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Harald Birgfeld, Webseite
seit 1987/ Website since 1987 …da liegt mein Herz, Geschichten aus Niemandsland
2022 -2024 (im Entstehen) z.B.: 100 Jahre „Kafka“, eine
herrenlose Fundsache (neu)
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zu Olympia – olympische Spiele! |
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Lyrik, Prosa und Ingenieurarbeiten |
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Die
Eindrücke auf Wanderungen und Spaziergängen bei gutem und weniger gutem
Wetter auf dem Alsterwanderweg entlang der Hamburger Alster, führten zu
handtellergroßen Skizzen und vielen, vielen lyrischen Texten, aus denen diese
eine Auswahl sind. |
Alsterwanderweggedichte 41 zeitgenössische Liebesgedichte mit fantastischen
Inhalten, (illustriert). Lyrik. Harald Birgfeld Jetzt direkt online bestellen. 48 Seiten, Format A5. € 9,99 inkl.
MwSt. ISBN 9783744829991 Zum Buchshop „Alsterwanderweggedichte.“ ist auch in den USA, Großbritannien
und Kanada unter obiger ISBN und bei abweichenden Preisen bestell- und lieferbar. Auch als E-Book, € 3,99 ISBN
9783744865180 Zum Buchshop |
Copyright 2017 beim
Autor, Harald Birgfeld. Alle Rechte vorbehalten.
Harald Birgfeld, geb. in Rostock, lebt seit 2001 in 79423 Heitersheim. Von Hause aus Dipl.-Ingenieur,
befasst er sich seit 1980 mit Lyrik. In mindestens 30 Anthologien ist er vertreten. Alle derzeitigen
Veröffentlichungen im Anhang.
Aus dem
Gutachten, 1986, der an der Universität Freiburg tätigen Germanistin, Gabriele
Blod:
"Es
lohnt sich, einmal einen heutigen Dichter kennen zu lernen, der mit der
deutschen Sprache einen faszinierend fremden Weg betritt und trotzdem dem Leser
Freiraum lässt für eigene Gedankengänge, ohne dass die Probleme in erhobener
Zeigefingermanier zu zeitkritischen Trampelpfaden werden."
Birgfeld schrieb überwiegend Gedichte, inzwischen mehr
als 12.000 Strophen.
Herausgeber,
Autor, Redakteur: Harald Birgfeld. Über e-mail: Harald.Birgfeld@t-online.de
Es wachsen wasserblaue Hyazinthen
An dir auf,
Und über abgestreiftes Strüppwerk
Kannst du fast schon wieder lachen:
"Das war gestern",
Sagst du laut,
Und lenkst den Dank dafür
Ein wenig über mich,
Dass deine Knospen
Gleich nach ihrem Aufbruch
Erste Seufzer des Erscheinens
Nicht so ungehört
Verklingen lassen müssen.
Mir, Erblühende und Blütenvolle,
Wird dein Frauendank
Zum leichten, weichen Federkleid,
Zur Möwe über mir.
Und deine Fingerspitzen,
Sanft geblasner Atem,
Heben ihre Daunen
Bis zum Ansatz an.
Im Schluss
Will deine Zunge sich darein
Versenken, darein tauchen.
Auf dem Bogen dieser
kleinen Brücke
Immer war ich
In der Frage
Nach der Kunst
Und gab sie dir.
Für mich warst du
Der lebende Beweis.
Entfernt von uns,
Wir standen
Auf dem Bogen dieser kleinen Brücke,
Die mit uns hinübersprang,
Stieg Nebel auf.
Heute schlüpfte sich ein Vögelchen
In meine Hand.
In meinem Rücken spielt
Ein Violinkonzert, und
Aus dem Blütenbaum
Fällt rosa Schnee.
Den und das Vögelchen aus meiner Hand,
Trieb himmelan
Umarmung, die wir miteinander
Hatten.
Zart verklingt die Geige.
Lange noch steh'n ihre Töne
Hand in Hand
Im Raum.
Aus dem Chor des
Alsterwanderwegkonzertes
Dein Kopf
Lag, rückwärts angelehnt,
Mit seinem Haar
An meinem Mund.
Und meine Hände
Trafen sich
Ein wenig unterhalb
Und auch
Auf deiner Brust.
