewusstseinswandel
stattfindet, ist die Einsicht den Schutz
der Umwelt zu verstehen, darüber nachzudenken. Ich bin bemüht, diesem
Schutzgedanken Leben, Eigenleben, eigene
Zeit, zuzugestehen, ihn für mich zu erobern, ihn in keiner Weise in Frage
zu stellen. Diese eigene Zeit ist
völlig neu. Sie soll dem Schutzgedanken zu Leben, ein Eigenleben zu führen,
verhelfen. Das darf keine Aufforderung zu einem Schmusekurs sein, denn die
enormen Gefahren der Umwelt bekommen wir bzw. andere täglich zu spüren. Der
offenbar sicherste Weg für die Umwelt und deren Schutz sowie für das Überleben
der Menschen sind offenbar Rückzug, Einsicht und unberührtes Überlassen.
Die
Eindringlichkeit, mit der versucht wird, dies zu ermögliche, ist nicht nur ein
Erfolg der unermüdlichen Aktivisten, die zu Lande und zu Wasser, im Orbit und
in der Atomdebatte aufopferungsvoll kämpfen. Es ist ebenso ein Erfolg der
Aufgeklärtheit breiter Volksschichten, verbunden mit der Einsicht von
Verantwortlichen und in ganz besonderem Maß mit dem Verhalten jedes Einzelnen.
Ich bin bemüht, bewusst oder unbewusst, nach den Maßstäben einer neuen eigenen Zeit für den Umweltschutz und einer neuen anderen Zeit, die dem Umweltschutz entspringt und mir zugutekommt,
zu leben und zu handeln und auch andere anzustiften, danach zu leben.
Es
werden dem Einzelnen nicht nur Respekt, Verständnis, Verzicht und z.B. Einsicht
abverlangt sondern es wird vielmehr, und das ohne akademische Debatten, dem Umweltschutz auch ein Eigenleben unterstellt.
Dieses Eigenleben muss, weil es sich um lebendige Natur handelt, es eigene
Existenzen aufweist, weil es über eigene Körper verfügt, vielleicht eigene
Seelen und eigenen Glauben usw. haben kann, auch als Ereignis wahrgenommen
werden. Ich möchte neu dieses Eigenleben „meiner
eigenen Zeit“ zuordnen, und daran mitarbeiten, teilhaben und es erleben
können.
Neu
daran ist, dass nicht mehr andere Zeit
zu meiner eigenen Zeit gemacht wird
sondern dass ich Gelegenheit bekomme, dem Umweltschutz meine eigene Zeit als
seine eigene Zeit zu überlassen.
Respekt,
Verständnis, Verzicht und z.B. Einsicht sind einige der Schlüsselworte und
Handlungen die diesen nachhaltigen und nach außen getragenen Frieden zwischen
mir und dem Umweltschutz Rechnung tragen sollen. Leider werden diese
Notwendigkeiten noch von zu vielen Umweltgegnern nicht ernst genug genommen und
es wird weiterhin versucht, nicht nur mir sondern auch dem Eigenleben des
Umweltschutzes deren andere Zeit als
dessen eigene Zeit einzuverleiben.
Ein
weitere Aspekt, Jahrzehnte alt, ist der permanente Ruf nach Einhaltung der Menschenrechte. Es ist ein Kampf gegen
alles, Vorurteile, Macht vor allen Dingen und bleibt doch eine ständig sich
wiederholende Forderung nach Einhaltung. Die Einschätzung dieser fundamentalen
Wichtigkeit und ihrer Wirklichkeit, einfach, weil es so sein muss, verlangt
ebenfalls meine eigene Zeit. Sie darf
nicht von unwürdiger anderer Zeit
ersetzt werden. Es darf nicht sein, dass meine eigene Zeit, die Wahrnehmung der Menschenwürde, durch andere Zeit, die Vorurteile, Macht zur
Nichteinhaltung von Menschenrechten benutzen und beinhalten und Lügen
verbreiten, verleugnet wird.
Hier
ist ein Bewusstseinswandel auf vielen Ebenen notwendig. Die Einsicht
Menschenrechte zu verstehen und einzuhalten und darüber nachzudenken ist so
überlebenswichtig wie das Aufstehen für den Schutz der Umwelt.
Ohne
geschützte Umwelt sinkt der fundamentale Menschenrechtsgedanke in eine
Zweitrangigkeit, mit ihr aber wird er hervorragend für jeden Menschen.
Ich
bin bemüht, diesem Rechtsgedanken Leben, Eigenleben, eigene Zeit, zu vermitteln, ihn für mich zu erobern, ihn nicht in
Frage zu stellen. Diese eigene Zeit
zu verschenken ist völlig neu für mich. Sie soll den Rechtsgedanken zu Leben,
zu Eigenleben, verhelfen.
Die
Eindringlichkeit, mit der dieses allgemein geschieht, ist nicht nur ein Erfolg
der unermüdlichen Menschenrechtsaktivisten, die in vielen Ländern
aufopferungsvoll kämpfen und leiden. Es ist ebenfalls ein Erfolg der
Aufgeklärtheit breiter Volksschichten, verbunden mit der Einsicht und deren
Verbreitung durch viele Verantwortliche und in ganz besonderem Maß des
Verhaltens jedes Einzelnen, der bewusst oder unbewusst nach den Maßstäben einer
eigenen Zeit und einer anderen Zeit jedem ein menschenwürdiges
und menschengerechtes Leben sichern und garantieren möchte.
Ein
gewagter Sprung führt mich nun zu der Wahrnehmung sogenannter künstlicher, virtueller oder für mich
auch imaginärer Intelligenz.
Künstlich deswegen, weil sie nicht durch natürliche Vorgehensweise sondern
durch technische Prozesse entsteht, virtuell, weil sie zusätzlich auch ohne
Materie aber im sichtbaren Bereich bestehen und funktionieren kann und
imaginär, weil sie eigentlich eine Folge von Abläufen ausgesuchter Algorithmen
ist, denen ich keine Intelligenz zusprechen kann. Dabei steht der Begriff
Intelligenz fast im luftleeren Raum der, gleich einer Nebelkammer, von den
Spuren schneller Vergänglichkeit wie z.B. soziales Denken, Fühlen, Sympathie,
Empathie, Mitleid, Liebe und vielleicht Glauben durchkreuzt wird. Das soll ein
Einwand sein und keine Beschreibung dessen, was Intelligenz für mich bedeutet.
Der
heute gängige Ablauf von Algorithmen ist oft so erschreckend ermüdend,
ernüchternd und schnell langweilig, was leider auch im „richtigen Leben“
vorkommen kann, dass die Frage nach Intelligenz eigentlich nicht oder noch
nicht gestellt werden darf. Vielleicht sind die Fragen nach bequemer Anwendung,
leichtem und einfachem Gebrauch und Verbrauch sinnvoller angebracht. Es lassen
sich überraschende Ergebnisse erzielen, z.B. Sprengroboter, Gehirnoperationen
am Bildschirm, autonome Fahrzeuge, Altenpflegeassistenten usw. usw. bis hin zu
aktiven Marssonden. Trotzdem sind aktive und passive Intelligenz für mich in
diesem Zusammenhang nicht nachvollziehbar bzw. erkennbar.
Meine
Wahrnehmung und Begegnung eines Ereignisses von sogenannter „künstlicher
Intelligenz“ lässt eigene Zeit
vergehen. Dabei weitet sich meine Wahrnehmung über den Umweg, sogenannte
künstlicher Intelligenz zu erleben, schnell aus auf die enorme Geistesleistung
der Produzenten, Hersteller und Entwickler. Nur durch sie nehme ich eigene Zeit wahr, auch wenn deren Geräte
in der Lage sind, mir scheinbar freundschaftlich die Hand zu geben.
Eifersucht, Krankenhaus und Friedhof
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Eifersucht, Krankenhaus und Friedhof weisen im Zusammenhang von eigener Zeit, anderer Zeit und meiner
eigenen Zeit seltsame Gemeinsamkeiten auf.
Eifersucht
hat immer Verlustängste im Schlepp. Sie quält den Menschen mit Selbstvorwürfen
wie: „ es ist alles meine Schuld, hätte ich doch oder hätte ich nicht..“ und
macht ausnahmslos den verhängnisvollen Sprung in die Vorstellung, etwas
besitzen zu müssen. Meistens ist es die Liebe eines anderen Menschen, ja dessen
Besitz mit Recht zu beanspruchen und den anderen gleichzeitig absichtslos oder
absichtlich zu entmündigen. Eifersucht ist die Wahrnehmung eines Ereignisses,
z.B. der Begegnung eines anderen als meine eigene Zeit zu empfinden und dabei
die andere Zeit, nämlich der
Wahrnehmung desselben Ereignisses durch den anderen oder die andere, zu
ignorieren.
Die
Wahrnehmung als meine eigene Zeit zu empfinden, ist vielleicht
gar nicht zu abwegig, weil Eifersucht schnell zu einem festen Wesensbestandteil
eines Menschen werden kann. Das kann aber trotzdem nicht richtig sein, weil es
sich eindeutig um die Wahrnehmung eines außerhalb des eigenen Ichs befindenden
Ereignisses handelt, dessen zeitliche Auswirkungen nur den Schein erweckt, es
handle sich um eine persönliche substantielle Wahrnehmung. Es wird in diesem
Zusammenhang nicht von einer Veranlagung eines Menschen gesprochen. Das wäre
ein ganz anderes Thema.
Es
handelt sich also eindeutig um eigene
Zeit die wahrgenommen wird. Schlimmer noch, der oder die Eifersüchtige
begeht Raub an anderer Zeit, das ist eigene Zeit, die vom Eifersüchtigen
seinem Gegenüber geraubt wird und die sein Gegenüber nun nicht mehr wahrnehmen
soll vielleicht sogar nicht mehr kann.
Eifersucht
ist ein klassischer Zeitdieb.
Im Krankenhaus ist jemand als Patient oder
als Besucher, wenn es nicht sowieso sein Arbeitsplatz ist. Von letzterem sei
hier aber nicht gesprochen.
Hauptsächlich
betrachte ich den Patienten, der in Verzweiflung oder mit viel Einsicht und
Verständnis das Haus aufsuchen muss. Beide Situationen liefern den Patienten
einer gewissen Willkür und Herrschaft des Personals und der Ärzte aber auch
einer enormen und manchmal ungewohnten Umsicht und Versorgung aus. Das erleben
viele Patienten als neu und fühlen sich trotzdem, entmündigt. Schlimmer bzw.
gänzlich anders ist jedoch das Bewusstsein, einem Leiden, einer Krankheit
ausgeliefert zu sein. Das ist scheinbar eine fundamentale Wahrnehmung meiner eigenen Zeit. Versagensängste,
Verlustängste, Todesängste sind eigentlich die unvermeidlichen
Begleiterscheinungen und werden auch als solche aufgenommen. Selbst positive
Trotzhaltungen und Einstellungen zum Kranksein ändern daran wenig. Diese
Empfindungen trügen, denn die Angst wird schnell als Versagen und eigene Schuld
und Ohnmacht interpretiert. Der menschliche Körper war und ist einem Angriff unmenschlicher,
schädlicher äußerer oder innerer erkrankender Einflüsse begegnet, und es ist
tatsächlich eine Wahrnehmung von Ereignissen der eigenen Zeit und nicht wie angenommen, meiner eigenen Zeit.
Der
Patient sieht sich eigentlich immer, seit dem Beginn der Krankheit oder dem
Beginn des Krankenhausaufenthaltes, auf dem hoffentlich kurzen Weg der
Behandlung und mit dem Ziel der Entlassung.
Die
Verantwortlichen des Hauses sehen und übernehmen ihre Aufgabe aber in der
begleitenden und behandelnden Verantwortung für den Patienten, sogar mit dem
manchmal unvermeidlichen, unausweichlichen Ende als Ziel. Sie hinterfragen
nicht Schuld oder Unschuld sondern sachliche Umstände, Verhaltensweisen,
Heilungsmöglichkeiten usw. Sie sind bemüht, ihre Wahrnehmung der Ereignisse in
ihrer eigenen Zeit dem Patienten als
seine eigene Zeit aufzudrängen. Sie
ist aber andere Zeit für den
Patienten. Die Verantwortlichen werden so, selbst und sogar in edler Absicht,
zu Zeitdieben am Patienten. Sie begehen Raub an anderer Zeit, das ist die eigene
Zeit des Patienten, die ihm geraubt wird und die er nun nicht mehr
wahrnehmen soll und oder auch vielleicht, weil er es nicht mehr kann.
Verantwortliche
in Krankenhäusern sind meistens klassische Zeitdiebe.
Auf
dem Friedhof und an manchen öffentlichen
Gedenkstätten herrscht viel Erinnerung und schnell Vergessen. Grabsteine,
Holzkreuze und andere Gedenkzeichen sollen nicht nur festhalten, wer hier ruht,
sondern auch, jedenfalls ist das für viele wichtig, was passiert ist und dass
der oder diejenige in Frieden ruhen soll. Hauptsächlich aber soll wohl
Erinnerung stattfinden, Ruhe und Besinnlichkeit einkehren. Sind die
unmittelbaren noch lebenden Bezugspersonen auch dessen müde, stellt sich
Vergessen ein. Es können ja eigentlich auch keine Wahrnehmungen neuer
Ereignisse in eigener Zeit für den
Besucher stattfinden. Es vergeht aber auch auf dem Friedhof eigene Zeit, d.h. es erfolgt die
Wahrnehmung von Ereignissen. Die finden sehr oft durch neues Nacherleben von
Vergangenem statt.
Meine eigene Zeit hat in den Trauernden immer Erlebnisse konserviert.
Die können in neuem Gewand zu neuem Leben erweckt und so neu zu eigener Zeit werden. Ist dies gar nicht
der Fall, wird der Besucher zu einem neugierigen Spaziergänger, der vielleicht
ein Motiv für eine Melodie, ein Bild oder nur Entspannung sucht. Viele andere
Besucher bestehen jedoch aus Gärtnern, Gartentestaltern sowie den Bestattern.
Sie bilden ein Heer, welches besonders im Trauerfall scheinbar Hilfe und Trost
spenden will und soll. Sie drängen sich aber in erster Linie auf mit
Wahrnehmungen anderer Ereignisse, also anderer
Zeit, die sie dem Trauernden, dem Kunden, als deren Wahrnehmungen von
Ereignissen in eigener Zeit anbieten
oder aufzudrängen. Dem Trauernden wird die Gelegenheit, diesbezügliche
Wahrnehmung in eigener Zeit zu
machen, genommen. Auch hier sind die scheinbaren Helfer, Tröster, Bestatter und
Grabredner klassische Zeitdiebe. Wie weit es vertretbar ist, auch die Vertreter
von Religionen und Freidenkern dazu zu zählen, mag jeder für sich entscheiden.
Schmerzen, Leiden, Phantomschmerzen, Seelenqualen
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Es
gibt verschiedene Arten von Schmerzen.
Das können Phantomschmerzen sein,
hauptsächlich körperliche aber auch Seelenqualen.
Dabei rätselt die Welt herum, was Seele ist und spricht trotzdem gelassen von
seelischen Schmerzen. Ganz grob könnten die Phantomschmerzen dazu gerechnet
werden. Das geht aber nur, weil sie körperlich nicht direkt sondern nur
indirekt befunden und behandelt werden können. Ob man das so einfach auch von
Seelenqualen sagen und begründen kann, entzieht sich meiner Kenntnis.
Meine
Erfahrungen beruhen und beziehen sich auf körperliche Schmerzen. Die sind
sicher eine Wahrnehmung eines tief in mir verankerten Ereignisses, sie gehören
immer zu meiner eigenen Zeit. Ob sie
das bleiben, hängt davon ab, ob ich es zulasse, dass ich mich zum Opfer meines
an dieser Stelle versagenden Körpers mache oder machen lasse und ob ich diese
Opferrolle annehme. Nehme ich sie an, empfinde ich weiterhin Schmerzen, die ich
behandeln kann oder eben nicht.
Nehme
ich sie nicht an, mache ich mich in Demut oder mit Unmut zum Leidenden, der
seine Rolle mit all seinen Leiden
als unvermeidlich verstehen kann bzw. sich selbst zum Widerstand aufruft und
dabei keine oder kaum Verlustängste verspürt oder sich das wenigstens einredet.
Schmerzen
und Leiden können also möglicherweise ein sehr großer Unterschied sein.
Wahrnehmung
von Schmerzen ist meine eigene Zeit.
Wahrnehmung von Leiden kann mir völlig neue Ansichten über Vergänglichkeit,
Menschsein und dessen Wahrnehmung sowie Erträglichkeit bringen. Diese neuen
Wahrnehmungen sind die von Ereignissen, also eigene Zeiten. Sie können sich so nicht in mir verankern und mein
eigenes Ich bleibt unberührt. Ich vermag aber auch soweit zu gehen, dass meine
vermeintliche Seele in diesem Zusammenhang Wahrnehmung meiner eigenen Zeit ertragen muss und dass Phantomschmerzen zu
Wahrnehmungen eines Ereignisses, also zu eigener
Zeit, werden.
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Es
ist für mich immer wieder aufregend über Liebe
zu reden. Aufregend, weil Liebe Ausnahmesituationen schaffen kann. In der Liebe
wird meistens von zwei Menschen und nicht von einem gesprochen. Bei einem geht
es um die Beschreibung seiner Liebe zu jemandem, aber bei beiden geht es um
Liebe unter Liebenden. Das ist natürlich etwas anderes und ein großer
Unterschied.
Ich
meine die Liebe zwischen zwei Menschen.
Jeder
dieser Liebenden ist sich sicher, nichts oder alles von und über den Geliebten
oder die Geliebte zu wissen, alles oder nichts vorherzusehen und alles oder
nichts zu gewinnen oder zu verlieren. Was das ist, alles oder eben nichts,
steht in den Sternen oder auf einer ganz geheim Wunsch- und Erfüllungsliste,
die dem oder der Geliebten nur mit Ängsten oder sehr viel Mut und Hoffen
unterbreitet wird. Die Erfüllung ist dann auch Bekenntnis und Bestätigung.
Zwischen eigene Zeit und andere Zeit kann nicht unterschieden
werden. Ein Gefühlschaos schafft zuvor diese enorme Verwirrung. Leider geben Außenstehende
oft genug keine Ruhe und teilen gewünschte, aber meistens ungewünschte und
unerwünschte Kommentare aus. Die Kommentare sind zu häufig Wahrnehmungen eines
anderen und sind damit andere Zeit.
Die
Liebenden schauen in Gemeinsamkeit auf ihre Liebe und nicht als einzelne Wesen.
Sie befinden sich in einem Zustand, der scheinbar nur Gemeinsamkeiten für sie
bereit hält. Die Wahrnehmung von Ereignissen jedes der beiden scheint pausenlos
mit der Wahrnehmung der oder des Geliebten komplett überein zu stimmen. Diese
Übereinstimmung findet bei jedem in eigener
Zeit statt und wird, wegen der erlebten Übereinstimmung, nicht von dem
jeweiligen Partner als andere Zeit
sich selbst gegenüber erlebt und verstanden sondern als gemeinsame eigene Zeit. Es scheint, dass die
Geliebten ineinander leben und so gemeinsam und gleichzeitig eigene Zeit erleben also Ereignisse
gleichzeitig wahrnehmen. Sie nehmen sogar getrennt voneinander Ereignisse wahr,
die für sie unbedingt und gleichzeitig eigene
Zeit zu sein scheinen.
Wenn
die äußeren Umstände und Verhältnisse, z.B. gleiches oder ergänzendes
Interesse, gleiche oder ergänzende Bewunderung von Schönheit, Können, Wissen,
Geschicklichkeit der oder des Geliebten, seiner oder ihrer Liebesfähigkeit,
Liebesbedürfnisse, Liebes- und Leibesgeschenke sowie dessen oder deren
Eigenliebe sowie auch wirtschaftlichen Verhältnisse sich ergänzen und diese
Ergänzungen die Erfüllung langer, schönster Träume und Wünsche sind, dann
versteht das Liebespaar die meisten Ereignisse als Wahrnehmungen nur in eigener Zeit passierend. Andere Zeit fügt sich so bescheiden,
rücksichtsvoll und nahtlos in eigene Zeit,
dass ein hohes Glücksgefühl mindestens einen der beiden Partner meistens aber
sogar beide für lange und sogar sehr lange Zeit beflügelt vergessen und
übersehen lässt, dass eigene Zeit und
andere Zeit sich scheinbar
überlagern.
Erst,
wenn sich im Laufe der Zeit oder aus anderen Gründen herausstellt, dass eigene Zeit und andere Zeit, die des Partners oder bei einem selbst,
unterschiedlich und nicht mehr so überdeckend sind, oder sich die verschiedenen
Zeiten selbst bemerkbar machen, kann leicht aus Liebe Zugehörigkeit, Akzeptanz,
Gewohnheit, liebevoller aber bewusster Umgang oder sogar der Wunsch nach
Trennung entstehen.
Das
aber ist ein ganz anderes Kapitel.
Zuneigung, Abneigung und Widerwillen
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Zuneigung, Abneigung und Widerwillen gehören für viele Menschen
zum Gefühlsleben des Alltags. Zuneigung ist dabei ein Bonbon, den ich gerne
genieße. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass meine Zuneigung willkommen
ist, und ich die Zuneigung eines, einer anderen akzeptieren kann. Akzeptieren
heißt, dass ich in beiden Fällen die Wahrnehmung eines angenehmen Ereignisses
in eigener Zeit erlebe, mein Ich muss
also so berührt werden, dass sich im besten Fall sogar die eigene Zeit umwandelt in meine
eigene Zeit. Zuneigung zu verinnerlichen ist ein bewusstes Erlebnis, ein
bewusstes Wahrnehmen eines Ereignisses, das mein Ich erweitern kann.
Abneigung grenzt an Abwehr.
Abneigung
wächst fast immer, langsam oder schneller, und ist bei den seltensten
Gelegenheiten eine plötzliche Wahrnehmung eines Ereignisses. Ist dies jedoch
der Fall, dann spielen oft Vorurteile eine Rolle. Vorurteile, die begründet
sein können in körperlichen, geistigen oder seelischen Erfahrungen, welche mich
zum vermeintlichen Erkennen und Wiedererkennen von Abneigung verleiten. Das
können Aussehen, Kleidung, Stimme, Geruch usw. sein. Meine Reaktionen können
sich in Ablehnung, Unhöflichkeit, Ignoranz oder auch Wut äußern. Sie sind
angeboren, anerzogen oder aus Bequemlichkeit ein fester Bestandteil meines
eigenen Ichs.
Die
Abneigung an sich entsteht durch Wahrnehmung von Ereignissen, welche mir andere
aus ihrer anderen Zeit aufdrängen.
Sie versuchen gleichzeitig, meine bereits vorhandene eigene Zeit zu dieser, ihrer Wahrnehmung, zu verändern, manchmal
allerdings so stark, dass es mir auffällt, und ich mich schließlich dagegen
wehre oder es mit Groll im Herzen ertrage. Leider muss ich oft genug meine
Abneigung gegen unterdrückte eigene Zeit
gewähren lassen und schaff es nur in den seltensten Fällen, dass die
Wahrnehmung des Ereignisses aus anderer
Zeit nicht bis zu mir vordringt. Wut entsteht so am allerwenigsten. Ich
behalte mir einfach vor, den Verursacher oder die Ursache der Ablehnung
irgendwann zu vergessen. Damit, das weiß ich, kann ich mir Platz für die
Wahrnehmung neuer eigener Zeit also
neue Zeit schaffen.
Widerwillen überrumpelt mich spontan. Widerwillen hat für mich viel
mit Ekel zu tun. Eklige Dinge, Schleim, Auswurf, völlig unangemessene,
menschenverachtende Witze, auch Tiere, z.B. Schlangen, Skorpione, alle Wesen,
die mir hinterhältig vorkommen, obwohl sie es sicher nicht sind, sondern ihr
Wesen von mir missverstanden ist, erzeugen das Gefühl sich in mir etwas
sträuben zu lassen. Sich zu sträuben heißt für mich auf Wahrnehmungen meiner eigenen Zeit zu stoßen, deren
Herkunft mir unerklärlich und deren Ursprung rätselhaft ist. Die Existenz all
dessen in mir und zu meinem Ich gehörend, löst Entsetzen aus. Am schlimmsten
aber ist die Gewissheit, dass dieser Widerwillen zu mir gehört, ein Teil von
mir ist und ich mich in einer Art von Perversität mit Lust zu ihm bekenne.
Wahrnehmungen von Ereignissen, scheinbar durch andere, also andere Zeit, die derartig mit mir
verhaftet sind, dass sie meine eigene
Zeit sind, möchte ich nicht missen. Sie sind mir so hassgeliebt und
peinigend verworfen, dass sie einen eigenen, geschlossenen Käfig in mir haben.
Deren Bewohner werden von mir gefüttert.
Dieser
besondere Teil meiner eigenen Zeit
gibt mir andererseits z.B. in ungewöhnlichsten Situationen die neutrale Kraft,
menschliche Körper, die verletzt sind, wie eine Sache zu behandeln, ihnen
wertfreie Hilfe zu geben, oder die von mir abweichenden Meinungen zu
akzeptieren ohne zu widersprechen oder Andersartigkeit wie Hautfarbe,
Gewohnheit und Gebräuche als gegeben hinzunehmen. Blut und heraustretende
Körperteile werden von mir versachlicht und ich bin in der Lage, das
Erforderliche immer, mit beruhigenden Worten für die Opfer, und notfalls für
mich selber zu tun. Gedanklich ist mir der Widerwille ein Teil meiner eigenen Zeit, alles andere sind
Wahrnehmungen von Ereignissen in eigener
Zeit.
Da
beide Bereiche zeitlich getrennt sind, können sie sich in mir nicht
zerfleischen.
Treue,
Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Treue und Aufrichtigkeit sind für
mich wie das Gehen durch einen Glockenwald. Von überall her hör ich es läuten,
doch ich erfahre nicht, woher das Läuten kommt.
Treue
und Aufrichtigkeit gehören zu den fundamentalsten Erwartungen eines Menschen an
einen anderen, insbesondere an einen Partner.
Treue
und Aufrichtigkeit können nur als Bestätigung oder Enttäuschung meiner
Erwartungen zu Wahrnehmungen von Ereignissen in eigener oder in anderer Zeit aber
nicht in meiner eigenen Zeit, werden. Sie sind und bleiben Erwartungen, sind
vielleicht Inhalte von Erzählungen oder Bezeugungen anderer aus deren
scheinbaren Wahrnehmungen von Ereignissen in anderer Zeit. Aber auch das können nur Wahrnehmungen von Untreue
oder Unaufrichtigkeit, also nicht von Treue und Aufrichtigkeit, sein.
Eigenartiger
Weise erfahre ich durch eigene Wahrnehmung Treue nur an mir selbst: „Ich bin
treu“. Das ist dann fast doch die Wahrnehmung eines Ereignisses in meiner eigenen Zeit, aber eben nur
solange wie ich mich selbst nicht in Gefahr bringe, untreu zu werden oder meine
Treue von außen bedroht wird. Das verhindert schon meine Treue als Wahrnehmung
eines Ereignisses in meiner eigenen Zeit zu
erleben.
Treueerwartungen
müssen von Erwartungen an Aufrichtigkeit insofern unterschieden werden, als
Treue zwar Aufrichtigkeit einschließt, Aufrichtigkeit aber durchaus nicht
Treue. Wer z.B. Untreue bekennt, ist immer aufrichtig. Jemand kann aber
aufrichtig und trotzdem untreu sein. Allein schon, wenn ihm Treue nichts
bedeutet. Treu und dabei unaufrichtig könnte kaum jemand sein, es sei denn er
lügt.
Treue
und Aufrichtigkeit kann ich niemals an einem anderen Menschen als Wahrnehmung
eines Ereignisses in eigener Zeit erfahren.
Im günstigsten oder auch ungünstigsten Augenblick kann ich aber bei einem
anderen Menschen Untreue bzw. Unaufrichtigkeit als solches Ereignis wahrnehmen.
Aufrichtigkeit
darf oder sollte nicht mit Ehrlichkeit
verwechselt werden. Bestätigung oder Enttäuschung von Aufrichtigkeit kann zum
Wahrnehmen von Ereignissen in eigener
Zeit oder in anderer Zeit werden.
Ehrlichkeit ist damit zwar vergleichbar, aber sie ist immer ein Appell an das
Gewissen. Das könnte ich von Aufrichtigkeit auch behaupten. Trotzdem kann
Ehrlichkeit nur die Wahrnehmung eines Ereignisses in meiner eigenen Zeit, meines eigenen Ichs sein. Die Wahrnehmung von
Ehrlichkeit als ein Ereignis in eigener
Zeit oder anderer Zeit ist nur, ähnlich
wie bei Treue und Aufrichtigkeit, als Bestätigung oder Enttäuschung meiner
Erwartung, möglich.
Eine
solche Wahrnehmung in anderer Zeit wird
in einer Bandbreite von Dummheit bis totalem Eigenschutz interpretiert.
Künstler, Künstlerinnen und Kunst
Zur Erinnerung:
Zeit
ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein
Ereignis.
Meine eigene
Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die
Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene
Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Eine
Ausnahmestellung unter den unterschiedlichen, aber stets besonderen Arten der
Wahrnehmung von meiner eigenen Zeit,
bilden Künstler. Selbst die
Menschen, die ohne ihr wissentliches Zutun Kunst
produzieren, gehören zu dieser fantastischen Gruppe. Es heißt, dass die größten
Künstlerinnen und Künstler sowieso im Verborgenen blühen. Es ist müßig
aufzuzählen, welche Arten der Kunst ich im Kopf habe oder auch nicht. Letzteres
erspart es mir, beteiligte Künstlerinnen und Künstler verschiedener Gruppen der
Scharlatanerie zu verdächtigen. Aber auch die könnte eine bestimmte Kunst sein.
Künstler,
denen ihre Begabung bewusst ist, leben nicht immer nur in der Wahrnehmung von
Ereignissen in ihrer eigenen Zeit und
sind darum von sich begeistert sondern betätigen sich in der Regel auch als
raffinierte Zeitdiebe. Z.B. rauben sie Musen, Modellen, Gleichgesinnten, der
Natur, Gönnern usw. usw. ohne Unterlass durch Wahrnehmungen von Auffälligkeiten
in eigener Zeit alles, was ihrem künstlerischen,
psychischen und physiologischen Trieb nützlich sein könnte. Da sie in dieser
Absicht selten zerstörerisch sind, und ihre Opfer meistens keine
diesbezüglichen Wahrnehmungen von Ereignissen in ihrer Zeit oder ihrer eigenen Zeit haben, fällt ihr
Handeln nicht nur nicht immer auf sondern wird auch sehr oft wohlwollend
gesehen, beschmunzelt und sogar unterstützt.
Schlimmer
jedoch und viel brutaler ist die Ausbeute, die Künstler zu oft an sich selber
durch Wahrnehmungen in ihrer eigenen Zeit
an ihrem Ich durchführen. Auf Selbstzerstörung wird nur selten Rücksicht
genommen. Die eigenen Bedürfnisse, wie Hunger, Verdauung, Durst und die Sorge
um Mitmenschen werden oft vernachlässigt.
Sex
dagegen und Gewinn werden bei Künstlern großgeschrieben.
Ihr
Ego soll dauerhaft und sich mehr und mehr bereichernd, zufrieden gestellt
werden. Enttäuschungen sind dadurch vorprogrammiert. Nichts ist ausreichend,
und die Schuld liegt zu oft bei den anderen, wenn es nicht nach ihren
Vorstellungen geht. Wer ihnen nicht gleich zu Füßen liegt und nicht vor
Bewunderung, die sehr oft angemessen wäre, aber aus Unwissenheit und
Verständnislosigkeit nicht erfolgen kann, begeistert ist, wird abgewertet und
aus ihrem Dunstkreis und wieder zurück in ein Allerweltsgeschehen verbannt.
Andererseits werden Claqueure zu Busenfreunden und Mäzene sowie Gönner erst
recht. Abgeklärte Künstler geraten dann schon einmal in die wohlwollende
Auffassung, Wahrnehmungen in anderer Zeit,
so dumme Sprüche wie: „Das ist aber schön,“ oder „Ist es für Sie anstrengend so
begabt zu sein“? sich auf diese Weise in ihre
eigene Zeit einverleiben zu wollen.
Damit belügen sie zwar die Maxime, dass Kunst eigentlich wertfrei sein soll,
aber es ist ja eine Wahrnehmung in hochgradig ihrer eigenen Zeit und fällt niemandem auf. Die Gefahr, die hier
lauert, könnte sein, dass der Ideenreichtum des Künstlers oder seine
künstlerische Unabhängigkeit gefährdet werden. Das schreckt viele von solchen
Vorhaben ab.