Wir horchten sehr auf uns
Und stimmten überein.
Zwei Stumme,
Sängerin und Sänger,
Aus dem Chor des
Alsterwanderwegkonzertes.
Ich machte
Blatt um Blatt,
Das aus der Krone deines Baumes fiel,
Zu meinem lieben Sammelgut.
Ich fragte deinen Mund.
Noch weiß ich nicht,
Was dem entflognen Engel
Offne Hände
Sind.
Deine Hand,
Hervorgestreckt aus weißem Stoff
Und braun,
Aus Sonnenraub,
Wird meiner Wange
Bank
Und Sitz
Und Ankunft
Und sie ihr warmer
Unterschlupf.
Das Bett aus wildem
Pfefferminz
In deinem Mund
War anfangs noch
Das Bett aus wildem Pfefferminz.
Dann musstest du mir glauben,
Nichts schmeckt
Dich so gut
Wie du.
Niemand wusste von
Dem Leuchten
Goldner Wege.
Nachts erinnertest
Du dich an dich
Und legtest deinen
Nackten Körper bloß.
Die Decke schob sich
Wie von selbst beiseite,
Und das Licht des Mondes
Zündete dich
In dir an.
Unter weicher Decke Nacht
Gebarst du mir dein
Weinen.
Hilflos bot ich dir dafür
Nicht mehr als meine Hände,
Kümmerliche Becken
Unter deinem Kopf,
Und Küsse,
Die kaum deine Stirn erreichten.
Draußen stand ein Sternensegel,
Das du kanntest,
Das dich rührte.
Dem vertrautest du,
Das legte mir zum Schluss
Dein Liebgesicht
Als Tänzerin
An meine Hand.
Das Schilf in unsrer Nähe
Machte unter Nachtwind
Fast ein spöttisch klirrendes
Geräusch.
Es mochten auch die
Kastagnetten eines weit
Entfernten
Liebestanzes
Sein.
Für mich war
Nacht am Himmel.
Du erklärtest mir darin jedoch
Geschehen und das
Sternenbild Orion.
Meinen Mund schob ich von hinten
Über deine Schulter,
Durch die Landschaft Haar,
Bis an dein Ohr
Und küsste dich hinein.
Du schrecktest sanft zurück,
Und meine Augen sahen dich,
Du Glasgestalt aus Engel,
Rundherum den Horizont erhellen.
Du warst nah am Ufer grob zu mir geworden.
Jetzt, wo ich dir Wasser
Geben konnte,
Glühtest du
Unendlich
Auf.
Es war zu eng
Für große Landschaft.
So schuf ich
In meiner Hand
Das Tal
Für deine Hügel,
Und du brachtest dich
Mit wenig Aufwand
Und sehr sanft
Ganz nah
An mich.
Du kennst dich aus.
Der Fluss dazwischen ist nur schmal,
Und meine Finger spielen
In dem Wasser.
An der Uferböschung
Stellt
Ein Zufallssommerwind
Dein Stirnhaar
Hoch.
Niemand konnte
Hinter jene Büsche
Violetter Hügel schauen.
Dorther kam der Schrei
Des Pfaus.
Ich dachte an sein Schüttelrad,
An seine Federn, die sich weit
Und schräg
Nach vorne
Bauten.
Deiner guten Laune
War ich ausgeliefert
Und dem weiten Rock,
Den du,
Mit dir allein im Tanz,
Sich über mir im Gras
Als Reifen kreisen ließt.
Regen ging
In seinem dunklen Mantel
Ohne jeden Wind
Durch unsre Landschaft,
Stand fast still
Und hüllte Fluss und Böschung,
Alles, alle
Ein.
Mit uns umarmt
Erträumte ich
An dir
Die ersten
Glockenblumen.
Die ersten Töne einer
weit entfernten Orgel
Ich wusste eine trockne Wiese
Für uns zwei.
Die Gräser, malte ich mir aus,
Lagunenblau, türkis,
Weil sie die Seen meiner Träume
Waren.
Aus dem Himmel fiel dein Haar
Auf mich,
So wie du sagtest:
"Deine Wärme hat mir gut
getan."