Hinzu
kommt, und das wissen Künstler auch, dass das alles nur solange währt wie diese
von ihnen bestohlenen Menschen ihrerseits keine Wahrnehmung minderwertiger Art
in eigener Zeit oder anderer Zeit
gegen sie kundtun. Damit würden sie für den Künstler wertlos, eigentlich
bedeutungslos.
Ein
Künstler möchte, dass seine Werke von anderen wahrgenommen werden und zwar als
deren eigene Zeit und zu
Bestandteilen deren eigenen Ichs mutieren. Insofern ist es naheliegend, die eigene Zeit eines Künstlers, mit der
eines Diktators zu vergleichen.
Künstlerinnen schreckt eine solche Denk- und Vorgehensweise
meistens ab. Für sie gibt es in Sachen Kunst in erster Linie die Frage nach dem
Überleben ihrer Kunst, d.h. ihre Werte sind auch Wahrnehmungen in ihrer eigener Zeit. Es gilt nur das Horchen auf ihr Ich, und sie sehen
darin eine Bestimmung, nicht unbedingt ihre Begabung. Morbide Blumenbilder,
verwelkende Tulpen zu malen, ist für viele Künstlerinnen eine reine
Daseinsbestätigung. Die und ihre Begabung halten sie ohnehin für fraglich,
zerbrechlich und nicht unbedingt für beständig. Künstlerinnen sind sehr geneigt
durch Wahrnehmung neben ihrer eigenen Zeit, also dem Horchen auf ihr
Ich, auch eigene Zeit, das sind
Wahrnehmungen von Spiegelungen der Ereignisse ihres Seelen-und
Künstlerinnenlebens in ihrer eigenen Zeit
festzustellen und festzuhalten. Zeitendiebstahl ist nicht ihre Sache. Die
Gratwanderung, zwischen Fangen und selbst gefangen zu werden, scheint ihnen
dabei anscheinend zu gefährlich. Die damit verbundenen Risiken sind ihnen
einfach zu groß. Sie kümmern sich kaum um die Wahrnehmung von Ereignissen in anderer Zeit auch wenn sie noch so oft
dazu verleitet werden.
Das
hingegen ist für die meisten Künstler langweilig und nicht erstrebenswert.
Verführerisch, überzeugend, herrisch.
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Mit
den drei Worten verführerisch,
überzeugend, herrisch können ganze Welten beschrieben werden. Als Wörter
sind sie fast Klischees, als Worte und Wahrnehmungen von Ereignissen in meiner eigener Zeit können sie aber den Wunsch nach Anwendung von Macht
vermitteln.
Ich
unterscheide zwischen der Absicht, Macht ausüben zu wollen und dem Drang nach
eigener Macht. Der Drang nach eigener Macht ist im eigenen Ich begründet und
wird zur Wahrnehmung von Ereignissen in meiner
eigenen Zeit.
Verführerisch zu sein, unterstellt man gerne Menschen, die in anderer Zeit Mitmenschen mit reizenden
Wahrnehmungen von Ereignissen als in deren
eigener Zeit, Angebote machen. Angebote wie z.B. problemlos einzukaufen,
eine Belohnung zu erhalten oder, in den meisten Fällen durch auffällige derzeit
gängige Schönheit, Klugheit, Kleidung, besonderes Aussehen, akrobatisches
Auftreten usw. einem Mitmenschen wenigstens Bewunderung abzugewinnen. Der
Mitmensch versteht auch zunächst, dass das alles unberührbar und unerreichbar
ist und wohl bleiben soll. Das wäre nicht schlimm soweit, wenn er sich nicht in
unbescheidener Weise und in der Wahrnehmung dieses Ereignisses schließlich
mehr, viel mehr als Bewunderung zu schenken, davon versprechen würde.
Der
oder die Verführer drehen so geschickt die Verhältnisse zu ihren Gunsten, dass
bei ihrer gezielten oder naiven Aktivität, nämlich verführerisch zu sein, der
Mitmensch in eine wenigstens moralische Schuldfalle gerät: „Warum hab ich es
nicht so gut wie der oder die“? Wird der Mitmensch aktiv und fordert die
Erfüllung von scheinbaren Versprechen ein, muss er feststellen auf wie dünnem
und glattem Eis er sich bewegt. In seiner Wahrnehmung von Ereignissen,
heraufbeschworen durch die oder den Verführer, verwechselt er die höchst eigene Zeit des Verführers oder der
Verführerin mit seiner eigenen Zeit,
und glaubt schnell, dass es sich um die Wahrnehmung von Ereignissen in seiner eigenen Zeit handelt. Darauf baut
er fälschlicherweise. Verführung übt so auf ihn ihre Macht aus und lässt ihn
glauben, im eigenen Ich, in seiner
eigener Zeit, zu sein. Diesen Irrtum erkennt er nicht. Verführerisch zu
sein, wird von vielen Mitmenschen bis zur Selbstaufgabe bewundert. Der
verführte Mitmensch erkennt die Verführung nicht als Wahrnehmung eines
Ereignisses in eigener Zeit. Für ihn
ist Verführung seine eigene Zeit
geworden.
Überzeugend zu sein, hat auch viel mit Macht zu tun. Ich kann mit
guten Gründen versuchen, zu überzeugen, aber auch mit hässlichen Absichten und
unwahren Behauptungen. Beide Möglichkeiten können bei gutem Glauben
Wahrnehmungen von Ereignissen in eigener
Zeit sein oder aber einfach auf Lügen oder Irrtümern beruhen. Bei einem
Autounfall z.B. kann ich behaupten, was ich will, und versuchen alle Schuld,
die ich vielleicht habe, von mir zu weisen. Immer bessere Untersuchungen und
Feststellungen in unserer Zeit wie DNA-Tests, Sachverständigengutachten,
forensische Mitarbeiter usw., alles Wahrnehmungen von Ereignissen in anderer Zeit, sind mir aber auf der
Spur, und es ist zu oft müßig, Unwahrheiten in die Welt zu setzen. Schwierig
wird es, wenn meine Wahrheit, meine Wahrnehmung von Ereignissen in eigener Zeit, mir nicht geglaubt wird
oder ich mich irre. Ich habe die Ereignisse in eigener Zeit im Kopf und kann sie nicht vermitteln. Überzeugend
sein zu wollen, heißt in erster Linie wertneutral zu beschreiben. Eigene Zeit kann ich aber nicht und
nicht wertneutral vermitteln. Ich kann auch keine Schuld oder Unschuld
vermitteln. Was bleibt ist der Weg der Sachlichkeit, einer extremen
Machtkomponente, die einzig überzeugend sein kann, weil sie in ihrer Beweiskraft
wiederholbar ist.
Herrisch zu sein hat außer mit Macht noch viel mehr mit
Unrecht zu tun. Unrecht ist in diesem Fall besonders gefährlich. Der herrische
Mensch verursacht in seiner und anderer Umwelt fast ausnahmslos großen Schaden,
bewirkt durch häufig zu rücksichtsloses Tun. Umwelt wird rigoros geschädigt.
Umwelt bedeutet in seiner Wahrnehmung von Ereignissen sowieso nur als in seiner höchst eigenen Zeit existierend.
Die nimmt er als Freibrief.
Der
Herrische wird von seiner Außenwelt fast ausnahmslos abgelehnt.
Die
gezeigte Ablehnung, wird vom herrischen Menschen jedoch als völlig falsch
auslegt und empfunden. Er erlebt seine Wahrnehmung von Ereignissen, wie die
Umwelt, als in höchstem Maß seine eigene
Zeit, als sein eigenes Ich. Damit bestätigt er sich selber auserkoren zu
sein, seine Einmaligkeit, seine Berufung zum Beherrschen anderer und der
Umwelt, nachhaltig. In dieser scheinbaren Einmaligkeit verlangt er von anderen deren eigene Zeit nicht nur in Frage zu
stellen, sondern er verbietet sie ihnen. Außerdem verlangt er unter allen
Umständen, dass Wahrnehmungen von Ereignissen in seiner höchst eigenen Zeit entweder mit Kusshand von anderen
angenommen oder ihnen mit Gewalt aufgezwungen werden. Seine Wahrnehmungen
müssen für jeden Mitmenschen zur Wahrnehmung deren eigener Zeit, deren eigenen Ichs werden. Es herrschen
kafkaeske Verhältnisse.
Alle
Einwände gegen den Herrischen empfindet dieser als Wahrnehmungen von
Ereignissen in anderer Zeit, die für
ihn einfach Ausreden sind. Er empfindet nicht das von ihm ausgelöste Unrecht
auf allen Ebenen. Das ändert sich, ohne von ihm so erkannt zu werden zusätzlich
im Augenblick der Ausübung von Gewalt in Anwendung von Macht.
Das
hat mit Stärke, wie oft von Anhängern behauptet wird, nichts zu tun. Stärke
bedingt die Wahrnehmung von Ereignissen in seiner
eigenen Zeit als Kraft und Mut
vielleicht als Anspruch auf Macht, aber nicht auf Unrecht.
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Politik als Wahrnehmung eines Ereignisses in meiner eigenen Zeit zu finden, ist
genauso ungewiss wie sie als Mitleid
dort zu entdecken. Beides wird für mich erst durch Wahrnehmungen von
Ereignissen in eigener Zeit, nämlich durch eigenes Handeln,
erfahrbar.
Handelnde Politik muss für mich Mitleid
einbeziehen. Ohne Mitleid bleibt sie reine Geschäftsführung. Solche Politik
wäre die Wahrnehmung von Ereignissen in anderer
Zeit und höchst einseitig. Politik ist ohne Handeln nicht vorstellbar, weil
Politik an sich kein Handeln nach sich zieht. Sie würde sich als theoretische
Frage nicht verselbständigen können. Ohne die Wahrnehmung eines Ereignisses in eigener Zeit, nämlich z.B. Mitleid,
würde sich handelnde Politik über längere Zeit nicht behaupten können. Es würde
Wesentliches fehlen. Durch Mitleid kann und wird die Theorie von Politik um die
Wahrnehmung von Ereignissen in eigener
Zeit erweitert. Solche Wahrnehmungen werden mit Dabeisein, durch Verstehen
und gezeigtes Mitleiden ergänzt. Ohne Mitleid kann zu wenig bewegt werden.
Politik muss und will aber bewegen, um so vielleicht zu verändern.
Repräsentanten
von Regierungen sind ja eigentlich immer gezwungen, sich aus der handelnden
Politik herauszuhalten. Ihr persönlicher Einsatz aber, z.B. durch Gründungen
von Hilfswerken, Halten mahnender Reden und sich von Leidenden ein eigenes Bild
zu machen, hat fundamentale Bedeutung und erregt Aufmerksamkeit, weil so dem
Vergessen und Übersehen entgegengewirkt werden kann. Handelnde Politik und handelndes Mitleid gehören
als Wahrnehmungen von Ereignissen in eigener
Zeit zusammen.
Mitleid wird, nur in der Wahrnehmung meiner eigenen Zeit, also nur nach eigenen Empfindungen handelnd,
zu einer Gefühlsfalle. Mitleid an sich zieht nicht zwangsläufig Handeln nach
sich. Solche Gefühlsebene ist höchst einseitig und wird sich auch nicht automatisch
in Aktivität verwandeln. Es fehlt eine wesentliche Wahrnehmung von Ereignissen
in anderer Zeit, nämlich Handeln.
Aber auch das wird nicht ausreichen, um erfolgreich zu sein, d.h. die Umstände
zu verbessern. Es fehlt die weitere Wahrnehmung von Ereignissen in anderer Zeit, nämlich handelnde Politik.
Ohne solche ist nichts nachhaltig zu verändern. Mitleid aber will genau wie
Politik etwas verändern und z.B. helfen und Eigenhilfe anstoßen. Dafür muss
auch sie handeln, um etwas zu bewirken.
Empfänger
von Geld- und Sachspenden haben zu oft einen ganz schlechten Ruf. Viele
Organisationen treiben Misswirtschaft mit den ihnen überlassenen Mitteln. Dem
Spender wird sehr oft nur eine vage Wahrnehmung, z.B. Berichterstattungen in
Wort und Schrift, von Ereignissen in
anderer Zeit übermittelt. Spender sind leider auch oft genug an neuen
Wahrnehmungen von Ereignissen in eigener
Zeit wenig interessiert. Dazu könnten z.B. das Sammeln von Erfahrung durch Beschaffen und Verteilen von
Lebensmitteln für Bedürftige sein. Das Desinteresse wäre vielleicht auf
moralischer Ebene zu diskutieren. Eine Bevormundung des Bedürftigen auf der
anderen Seite, was er mit den Spenden anzufangen hat, ist ebenfalls oft genug
Gegenstand heftigster Diskussionen. Das zu vertiefen ist hier aber nicht die
Absicht.
Handelnde
Politik und handelndes Mitleid müssen und sollten keine Gegensätze sein sondern
fruchtbare und wunderbare Vervollständigung trotz manchmal völlig
unterschiedlichen Zielsetzungen.
Zur
Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Verantwortung ist das Erkennen von Unselbständigkeit eines
Menschen. Sie ist die Wahrnehmung eines Ereignisses in meiner eigenen Zeit oder in eigener Zeit oder in anderer Zeit. Verantwortung zieht oft
Verpflichtung nach sich. Daraus kann verantwortliches Handeln erwachsen.
Verantwortung
darf nicht mit Gesetzestreue verwechselt werden. Gesetzestreue ist eine
Bürgerpflicht und beinhaltet große Verantwortung. Die ist hier aber nicht
angesprochen.
Hier
geht es um persönliche Verantwortung.
Verantwortung
kann plötzlich bewusst werden. Fast immer aber entsteht oder erwächst sie von
innen, also aus meinem eigenen Ich. Zumeist wird sie zuerst als ein Bedauern
eines Umstandes oder eines Verhältnisses bzw. einer Abhängigkeitssituation
wahrgenommen, wird dann aber als Tatsache oder Ereignis mir oder einem anderen
bewusst, um die bzw. um das ich mich kümmern muss. Sie verlangt meistens zu
handeln.
Verantwortung
endet erst mit der erreichten Eigenverantwortung. Die kann sowohl eine betreute
Person als auch mich selbst betreffen. Eigenverantwortung kann keiner Sache und
keinem Tier unterstellt werden. Daraus ergibt sich die Wahrnehmung des
Ereignisses, Verantwortung, immer in meiner
eigenen Zeit, wenn es mich, mein
eigenes Ich betrifft; in eigener Zeit, wenn
ich Verantwortung entdecke oder in anderer
Zeit, wenn ein anderer sie entdeckt.
Verantwortung
ist nicht übertragbar, nicht zu verschenken und z.B. nicht zu vererben. Nur das
Handeln aus Verantwortung kann mir abgenommen oder von einem oder mehreren
anderen übernommen werden. Es bleibt aber die Verantwortung immer in meiner eigenen Zeit, in eigener Zeit
und in anderer Zeit.
Die
sogenannte „Verantwortung für die Umwelt“ ist also richtigerweise ein Handeln,
das in die Eigenverantwortung eines jeden mündet. Umwelt selbst kann keine
Eigenverantwortung übernehmen, die kann ihr auch nicht übertragen werden.
Verantwortung
kann als Wahrnehmung eines Ereignisses in anderer
Zeit von mir entdeckt werden, wenn mir z.B. Handlungsbedarf auffällt. Bei
dem Gedanken an Verantwortung für mich oder jemand anderen, steht es mir immer
frei zu handeln oder nicht. Nur wenige Ausnahmen, z.B. die Pflicht Hilfe zu
leisten, unabhängig von einer Bürgerpflicht, könnten mich zwingen die
Wahrnehmung eines Ereignisses, Verantwortung, in eigener Zeit zu übernehmen und sofort zu handeln. Die von mir oder
dem anderen wahrgenommene Vielzahl von Ereignissen, z.B. Aufruf zu Spenden,
oder ins Wasser zu springen, um vielleicht jemanden zu retten, erschweren zu
oft die Entscheidung, ob ich handeln möchte oder nicht und, vor allen Dingen
die Antwort auf die Frage, was richtigerweise zu tun wäre.
Leider
ist ein derartiges Handeln, wenn es denn stattfindet, häufig mit eigenen oder
den Interessen anderer verbunden. Es wird so die Wahrnehmung, dass es sich ausschließlich
um Verantwortung handelt, verfälscht. Ja, dieser Irrtum zieht andere Fehler
nach sich und beeinträchtigt sehr das Auseinanderhalten von Wahrnehmung eines
solchen Ereignisses in meiner eigener Zeit oder in anderer Zeit. Zu schnell und oft zu gerne
wird eine Wahrnehmung eines Ereignisses bewusst, also absichtlich, oder auch
unbewusst, also in scheinbar verantwortungslosem Handeln, von meiner eigenen Zeit in andere Zeit übertragen
oder tatsächlich falsch wahrgenommen. Ich kümmere mich dann um das Handeln auf
Grund einer Verantwortung, die ich mir einrede und die mich vielleicht gar
nichts angeht oder vernachlässige eine, um die ich mich hätte kümmern sollen.
Eltern
haben z.B. Verantwortung für ihre Kinder. Das ist eigentlich ganz normal und
einsichtig. Wie oft aber können, insbesondere Väter, diese Verantwortung aus
tausend Gründen nicht wahrnehmen oder nehmen sie nicht wahr oder bekommen keine
Gelegenheit dazu. Mütter teilen nicht immer den Vätern deren Vaterschaft mit.
Das kann aus Angst geschehen oder aus Unsicherheit oder auch aus tausend
anderen Gründen. Im ersteren Fall leugnen die Väter oft genug aber Tatsachen,
die ihnen bekannt sind, nämlich die Wahrnehmung dieses Ereignisses in eigener Zeit und in ihrem eigenen Ich.
Sie leugnen oder ignorieren die Pflicht, aus der Verantwortung heraus zu
handeln, nämlich die Vaterschaft zu übernehmen. Im zweiten Fall wird dem Vater
von der Mutter die Wahrnehmung eines Ereignisses, Vater geworden zu sein, als
sein eigene Zeit vorenthalten und
sogar als Ereignis in ihrer Zeit zur ihrer eigenen Zeit verklärt. Das Kind wird so schnell zu einem
persönlichen Besitz und Eigentum der Mutter. Es kann eine völlig verfälschte
Verantwortung entstehen. Die Mutter wird außerdem möglicherweise zur zweifachen
Zeitdiebin. Sie stiehlt ihrem Kind über Jahre die Wahrnehmung von Ereignissen,
nämlich einen Vater in seiner eigenen
Zeit, und dem Vater die Wahrnehmung von Ereignissen, sein eigenes Kind in seiner eigenen Zeit und in anderer Zeit zu erleben.
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Trost ist das erfüllte Verlangen nach Beseitigung eines seelischen
Schmerzes. Die Beseitigung kann z.B. Zuspruch sein, also die Weitergabe einer
Wahrnehmung eines Ereignisses durch einen
anderen an mich, und zur Wahrnehmung eines Ereignisses in meiner eigenen Zeit werden. Seelischer Schmerz
ist dabei immer die Wahrnehmung von Ereignissen meines eigenen Ichs.
Auch
Trost an sich ist die Folge einer Wahrnehmung von Ereignissen in eigener Zeit. Er ist keine Wahrnehmung
von Ereignissen meines eigenen Ichs. Erst,
wenn ich diesen Trost an mir zulasse, ihn annehme, wandelt sich das erfüllte
Verlangen nach Trost und auch der damit erfolgte Trost als Wahrnehmung von
Ereignissen in eigener Zeit um zu
einer Wahrnehmung von Ereignissen meines
eigenen Ichs.
Trost
schafft Erleichterung und Erleichterung kann Trost schaffen.
Auch
wenn Trost scheinbar von außen an mich herangetragen zu sein scheint, mir Trost
gespendet wird, entsteht Trost immer in mir selbst. Trost kann ich mir nur
selber spenden, aber ich muss ihn zulassen. Mein verletztes Ich kann mit einem
„Pflaster“, der Wahrnehmung von Ereignissen in anderer oder eigener Zeit, nämlich durch freundliche oder
aufklärende Worte, ein Geschenk oder die liebevolle Zuwendung, Berührung oder
Zuspruch, also durch die Wahrnehmung von Ereignissen Erleichterung erfahren.
Das empfinde ich als Trost.
Sollte
der Grund für meinen seelischen Schmerz ein Irrtum gewesen sein, und ich mich
davon überzeugt haben, existiert das Verlangen nach Trost nicht mehr. Leider
bleibt jedoch ein Misstrauen mir selbst gegenüber, weil ich die Wahrnehmung
eines solchen Ereignisses nicht als Teil meines
eigenen Ichs empfange sondern als Wahrnehmung eines Ereignisses in eigener Zeit oder sogar in anderer Zeit. An das Verschwinden des
Bedürfnisses nach Trost muss ich mich erst gewöhnen. Das kann lange dauern.
Der
größte und zuverlässigste Bote von Trost als Wahrnehmung eines Ereignisses in eigener Zeit ist die Hoffnung. Wer
hofft, kann vielleicht auch glauben, aber wer glaubt ist immer voller Hoffnung.
Glauben ist mit Hoffnung untrennbar verbunden, Hoffnung aber nicht unbedingt
mit Glauben. Beide können Teile meines
eigenen Ichs sein.
Glaube
und die damit verbundene Hoffnung z.B. sind immer Wahrnehmungen von Ereignissen
in meiner eigenen Zeit und Teile meines eigenen Ichs. Wenn ich jedoch
nicht glaube, kann ich diese Art der Hoffnung nicht empfinden. Hoffnung ist
dann die Wahrnehmung von Ereignissen, vielleicht in eigenen Zeit meistens aber in anderer
Zeit.
Hoffnung
ohne Glauben ist die Wahrnehmung von Ereignissen in eigener oder anderer Zeit und
so nicht Teil meines eigenen Ichs.
Glauben aber, ohne Hoffnung, gibt es nicht.
Wird
mir Trost gespendet, wird immer der Versuch unternommen, mir mit der
Wahrnehmung eines Ereignisses in anderer
Zeit meine eigene Zeit um diese
Aufwendung zu erweitern. Nehme ich sie an, bin ich bereit für eine solche
Spende, dann empfinde ich tatsächlich Erleichterung und vielleicht sogar den
Abbau eines Schmerzes, der das Verlangen nach Trost ausgelöst hat. Dieser
Schmerz ist in erster Linie ein seelischer Schmerz, die Wahrnehmung eines
Ereignisses meines eigenen Ichs. Er
kann in körperliche Schmerzen ausarten und wird so zur Wahrnehmung eines
Ereignisses in eigener Zeit.
Trost
kann ich aber nur meinem seelischen Schmerz spenden. Da dieser Schmerz die
Wahrnehmung eines Ereignisses in meiner
eigenen Zeit ist, auch wenn er mir möglicherweise von außen zugefügt wurde,
kann er auch nur durch die Wahrnehmung eines Ereignisses in meiner eigenen Zeit gemildert oder gar
beendet werden.
Genugtuung
und Befriedigung unterscheiden sich gravierend von Trost, weil sie
Wahrnehmungen von Ereignissen in anderer
Zeit oder in eigener Zeit sein
können. Sie sind aber keine Wahrnehmungen von Ereignissen meines eigenen Ichs.
Trost
kommt wie das Glück unversehens. Ich kann Trost nicht erzwingen, nicht mit
Zuverlässigkeit verschenken. Trost begegnet mir stets unerwartet und oft auch
unerkannt. Trost ist immer ein Geschenk, welches mir widerfährt.
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Es
gibt keine Gleichzeitigkeit.
Nur
der Begriff „Die Zeit“, mit seinen Maß- und Messmethoden, räumt die Möglichkeit
des Vergleichens bis zur Gleichzeitigkeit ein. Von dieser Art der Zeit mit
seiner Zeitbeschränkung und -einschränkung ist hier aber nicht die Rede.
Um
den Unterschied von „Die Zeit“ und „Zeit“
zu verdeutlichen, möchte ich mich eines Beispiels bedienen:
„Die
Zeit“ wäre vergleichbar mit der Farbpalette, die einem Maler zur Verfügung
steht, nur „Zeit“ aber, von der ich hier spreche, mit dem Empfinden für Farben,
dem Verständnis für Buntes, dem Erleben von Farbigkeit, Impression, Expression,
Technik und Legende, um Malerei auszudrücken. Das alles könnte keine Palette
leisten. Nur das fertige Bild wäre vielleicht geeignet, meine eigene Zeit in Farben wiederzugeben.
Aber
zurück zur Gleichzeitigkeit.
Keine
zwei Menschen können jemals ein Ereignis zur gleichen Zeit in eigener Zeit wahrnehmen. Das aber sind
Voraussetzungen für Gleichzeitigkeit. Sie befinden sich immer in eigener Zeit und in anderer Zeit. Keine zwei Menschen sind je zur gleichen eigenen Zeit am selben Ort. Mindestens
der Ort wird von jedem individuell empfunden. Das bedeutet schon größte
Unterschiede im Wahrnehmen sämtlicher Ereignisse in eigener und anderer Zeit.
Zur
gleichen Zeit in eigener Zeit ein Ereignis
wahrzunehmen, ist für zwei Menschen auch deshalb unmöglich, weil jeder
menschliche Körper, bedingt durch hunderttausend Einzelheiten, wie seine
Eigenheiten, Lichtempfänglichkeit und -empfindlichkeit, Erinnerungsvermögen,
Glauben, Gefühl, Empfindsamkeiten, unterschiedliches Wahrnehmen von Ereignissen
in eigener Zeit sowie in anderer Zeit usw. usw. und z.B. in der
Wahrnehmung aller anderen Sensationen, die die Aufnahmefähigkeit eines Menschen
von jedem anderen unterscheiden, eine derartige Gleichheit nicht zulassen. Das
alles ist Fingerabdrücken sowie DNA vergleichbar, unterschiedlich. Erinnerungen
müssten auch sofort untereinander austauschbar sein. Gleichzeitige Ereignisse
bzw. deren Gleichzeitigkeit müssten beweisbar sein. Das ist aber beides nicht
möglich. Erinnerungen und Ereignisse sind höchstens nachweisbar.
Jeder
Mensch hat eigene Wahrnehmungen von Ereignissen. Die führen später stets zu
unterschiedlichen Angaben, Aussagen und Wiedergaben.
Da
die Wahrnehmung von Ereignissen in eigener
Zeit von zwei Menschen am selben Ort voneinander abweichen muss, betrifft
dies auch deren Anwesenheit und ihre Gegenwart. Beides wird in erster Linie
durch sinnliche Wahrnehmungen von Ereignissen wie Sehen, Hören, Riechen,
Fühlen, Schmecken, Empfinden von Wärme und Licht usw. bestimmt. Daher muss die
Wahrnehmung von Ereignissen in eigener
Zeit von z.B. zwei Menschen, sich immer und in jeder Beziehung voneinander
unterscheiden, auch wenn dies in den meisten Fällen nicht so empfunden wird.
Entgegenkommen, Verfallen sein
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Entgegenkommen hinterlässt eigentlich immer einen recht positiven
Eindruck, es sei denn, dass es in der Wahrnehmung von Ereignissen durch einen anderen, in anderer Zeit, unwillkommen ist. Entgegenkommen kann ich leisten
oder es wird mir gebracht.
Verfallen sein dagegen wird in der Wahrnehmung von Ereignissen durch
andere zu oft abwertend, fast negativ
und mit Vorurteilen belastet, hinter vorgehaltener Hand beobachtet.
Entgegenkommen
und Verfallen sein haben trotzdem Grundsätzliches gemeinsam.
In
seiner Wahrnehmung von Ereignissen des eigenen
Ichs, in meiner eigenen Zeit, ist Entgegenkommen das Verschenken von
Vertrauen in hilfreicher und uneigennütziger Absicht. Leiste ich Entgegenkommen,
dann habe ich zuvor meistens in eigener
Zeit die Wahrnehmung von Ereignissen eines anderen in seiner anderen Zeit erfahren. Ich erlebe diese
andere Zeit so nah, dass sie zu meiner eigenen Zeit wird, nämlich mein Ich wird kurzfristig und manchmal
auch nachhaltig so sehr berührt, dass ich mit Handeln reagiere. Meine Reaktion
überrascht mich vielleicht, weil sie mich nicht das erste Mal in einer
vergleichbaren Situation aufschreckt. Dennoch kann sie in ähnlichen Situationen
reflexartig abgespult werden. Sie ist dann keine Wahrnehmung von Ereignissen meines eigenen Ichs mehr. Entgegenkommen
unterliegt schnell einem Verschleiß, den man bedauert, wenn er zu einer
Wahrnehmung in eigener Zeit wird und
begrüßt, wenn dadurch die Augen geöffnet werden, und die vermeintliche
Unsinnigkeit eines Entgegenkommens erkannt wird.
Leistet
mir jemand Entgegenkommen, entsteht leider oft ein Misstrauen, geboren
vielleicht als Folge von Enttäuschung bei ähnlichen Anlässen, oder es wird mit
offenen Armen angenommen und ist sofort eine Wahrnehmung in eigener Zeit, wird zum Bestandteil meines eigenen Ichs, weil z.B. eine
selbstlose Hilfe oder Hilfestellung einem unerwarteten Geschenk gleichkommt.
Verfallen sein ist auch die Wahrnehmung von Ereignissen des eigenen Ichs, aber mit dem fatalen
Gedanken, diese Wahrnehmung in einer einzigen und nicht nachlassenden Absicht
nicht mehr zuzulassen, und sich selbst völlig, aber uneigennützig, aufzugeben.
Entgegenkommen und Verfallen sein haben somit eine Gemeinsamkeit, nämlich Uneigennützigkeit.
Verfallen
sein sollte eine typische Wahrnehmung von Ereignissen des eigenen Ichs sein und wird von der Umwelt meistens als Wahrnehmung
von Ereignissen in anderer Zeit,
nämlich eigener Zeit des Betroffenen,
registriert. Dabei fällt es mir, als dem Betroffenen, als einem in Abhängigkeit
Verfallenem, leider ausnahmslos schwer, mein eigenes Ich zu erkennen, zu verstehen und letzten Endes zu
durchschauen.
Verfallen
sein ist nicht der „Vielfraß“, der oder die alles in sich hineinschlingt oder
der Trophäensammler sondern, und hier als Beispiele gedacht, sind es die
Ursachen, die zum Vielfraß, zum Trophäensammler in falscher Wahrnehmung von
Ereignissen des eigenen Ichs in meiner
eigenen Zeit führen. Diese Ursachen können Seelenlosigkeit, Langeweile,
Unwissenheit, Gutgläubigkeit, Fanatismus sein, aber immer sind die Gründe, im
Gegensatz zu den Auswirkungen, von Uneigennützigkeit geprägt. Verfallen sein
unterliegt auch einer eigenen Dynamik und einem ständigen Wachstum.
Verfallen
sein hat zu viel mit Streben nach Glücksgefühlen als Wahrnehmung von
Ereignissen in eigener Zeit, aber
mehr noch mit Verlusten, Ängsten und Scham zu tun. Ich aber, der Betroffene,
habe für alles Verständnis und immer neue Ausreden. Die werden mir ständig von
meinem eigenen Ich, in meiner eigenen Zeit, auf dem silbernen
Tablett serviert. Sie heißen ganz schlicht Lügen. Lügen, natürlich als
Selbstbetrug, wobei jede Wahrnehmung von Ereignissen des eigenes Ichs bewusst und unbewusst von mir solange gefälscht und
verfälscht werden, bis sie zur Wahrnehmung von Ereignissen meines eigenen Ichs geworden sind, und ich an sie glaube.
Ich
stelle keine einzige der Lügen in Frage. Ich als Betroffener ertappe und
verstehe die Lügengespinste mein eigenes
Ich als köstlichen Hort, der mir alle Sehnsüchte, Wünsche und Hoffnungen zu
erfüllen in Aussicht stellt und sie in Befriedigung münden zu lassen behauptet.
Mein eigenes Ich wird zu einem
wunderbaren Lügenpolster. Außenstehende bemerken dies als Wahrnehmung eines
Selbstbetruges in anderer Zeit,
nämlich in meiner eigenen Zeit. Die
Lügen, die ich mir einrede, sind stets Versprechungen, um meine vermeintlichen,
seelischen Schmerzen sofort und für alle Zukunft zu lindern. Die scheinbare
Erfüllung dieser Versprechungen muss leider immer von Außenstehenden erfolgen.
Aber selbst die vermeintliche Erfüllung lindert keine Schmerzen. Sie bleibt nur
die Wahrnehmung von Ereignissen in anderer
Zeit und nicht die Wahrnehmung eines gesundenden Ichs.
Verfallen
sein ist fast ausnahmslos der Beginn einer seelischen Erkrankung, eines
tiefgreifend verletzten eigenen Ichs, mit
Zersplitterung der Wahrnehmung von Ereignissen in meiner eigenen Zeit als dessen zusammenhanglose Fragmente.