Schon auf der Bank davor,
Als wir auf Leute trafen,
Hörten wir die ersten Töne einer
Weit entfernten Orgel.
Ich ging hinaus
Ans kleine Ufer
Dieser Nacht,
Und über mir, das dunkle Blech,
Millionenfach durchstochen,
Dass das Licht dahinter,
Niederblitzte,
Wölbte sich mir zu.
Die Landschaft war allein.
Von dir erfuhr ich nur,
Weil wir zur gleichen Zeit
Den Blick
Zum Großen Bären
Richten wollten.
(2007 Lichtstrahlverlag, 2012
Frankfurter Bibliothek,
2012 Bibliothek Deutschsprachiger Gedichte, ohne Illustration )
Dein Lippenpaar
Erwärmte sich an mir,
Und deine Zungenspitze
Leuchtete und züngelte
Sich lichterloh
In meinen Mund.
Die Luft am Wanderweg
War voller
Flockenduft,
Der schmolz an deiner
Wange.
Meine Hände drehten
Deinen Kopf.
Fast herrisch
Wolltest du mich
Über dir.
Ich habe Seele
Viel an dir
Getrunken.
Mein Mund,
Die Schwalbe,
Die in deinem Nacken
Ihre Nester baut,
Die sich
Dein Lächeln aus den
Augenwinkeln raubt,
Die sich in deinem Kissen,
Sonnenhaar,
Verfängt.
Wir schauen beide
Der bizarren Jagd
Am hohen Himmel
Nach.
Wir waren uns so nah,
Dass meine Hand
Sich Haut an Haut
Betören ließ.
Die Wiesenblumen
Hinter,
Über,
Neben uns,
Verstanden dies Verwirrspiel
Gut.
Drüben
Brach ein Ast
Und fiel.
Ein Baum.
Und alles
Ist noch
Voller Kraft,
Wenn nur
Die Feder deines Fußes
Daran
Wippt.
Auf deinen Augenlidern,
Die du mir zum Kuss
Geschlossen hast,
Die du zu meinem Schutz
Und dir,
Dass ich darunter mich
In ihren Augentiefen nicht verliere,
Über sie gezogen hältst,
Sind eingeritzt in Rinde
Die drei alten Worte
Jugendlicher Schnitzerei.
Und sie sind nicht von mir.
Mich streifte im Vorbeigehn
Gras.
Als ich
Davon erzählte
Und dir meine Hände zeigen sollte,
Fielen helle Steine
Lieber Blicke
In die Mulden.
Viel zu früh
Kam Herbst
Und Sommer
Trat zurück.
Ich nannte dich
Darin
Und mich
Die Liebeslieblichen.
Hinter einem Sperrwerk,
Dass ich nicht vermutete,
Schäumt Wasser auf,
Ein Schnee danach
Auf Braunglas.
Erst stampfst du
Mit deinem Fuß,
Dass ich,
In Angst um dich,
Mein Zügelpferd zurück reiß,
Dann sinkst du
Als Sonnenflockenflaum
Ganz still
In meinen Arm.
Es war dir recht
Mit unsren Mündern
Hand in Hand
Und meinen Blättern,
Die ins Wasser fielen,
Dass sich ihre Ringe
Überliefen.
Ich im Glück
Warf Stöcke
Weit hinaus
Und machte sie
Zu meinen Boten.
Ich war
Hoffnungslos und
Sehnsucht
Fand dich nicht.
Ich kühlte meinen Augenbrand
Im Moos
Und schrieb den Lebenslauf
Des ungemalten Bildes
Mit dem abgerissnen Halm
Tief in die
Wasseroberfläche meiner Alster.
Die riss alles
Mit davon.
Mit meinen Briefen
Schlich ich in
Dein Herz
Und malte
Es mir aus.
Als Maler konnte ich
Dich nicht,
Du störrisches und
Ungebändigtes Modell,
Vor meiner Leinwand halten.
Später sagtest du dazu:
"Ich war zur gleichen Zeit
Im Wald
Und machte einen Dauerlauf,
Den unterbrachen
Glückliche Gefühle,
Und mein Herz
War ganz in deiner
Hand."
Im Wanderweg
Traf Fuß um Fuß
Auf buntes Laub
Aus Worten.