Sie
wächst sich oft aus über Hörigkeit und Besessenheit bis hin zur Selbstzerstörung.
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen
durch einen anderen oder eine andere.
Neben
Zeitdieben gibt es auch Zeitschenker und Zeitschenkerinnen. Dazu gehören Medium
und Muse.
Ein
Medium stellt in Wahrnehmung von
Ereignissen in seiner eigenen Zeit
eine „übernatürliche“ Verbindung zu anderen Menschen oder auch Umständen her,
die sich in einer Welt, in der es unsere Ansichten von Raum und Zeit nicht
gibt, befinden, aufhalten oder ereignen und die sich selbst ein denkgeübter
Zuhörer nur schwer oder gar nicht vorstellen kann. Eine Nachricht von dort kann
nur ein Medium empfangen und weiterleiten. Einem Medium darf ich Glauben schenken oder nicht. Ich darf ihm seine
selbstbehaupte Begabung, Menschen und Dinge zu sehen, sie in Zusammenhang zu
bringen, von ihnen zu erfahren, sie zu sprechen, sie zu hören, mit ihnen zu
empfinden oder vielleicht Ereignisse vorherzusehen, als wahr und als
Wahrnehmung von Ereignissen in seiner
eigenen Zeit abnehmen, sie bezweifeln oder ablehnen. Glaube ich einem
Medium, dann versuche ich mir andere Zeit
schenken zu lassen und sie gegen jede Vernunft und Erfahrung zu eigener Zeit oder sogar zu meiner eigenen Zeit z.B. als Grundlage
für die Befriedigung meiner Neugier, für eigenes Handeln, Honorieren seiner
Tätigkeit usw., zu machen. Diese eigene
Zeit ist für mich geschenkte andere
Zeit. Ein Medium, dem ich glaube, ist für mich ein Zeitschenker.
Ein
Medium drängt sich normalerweise nicht auf, ist aber von seinen Fähigkeiten
überzeugt. Es handelt völlig autark insofern, als es meine Belange, Fragen an
es anhört und vielleicht annimmt oder abwandelt, aber in der Beantwortung
eigene Wege geht und Mittel einsetzt, die in eigener Zeit oder anderer
Zeit von Anwesenden und von ihm zwar bezeugt aber nicht bewiesen werden
können.
Ein
Medium ist sich in jeder Beziehung seiner Besonderheit bewusst. Es ist stets
bemüht, wenn auch nicht immer willig, seine Fähigkeiten auf Befragen anderen
zur Kenntnis zu bringen, ohne sich aufzudrängen. Selbst aber für die kleinsten
seiner Einsätze oder Aussagen übernimmt oder trägt es keine Verantwortung. Auch
das Interpretieren seiner Aussagen ist nicht seine Sache und nicht seine
Aufgabe, obwohl manches Medium das wohl anders sieht. Es möchte seine
Fähigkeiten dann vielleicht zeitweise als „weltenverbindenden“ Sucher und
Finder, dann wieder als Seher und Zukunftsdeuter verstanden wissen.
Eine
Muse kann niemand absichtlich und
nicht gezielt finden. Eine Muse wird durch einen Menschen verkörpert. Man kann
ihr nur zufällig begegnen. Sie ist extrem scheu und schweigt hauptsächlich. Sie
ist immer eine Begegnung auf Zeit. Die kann sehr tragisch enden. Zu oft
verleitet der Reichtum des durch die Muse als Wahrnehmung von Ereignissen in eigener Zeit Empfundenen zum Prahlen.
Das wiederum führt zum Ausbleiben der Wahrnehmungen und führt zum schlagartigen
Nachlassen der Wirkung der Muse bis zu ihrem völligen Verschwinden.
Man
kann den Menschen, der die Muse verkörpert, zwar an sich binden, die Muse in
ihm oder durch ihn aber nicht. Es scheint, ihr zu begegnen, ist so schwer wie
auf Glück zu treffen. Hoffen und Wünschen können nichts ausrichten. Trotzdem
wird sie von sehr vielen ersehnt. Eine Begegnung mit ihr ist aber meistens
unvorbereitet und plötzlich. Keiner weiß im Vorwege, was geschieht, wenn ihm
eine Muse und dann sofort „seine“ Muse begegnet.
Einer
Muse kann man sich nicht entziehen. Sie wirkt ohne jedes Zutun, weder durch
eigenes noch durch fremdes. Wer empfänglich für sie ist, ist ihrem
Wirkungskreis willenlos und meistens beispiellos ausgeliefert. Eine Muse ist
für den Empfänger immer einmalig und hochgradig selten. Eine Begegnung mit
einer Muse bewirkt bei Künstlern, Musikern, Dichtern und musischen Menschen
eine schlagartige Wahrnehmung ungewohnter Ereignisse und Fähigkeiten in deren eigener Zeit. Die Muse erfährt
davon nichts, außer, dass man ihr vielleicht darüber berichtet. Sie selbst ist
dann voller Unglauben, zumal sie keine Wahrnehmungen von Ereignissen der
berichteten Art in ihrer eigenen Zeit
erfährt und damit auch nichts in Zusammenhang bringen kann. Sie ist fast
ausnahmslos erstaunt, wenn sie doch davon hört oder erfährt. Eine Muse ist bei
den Empfängern ihres Wirkungskreises nie aktiv und immer völlig absichtslos.
Andererseits erfährt eine Muse manchmal, dass sie mehreren Menschen einen für
sie nicht nachvollziehbaren Ideenreichtum beschert. Das ist dann ihre
Wahrnehmung von Ereignissen in anderer
Zeit. Für den Empfänger ist es aber oft das Ende einer solchen Begegnung,
wenn er nämlich der Muse in irgendeiner Weise über seine Erfahrungen mit ihr
berichtet, sie sie spüren oder wissen lässt. Er verrät damit seine
Wahrnehmungen in eigener Zeit an sich
selber, so widersprüchlich es anscheinend ist, und verliert die Muse als
Schenkerin von eigener Zeit für
immer. So schnell, wie sie ihm begegnete, so schnell wird sie sich dann seinen
Wahrnehmungen entfremden und entziehen. Auch das geschieht ohne ihren Einfluss
oder ihre Absicht. Es bleibt nichts, nicht einmal eine Erinnerung an das
köstliche Gefühl, welches eine Muse den Empfänger ihres Einflusses als
lebendige eigene Zeit so plötzlich
hatte erfahren lassen.
Eine
Begegnung mit einer Muse kennt für den Empfänger ihrer scheinbaren Geschenke
keine diesbezügliche Wahrnehmung von Ereignissen in anderer Zeit. Alles erlebt er nur in seiner eigenen Zeit und in ihrer Gegenwart.
Ist
sie ihm vor Augen, ist er reich. Dann überkommt ihn ein enormer
Einfallsreichtum, eine gewaltige Schaffensfreude, und er ist unversehens voller
Zuversicht in allem, was er jemals erreichen wollte. Sie ist ihm eine
Zeitschenkerin.
Ist
sie für ihn nicht sichtbar und nicht gegenwärtig, leidet er unter ihrer
Abwesenheit und vermisst sie. Er fühlt sich von ihr verraten, vernachlässigt,
traut sich aber nicht Forderungen zu formulieren, weil ihre Wirkung auf ihn
nicht greifbar ist. Er kann sie nicht in anderer
Zeit wahrnehmen. Ohne ihr Dasein fehlt sie ihm in seiner eigenen Zeit.
Eine
Muse bereichert andere ausnahmslos durch sich selbst und nicht durch ihren
Einfluss. Sie ist die Muse, ihr Einfluss ist die Wahrnehmung von Ereignissen
durch sie in eigener Zeit des anderen.
Sie wird immer wahrgenommen als Ereignis in eigener
Zeit und niemals in anderer Zeit.
Wird sie jedoch scheinbar in anderer Zeit
wahrgenommen, dann handelt es sich um die Person, welche die Muse in sich
trägt. Auch eine „heimliche“ Muse, die mit einem anderen keine Begegnung hatte,
wird nur in anderer Zeit
wahrgenommen.
Ihr
Einfluss ist direkt mit ihrer Gegenwart und Begegnung verbunden und nicht über
den Umweg der Beeinflussung z.B. durch Gespräche mit ihr oder Fragen an sie
oder Erfragen anderer Ausdruckmöglichkeiten für Schaffende.
Ihre
Gegenwart schenkt dem Empfänger ihres Einflusses direkt und unerwartet eigene Zeit. Die Muse ist stets eine
Zeitschenkerin.
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Hass, Neid und Betrug unterscheiden
sich grundsätzlich von Verrat.
Verrat
entsteht in anderer Zeit und verletzt
dann mein eigenes Ich.
Hass,
Neid und Betrug entstehen in meiner eigener Zeit und sind Wahrnehmungen
meines bereits verletzten eigenen Ichs.
Hass
ist ebenso wie Neid und Betrug eine Wahrnehmung von Ereignissen meines eigenen verletzten Ichs in meiner eigenen Zeit. Insbesondere der Hass entsteht nicht in anderer Zeit sondern wächst und
„gedeiht“ zunächst als kleiner Keim, der in meinem eigenen Ich Zuhause ist und
ebenso wie Neid verhätschelt, aber dann unermüdlich von mir zum Wachsen
angestachelt wird. Das geschieht erst in Gedanken, dann in heimlichen oder
lauten Worten und schließlich vielleicht sogar in Taten. Andere Zeiten, die mich zu Hass und Neid verleitet haben könnten
und von denen ich durch Zufall oder in Langatmigkeit erfahren habe, sind dabei
Zeitdiebe. Die von mir wahrgenommene eigene
Zeit wird von den anderen Zeiten
zerfressen und aufgefressen. Irgendwann nehmen Hass und Neid meine gesamte eigene Zeit ein. Sie wachsen sich aus zu Geschwüren.
Betrug
ist eine Verfeinerung von Hass und Neid, weil er mir, ebenfalls als Wahrnehmung
in eigener Zeit, aber auch entstanden
durch andere Zeit, eine Möglichkeit
schafft, scheinbar in Rache handeln zu können. Noch ungewisser, aber viel
verführerischer ist es, Hass und Neid dadurch endlich in eigener Zeit auch genießen zu können. Bis dahin hatte ich nur unter
ihnen gelitten.
Hass
und Neid verursachten permanentes Leiden, dauernde Qualen und Dürsten nach einer
unbekannten Erfüllung. Rache aber, versteckt im Betrug, bietet mir an, Hass und
Neid solange wie möglich in köstlich reiner Form als Wunschdenken in eigener Zeit am Leben zu erhalten. Rache
rächt sich jedoch schnell, wenn aus Wunschdenken Handeln werden sollte oder
wird, denn die Verletzungen meines
eigenen Ichs durch Hass und Neid werden durch Betrug und die damit
verbundene Rache, immer größer und schlimmer. Der Diebstahl an eigener Zeit
wirkt sich noch gravierender in meiner
eigenen Zeit aus. Es bleibt schließlich kein Freiraum mehr für
Wahrnehmungen in wirklich eigener Zeit
sondern es zählen nur noch andere Zeiten.
Ich selbst werde abhängig von solchen Wahrnehmungen, die man mir berichtet oder
von denen bzw. über die ich anderswie erfahre.
Verrat entsteht immer in anderer Zeit
und geschieht dann an meinem eigenen gesunden
unverletzten Ich in meiner eigenen Zeit.
Es
ist ein großer Irrtum zu denken, dass Verrat selbst eine gute Sache oder ein
gutes Tun ist, sein könnte oder sein kann. Er wird aus anderer Zeit in mich durch mich gepflanzt.
Damit
er dort bleibt, muss ich die Wahrnehmung von Ereignissen meines eigenen Ichs dauernd belügen und mit scheinbaren Wahrnehmungen in anderer Zeit solange betrügen, bis ich schließlich von ihm, dem
Verrat, als meine eigene Zeit überzeugt bin.
Das
alleine schon ist nicht gut, es ist nicht mehr Wahrnehmung meines eigenen Ichs in eigener
Zeit. Mein eigenes Ich war
ursprünglich nicht verletzt und nicht Auslöser meiner Gedanken an Verrat
sondern andere Zeit bedrängte mich
derartig, dass ich nur noch an Verrat als scheinbare Wahrnehmung meines eigenen Ichs denken konnte.
Verrat
orientiert sich nicht am Wachstum in mir sondern an den Wahrnehmungen von
Ereignissen in anderer Zeit, z.B. wie
schwerwiegend, wie hinterlistig, wie umständlich und natürlich oder
unnatürlich, wie erfolgreich oder erfolglos er sein wird und auch daran, wer
ihn durchführt.
Begehren,
Verlangen, Leidenschaft
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Jede
dieser einschneidenden, eigenen Gefühlsregungen, Begehren, Verlangen, Leidenschaft, ist so überraschend, dass der
oder die Betroffene sie immer als Wahrnehmung eines Ereignisses in seiner bzw. ihrer eigenen Zeit, also
als Wahrnehmung von Ereignissen, seines
oder ihres eigenen Ichs, erlebt und
niemals als solche in eigener Zeit, also
als Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb des eigenen Ichs.
Eine
derartige Wahrnehmung, mit möglicherweise ganz verschiedenen Ursachen, als
solche zu erkennen und dann voneinander zu unterscheiden, ist schwierig. In
ihrer Zuordnung jedoch, nämlich der Beantwortung der Frage, ob die
Gefühlsregungen in mir latent vorhanden waren oder von außen an mich
herangetragen und dann in mir wirksam wurden, ist eine Antwort enorm wichtig.
Kommen die Wahrnehmungen nämlich aus meinem
eigenen Ich, werde ich mich kaum vor ihnen schützen können und bin einem
Wirksamwerden machtlos ausgeliefert. Handelt es sich bei ihnen aber um
Begegnungen, denen ich nicht ausweichen konnte, kann ich mit diesem Wissen
rechtzeitig meine Gefühlsregungen einordnen und mit ihnen bewusst umgehen oder
umzugehen versuchen. In eigener Zeit
müssten sie tatsächlich Begegnungen sein, welcher der oder die Betroffene nicht
ausweichen konnte. In seiner oder ihrer eigenen Zeit aber sind sie
Wahrnehmungen des eigenen Ichs und
als Gefühlsregungen bestehende und lang anhaltende Teile von seinem oder ihrem eigenen Ich, die plötzlich zum Ausbruch kommen.
Begehren,
Verlangen und Leidenschaft erscheinen eigentlich nicht als ein gemeinsames,
gleichwertiges Ereignis sondern nacheinander, je nach dem, was sich von den
Dreien anfangs als das Schwächste gezeigt hat. Das Schwächste insofern, als es
von allen den geringsten Widerstand beim eigenen
Ich erzeugen und auch als harmlos erkannt wird. Scheinbar halten sich die
Stärkeren im Hintergrund oder, was viel wahrscheinlicher ist, von den drei
genannten Gefühlsregungen wird überhaupt nur eine wirksam. Begehren bedingt
nicht unbedingt Verlangen und das nicht unbedingt Leidenschaft. Jede dieser
drei tritt auch nicht immer wieder neu in Erscheinung, trotz vielleicht
gleicher Umstände, und wird auch nicht immer gleichermaßen aktiv.
Aber
Begehren kann von Verlangen und Verlangen von Leidenschaft abgelöst werden.
Auch andere Reihenfolgen sind denkbar.
Begehren,
Verlangen, Leidenschaft entstehen stets, wenn sie von einem oder einer
Betroffenen, mit der Wahrnehmung von Ereignissen in eigener Zeit, also außerhalb des eigenen Ichs, an sich selbst entdeckt werden. Das beantwortet aber
nicht die Frage ob diese eigene
Gefühlsregung in meinem eigenen Ich Zuhause
ist oder in anderer Zeit entstand.
Vielleicht habe ich sie mir nur angeeignet. Möglicherweise ist es ein
Selbstschutz, um nicht zugeben zu müssen, dass ich irgendwie Begehren,
Verlangen, Leidenschaft in mir spüre und damit veranlagt bin. Die Frage, ob diese
Zwitter, die ich entdeckt habe, etwas Gutes oder etwas Miserables sind, könnte
sonst ein Problem sein.
Begehren,
Verlangen, Leidenschaft sind gerichtet auf Ereignisse außerhalb meines eigenen Ichs. Das können Geld, Schmuck,
Kunst, andere Menschen, Reichtum und z.B. Luxus und Politik, aber auch in hohem
Grad Selbstdarstellung, Selbstzerstörung wie Sucht oder Einmaligkeit z.B. in
Form von Suizid sein. Diese Anlässe und besonders die letzteren können immer
nur Wahrnehmungen von Ereignissen in eigener
Zeit und nicht in meiner eigenen Zeit
sein.