Alles, was du sagtest,
Fiel an meinem Ohr
Vorbei,
Obwohl ich stillstand
Und nach innen
Deiner Stimme,
Wie sie dich in mir
Erinnerte,
Die Hände
Offen hielt.
Ich höre griechische Musik...
Aus einem Steinhaus hat mich
Die Busuki überrascht.
Ein Mann, erkanntest du,
Ist weiter nichts
Als eine Melodie auf einem
Instrument.
Du Liebe,
Dich ließ ich in mir die Laute schlagen,
Und die Töne spanntest du dir
Ohne alle Saiten auf.
Unter Ringern
Ferner Sternenbilder
Ging ich tief ins Alstertal.
Die Nacht war weiß,
Und auf dem Eis
Bewegte sich ein Paar
Im Tanz.
Gefährlich nah
Kam eine Einsamkeit
Maskiert mit einem
Wolfskopf.
Mit deinen Blicken
Huschst du
Ins Geäst,
Treppauf, treppab.
Ich seh’
In deinen Augen
Jeden Sprung
Und wie du mich
Eroberst.
Drüben sonnt die
Außenalstersilhouette.
...mit dem Rötelstift
Den Grashalm auf’s Papier geträumt,
...den Nacken,
Diesen wunderbaren Übergang,
Vom Schulterfleisch ins
Kleine Ufer deiner Brüste
Federleicht erinnern.
Als du gingst
Zerrief mein Herz
Die Liebeskammer,
Tropfen,
Die ins Wasser
Meiner Alster
Löcher bissen.
Mein Schmetterling
auf deinen Lippen
Zwischen deinen Worten
Wird mein Schmetterling
Auf deinen Lippen
Uns zum Spiel
Mit Liebe.
Deine Hand
Mein Streichelwind,
Der mir
Durchs
Haar geht.
Die Mulde deiner Hand
Wird meinem Spatz darin
Zum Mund,
Zum Kuss,
Zum Futterplatz,
Zum Nest,
Zum greifenden Besitz.
Mit der Verbindlichkeit
der Wurzeln
Dass du
Erwächst
Und deinen Blättern
Grün
Bis in die letzte Zelle
Gibst,
Fällt auf.
Und du bestätigst mich
Mit der Verbindlichkeit
Der Wurzeln
Deiner Küsse.
Wir sahen in den Himmel
Über unsrer Alster.
Ohne es dir mit dem Mund
Zu malen,
Und du lauschtest auf die Worte,
Griff mein linker Arm hinauf in eine Wolke,
Die war umklappbar.
Dahinter zeigte ich dir
Eine helle, rote Sonne.
Unsre Füße standen noch in deinem Garten,
Der war krautig, wegfremd
Und, so schien es,
Ohne Zaun.
Und du darin schienst nicht zu Hause.
Auch die Spur von dir
Trieb Wind weitab.
Ich war in Trauer,
Windverloren unser Wir,
Als mir dein Schwanenhals
Ganz leicht und sicher
Seinen Kopf links auf die Schulter
Legte.
Birken,
Die am Ufer standen,
Klirrten unter den
Libellenflügen
Zwischen Wasser und
Der weißen Rinde.
Leiser Sommersonnenwind.
Von seinen Flügelträgerinnen
Hielt ich einer meine Lippen
Nahe
An die dünngeschliffnen
Gläser.
Unter feiner Haut
Sah ich das schmale Flussbett
Deiner Adern.
Blässlich und
Verschämt
Schlugst du die Augen
Über meinem Handkuss
Nieder.
Wir,
Gefangene des Glockenspieles,
Eines fernen Nebels,
Der mit Unausweichlichkeit
In unsre Ohren dringt
Und Wanderweg und Uferböschung
Leise Seufzer
Auferlegt.
Dazwischen sagst du nur:
"Das ist so,
Wenn man liebt,
Erinnerst du dich
Nicht?".
Aus der Ferne
Riefst du mir
Umarmung zu.
Du schriebst es mir,
Dass meine Augen Zeugen
Meiner Ohren wurden.
So verspannst du
Wollgras aus dem Moor
Und stricktest mir mit
Fremden Nadeln
Meine Jacke.
Wir
Zwei Raupen,
Die sich umeinander
Bäumen.