„Die
Objekte der Begierde“ liegen also stets außerhalb meines eigenen Ichs. Das beantwortet auch die Frage nach den latent
in mir vorhandenen Gefühlsregungen oder von außen beeinflussten Anregungen
meiner Gefühle.
Die
Bereitschaft zu Begehren, zu Verlangen und in Leidenschaft zu leben, mag zwar
stets latent in meinem eigenen Ich
vorhanden sein. Die Auslöser aber zu deren Wirken werden eindeutig aus anderer Zeit adaptiert. Wie etliche
andere Gefühlsregungen müssen sie, trotz mancher gewaltiger, anhaltender
Glücksmomente, zu den klassischen Zeitdieben gerechnet werden. Sie rauben mir eigene Zeit, die ich nicht für mich in
Anspruch nehmen kann. Sie wird bewusst oder unbewusst mit Wunschdenken, z.B.
durch Wachträumen, oder durch Mutproben, Machtproben, Überraschungsaktionen
oder ähnliches ersetzt oder als scheinbar eigene
Zeit durch eigenverantwortliches Handeln ausgelebt.
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Treue verlangt immer nach Ehrlichkeit
und erwartet sie in jeder Beziehung als Wahrnehmung von Ereignissen in eigener Zeit, also außerhalb meines eigenen Ichs.
Treue
als Wahrnehmung von Ereignissen in meiner
eigener Zeit, also als Teil meines eigenen Ichs, kann ich mir nur
in versäumter, verpasster, verhinderter und z.B. durch Mangel an Gelegenheit
nicht wahrgenommener Untreue vorstellen, bzw. nachweisen und bezeugen. Treue
selbst kann ich nicht beweisen. Da Untreue bei bestehender Treue nicht
stattfindet, hat Treue also keinen Maßstab in eigener Zeit und nicht in meiner
eigenen Zeit. Sie bleibt oft völlig unentdeckt.
Begehe
ich jedoch Untreue, so liegt der Maßstab für Untreue in der Wahrnehmung von
Ereignissen in anderer Zeit. Andere
lassen mich mit der Wahrnehmung von Ereignissen in ihrer Zeit wissen, was Untreue für mich zu bedeuten hat. Sie hat
direkt mit Ehrlichkeit zu tun und deckt diese auf oder zu.
Andere Zeit wird so zum Maßstab für Untreue, die über den Umweg,
Ehrlichkeit, meine Treue bemisst.
Ehrlichkeit
bedingt Treue nur sich selbst gegenüber und ist stets Wahrnehmung von
Ereignissen in meiner eigenen Zeit,
also meines eigenen Ichs.
Ehrlichkeit
als Wahrnehmung von Ereignissen in meiner
eigenen Zeit wird in mir als fester Bestandteil meines eigenen Ichs empfunden. Er wird nur dann in Frage gestellt,
wenn die Wahrnehmungen von Ereignissen in anderer
Zeit, die mir z.B. zugetragen werden, einen anderen Teil meines eigenen Ichs verführen und ihn in
Versuchung bringen, nämlich unehrlich zu sein. Da Unehrlichkeit bei bestehender
Ehrlichkeit nicht stattfindet, hat diese nur sich selbst zum Maßstab. Ein
solcher Maßstab, also die Festlegung, was Ehrlichkeit ist, richtet sich
naturgemäß nach meinen Erfahrungen. Die sind Berichte von Wahrnehmungen von
Ereignissen die Ehrlichkeit betreffend, aber in anderer Zeit.
Andere Zeit wird so zum Maßstab für meine Ehrlichkeit.
Treue
und Ehrlichkeit sind weder Wahrnehmung von Ereignissen in meiner eigenen Zeit, meines
eigenen Ichs, noch Wahrnehmung von Ereignissen in eigener Zeit, also außerhalb davon. Treue und Ehrlichkeit werden,
entgegen allen Erwartungen, einzig durch Wahrnehmungen von Ereignissen in anderer Zeit, bewertet und bemessen.
Ich
selbst kann sie weder beweisen noch bezeugen.
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Es kann
an dieser Stelle nicht über die Wahrnehmungen von Ereignissen eines Kindes im
Laufe seiner Kindheit, die
vielleicht vom zweiten bis zum höchstens fünften Lebensjahr währt, in seiner eigenen Zeit, also seines eigenen Ichs berichtet werden. Es
würde sich dann um unprofessionelle Spekulationen handeln. Der Beobachter, also
ich, verfügt nicht mehr über umfangreiche Wahrnehmungen von Ereignissen seines eigenen Ichs oder gar in eigener Zeit, weil die meisten nicht
erinnert werden oder letztere sich gar nicht ereignet zu haben scheinen. Ich
selbst kann jetzt nur noch über erinnerte Wahrnehmungen von Ereignissen in meiner eigenen Zeit, die aus meiner
Kindheit stammen, berichten.
Erinnerungen
an die Kindheit in meiner eigenen Zeit,
also meines eigenen Ichs, oder auch
in eigener Zeit sind zu oft nur
Bruchstücke. Ihre Bedeutung ist für mich nicht eindeutig und nicht ohne
Fehlfarben zuzuordnen.
Bei
mir herrschen sicher nur Erinnerungsreste vor, wie sie bei den meisten
Erwachsenen mehr oder weniger abrufbar sind. Die werden von mir bewusst oder
unbewusst neu als Wahrnehmungen von Ereignissen in meiner eigenen Zeit empfunden.
Dreh-
und Angelpunkt für solche Aufarbeitungen sind meistens die Erinnerungen an
frühkindliche und kindliche Wahrnehmungen von Ereignissen in meiner eigenen Zeit durch Eltern oder z.B. Großeltern,
Geschwister, Heime, fremde Menschen, Liebmenschen oder Unmenschen. In meinen
Erinnerungen bin ich bemüht, sie so zu sortieren, dass sich Wahrnehmungen von
Ereignissen meiner eigenen Zeit, also
meines eigenen Ichs, vielleicht sogar
eigener Zeit oder anderer Zeit zuordnen lassen. Davon
verspreche ich mir zu erkennen, ob andere und wie weit, Einfluss auf meine
Kindheit hatten. War der gravierend, so dass ich von den Folgen wie eine
„Lorenz‘sche Graugans“ geprägt wurde, oder hatte und habe ich je eine Chance
gehabt, einen eigenen Weg zu finden und zu gehen. Das herauszufinden, habe nur
ich allein die Möglichkeit, weil nur ich über Wahrnehmungen von Ereignissen in meiner eigenen Zeit, authentisch
berichten kann.
Falls
ich als Kind in Lieblosigkeit aufgewachsen sein sollte, so ist mir dieses
Erkennen damals erspart geblieben. Ich hätte den Mangel an körperlicher
Zuwendung und Zuspruch nicht sonderlich bemerken können. Woher sollte ich es
anders wissen. Der Mangel wäre keine Wahrnehmung von Ereignissen in meiner eigenen Zeit gewesen, weil er
nicht als solcher erkannt worden wäre. Nur die herrschenden Zustände sind von
mir wahrgenommen worden. Ich erlebte alles unkritisch und vorurteilslos.
Wahrnehmungen von Ereignissen von anderen in deren anderer Zeit erreichten mich nicht. Sie konnten mich nicht
erreichen. Die Wahrnehmungen von Ereignissen in meiner eigenen Zeit waren in
jeder Beziehung in Abhängigkeit davon verharrt und verhakt und verhinderten so
sämtliche andere Zeiten an mein eigenes Ich zu gelangen.
Hätte
ich dagegen meine Kindheit im scheinbaren Liebesüberfluss verbracht, wäre ich
z.B. von der Mutter in körperlicher, überschwänglicher Fürsorge bis hin zur
völligen Unselbständigkeit und anhaltender Brutkastenmentalität verhätschelt
worden, dann hätte ich meine Kindheit trotzdem nur in der Wahrnehmung von
Ereignissen in meiner eigenen Zeit und im Verharren verbracht. Auch dann
hätten mich Wahrnehmungen von Ereignissen in anderer Zeit nicht
erreicht.
Es
besteht für mich, nur bezogen auf die Frage, ob außer den Wahrnehmungen von
Ereignissen in meiner eigenen Zeit auch
solche in eigener Zeit oder anderer Zeit erfolgten, entgegen manchen Meinungsäußerungen
anderer, kein Unterschied zwischen einer Kindheit in Lieblosigkeit und einer im
Liebesüberfluss. In beiden Beziehungen verharren die Wahrnehmungen von
Ereignissen stets in meiner eigenen Zeit.
Die
Wahrnehmungen von Ereignissen in eigener
Zeit, also außerhalb meines Ichs, beginnen
erst mit dem Ende der Kindheit. Sie sind bis dahin gänzlich ausgeschlossen und
erhalten keinen Zugang zu meinem eigenen
Ich. Es gibt für mich bis dahin noch keine Wahrnehmungen von
Ereignissen in eigener Zeit.
Hätte
ich eine andere Kindheit gehabt, z.B. die von Frühbegabten oder Hochbegabten,
so wäre diese ähnlich verlaufen, nur mit dem großen Unterschied, dass offenbar
das Freilegen von Ressourcen und die Wahrnehmungen von Ereignissen in meiner eigenen Zeit, meinem eigenen Ich, bei keiner Beziehung in irgendeiner
Abhängigkeit verharrt wäre. Ich hätte anscheinend frei oder heimlich und
versteckt alle Möglichkeiten eines eigenen Umganges mit dem eigenen Ich während der Kindheit nutzen
können und auch genutzt, geliebt und entwickelt. Trotz des Unwissens um vielleicht
offene Wege und deren Nutzung sowie dem fragwürdigen Erahnen möglicher
Freiräume, hätte ich mich selbst gefördert und gefordert. Solche Kinder erleben
ihre Kindheit, ebenso wie andere, in keiner Beziehung zu Wahrnehmungen von
Ereignissen in eigener Zeit oder anderer Zeit.
Herausragende
Kinder regen sich selbst zu schöpferischem Tun an.
Auch
für sie besteht die Kindheit einzig aus den Wahrnehmungen von Ereignissen in ihrer eigenen Zeit. Das scheint für alle
Kinder zu deren Schutz zu sein, und es sind grundlegende Erfahrungen, die sie
damit machen. Erfahrungen aber sind keine Prägungen, denn Erfahrungen kann man
nicht lernen oder vermitteln. Prägungen hingegen sind Wahrnehmungen von
Ereignissen aus anderer Zeit, die
sofort als Wahrnehmungen von Ereignissen in eigener
Zeit, des eigenen Ichs, aufgenommen werden. Die aber finden in der Kindheit
nicht statt. Kindheit ist gefangen von ihrer
eigenen Zeit.
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Liebeskummer beweint Verlassensein und die Irrtümer in den
Wahrnehmungen von Ereignissen in meiner
eigenen Zeit, meines eigenen Ichs.
Er ist mit nichts ähnlich Einschneidendem und Schlimmem vergleichbar.
Liebende
sind zugleich Zeitschenker aber auch Zeitdiebe. Sie sind es insofern, als sie
sich gegenseitig mit hingebungsvoller Zuneigung, verbindlichem Vertrauen, scheinbar
nicht enden wollender Ehrlichkeit und dem heimlichen oder offenen Bekenntnis zu
ihrer Liebe und dem Wissen um deren Zerbrechlichkeit alle Aufmerksamkeit
zukommen lassen, halten aber auch absichtlich oder unabsichtlich und scheinbar
ganz nebenbei den geliebten Partner davon ab, seinen oder ihren üblichen
Wahrnehmungen von Ereignissen in eigener
und anderer Zeit nachzugehen. Diese
werden, völlig verdreht als Wahrnehmungen von Ereignissen, aus z.B. eigener Zeit, umgemünzt in solche in anderer
Zeit und umgekehrt. Der oder die Liebende glaubt auch besonders in der Zeit des anderen zu denken und
Wahrnehmungen von Ereignissen in dessen anderer
Zeit wie er oder sie zu empfinden. Jeder der Partner ist angenehm sicher in
der Umkehr der eigentlichen Verhältnisse und sich dessen wohl auch bewusst. Er
empfindet sie, trotz leise gedachter oder zögerlich ausgesprochener Zweifel,
als beglückend und Bereicherung. Es stört ihn nicht, zu sehen und zu erfahren,
dass es, trotz eigentlichen Besserwissens, eine solche Umkehrung und zugleich
Intimität für ihn bzw. für sie gibt. Besserwissen heißt hier, dass seine oder
ihre Lebenserfahrungen ihn oder sie warnen sollten. Es handelt sich schließlich
um Vermutungen, die auch schwer enttäuscht werden könnten. Ihre Wahrnehmungen von
Ereignissen in eigener und anderer Zeit lenken ihn oder sie aber
wie fremdgesteuert von kaum noch zu erinnernden Erfahrungen ab und scheinen
Bestätigungen zu sein. Er und sie haben das Gefühl zu geben und zu nehmen. Sie
stehlen dem Partner unverhohlen oder insgeheim dessen andere Zeit und geben mehr oder weniger gerne ihre eigene Zeit. Die Partner nehmen dies
nicht nur billigend sondern auch siegessicher hin. Mehr noch. Ihre Gefühle sind
so neu und so wohltuend tief und so völlig ungewohnt wie scheinbar zuverlässig,
dass sie sie mit großer Freude, aber auch intuitiver Vorsicht und ein wenig
Argwohn und Zweifel annehmen. Sie werden sogleich begierig als Wahrnehmungen
von Ereignissen in seiner bzw. ihrer eigenen Zeit verankert.
Es ist
ziemlich sicher, ja gewiss, dass Wahrnehmungen von Ereignissen auch bei
Liebenden nur und allein in eigener Zeit also
meinem eigenen Ich eines jeden
Partners stattfinden. Alles andere ist und bleibt Wunschdenken. Kein Liebender
kann tatsächlich Wahrnehmungen von Ereignissen in anderer Zeit, also des Partners in seiner bzw. ihrer eigenen Zeit, ihrem eigenen Ich, erleben
oder empfinden.
Noch
etwas: Liebe ist wie Teilen. Teilen heißt aber nicht halbieren. In der Liebe
stößt der oder die Liebende nicht immer auf die vermutete, erwartete,
gewünschte Gegenliebe oder überhaupt auf einen Funken von Liebe, z.B. wenn der
oder die Geliebte nichtsahnend, unwissend, uneinsichtig oder unwillig ist. Das
bleibt leider oft und manchmal auch für lange, lange Zeit von beiden Seiten
unbemerkt und wird sehr befürchtet und gefürchtet.
Es
ist durchaus der Schluss zulässig, dass es sich bei Liebenden immer nur um
Wahrnehmung von Ereignissen in meiner
eigenen Zeit, meines eigenen Ichs
durch mich handelt und niemals um das gelungene Eindringen in die Wahrnehmungen
von Ereignissen eines anderen in anderer
Zeit. Auch wenn es noch so sehr gewünscht und ersehnt wird. Den Partner
kann ich zwar befragen und er wird mir antworten, aber nur bedingt und mir nur
Wahrnehmungen von Ereignissen in anderer
Zeit mitteilen können. Was bleibt, ist der Glaube des oder der Liebenden an
die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit des geliebten Partners. Dieses Fundament
wird in den Wahrnehmungen von Ereignissen in eigener Zeit dauernd gesucht und gefunden aber auch überprüft,
wobei selbst grobe Abweichungen noch ein Schönreden nach sich ziehen können.
Schönreden ist aber niemals ein Dauerzustand und kann auch mit herben
Enttäuschungen enden.
Die
größten Enttäuschungen entstehen dann, wenn die sich immer wiederholenden
Selbstverständlichkeiten für den Liebenden oder die Liebende in zu erwartenden
Wahrnehmungen von Ereignissen in seiner
bzw. ihrer eigenen Zeit nicht eintreffen sondern ausbleiben oder sogar das
krasse Gegenteil geschieht. Das krasse Gegenteil ist das Wahrnehmen müssen
völlig unerwarteter Ereignisse, nämlich Liebesentzug und Liebesverlust, Betrug
und Unehrlichkeit durch den Partner oder von ihm verlassen zu werden. Der
wesentlichste Bestandteil der Wahrnehmungen von Ereignissen in meiner eigenen Zeit, meinem eigenen Ich, geliebt zu werden,
tritt nicht mehr ein. Das sind zugleich Trennung und Herausreißen von bis dahin
fest verankerten Erwartungen. Sie werden als Liebeskummer in maßlosem Schmerz,
großem Leid und übergroßer, leidenschaftlicher Enttäuschung empfunden. Meistens
bleiben zum Schluss nur Selbstvorwürfe und unbeantwortete Fragen als
Wahrnehmungen von Ereignissen in seiner
bzw. ihrer eigenen Zeit, seinem oder
ihrem eigenen Ich.
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Schönheit ist das zufriedene Lächeln in der Wahrnehmung eines
Ereignisses meines eigenen Ichs in eigener Zeit durch mich und das erleichterte Aufseufzen bei einer unerwarteten oder
erhofften Begegnung. Schönheit ist nicht nur sichtbar, weil sie auch mit
Wertevorstellungen und sehr mit jeder Art von Ästhetik als Wahrnehmung eines
Ereignisses in eigener Zeit durch mich verbunden sein kann.
Schönheit
ist Teil meines eigenen Ichs sowie
des eigenen Ichs jedes einzelnen
Menschen in seiner eigenen Zeit und in seiner eigenen Art und Weise. Schönheit ist grundsätzlich
individuell, also höchst persönlich. Ich kenne und erkenne die Schönheit meines eigenen Ichs sofort, auch
außerhalb meines eigenen Ichs, wenn
ich mir ihrer bewusst bin. Eine andere Art von Schönheit wird mir aber zu oft
in Wahrnehmungen von Ereignissen durch andere in deren anderer Zeit
aufgedrängt, so dass es mir nicht mehr oder kaum noch gelingt, die Schönheit meines eigenen Ichs zu finden, zu suchen
oder zu erhalten. Das kann ich durch Gewohnheit als angenehm, bequem und
beglückend empfinden, weil ich auf diese Weise wahrnehme, dass sich meinem
Schönheitsempfinden neue Welten offenbaren. Es kann meinem eigenen Ich zu schöpferischen Impulsen verhelfen. Es kann aber auch
enttäuschend sein, weil ich vermeintlich durch andere in deren Wahrnehmung von
Ereignissen, als unwissend eingestuft und abgestempelt werde.
Schönheit
hält unterschiedlich lange an, je nachdem, wie schnell sich die Wahrnehmung
dieses Ereignisses verändert. Sie kann wachsen oder sie kann verblühen und
verglühen, aber immer nur in der Wahrnehmung von Schönheit als Ereignis durch mich und nicht durch andere. Über Schönheit entscheidet
einzig mein eigenes Ich in seiner
Wahrnehmung dieses Ereignisses in meiner
eigenen Zeit.
Es
ist müßig zu behaupten, dass etwas „schön“ ist, denn es gibt nichts, was
allgemein „schön“ sein kann. Besser ist es stets zu sagen, dass etwas von mir
als schön empfunden wird. Es gibt auch keinen gültigen Maßstab für Schönheit,
von den Bemühungen anderer, die mir einen solchen einreden wollen, einmal
abgesehen.
Man
weiß, dass es ein sogenanntes Schönheitsideal geben soll, aber, das weiß man
auch, dass es von Land zu Land verschieden ist und immer in der Wahrnehmung von
Ereignissen durch andere in deren Zeit entsteht
oder entstanden ist und Maßstäbe setzen soll. Menschen, die z.B. isoliert
leben, haben unbewusst oder absichtlich eine eigene Wahrnehmung von Ereignissen Ihres eigenen Ichs in ihrer
Zeit, Schönheit betreffend. Sie suchen nicht nach einem Maßstab sondern
nach Glücksempfinden in eigener Zeit
in ihren Begegnungen.
Man
behauptet zuweilen, dass es „vollkommene Schönheit“ gibt. Aber auch das ist
Wunschdenken. Grundsätzlich kann es keine Vollkommenheit geben. Die Wahrnehmung
eines Ereignisses, welches mein eigenes
Ich so einzigartig durchdringt, bezieht sich stets auf das Erleben von
Schönheit, welches auslöst wird durch sichtbare, riechbare, hörbare bzw. fühl-
oder schmeckbare Teile eines Ganzen. Ein Ereignis kann aber niemals als Ganzes
erfasst werden, da z.B. auch eine Wahrnehmung des gleichen Ereignisses durch
einen anderen in dessen anderer Zeit denkbar ist und natürlich völlig anders verläuft. Schönheit
kann mein eigenes Ich in meiner eigenen Zeit durch ein Bild, eine
Melodie, gelungene Sprache, ein Genussessen, einen Geruch, der mich erinnern
lässt, die Berührung einer fremden, anderen oder sogar der eigenen Haut
erreichen und berühren und mir „den Kopf verdrehen“.
Ein
Kuss, z.B. ist häufig der Ausdruck größter Nähe und Vertrautheit zu einem
anderen Menschen. Liebe scheint im Spiel zu sein. Aber so wenig umfangreich die
Wahrnehmung von Liebe als ganzheitliches Ereignis durch mich oder einen anderen
in meiner oder anderer Zeit sein kann, so wenig ist es bei Schönheit möglich. Sie
besteht aus Vergänglichkeit, aus Bereicherung und z.B. meinem Miterleben. Einer
von mir empfundenen äußerlichen Schönheit sollte ich nicht unbedingt eine
vergleichbare innere Ausgeglichenheit und Ebenmäßigkeit unterstellen oder sie
erwarten. Dies könnte sich als schwerer Fehler herausstellen, der leider aus
Ahnungslosigkeit allzu schnell begangen werden kann.
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Interessant
sind Wahrnehmungen von Ereignissen meines
Ichs durch mich beim Verfassen von Liebespost.
Sie
zu gestalten ist eine hohe Kunst, nicht nur, weil sie oft aufwendig und, nach
meiner Meinung, in allen Einzelheiten ansprechend sein soll, obwohl das
Empfinden dessen, was schön für den oder die andere ist, mir ziemlich fremd zu
sein scheint, sondern vor allen Dingen, weil sie überzeugen muss. Es werden
Liebeslieder komponiert und endlos viele Gedichte verfasst. Liebespost
versucht, mit mehr oder weniger Geschick, ein berauschendes Gefühl, als
Wahrnehmung von Ereignissen meines
eigenen Ichs, zu beschreiben und zu vermitteln.
Sie
ist die Weitergabe von Liebesbotschaften als Wahrnehmungen von Ereignissen meines Ichs durch mich in eigener Zeit an
eine geliebte Person. Sie beginnt oft mit einer ersten, oberflächlichen,
zufälligen Berührung der oder des Geliebten und soll mit intensivem
Beisammensein enden.
Dabei
spielt es keine Rolle, ob sie durch Liebesbriefe, Liebesgesandte, E-Mails, SMS,
Rufen, Singen, Winken oder, oder, oder erfolgt. Der Mensch ist erfinderisch und
sucht hier immer Wege, die unentdeckt für andere bleiben, aber zu dem
Betreffenden, der Betreffenden in geheimster Sendung und Sprache führen.
Im
Umkehrschluss könnte es heißen, dass eine Liebespost, die ohne ersten
Körperkontakt begonnen wird, erfolglos bleibt und lieber beendet werden sollte.
Wird von mir eine erste Berührung gar nicht bemerkt, ist sie ohnehin keine
Wahrnehmung eines Ereignisses und keine Zeit.
Der oder die andere hingegen erlebt
seine, ihre Wahrnehmung dieses kleinen Ereignisses in seiner aber für mich anderen
Zeit. Von der erfahre ich normalerweise niemals wieder etwas, es sei denn,
mich erreicht eine Liebespost von ihm oder ihr.
Meine
eigene einsame Liebespost, die ins Leere stößt, ins Erfolglose, würde mich aber
wahrscheinlich in meinen Bemühungen um weitere Wahrnehmungen von Ereignissen meines eigenen Ichs in eigener Zeit aufschrecken und neue
Liebespost verfassen lassen.
Überbringer
und Übermittler von Liebespost müssen engste Vertraute sein und zu den
zuverlässigen Menschen oder verlässlichsten Einrichtungen gehören.
Liebespost
von Frauen unterscheidet sich gewaltig von denen der Männer. Beide offenbaren
sich zunächst in charakteristischen, überschwänglichen, aber auch verhaltenen
Mitteilungen über Wahrnehmungen von Ereignissen ihres eigenen Ichs in ihrer
eigenen Zeit. Das sind hauptsächlich
Selbstdarstellungen, Selbsteinschätzungen und sogar überzogenen
Selbstwerteinschätzungen, um Interesse zu wecken.
Dann
aber neigt eine Frau meiner Erfahrung nach dazu, sich unbefangen darzustellen.
Sie zeigt sich einerseits in der Mitteilung von Wahrnehmungen von Ereignissen ihres eigenen Ichs und in eigener Zeit verhalten, verständnisvoll,
umgänglich dem vermeintlichen Geliebten gegenüber, um, wie sie meint, einem
Klischee in der Erwartungshaltung des Angesprochenen zu entsprechen und verwendet
dabei vermeintliche Wahrnehmungen von Ereignissen anderer in anderer Zeit. Andererseits
aber neigt sie auch dazu, ihre intimsten Geheimnisse in der Mitteilung von
Wahrnehmungen von Ereignissen ihres
eigenen Ichs in ihrer Zeit als
mögliche Offenbarung anzubieten. Sie kokettiert z.B. damit, dass sie das
Passwort ihres sonst für niemanden zugänglichen, elektronischen Tagebuchs
erwähnt. Sie stellt sich vielleicht selbst indirekt zur Eroberung in Aussicht
oder fordert den Betreffenden zu etwas auf, z.B. „wie gefällt Ihnen mein Kleid“
oder: „sammeln Sie auch so süße Mokkatassen“? und auf eine Antwort und eine
Meinung hofft. Sie unterscheidet dabei sehr genau, ob dem „Angebeteten“
Wahrnehmungen seines eigenen Ichs in eigener Zeit oder solche von anderen in anderer Zeit einfallen. Diesen Unterschied macht sie intuitiv. Zu
leicht bedient sich der Angesprochene nämlich einer Antwort, die nicht seiner
Überzeugung entspricht, also einer Wahrnehmung von anderen in anderer Zeit,
und äußert z.B. „Mokkatassen sammelt doch heute keiner mehr, wozu auch“? oder
ähnlich. Das registriert sie als „Ich interessiere ihn nicht“. Kaum
ausgesprochen tut ihm das jedoch schon wieder leid.
Männer
bemühen sich bei ihrer Liebespost um das Ausschöpfen anderer Möglichkeiten. Die
Verehrte wird dabei nach seiner Vorstellung umfangreich von ihm mit Worten und
Taten „verkleidet“. „Sie sind die Schönste“, „als ob ich Sie schon immer
kenne“, und schickt Blumen in besonderen Farben oder Mengen als Zeichen seiner
Wertschätzung.
Fast
nie entspricht eine solche Verkleidung den Wahrnehmungen von Ereignissen seines eigenen Ichs in eigener Zeit. Meistens kopiert er solche
von anderen in anderer Zeit. Das entsteht einfach dadurch, dass der Mann intensiv
versucht sich in die Situation der Liebespostempfängerin zu versetzen, um ihr
in Worten, Bildern, Geschenken das zukommen zu lassen oder mitzuteilen, was sie
seiner Meinung nach von ihm erwartet oder in ihm sehen soll. Das wiederum kann
er nicht von sich aus wissen. Er reflektiert seine Wünsche und Sehnsüchte zwar
auf sie, aber immer in einer ihm nicht gewohnten Art und Weise, die er von anderen in anderer Zeit gehört gesehen oder gelesen hat. Ihm fehlt das Wissen,
was sie wohl liebt und gerne hat, hört usw. usw. Es kommt schnell der
Augenblick, ab welchem der Mann sicher ist, das richtige zu vermuten und hält
es bald für die Wahrnehmungen von Ereignissen seines eigenen Ichs in eigener
Zeit. Das kann zu einem Glücksspiel werden. Liebespost wird zu einem Pendel
zwischen Wahrnehmungen von Ereignissen seines
eigenen Ichs in eigener Zeit und
Wahrnehmungen von Ereignissen von anderen
in anderer Zeit.
Obwohl
Frauen solches Verhalten fast immer durchschauen, sind sie genauso heftig von
diesen „liebenswerten“ und „süßen“ Bemühungen um sie berührt und beeindruckt
und halten es für völlig unangebracht, ihre Erkenntnisse dem Mann gegenüber zum
Ausdruck zu bringen. Das würde unnötige Schwierigkeiten heraufbeschwören. Aber
auch hier wird Liebespost schnell zu einem Pendel zwischen ihrer eigenen und anderer Zeit.
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Traumtänzer zeigen sich in ihren Besonderheiten nicht spezifisch
männlich oder weiblich. Eindeutige Wahrnehmungen von Gefühlsphänomenen in seiner bzw. ihrer eigenen Zeit, seines
oder ihres eigenen Ichs, die sich nur einem Traumtänzer oder nur einer
Traumtänzerin hätten zuordnen lassen, konnte ich als Beobachter nicht
feststellen.
Ein
Traumtänzer, ein Student, will einen Bus benutzen. Der soll ihn von Freiburg
nach München bringen. Für den hat er aber nicht reserviert. Er ist sich sicher,
dass erstens noch ein Platz für ihn frei ist, dass er zweitens für den halben
Preis oder weniger darin mitfahren wird und steigt mit einem ungezwungenen „Hi“
ein. Der Fahrer schickt ihn wieder nach draußen, weil die Abfahrt bevor steht,
mit der Bemerkung: „Der Bus ist besetzt, aber da draußen steht jemand, der
wollte sein Ticket zurückgeben. Vielleicht hast du Glück“. Für den Traumtänzer
ist das nichts Besonderes. Er übernimmt die Fahrkarte für weniger als den
halben Preis und steigt ein. Sein Platz ist reserviert und es ist alles völlig
normal. Die Wahrnehmungen von Ereignissen in seiner eigenen Zeit, seines eigenen
Ichs sowie die von anderen in anderer Zeit finden bei ihm anscheinend
nicht statt. Für ihn passiert „es“ einfach so.
An
einem anderen Platz in der Stadt sitzt ein Traumtänzer vor der Staffelei und
hält für Sekunden inne. Eine flüchtige Erinnerung streift ihn, er denkt an eine
frühere Liebe, die in dieser Stadt auseinander ging. Er steht auf und ist ohne
Ziel, kleidet sich aber trotzdem an und geht den umständlichen Weg zum
Verkehrsmittel. Er weiß nicht wo und ob seine frühere Liebe noch in der Stadt
lebt. Er fährt bis zu einer Haltestelle, die er vorher nicht festgelegt hat und
steigt aus. In der Menschenmenge verlässt ihn seine Zuversicht, die alte
Freundin, zu treffen und steht ihr unversehens gegenüber. Auf der Seite der
Angetroffenen gibt es kein großartiges Wiedersehen sondern nur erstauntes
Stottern. Der Traumtänzer aber lacht hell auf, weil er bei solchen Situationen
immer lacht.
Er
wird gefragt, warum, wieso und erklärt gleich, dass es keine Absicht von ihm
sei sondern nur eine Begegnung, aber auch keine zufällige. Damit kann die alte
Liebe nichts anfangen und fragt immer wieder: „Warum, ich versteh das nicht“.
Im letzten
Beispiel kommt eine Traumtänzerin, eine Lehrerin, durch den hinteren Garten
nach Hause. Sie sieht ihren Nachbarn vornübergebeugt an seinem Gartenzaun
„hängen“. Die Traumtänzerin ist nicht erschrocken und auch nicht überrascht
sondern nur ratlos. Sie geht im kleinen Bogen um ihn herum, schaut ihn kurz an,
dann an ihm vorbei und in ihr Haus. Später, als ihr Partner auch nach Hause
kommt, hört sie ihn sagen, dass man den Nachbarn in ein Krankenhaus hatte
bringen müssen, weil er einen Herzinfarkt erlitten hätte. Er spricht sie an:
„Hast du das gewusst“? und erhält zur Antwort: „Ich habe ihn vorhin im Garten
gesehen. Er hing da im Zaun“. Die Traumtänzerin lacht, wie es ihre Art ist,
wenn sie unsicher zu sein scheint.
Es
ergibt sich ein heftiges Gespräch, bei welchem Vorwürfe laut werden, z.B.:
„Warum hast du keine Hilfe herbeigeholt“. Sie antwortet: „Was hätte ich machen
sollen. Ich habe nichts bemerkt. Er hat nicht gerufen und nicht um Hilfe
gebeten. Ich hatte auch Musik im Ohr. Das Stück ist so neu und genial. Hör mal
rein. Da achte ich nicht so genau darauf, was passiert“.
Traumtänzer
brauchen keine Erklärung. Sie hinterfragen auch nie und nehmen Veränderungen
ihrer Umwelt kaum wahr. Sie kennen weder alte noch neue ritualisierte Vorgänge,
z.B. dass zu jedem Frühstück ein Ei gehört oder Kaffee, oder, oder, oder. Sie
scheinen jede Veränderung zu akzeptieren, aber in Wahrheit registrieren sie sie
nicht einmal und kommentieren nie Abweichungen vom Gewohnten.
Nachts
verfällt ein Traumtänzer in bleiernen Schlaf oder findet erst gegen Morgen ins
Bett. Nur mit sich selbst und dem was er gerade macht, kann er umgehen. Er
kennt keine Regeln sondern einfach nur spontane Notwendigkeiten. Muss er z.B.
plötzlich und schnell aufstehen, also das Bett verlassen, unterbleibt die
morgendliche Körperpflege, die sonst stundenlang andauern kann, auch wenn ich,
der Beobachter, nicht weiß, warum, denn aus dem Bad ist zu lange kein Geräusch
zu vernehmen. Die entfallene morgendliche Körperpflege wird auch nicht
nachgeholt.
Traumtänzer
sind meistens freundlich und gut gelaunt. Sie empfinden keine Zeitmaße wie
Stunden oder Verpflichtungen. Verabredungen und eigene Zusagen halten sie nicht
ein, und sie dringen nicht darauf bei Versprechen anderer.
Traumtänzer
schöpfen aus einer Quelle, die weder mit ihrer
eigenen Zeit noch mit anderer Zeit
irgendwie im Zusammenhang steht. Sie scheint sein Leben zu bestimmen und leitet
ihn mit Intuitionen. Intuitionen aber kennen keinen Grund, vielleicht einen
Auslöser. Sie sind selten erklärbar und verlangen oft außergewöhnlichen Umgang
mit Ereignissen, die mit Logik oder Zeit, als Wahrnehmungen von Ereignissen, nicht erklärt oder verstanden
werden können.
Traumtänzer,
sind scheinbar Glückspilze. Sie leben aber nicht in einer anderen Welt. Die gibt
es für sie nicht. Vielleicht haben sie eine eigene Welt. Das wäre keine andere
Welt. Traumtänzer leben eigentlich immer so, sie würden sonst reagieren. Das
geschieht nicht. Als Reaktion ist nicht das Wiedergeben von Gehörtem oder
Gelesenem gemeint. Vielmehr sollte z.B. durch Wahrnehmungen von Ereignissen in ihrer eigenen Zeit, ihres eigenen
Ichs etwas, das Erfolgsaussichten oder auch nur Veränderungen verspricht,
mit Begeisterung entdeckt und in die Tat umgesetzt oder es sollten
Wahrnehmungen von Ereignissen anderer
in deren anderen Zeit auf ihre
Chancen und Möglichkeiten der Realisierung überprüft werden.
Für
mich als Beobachter entsteht schnell der Eindruck, dass Traumtänzer über große
Zeiträume, also Stunden, Tage und länger, erschreckend lebensuntüchtig sind.
Wahrnehmungen von Ereignissen in eigener
Zeit haben sie nicht und die von anderen
in anderer Zeit erreichen sie nicht.
Sie sind somit frei von anstehenden Entscheidungen und den Folgen nicht
übernommener Verantwortung. Sie empfinden auch kaum Mitgefühl. Allerdings
verteidigen sie ihren offenbar eigenen
emotionalen Zustand vehement und nehmen ihn als beständig und unverändert hin.
Ihre scheinbare Anspruchslosigkeit und Fröhlichkeit, ja überwiegende und ansteckende
Unbekümmertheit wie Unverbindlichkeit, münden oft in Selbstbemitleidung. Leider
stellt sich zusätzlich eine wenig beachtete, mangelhafte Vorratshaltung und
fehlende, eigene Bewirtschaftung jeder Art ein. Hinzu kommen Verkümmern der
Familienbindung, sehr oft vernachlässigte Körperpflege und Eigenhygiene.
Traumtänzer
sind nicht bereichert um Wahrnehmungen von Ereignissen mit Gefühlsphänomenen
der besonderen Art in eigener Zeit
und erfahren keine Wahrnehmungen von Ereignissen durch andere in anderer Zeit.
Sie
leben, so gesehen, in einer sterilen Unerfahrenheit.
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Andere Zeit ist die Wahrnehmung von
Ereignissen durch einen anderen oder eine andere.
Für
viele Mitmenschen sind Mut und Tapferkeit das gleiche. Wahrscheinlich
hatten sie kaum Gelegenheit zu bewusster Wahrnehmung und eigener Erfahrung.
Aber auch Erfahrungen schälen den wesentlichen Unterschied nicht unbedingt heraus.
Weder eine Situation, in welcher ganzer Mut von mir verlangt wird, noch eine,
in welcher meine Tapferkeit unter Beweis gestellt werden muss, stellen die für
viele unwesentlichen, aber für mich, den Beobachter, ganz entscheidenden
Besonderheiten der einen wie der anderen Eigenschaft heraus. Besonders ist,
dass ich mir Mut nicht ohne einen Grund abverlange und Tapferkeit nicht ohne
einen Gegner bzw. ein Gegenüber. Das ergibt sich aus der unterschiedlichen
Wahrnehmung der Ereignisse. Mut ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch mich in eigener Zeit und Tapferkeit meine
Reaktion auf Wahrnehmungen von Ereignissen anderer
in deren anderer Zeit, von denen ich
erfahre.
Mut
ist spontan und hat immer einen Anlass oder Auslöser als Wahrnehmung von
Ereignissen durch mich in eigener Zeit. Dazu gehören z.B. Angst,
Wut, Verletzlichkeit, Armut, Unterdrückung und Demütigung. Ein Grund für
mutiges Handeln findet sich aber auch sehr oft außerhalb. Anlass und Auslöser
sowie Ursache meines Mutes liegen dann naturgemäß in den Wahrnehmungen von
Ereignissen eines anderen in anderer Zeit. Sie können in mir ebenso
Mut als Wahrnehmung von Ereignissen meines
Ichs durch mich in eigener Zeit
auslösen.
Mut
aus Ahnungslosigkeit und Unwissenheit ist eigentlich kein Mut sondern Dummheit,
und Übermut ist wohl Leichtsinn. Davon soll hier aber nicht die Rede sein.
Mut
ist hauptsächlich die Reaktion auf und die Kenntnisnahme oder die Überwindung
von Angst, beispielsweise vor Fehlern, vor Strafe und vor Versagen. Das sind
dann Wahrnehmungen von Ereignissen durch mich in eigener Zeit meines eigenen Ichs.
Wenn
jemand um Hilfe schreit, kann Verzweiflung aus einer Notsituation heraus der
Grund dafür sein. Es hat sich z.B. jemand an einer Gräte verschluckt und droht
zu ersticken. Der Nachbar, der daneben steht, weiß sich keinen Rat und sucht
nach Hilfe. Ich greife dem Verletzten ohne medizinische Kenntnisse, beherzt in
den offenen Mund, überwinde meine Angst und versuche, die Gräte zu finden, sie
zu erfassen und zu entfernen. Der Antrieb zu diesem Handeln, mein Mut, kommt
aus meinem eigenen Ich und ist die
Wahrnehmung dieses Ereignisses in meiner
eigenen Zeit. Es ist der beherzte,
aber leider ungesicherte Weg des Versuchs einer Rettung. Der kann nicht
allgemein vermutet und nicht unbedingt erwartet werden. Dieser Weg ist auch
nicht logisch. Mut zeigt sich fast immer spontan, manchmal aber auch erst nach
langer oder zu langer Zeit. Er kann so zu spät erbracht werden und ist dann
wirkungslos oder sogar verhängnisvoll. Mut bezweckt, aber bewirkt nicht immer
Positives und wird oft missverstanden.
Tapferkeit
wird geplant. Sie entsteht zwar als Wahrnehmung eines Ereignisses durch mich in eigener
Zeit, die wird aber ausgelöst durch die Wahrnehmungen von Ereignissen anderer in anderer Zeit. Sie können mich zum Verstehen oder der
Fehleinschätzung einer empfindlichen, für viele Beteiligte unverständlichen,
Situation führen und zu einem völlig unsicheren, aber erhofften, Fernziel als
Wahrnehmung eines vielleicht irgendwann einmal eintretenden Ereignisses in eigener Zeit werden.
Tapferkeit
ist selten eine spontane Eigenart und kaum die Wahrnehmung eines Ereignisses in
eigener Zeit. Sie orientiert sich
eigentlich stets an Wahrnehmungen von Ereignissen anderer in anderer Zeit, die
mich erreichen und zum logischen oder unlogischen und vielleicht emotionalen
Handeln verführen oder auffordern. Sie entsprechen vielleicht sogar einer
Überzeugung von mir, aber sie lösen keine Wahrnehmungen von Ereignissen in eigener Zeit meines eigenen Ichs in mir aus.
Als
Beispiele von Tapferkeit seien Flucht und Widerstand genannt. Die Gründe für
diese fatalen Umstände sind meistens auch die Feinde der Tapferkeit. Auf
anderer Ebene aber, nämlich lebensbedrohlichen Krankheiten wie Krebs, Aids,
früher der Pest, den Pocken, Cholera und z.B. Sorge jeder Art, die dauerndes
Ermahnen zum Durchhalten verlangen und verlangten, gibt es zu häufig keine
konkreten Gegenüber. Tapferkeit muss geplant werden und unterliegt damit einer
möglichst einfachen Strategie. Sie ist oft mit der Frage nach Recht und
Gerechtigkeit oder einer vermeintlichen Ungerechtigkeit befasst.
Tapferkeit
weicht also erheblich ab vom Mut als einer spontanen Handlung, und der
Wahrnehmung eines Ereignisses durch mich in
eigener Zeit.
Mein
Mut steht oft der Tapferkeit als Wahrnehmung von Ereignissen anderer in deren anderen Zeit, die mich beeinflussen soll, unentschlossen gegenüber.
Tapferkeit benötigt Zeit. Tapferkeit und Mut können aber trotzdem sehr wohl
miteinander verbunden sein. Das ist z.B. dann der Fall, wenn eine Situation,
gleich bei ihrem Eintritt, Tapferkeit oder Mut oder beides verlangt. Bei einem
Unfall z.B. ist schnelles Handeln erforderlich. Soll ich Mut riskieren,
vielleicht sogar leichtsinnig sein und Menschen von der Fahrbahn ziehen oder in
der Zeit Hilfe herbei telefonieren, umständlich lange Fragen beantworten, um
größeren und kompetenteren Einsatz zu erreichen.
Tapferkeit
erlaubt sich spontan den Mut zum „Alles oder Nichts“ als Risiko, und Mut erlebt
den Verlust von Tapferkeit in seiner Spontaneität.
Als
Wahrnehmungen von Ereignissen durch mich in
eigener Zeit sollte Tapferkeit Mut kontrollieren und Mut
Tapferkeit beflügeln.
Nehme
ich beide Eigenschaften gar nicht wahr, gibt es sie für mich weder als
Ereignisse noch als eigene Zeit
meines eigenen Ichs.
Zur Erinnerung:
Zeit ist die Wahrnehmung eines Ereignisses.
Fehlt
die Wahrnehmung, gibt es keine Zeit und kein Ereignis.
Meine eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch
mich und schließt sämtliche Ereignisse außerhalb davon aus.
Eigene Zeit ist die Wahrnehmung von Ereignissen außerhalb meines Ichs durch mich. Jedes Ereignis hat eine eigene Zeit.
Es
heißt doch: „Genie lernt man nicht,
man ist es“, und „Nur ein toter Held
ist ein wahrer Held“. Was hat das mit der Entdeckung der eigenen Zeit zu tun?
Für
mich ergibt sich daraus ein einfacher Schluss als Wahrnehmung von Ereignissen meines Ichs durch mich in meiner eigenen Zeit, nämlich Genie
bedeutet Zukunft und Held bedeutet Vergangenheit. Ich müsste dabei allerdings
bekennen, dass es sich so nicht mehr um Wahrnehmungen von Ereignissen meines eigenen Ichs handelt sondern um
solche von Ereignissen anderer in
deren anderer Zeit, die mir
zugetragen wurden und die dann diese Wahrnehmungen von Ereignissen in mir
ausgelöst haben.
Für
mich ist ein Genie kein Held und ein Held kein Genie, aber genial zu sein und
sich darzustellen mit allen Konsequenzen ist heldenhaft, und heldenhaft zu sein
mit all seinen Anfeindungen bis zum bitteren Ende ist genial. Das hört sich
sehr abstrakt an. Ich möchte das an Beispielen versuchen zu erklären.
Denken
wir einmal ein paar Jahrtausende zurück an Wahrnehmungen von Ereignissen anderer in deren anderer Zeit. Damals muss es genial gewesen sein, Feuer zu
beherrschen und Werkzeug zu seiner Erzeugung benutzen zu können. Aber das Feuer
in die Welt zu tragen, war heldenhaft. Auch ein Feuer zu löschen ist
heldenhaft, und die richtige Methode dafür zu finden, ist wieder genial.
In
der Gegenwart, als ein anderes Beispiel, Weltraumstationen zu erschaffen, ist
eine große, geniale Gemeinschaftsleistung, und sie im Orbit zu nutzen und zu
bewohnen, sind heldenhafte Taten mit dem größten Risiko, das Leben zu
verlieren. So werden Astronauten zu Helden.
Helden
sowie ihre Taten werden im Andenken häufig verklärt, manchmal sogar
idealisiert. Das kann schnell in die Nähe einer Lüge führen. Helden und ihre
Taten werden so der Wirklichkeit entfremdet. Das könnte in deren „normaler
Lebenszeit“, also ohne ihr heldenhaftes Tun, nicht passieren. Die „normale
Lebenszeit“ wird dabei vom Helden als Warten auf unbestimmte Gelegenheiten in
der Wahrnehmung von Ereignissen seines
eigenen Ichs empfunden. Die sind
aber meistens Irrtümer, weil es eigentlich Wahrnehmungen von Ereignissen anderer in anderer Zeit sind. Sie erreichen den Helden zwar, beflügeln ihn und
regen ihn zu Taten an. Die können sehr oft aber nur gegen gewaltige
Wiederstände durchgeführt werden, nachdem sie ihm zuvor immer wieder verweigert
wurden. Ihn drängen nun die scheinbaren Wahrnehmungen von Ereignissen seines eigenen Ichs zum Handeln.
Ein
Genie dagegen wird selten idealisiert. Es wird eher kopiert und so vom „Thron
gestoßen“.
Genie
und Held befinden sich immer irgendwie in unmittelbarem Sachzusammenhang und
Sachzwang, manchmal sogar in räumlicher Nähe zueinander, bilden aber kaum eine
Einheit und handeln ohne Einigkeit im Umgang mit gemeinsamen Vorhaben.
Ein
Genie schöpft seine Einfälle, seine Ideen aus Quellen, die überwiegend
Wahrnehmungen von Ereignissen seines
eigenen Ichs sind. Sie entwickeln sich aber auch bedeutend durch das
anhaltende, neugierige, ruhelose Beobachten der Umwelt und seiner Suche nach
Erklärungen und Antworten zu Wahrnehmung von Ereignissen anderer in anderer Zeit.
Genie schafft ständig neue, unerwartete Einfälle und empfindet sie und sich als
normal. Es ist für ein Genie allerdings verwunderlich, dass die Begeisterung,
mit der es seine Wahrnehmungen von Ereignissen seines eigenen Ichs in eigener
Zeit erlebt, nicht auch so von seinen Mitmenschen aufgenommen wird. Das
kann es gar nicht verstehen und auch nicht, dass all seine Erklärungen kaum zum
Verständnis etwas beitragen.
Auch
der Held ist in der Wahrnehmung von Ereignissen in anhaltender und neugieriger,
ruheloser Suche, ein Beobachter der Umwelt und findet im Genie die Erklärungen
und Antworten zu Wahrnehmungen von Ereignissen anderer in anderer Zeit,
die ihm von selbst sofort zu Wahrnehmungen von Ereignissen seines eigenen Ichs in eigener
Zeit werden. Von nun an handelt der Held wie im Auftrag eines Genies, aber
nach scheinbar eigenen Wahrnehmungen von Ereignissen seines eigenen Ichs.